Nicht studieren können, weil die Eltern arm sind

Nun da kommen verschiedene Umstände dazu. Natürlich hätten mir
meine Eltern mein Studium finanzieren können. Aber ich bin das
was man wohl das Kind einer Arbeiterfamilie nennen könnte.
Meine Eltern sind jeweils mit ca. 18 Jahren zu Hause
ausgezogen und standen danach auf eigenen Beinen. Sie haben
schlichtweg kein Verständnis dafür, dass man einem 26 Jährigen
noch Geld zuschießen muss.
Das ist weder Böswilligkeit noch lieben sie ihre Kinder nicht.
Sie stammmen einfach aus Verhältnissen in denen ein 18
Jähriger als Erwachsen gilt und gefälligst für sein Leben
selbst aufzukommen hat. Und wenn dieser 18 Jährige sich den
Luxus eines Studiums gönnen möchte dann muss er eben sehen wie
er das finanziert.
Ich möchte mal behaupten das das mit ein Grund dafür ist warum
Kinder aus Arbeiterfamilien an Unis unterrepräsentiert sind.
Natürlich haben Eltern die selber studiert haben eher
Verständnis dafür, dass sie ihr Kind länger unterstützen
müssen.

bafoeg auf vorausleistung nennt man das, wenn die eltern nicht bezahlen wollen. jeder hat ein rechts darauf.

Genau das verstehe ich nicht. Sie haben dich Abitur machen
lassen, gewähren dir aber nicht die Möglichkeit, daraus das
höchste zu machen.

sie wollen damit nur erreichen, dass du selbststaendig wirst und nicht noch mit 30 zu hause haengst.
dass du die moeglichkeiten nutzt, die du sehen wirst, wenn du nicht nach hause kommen kannst und nach geld betteln darfst.

bafoeg auf vorausleistung nennt man das, wenn die eltern nicht
bezahlen wollen. jeder hat ein rechts darauf.

Das kommt einer Klage gegen deine Eltern gleich. Ich weiß ja nicht wie du das siehst aber das ist für die meisten Kinder kein akzeptabler Weg das Studium zu finanzieren.

Ich finds lustig das du dich auf der einen Seite für Studiengebühren aussprichst und hier dann nur die Leute hören willst, die gar keine Studiengebühren hatten.

Da lässt sich mit glücklichen Bafögempfängern natürlich viel reißen.

Was ich auch nicht verstehe ist, das viele hier ihr Einkommen getrennt von den Eltern sehen. Ich kenne das nicht.

Was meine Eltern haben, das habe ich auch, und was ich nicht habe, das haben sie auch nicht.
Wenn kein Geld da ist, ist keins da, kann man halt ne Woche von Dosen leben, wenn was da ist.

Während meines Studiums werde ich bei meinen Eltern leben, muss also keine Miete zahlen und krieg einigermaßen zu essen.
Auch Sozialbeitrag etc. wär gut und einfach bezahlt worden.

Ich gehe nicht auf Parties, trinke nicht, gehe nie aus und habe auch sonst nichts an Ausgaben abgesehen von meist studienrelevanten Büchern.
Meine Eltern waren seit Jahrzehnten (!) nicht im Urlaub, und ich noch nie. Die Kleidung die ich trage ist mehrere Jahre alt und ich sehe auch nicht ein Geld für ein teures Handy oder Markenklamotten auszugeben.

Meine Mutter ist selbstständig. Bürobedarfe sterben in dieser Stadt leider aus. Mein Vater war Postbeamter und ist schon länger im frühruhestand.

Wir haben im Monat nur sehr wenig über, meistens überhaupt nichts, aber wenn, dann max. 50-100 € die bei Lieferverzögerungen etc. oder fürs Benzin draufgehen.

Ich suche mom. noch einen Nebenjob, da ich während des Studiums wahrscheinlich keinen ausüben kann (auch wenn ich möchte), aufgrund der Art meines Faches (Chinesisch) wo es so gut wie unmöglich ist- ich habe 4 (bzw 8) Sprachstunden allein in der Woche (neben dem Hauptthema und dem 2. Fach) und auf jede dieser Stunden kommt 30 Std. Aufbereitung. Wann soll ich da noch gewinnbringend arbeiten? Das wird nur in den Semesterferien möglich sein.

Und dann noch 500€ zusätzlich (also ca. 700€ insgesamt) bezahlen, mal eben? Wovon?

Merkt denn keiner, dass es ein Teufelskreis ist?
Man arbeitet nebenher um das Studium zu finanzieren, das Studium dauert länger und man muss noch mehr bezahlen…

sie wollen damit nur erreichen, dass du selbststaendig wirst
und nicht noch mit 30 zu hause haengst.

Das kann durchaus mit ein Beweggrund sein.

dass du die moeglichkeiten nutzt, die du sehen wirst, wenn du
nicht nach hause kommen kannst und nach geld betteln darfst.

Hier verstehe ich nicht ganz was du meinst. Ohne Zweifel möchten die meisten Eltern aber nicht (auch solche die kein Studium finanzieren wollen/können) das ihr Kind betteln muss.

Nach dem Abitur ist man 18 oder 19, da ist es
nicht zu viel erwartet, wenn man mal einen Schritt nach von
geht und sich die finanzielle Situation während des Studiums
ausmalt. Bafög-Rechner gibt es nicht erst seit gestern.

Die Daten hatte ich auch, aber alleine damit kann man kaum leben, zumal ohne Kindergeld. Ob unhd in welchem Umfang man neben dem Studium noch Geld verdienen kann ist jedoch ein großer Unsicherheitsfaktor, vor allem halt, wenn die Eltern gar nichts beisteuern können.

Und dass die Eltern keine Erfahrung mit dem Studium haben…
als Arbeiter hatten sie die wohl mit dem Gymnasium auch nicht,
und?

Hatten sie auch nicht, schon ab der Realschule bekam ich gesagt, dass mir jetzt keiner mehr helfen könne (sie waren beide nur auf der Volksschule, war halt keine Zeit um das Ende des Zweiten Weltkrieges und zu Beginn der Nachkriegszeit).
Und nach dem Realschulabschluss hatte ich mich auch mehrfach um eine Ausbildung beworben, was jedoch nicht geklappt hatte. Das ich ich dann noch Abi gemacht habe war also auch halb mein Entschluss, halb Glück.

Wie gesagt, die Elten und die Umgebung haben sicherlich einen großen Einfluß auf so eine Entscheidung, dies sollte aber nicht unbedingt ausschlaggegeben sein.
Man sollte wirklich selbst aktiv werden und versuchen, möglichst viele der Unabwägbarkeiten selbst zu klären bzw. abzuschätzen. Dies war die Absicht meines Postings.

Aber es stimmt schon, dass sich Kinder bildungsferner
Elternhäuser eher gegen ein Studium entscheiden. Das heißt
aber nicht, dass es für sie nicht möglich wäre.

Das hat auch keiner behauptet. Der Trend gesteht allerdings natürlich unbestritten, deswegen ja auch der zweite Teil meines Posting mit der Empfehlung, ein Studiuem auf jeden Fall zu wagen und sich gut zu informieren.

nun, akzeptabel ist es, das geld ohne aufwand zu bekommen. ein rechts darauf zu haben und sich zuruckzulehnen…was ist akzeptabel???

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

dass du die moeglichkeiten nutzt, die du sehen wirst, wenn du
nicht nach hause kommen kannst und nach geld betteln darfst.

Hier verstehe ich nicht ganz was du meinst. Ohne Zweifel
möchten die meisten Eltern aber nicht (auch solche die kein
Studium finanzieren wollen/können) das ihr Kind betteln muss.

sie wollen aber, dass du selbst betteln gehst - nicht auf der strasse, sondern dass du die stellen findest, die dir geld anbieten. dass du die moeglichkeiten nutzt.

versetz dich mal in die lage der eltern. 26 jahre, kein cent in der tasche…kein job in aussicht…abgesehen davon wissen die eltern nicht mal, was der junge eigentlich im detail studiert und ob das gefragt ist. die eltern sehen nicht das, was der student sieht.

die eltern sehen sich.50 oder aelter und immer noch blechen fuer die goere…:wink:langsam sollte sich das blatt wenden…aber das wollen ja die letern auch nicht.
sie wollen nur eins. dass sie endlich das geld fuer sich benutzen koennen, was sie seit 30jahren verdienen.

Ich war auch „gezwungen“ auszuziehen und an meinem Studienort zu wohnen. Diese Miete macht sich sehr bemerkbar in der Bafögberechnung. Bin jetzt zur Zeit in Berlin um meine Diplomarbeit zu schreiben und hab mein Wohnheimplatz gekündigt. Bekomme jetzt ca. 100 Euro weniger als vorher.
Ausserdem denke ich, das man trotzdem noch genug vom Bafögamt bekommt, wenn die Eltern wirklich nicht viel verdienen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Natürlich ist daran unsere Bildungspolitik schuld. Selbst
Staaten wie die USA erreichen einen erheblich hören Anteil von
Studierenden aus bildungsfernen Schichten, weil dort erstens
deutlich mehr (Teil-)Stipendien vergeben werden und zweitens
bereits im Kindergarten mit einer Begabtenförderung begonnen
wird.

Nein. Die Politik beseitigt nur die Mißstände.

In Deutschland hingegen zementiert das Bildungssystem
Karrierewege. Es gibt Studien, die zeigen, dass
Grundschullehrer ihre Schulempfehlung vielfach am Beruf der
Eltern festmachen. Kindern aus bildungsfernen Familien haben
bereits in der Grundschule kaum eine Chance, auf die Schule
geschickt zu werden, die ihnen später mal ein Hochschulstudium
ermöglicht.

Das ist richtig. Ich sagte aber bereits, dass der Trend davon weggeht. Sprich: es machen immer mehr Arbeiterkinder Abitur.

Wie gesagt: Zwar können mehr Kinder aus bildungsfernen
Schichten ein Gymnsaium besuchen, sie müssen dafür aber
wesentlich mehr leisten als andere Kinder.

Davon habe ich nie etwas bemerkt.

Sie erwarten zumindest den Lebensstandard, den ihre
Geschwister und Klassenkameraden im Alter von 19, 20 Jahren
nach einer Ausbildung erzielen.

Ihre Klassenkameraden haben vermutlich Abitur und erhalten längst kein volles Gehalt. Theoretisch gesehen dauert das Studium nur 1 Jahr länger als eine Ausbildung. Ich glaube nicht, dass der Vergleich ein Hinderungsgrund für ein Studium ist. Geschwister hin oder her, wenn diese jünger sind, zieht der Vergleich auch nicht mehr. Du hast sehr strenge Annahmen getroffen.

Das hat natürlich auch mit den von Dir genannten Unterschieden
zwschen Männern und Frauen zu tun. Trotzdem ist die
Chancengleichheit alles andere als gegeben. Finde mal als
alleinerziehende Mutter mit Kind (das sind etwa 98 Prozent der
Alleinerziehenden), die nur halbtagsarbeiten kann, einen Job
als Aufsichtsratsmitglied eines deutschen DAX-Unternehmens.

Wenn dann musst du schon alleinerziehende Mütter mit alleinerziehenden Vätern vergleichen.

Extremfall

Regel. Zumindest in meiner Zeit als AStA-Mitarbeiter (1997/98)
in Münster hatte ich jede Woche Dutzende Studierende, die sich
beraten ließen und Panik davor hatten, ihre Eltern verklagen
zu müssen.

Natürlich. Und die, die ihre Eltern nicht verklagen mussten, sind auch bei dir vorbeigekommen, um dir genau das mitzuteilen, so dass du einen optimalen Überblick hast.

Aber genau das passiert doch durch Studiengebühren. Nur dass
diese erhoben werden, bevor jemand überhaupt einen Cent
verdient hat. Ich stimme zu, dass es erheblich sinnvoller
wäre, gar keine Studiengebühren zu erheben.

Nein ich bin für die Gebühren. Und zwar gestaffelt nach Studienfach, je nach dem was ein Jahr im entsprechenden Fach kostet. Jeder zahlt später nur das, was er in Anspruch genommen hat. Als FH-Student würde ich nicht einsehen, warum ich die 28.000€ pro Jahr für das Medizinstudium mitzahlen soll, wenn die eigene Ausbildung nur 8000€ kostet. Monatlich werden dann natürlich mehr als 2% gezahlt und dass solange, bis die Kosten gedeckt sind.

Das ist aber ein spaßiges Konzept von Umverteilung: Nämlich
von einer Generation in die andere.

Genau

Echte Umverteilung
belastet alle (und nicht nur Eltern), die hohe Einkünfte
erzielen.

Genau. Und Kinder armer Eltern profitieren vom Bafög. Geld, was von reich zu arm umverteilt wird. Kinder reicher Eltern bekommen ja nichts.

Ich weiß nicht, wieso in Zeiten extremen Kinderarmut
immer die Eltern belastet werden: Es geht los mit Gebühren für
Kindertagesstätten, später darf man Lernmittel berappen und
demnächst auch noch höhere Studienkosten berappen. Mich
wundert ehrlich gesagt nicht, dass Familien immer kleiner
werden.

Ja und? Die Erzieherinnen arbeiten auch nicht umsonst. Ebenso Lehrer und Professoren.
Außerdem werden Eltern schon gleich mal gar nicht immer belastet. Ist ja wohl nicht zu viel verlangt, Lernmittel zu zahlen. (Die, die das nicht können, werden unterstützt). Warum sieht man eigentlich immer nur, was man abgeben muss und nicht, was man bekommt? Ich verweise auf Elterngeld und Kinderbetreuungskosten, die seit 2006 erhöht von der BMG abgesetzt werden können.

Und genau dann ist die Steuergerechtigkeit wieder da.
Derjenige, der mit seinem Einkommen nach dem Studium
ordentlich verdient, zahlt mehr als diejenige, die eben
weniger mit dem Studium erzielt. Das nennt man Progression.

Achwas. Steuergerechtigkeit und Umverteilung sind für Notlagen da, wie etwa Arbeitslosigkeit. Erwerbstätige finanzieren Erwerbslose mit, wobei Besserverdiener mehr beitragen als Geringverdienende. Außerdem noch für Dinge, die öffentlich zugänglich sind.
s.o. Gestaffelte Gebühren Du übersiehst, dass die Kosten für das Studium variieren.
So wäre folgendes möglich: jemand, der zwar weniger verdient, dessen Ausbildung aber auch billig war, hat diese vielleicht trotz geringerer Abgabe bald bezahlt (2% hauen vorne und hinten nicht hin) und finanziert dann denjn mit, der zwar 500€ mehr verdient, dessen Ausbildung vielleicht aber auch das 3fache gekostet hat. Wo ist dann die Steuergerechtigkeit?

Ich finds lustig das du dich auf der einen Seite für
Studiengebühren aussprichst und hier dann nur die Leute hören
willst, die gar keine Studiengebühren hatten.

Nun, über meine o.g. Frage könnte man glatt eine wissenschaftliche Untersuchung abfassen. Da beschäftigt man sich auch mal mit Effekten aus der Vergangenheit bzw. bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Die Effekte können für die Generation ohne und dir Generation mit Gebühren verschieden sein. Deshalb die von mir gemachte Eingrenzung. Wohlgemerkt eine Eingrenzung und keine Ausgrenzung. Wenn du möchtest, kannst du natürlich für alle anderen Fälle einen Thread öffnen.

Kannst du kein Bafög beantragen?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Da lässt sich mit glücklichen Bafögempfängern natürlich viel
reißen.

Höre ich da eine Unterstellung? Ich vermute nicht, denn meine Frage betraf die Gründe für das Nicht-Studieren, so dass Bafög-Empfänger gar nicht in Betracht kommen.

Was ich auch nicht verstehe ist, das viele hier ihr Einkommen
getrennt von den Eltern sehen. Ich kenne das nicht.

Das müsstest du, wenn du von den Eltern getrennt leben müsstest. Da muss man durchaus sehr genau kalkulieren.

Ich gehe nicht auf Parties, trinke nicht, gehe nie aus und
habe auch sonst nichts an Ausgaben abgesehen von meist
studienrelevanten Büchern.
Meine Eltern waren seit Jahrzehnten (!) nicht im Urlaub, und
ich noch nie. Die Kleidung die ich trage ist mehrere Jahre alt
und ich sehe auch nicht ein Geld für ein teures Handy oder
Markenklamotten auszugeben.

Und dann noch 500€ zusätzlich (also ca. 700€ insgesamt)
bezahlen, mal eben? Wovon?

Du kennst die Antwort.

Merkt denn keiner, dass es ein Teufelskreis ist?
Man arbeitet nebenher um das Studium zu finanzieren, das
Studium dauert länger und man muss noch mehr bezahlen…

Wenn man möchte, kann man natürlich in den Teufelskreis gehen. Es wird Zeit, dass die Scheu vor Krediten überwunden wird. Beispielsweise gibt es den Bildungskredit von der KfW (ab Vordiplom) zu günstigen Konditionen für so ziemlich jeden. Man kann den Betrag sogar selbst bestimmen. Für ein Studium mit acht Semestern und derzeit 500€ Gebühren kann man also 4000€ aufnehmen. Finde ich nicht astronomisch viel mit Blick auf eine Rückzahlung nach dem Studium. Nach drei, vier Jahren wäre der Betrag bezahlt.

Studieren immer möglich- aber welcher Preis?
Hi,
ich stimme Dir sicherlich zu, dass fast jeder der will studieren kann…
ABER leider zu ganz verschiedenen Konditionen. Während die einen nämlich von zu Hause oder Bafög ausreichend versorgt werden, klemmt es aus ganz unterschiedlichen Gründen bei vielen finanziell.

Die Meßlatte für Studenten aus armen Familien ist einfach viel höher. Wenn es dann auch noch keinen Rückhalt gibt wird es noch schwieriger. In den meisten „Arbeiterfamilien“ wird ein guter Schulabschluß erwartet und eine Ausbildung, wenn man da mit Hirnfurzen wie Studieren kommt, kann man nicht viel erwarten.
Erkläre doch mal Eltern, die selber ab einem Alter von 15 gearbeitet haben, dass sie ihr Kind bis 27 oder so durchfüttern sollen. Für viele unvorstellbar.
Was machen also die Kinder, erstmal eine Ausbildung und danach arbeiten- um anschließend elternunabhängiges Bafög zu bekommen. Jetzt sind locker 5 Jahre ins Land gegangen und wer dann noch studieren will, muss sich fragen, warum er seinen Job aufgibt (inklusive Ansprüche auf Arbeitslosengeld).
Wenn er doch studiert -ein Trost- mit der Ausbildung verdient er als Student nebenher vielleicht besser.
Zu guter Letzt ist unser Student nach dem Studium älter als die Mitbewerber und hat Nachteile in der Stellensuche.
Als Kind aus einem Elternhaus, das in der Lage war drei Studierende durchzufüttern, empfinde ich es als eine sehr große Ungerechtigkeit, dass studieren nicht jedem möglich ist. Und sei es auch nur, weil er sich ob des eventuellen Schuldenbergs nicht traut.

Da der Wissenschaft und Industrie in den nächsten Jahren bei den Ingenieuren und Naturwissenschaften der Nachwuchs ausgeht, können wir es uns eigentlich nicht leisten irgendjemand vom Studium abzuhalten.

Gruß
Juhe

Die Meßlatte für Studenten aus armen Familien ist einfach viel
höher. Wenn es dann auch noch keinen Rückhalt gibt wird es
noch schwieriger. In den meisten „Arbeiterfamilien“ wird ein
guter Schulabschluß erwartet und eine Ausbildung, wenn man da
mit Hirnfurzen wie Studieren kommt, kann man nicht viel
erwarten.

Wie gesagt, es gibt auch das genaue Gegenteil und ich kann nicht einschätzen, welche Meinungen überwiegen.

Erkläre doch mal Eltern, die selber ab einem Alter von 15
gearbeitet haben, dass sie ihr Kind bis 27 oder so
durchfüttern sollen. Für viele unvorstellbar.

Möglich. Wobei ich 27 echt alt finde (liegt wohl auch am 13er Abitur), abgesehen von Jura, Medizin o.ä. Männer bekommen natürlich 1 Jahr Ehrenbonus. Alles in allem kann sich das Studieren in 5 Jahren erledigt haben.

Wenn er doch studiert -ein Trost- mit der Ausbildung verdient
er als Student nebenher vielleicht besser.
Zu guter Letzt ist unser Student nach dem Studium älter als
die Mitbewerber und hat Nachteile in der Stellensuche.
Als Kind aus einem Elternhaus, das in der Lage war drei
Studierende durchzufüttern, empfinde ich es als eine sehr
große Ungerechtigkeit, dass studieren nicht jedem möglich ist.
Und sei es auch nur, weil er sich ob des eventuellen
Schuldenbergs nicht traut.

Gegenvorschlag?

Da der Wissenschaft und Industrie in den nächsten Jahren bei
den Ingenieuren und Naturwissenschaften der Nachwuchs ausgeht,
können wir es uns eigentlich nicht leisten irgendjemand vom
Studium abzuhalten.

Ich sehe nicht, warum viele dagegen sind, Ausländer zu rekrutieren. Es wurde wissenschaftlich untersucht, dass die vielen Zuwanderer den Einheimischen keine Arbeit wegnehmen und Löhne trotz Zuwanderung nahezu gleich bleiben. Im Gegenteil: Zuwanderung kann sogar einen belebenden Effekt auf die hiesige Arbeitsmarktsituation haben. In Deutschland jedenfalls ist empirisch bestätigt, dass es quasi keine negativen Effekte gibt.

Natürlich ist daran unsere Bildungspolitik schuld. Selbst
Staaten wie die USA erreichen einen erheblich hören Anteil von
Studierenden aus bildungsfernen Schichten, weil dort erstens
deutlich mehr (Teil-)Stipendien vergeben werden und zweitens
bereits im Kindergarten mit einer Begabtenförderung begonnen
wird.

Nein. Die Politik beseitigt nur die Mißstände.

Was ist das denn bitte für ein Politikverständnis? Politik hat also überhaupt keinen Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen? Das wage ich aber sehr zu bezweifeln.

In Deutschland hingegen zementiert das Bildungssystem
Karrierewege. Es gibt Studien, die zeigen, dass
Grundschullehrer ihre Schulempfehlung vielfach am Beruf der
Eltern festmachen. Kindern aus bildungsfernen Familien haben
bereits in der Grundschule kaum eine Chance, auf die Schule
geschickt zu werden, die ihnen später mal ein Hochschulstudium
ermöglicht.

Das ist richtig. Ich sagte aber bereits, dass der Trend davon
weggeht. Sprich: es machen immer mehr Arbeiterkinder Abitur.

Toll, in den Berufen, die ein Universitätsstudium voraussetzen, machen sie immer noch 7 Prozent aus.

Wie gesagt: Zwar können mehr Kinder aus bildungsfernen
Schichten ein Gymnsaium besuchen, sie müssen dafür aber
wesentlich mehr leisten als andere Kinder.

Davon habe ich nie etwas bemerkt.

Das dürfte daran liegen, dass Du nichts bemerken willst. Da ist eine ganz typische Vorgehensweise des vorherrschenden Neoliberlaismus: Man negiert Chancenungleichheiten einfach und legitimiert damit den Rückzug des Staates, der ja nicht mehr gebraucht wird, weil alle die gleichen Chancen haben.

Sie erwarten zumindest den Lebensstandard, den ihre
Geschwister und Klassenkameraden im Alter von 19, 20 Jahren
nach einer Ausbildung erzielen.

Ihre Klassenkameraden haben vermutlich Abitur und erhalten
längst kein volles Gehalt. Theoretisch gesehen dauert das
Studium nur 1 Jahr länger als eine Ausbildung. Ich glaube
nicht, dass der Vergleich ein Hinderungsgrund für ein Studium
ist. Geschwister hin oder her, wenn diese jünger sind, zieht
der Vergleich auch nicht mehr. Du hast sehr strenge Annahmen
getroffen.

Das glaube ich nicht. Die meisten meiner Studenten, die ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten müssen, brauchen erheblich länger für ihren Studienabschluss als Azubis für ihre Ausbildung bzw. Lehre.

Das hat natürlich auch mit den von Dir genannten Unterschieden
zwschen Männern und Frauen zu tun. Trotzdem ist die
Chancengleichheit alles andere als gegeben. Finde mal als
alleinerziehende Mutter mit Kind (das sind etwa 98 Prozent der
Alleinerziehenden), die nur halbtagsarbeiten kann, einen Job
als Aufsichtsratsmitglied eines deutschen DAX-Unternehmens.

Wenn dann musst du schon alleinerziehende Mütter mit
alleinerziehenden Vätern vergleichen.

Muss ich nicht. Ich muss die Lebensrealität von Frauen und Männern vergleichen. Und wenn das Ergebnis nun mal ist, dass Frauen aufgrund anderer Lebensbedingungen andere (schlechtere) Teilhabechancen haben, dann kann man nicht mehr von Chancengleichheit sprechen.

Extremfall

Regel. Zumindest in meiner Zeit als AStA-Mitarbeiter (1997/98)
in Münster hatte ich jede Woche Dutzende Studierende, die sich
beraten ließen und Panik davor hatten, ihre Eltern verklagen
zu müssen.

Natürlich. Und die, die ihre Eltern nicht verklagen mussten,
sind auch bei dir vorbeigekommen, um dir genau das
mitzuteilen, so dass du einen optimalen Überblick hast.

Nein. Aber meine Erfahrung durch die Studienberatung zeigt eindeutig, dass es erheblich mehr Menschen gibt, die ihr Studium abbrechen müssen, weil sie kein BaföG bekommen und keine Unterstützung von ihren Eltern erhalten, als Du Dir das vorstellen kannst.

Aber genau das passiert doch durch Studiengebühren. Nur dass
diese erhoben werden, bevor jemand überhaupt einen Cent
verdient hat. Ich stimme zu, dass es erheblich sinnvoller
wäre, gar keine Studiengebühren zu erheben.

Nein ich bin für die Gebühren. Und zwar gestaffelt nach
Studienfach, je nach dem was ein Jahr im entsprechenden Fach
kostet. Jeder zahlt später nur das, was er in Anspruch
genommen hat. Als FH-Student würde ich nicht einsehen, warum
ich die 28.000€ pro Jahr für das Medizinstudium mitzahlen
soll, wenn die eigene Ausbildung nur 8000€ kostet. Monatlich
werden dann natürlich mehr als 2% gezahlt und dass solange,
bis die Kosten gedeckt sind.

Was ist daran gerecht? Im Gesundheitssystem bezahle ich über meine Beiträge auch die Krankheiten von anderen mit. Genauso bin ich bereit, über meine Steuern die Ausbildung (und später sogar das Gehalt) von Ärzten zu übernehmen. Das mache ich, weil ich es gesellschaftspolitisch für richtig halte. Wenn ich nur meine tatsächlichen Kosten zahlen müsste, käme ich deutlich günstiger weg.

Ich weiß nicht, wieso in Zeiten extremen Kinderarmut
immer die Eltern belastet werden: Es geht los mit Gebühren für
Kindertagesstätten, später darf man Lernmittel berappen und
demnächst auch noch höhere Studienkosten berappen. Mich
wundert ehrlich gesagt nicht, dass Familien immer kleiner
werden.

Ja und? Die Erzieherinnen arbeiten auch nicht umsonst. Ebenso
Lehrer und Professoren.
Außerdem werden Eltern schon gleich mal gar nicht immer
belastet. Ist ja wohl nicht zu viel verlangt, Lernmittel zu
zahlen. (Die, die das nicht können, werden unterstützt). Warum
sieht man eigentlich immer nur, was man abgeben muss und
nicht, was man bekommt? Ich verweise auf Elterngeld und
Kinderbetreuungskosten, die seit 2006 erhöht von der BMG
abgesetzt werden können.

So spricht jemand, der eindeutig kein Kinder hat, aber später gerne mal Leistungen der heutigen Kinder in Anspruch nehmen möchte (z.B. Rente beziehen, ein Gesundheitssystem in Anspruch nehmen und natürlich auch Pflegeleistungen).
Es ist volkswirtschaftlich längst erwiesen, dass in Deutschland Eltern die Deppen der Nation sind. Sie haben erheblich geringere Chancen, Karriere zu machen und zahlen über Gebühren und verdeckte Steuern erheblich mehr als Kinderlose. Kindergeld und Steuerermäßigungen sind ein Witz dagegen, wie Du selbst merken wirst, wenn Du mal Kinder hast.

Und genau dann ist die Steuergerechtigkeit wieder da.
Derjenige, der mit seinem Einkommen nach dem Studium
ordentlich verdient, zahlt mehr als diejenige, die eben
weniger mit dem Studium erzielt. Das nennt man Progression.

Achwas. Steuergerechtigkeit und Umverteilung sind für Notlagen
da, wie etwa Arbeitslosigkeit. Erwerbstätige finanzieren
Erwerbslose mit, wobei Besserverdiener mehr beitragen als
Geringverdienende. Außerdem noch für Dinge, die öffentlich
zugänglich sind.

Richtig, Bildung zum Beispiel. Die muss nämlich vor allem anderen öffentlich zugänglich sein.

s.o. Gestaffelte Gebühren Du übersiehst, dass die Kosten für
das Studium variieren.
So wäre folgendes möglich: jemand, der zwar weniger verdient,
dessen Ausbildung aber auch billig war, hat diese vielleicht
trotz geringerer Abgabe bald bezahlt (2% hauen vorne und
hinten nicht hin) und finanziert dann denjn mit, der zwar 500€
mehr verdient, dessen Ausbildung vielleicht aber auch das
3fache gekostet hat. Wo ist dann die Steuergerechtigkeit?

Mit meinen Steuern zahle ich unter anderem den Straßenbau. Das ist auch ungerecht, denn ich habe gar kein Auto. Außerdem zahle ich Steuern für die Internationale Raumstation ISS (fahre ich nicht hin, warum zahlt die Herr Reiter nicht selbst?), den Naturschutzpark Wattenmeer (warum bezahlen das nicht die Küstenanrainer?) und vieles mehr. Fakt ist: Unsere Gesellschaft braucht Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten und auch Philosophen. Deren Ausbildung ist nun mal unterschiedlich teuer. Und warum soll ich die Studierenden anders für ihre Ausbildung zahlen lassen, als über ihre Einkommenssteuer.

Übrigens haut der Steuervorschlag bei den meisten hin: Nämlich dann, wenn man das Akademikerdurchschnittseinkommen verdient, das meines Wissens bei 3.300 Euro liegt. Und die, die das nicht bekommen, finanziere ich gerne mit, obwohl sie eine so teure Ausbildung genossen habe.

Gruß,

Matthias

1 Like

Ich finds lustig das du dich auf der einen Seite für
Studiengebühren aussprichst und hier dann nur die Leute hören
willst, die gar keine Studiengebühren hatten.

Nun, über meine o.g. Frage könnte man glatt eine
wissenschaftliche Untersuchung abfassen.

du tust ja gerade so, als waere das hier im chat das erste mal, dass man in deutschland darueber spricht:wink:

was denkst du, wie lange schon schlaue koepfe ueber loesungen nachdenken:smile:

mfg:smile:
rene

1 Like

was denkst du, wie lange schon schlaue koepfe ueber loesungen
nachdenken:smile:

Ich weiß nicht. Verrätst du es mir? :wink:

Ich muss sagen, ich muss mich echt zusammenreißen-
ich weiß, dass das nicht Deine Absicht ist, aber es piekt mich schon, was Du da so sagst.

Sicherlich haben die Eltern eine (Mit)Verantwortung zur Erstausbildung usw. usf. aber was willst Du dagegen tun? In dem Fall wo sie keine Rücksicht drauf nehmen wird es richtig richtig schwierig. Und es ist dann MEIN Problem und nicht das meiner Eltern.

Weil Du nachfragst werd ich meinen Fall kurz schildern-
er bezieht sich auf diesen Part und die Geschichte mit dem Kontakt

Auch wenn die Eltern oder ein Elternteil selbständig
sind/ ist, tauchen binnen kürzester Zeit Probleme auf (Weil es
sich dann um Einkommensschätzungen handelt- die werden zwar
nach unten / oben korrigiert, aber wenn dann eine vierstellige
Rückforderung kommt ist erst mal dicke Luft. Umgekehrt muss
bei Korrekturen nach oben die Zeit erst einmal überbrückt
werden)

Sehe ich nicht ein. Falls eine Korrektur nach oben erfolgt,
bedeutet das, die Eltern hätten einen gewissen Betrag
zuschießen können. Das haben sie aufgrund der vorläufigen
Berechnung nicht getan, könnten dies also nachholen. Falls das
Geld ausgegeben ist, Pech.

Mein Vater hat sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbständig gemacht, kurz bevor ich mein Studium begann. (ZVS, Studienort zugewiesen) Der Laden lief eine ganze Zeit so gut wie überhaupt nicht, daher kam ich in den Genuss von Bafög. Nach ungefähr 2 Jahren Studium (etwas weniger)überschritt er die Einkommensgrenze und ich fiel aus der Bafög-Regelung raus. So weit so gut. Allerdings hatte er sein Unternehmen vom heimischen Wohnzimmer aus geführt. Da es so langsam anlief reichte dies natürlich nicht mehr aus. Entsprechend flossen die „Einnahmen“ als Investition in die Firma um den Betrieb weiter anzukurbeln und eine gewisse Regelmäßigkeit ins Einkommen zu bringen, um sich zu etablieren. Das war mein erstes Verhängnis, wenn man so will- da das Geld was theoretisch da sein sollte, de facto nicht da oder besser nicht „über“ war. Dies wird im Bafög natürlich nicht mit einberechnet. Ich fuhr also wie bereits erwähnt täglich hin und her, um etwas dazuzuverdienen. Zog von 30 auf 20 qm und war noch ziemlich guter Dinge. Allerdings blieb das „sich etabliert haben“ und die in Aussicht gestellten Aufträge aus. Kunden zahlten ihre Rechnungen nicht und das Polster meines Vaters „für schlechte Zeiten“ schmolz dahin.
Auftrag 3 Monate nichts Auftrag 6 Monate nichts… usw usf.
Da man nicht kalkulieren kann, wann der nächste Auftrag reinkommt, kannst Du auch das verdiente Geld nicht wirklich ausgeben. Das Bafög bezieht sich aber auf das Jahreseinkommen. Schließt Du im Dezember einen Auftrag ab und überschreitest damit die Jahreseinkommensgrenze, interessiert das überhaupt nicht, wie Du im August Deine Miete gezahlt hast. Allerdings ist August bekanntlich vor Dezember. Ich erhielt also eine Rückforderung in Höhe von knapp 4000 Euro. In der Zeit habe ich meinen Vater 3 mal ins Krankenhaus bringen müssen, weil er Nervenzusammenbrüche erlitt. Ich habe zwischendurch auf den Unterhalt meiner Eltern verzichtet und mich versucht so durchzuschlagen, um sie zu entlasten. Das war aber nicht besonders erfolgreich :smile:
Hinzu kam, dass es unter dem Druck vermehrt zu Spannungen kam.
Wir haben also zwischenzeitlich 1 Jahr nicht miteinander gesprochen- entsprechend bekam ich auch keinen Unterhalt.
Der Laden läuft bis heute nicht.
Mein Vater, wie ich ihn kannte, ist daran zerbrochen. Alle Wünsche und Träume, die er so für das Leben hatte, auch seine Kinder betreffend, sind dahin. Alle Dinge, die man sich mal geleistet hatte verkauft.
Und mich peinigt seit meinem ersten Studientag der Wunsch es irgendwie wieder gut zu machen.

Und hättest Du damals vor mir gestanden- ich hoff, dass verstehst Du nun nicht falsch- und mir Deine Meinung so kund getan- wahrscheinlich wär ich Dir an die Kehle gegangen.
Aber man wird ja älter und ruhiger :smile:

Ja, wobei ich das Arbeiten nebenbei in den allermeisten Fällen
als Finanzierung jeglicher „Extravaganzen“ sehe. Soll ja
Studenten geben, die in den Urlaub fahren. Nicht, dass ich das
verwerflich finde, ich finde aber auch, darauf kann man schon
mal verzichten.
Sicher, es gibt teure Städte (wohnen), aber man kann ja auch
woanders studieren.

Herzlich willkomen bei der ZVS

Zudem muss man einkalkulieren, dass das Studium länger dauert,
wenn man nebenher arbeitet (je nach Pensum).

Für die angesprochene Gruppe kein Problem, da noch ohne
Gebühren.

Wenn Du nicht gemeldet bist wo Du studierst, zahlst Du ab Oktober knapp 700 Euro (500 plus regulärer Semesterbeitrag/ ticket )

Natürlich ist daran unsere Bildungspolitik schuld. Selbst
Staaten wie die USA erreichen einen erheblich hören Anteil von
Studierenden aus bildungsfernen Schichten, weil dort erstens
deutlich mehr (Teil-)Stipendien vergeben werden und zweitens
bereits im Kindergarten mit einer Begabtenförderung begonnen
wird.

und warum stipendien???
…weil der staat sich weit gehend raushaelt.

ehrlich gesagt habe ich keine ahnung, warum ich als nicht besonders begabter(2.7) ein stipendium in den hintern geschoben bekomme fuer 1 semester. da hat mir vitamin B geholfen, nicht meine begabung.

also dass das bildungssystem in den usa grundsaetzlich besser ist, wuerde ich aber bezweifeln. und dass mehr studenten aus unstudierten familien studieren als in deutschland, hat wohl eher etwas mit der einwohnerzahl zu tun:wink:
oder deshlab, weil sie jetzt aufgehoert haben, sich araber ins land zu holen:wink:
wenn ich in den usa wohnen wuerde, wuerde ich allerdings auch einen unheimlich grossen drang verspueren, studieren zu wollen. und zwar deshalb, weil arm in den usa etwas voellig anderes ist als arm in deutschland.

Manche Studiengänge am MIT werden beispielsweise nur
noch mit Stipendiaten besetzt. Blöd in diesem System ist nur,
dass es durch seine Gebührenpflicht nur Begabte und Reiche an
die Spitzenuniversitäten lässt, der arme Normalbegabte aber
außen vor bleibt.
In Deutschland hingegen zementiert das Bildungssystem
Karrierewege.

bildungssystem/-politik heisst ja im grunde alles oder nichts.
das, was ein problem darstellt, sind die ueberfuellten klassen und die hohlen medien.

mfg:smile:
rene