Nicht-Wähler und Demokratie

Hallo zusammen,

Dem vorläufigen Ergebnis der Bundestagswahl entnehme ich:
Wahlberechtigte: 62.132.442 (100%)
Wähler: 43.997,633 (70,8%)
Also NICHT-Wähler 18.134.809 (29,2%)

Fragen:
a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000 (18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?
b) gibt es eine Analyse, die angibt welchen Parteien diese 18 Mio mutmaßlich anhängen bzw. vermutlich gewählt hätten, wenn sie dieses Recht in Anspruch genommen hätten?

Bei den Zahlen der Erststimmen kommen CDU/FDP/CSU insgesamt auf 48,8%, die SPD/Linken/Grünen auf 48,2.
Eine Differenz von 0,6% - Ergebnis wie beim Hornberger Schießen?

Bei den Zahlen der Zweitstimmen kommen diese Gruppierungen auf CDU+ 48,4 bzw. SPD+ 45,6%.
Ergebnis nicht viel anders…

Frage:
Wird das in diesen Kombinationen nicht wieder genau der gleiche Schlamassel, in dem sich die beiden Gruppen blockieren, da keine echte arbeitsfähige Mehrheit besteht und das auch dann, wenn es bei SPD, Linken und Grünen zu keiner Koalition kommen sollte? Dabei gehe ich davon aus, daß bei Entscheidungen Abgeordnete aus der CDU-Gruppe durchaus mit der SPD-Gruppe stimmen können und in Einzelfällen auch werden.
Schlimmer oder besser als eine große Koalition?

Auf Kommentare bin ich echt gespannt…

Gruß,
Cantate

Hallo zusammen,

Dem vorläufigen Ergebnis der Bundestagswahl entnehme ich:
Wahlberechtigte: 62.132.442 (100%)
Wähler: 43.997,633 (70,8%)
Also NICHT-Wähler 18.134.809 (29,2%)

Fragen:
a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000
(18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?

Jedes Verständnis dieser Welt, denn jede Aussage vor der Wahl hat nicht mal 24h Bestand nach der WAhl - s. ARD heute.
10ct Mineralölsteuer rauf, Mwst. 2% erhöhen, Rentner belasten, aber kein Wort zur Mitverantwortung der BAnken und sonstigen Zockern

b) gibt es eine Analyse, die angibt welchen Parteien diese 18
Mio mutmaßlich anhängen bzw. vermutlich gewählt hätten, wenn
sie dieses Recht in Anspruch genommen hätten?

Bei den Zahlen der Erststimmen kommen CDU/FDP/CSU insgesamt
auf 48,8%, die SPD/Linken/Grünen auf 48,2.
Eine Differenz von 0,6% - Ergebnis wie beim Hornberger
Schießen?

Nein - nach dt. WAhlrecht nicht, dass haben sich vor vielen Jahren diejenigen, die davon profitieren könn(t)en zementiert -> Überhangmandate, insofern gibt es eine große Differenz.
Demokratisches Grundverständnis hat da icht gepasst in der Diskusssion - es ging nur um MAcht

Bei den Zahlen der Zweitstimmen kommen diese Gruppierungen auf
CDU+ 48,4 bzw. SPD+ 45,6%.
Ergebnis nicht viel anders…

Frage:
Wird das in diesen Kombinationen nicht wieder genau der
gleiche Schlamassel, in dem sich die beiden Gruppen
blockieren, da keine echte arbeitsfähige Mehrheit besteht und
das auch dann, wenn es bei SPD, Linken und Grünen zu keiner
Koalition kommen sollte? Dabei gehe ich davon aus, daß bei
Entscheidungen Abgeordnete aus der CDU-Gruppe durchaus mit der
SPD-Gruppe stimmen können und in Einzelfällen auch werden.
Schlimmer oder besser als eine große Koalition?

Auf Kommentare bin ich echt gespannt…

Gruß,
Cantate

a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000
(18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?

Die Frage sollte lauten: was halte ich vom Demokratieverständnis dieser Nichtwähler?

Antwort: nichts.

WoDi

Hallo zusammen,

Dem vorläufigen Ergebnis der Bundestagswahl entnehme ich:
Wahlberechtigte: 62.132.442 (100%)
Wähler: 43.997,633 (70,8%)
Also NICHT-Wähler 18.134.809 (29,2%)

Fragen:
a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000
(18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?

nichtwähler sind enthaltungen. in deutschland glauben nichtwähler, dass sich an der politik nichts ändern wird, wenn sie wählen gehen würden…oder aber sie sind von jeder partei enttäuscht. und vermutlich hätten sie nicht mal unrecht.

Auch Demokratie

Dem vorläufigen Ergebnis der Bundestagswahl entnehme ich:
Wahlberechtigte: 62.132.442 (100%)
Wähler: 43.997,633 (70,8%)
Also NICHT-Wähler 18.134.809 (29,2%)

Fragen:
a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000
(18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?

Die Nichtwähler haben demokratisch entschieden nicht zu wählen. Denn sie hätten ja auch ihr Recht in die Hand nehmen können. Gerade bei einem so knappen Wahlausgang, wäre wahrscheinlich schwarz/gelb nicht zu Stande gekommen, wenn mehr Menschen wählen gegangen wären, denn deren Stimmen sind eher Proteststimmen.

b) gibt es eine Analyse, die angibt welchen Parteien diese 18
Mio mutmaßlich anhängen bzw. vermutlich gewählt hätten, wenn
sie dieses Recht in Anspruch genommen hätten?

Keine verlässliche Prognose. Aber Stammwähler gehen üblicherweise wählen und die haben ja gewählt und zwar CDU/CSU. Die verlorenen CDU/CSU-Wähler sind meist zur FDP abgewandert. Die SPD hat massig Wähler verloren, wovon etliche weiter links gerückt sind und also die Linke gewählt haben. Wem das zu Links war, hat Grüne gewählt oder ist zu Hause geblieben. Der Rest, die Jungwähler, haben sich als Piraten gesehen.

Bei den Zahlen der Erststimmen kommen CDU/FDP/CSU insgesamt
auf 48,8%, die SPD/Linken/Grünen auf 48,2.
Eine Differenz von 0,6% - Ergebnis wie beim Hornberger
Schießen?

Du sagst es. Daran kann man die Zerissenheit des deutschen Volkes sehen. Schwarz/Gelb ist gerade mal von der Hälfte der Wähler legitimiert. Berücksichtigt man die Nichtwähler, welche eher linksseitig oder als Piraten, Rechte mal unberücksichtigt gelassen, protestieren, wenn sie gewählt hätten, hat die neue Regierung keinesfalls die Mehrheit des Volkes hinter sich.

Bei den Zahlen der Zweitstimmen kommen diese Gruppierungen auf
CDU+ 48,4 bzw. SPD+ 45,6%.
Ergebnis nicht viel anders…

Frage:
Wird das in diesen Kombinationen nicht wieder genau der
gleiche Schlamassel, in dem sich die beiden Gruppen
blockieren, da keine echte arbeitsfähige Mehrheit besteht und
das auch dann, wenn es bei SPD, Linken und Grünen zu keiner
Koalition kommen sollte?

Rot/Rot/Grün braucht nicht koalieren, da Schwarz/Gelb zusammengeht und die Regierung bilden wird. Sie haben die mehrheitlichen Sitze im Bundestag. Aber auch nicht wirklich vielmehr Sitze als das Gegenlager. Hier ist der Zusammenhalt der schwarz-gelben-Abgeordneten entscheidend, denn Abweichler gibt es immer. Denn laut dem Gesetz ist der Abgeordnete nur seinem Gewissen verpflichtet (zumindest theoretisch).
Ob der gleiche Schlamassel weitergeht, ist so nicht zu sagen. Die alte große schwarz-rote Koalition war nichts Halbes und nichts Ganzes. Das konnte nicht wirklich was werden. Jetzt ist es natürlich so, dass die schwarz-gelben Interessen näher zusammen liegen. Ob das Deutschland voran bringen wird, wissen wir erst in den nächsten Jahren.

Dabei gehe ich davon aus, daß bei
Entscheidungen Abgeordnete aus der CDU-Gruppe durchaus mit der
SPD-Gruppe stimmen können und in Einzelfällen auch werden.

Das kann man so sehen.

Schlimmer oder besser als eine große Koalition?

Besser aus Sicht der Handlungsfähigkeit und Geschlosseneheit, schlechter aus Sicht derer, die sich Deutschland sozialer gewünscht hätten und nicht von den wirtschaftspolitischen Plänen der CDU/CSU/FDP profitieren werden.

Hallo,

Fragen:
a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000
(18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?

Grundsätzlich ok. Das Recht sich aus etwas herauszuhalten ist Bestandteil einer Demokratie. Diese 18 Millionen wollten bei der Ausübung der Herrschaft des Volkes (wörtlich) eben nicht mitmachen.

b) gibt es eine Analyse, die angibt welchen Parteien diese 18
Mio mutmaßlich anhängen bzw. vermutlich gewählt hätten, wenn
sie dieses Recht in Anspruch genommen hätten?

Da es viele Gründe gibt nicht zu wählen, vermute ich, dass die Protestparteien eher weniger vertreten sein werden, die anderen Parteien untereinander aber im selben Verhältnis liegen.
(…)

Frage:

(…)

Schlimmer oder besser als eine große Koalition?

CDU und FDP stehen sich sicherlich näher als CDU und SPD.
Und eine „dünne“ Mehrheit ist das nicht gerade.
Also besser.

Gruss,
TR
(seit langem Nichtwähler)

Hallo,

Grundsätzlich ok. Das Recht sich aus etwas herauszuhalten ist
Bestandteil einer Demokratie. Diese 18 Millionen wollten bei
der Ausübung der Herrschaft des Volkes (wörtlich) eben nicht
mitmachen.

Akzeptiert. Doch wie kann man etwas ändern (auch wenn es nur kleine Stimmchen sind - aber eben 18 Mio) wenn man nicht wählen geht?

b) gibt es eine Analyse, die angibt welchen Parteien diese 18
Mio mutmaßlich anhängen bzw. vermutlich gewählt hätten, wenn
sie dieses Recht in Anspruch genommen hätten?

Da es viele Gründe gibt nicht zu wählen, vermute ich, dass die
Protestparteien eher weniger vertreten sein werden, die
anderen Parteien untereinander aber im selben Verhältnis
liegen.

Ja, durchaus möglich, daß es am Endergebnis nichts geändert hätte…

Frage:

(…)

Schlimmer oder besser als eine große Koalition?

CDU und FDP stehen sich sicherlich näher als CDU und SPD.
Und eine „dünne“ Mehrheit ist das nicht gerade.
Also besser.

Die Sitzverteilung: Rechter Flügel 332 und Linker 290, vorerst also 42 Sitze mehr. Und das obwohl die Erststimmen nur 0,6 und die Zweitstimmen nur 2,8% Differenz ergeben, bei den Sitzen aber eine Differenz von 6,76%. Da ist doch was oberfaul bei der Art der Berechnung und diesem Wahlsystem!!! Wählerwille ade…

Gruss,
TR
(seit langem Nichtwähler)

Tja, und ich hab von F aus den Aufwand betrieben mich extra in die Wahlliste einschreiben zu lassen. Hätt’ ich mir schenken können!

Gruß,
Cantate

Hallo,

sehr einleuchtende Stellungnahme.
Mein einziger Trost bei diesem Wahlergebnis ist, daß NPD und REP bei den Zweitstimmen minimal (0,1) verloren haben. Wäre schön, wenn sich hier allgemein eine Besserung ergäbe.

Was mir bei der Wahlteilnahme aufgefallen ist, die östlichen Länder haben besonders niedrige Wahlbeteiligungen, glaubt man dort noch weniger an eine mögliche Einflussnahme als im Westen, oder steckt den Menschen dort noch die DDR-Zeit in den Knochen und sie freuen sich jetzt, mal nicht wählen zu müssen?

Gruß,
Cantate

Hallo,

Dem vorläufigen Ergebnis der Bundestagswahl entnehme ich:
Wahlberechtigte: 62.132.442 (100%)
Wähler: 43.997,633 (70,8%)
Also NICHT-Wähler 18.134.809 (29,2%)

Fragen:
a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000
(18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?

nichtwähler sind enthaltungen. in deutschland glauben
nichtwähler, dass sich an der politik nichts ändern wird, wenn
sie wählen gehen würden…oder aber sie sind von jeder partei
enttäuscht. und vermutlich hätten sie nicht mal unrecht.

Ja - doch wenn wir alle so denken würden, hätten wir bald eine Merkeldiktatur…

Ich bin mal aus einem Verband mit einem heftigen Protestbrief ausgetreten, weil der Vorstand dazu aufgerufen hatte, bestimmte Leute anzuzeigen, die sich zwar nicht ganz gesetzeskonform verhielten, aber auch niemandem irgendwelchen Schaden zufügten, sondern im Gegenteil Gutes vollbrachten. Damals warf man mir vor, mit dem Austritt bewirke ich nichts, ich solle drin bleiben und gegen die Mißstände im Verband vorgehen. Und sie hatten nicht ganz unrecht, ich hingegen wußte auch, daß ich eh nichts ausrichten könnte - gegen eine solche Denkweise. So ähnlich wie die Wahlabstinenzler…

Gruß,
Cantate

Hallo,

Fragen:
a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000
(18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?

Jedes Verständnis dieser Welt, denn jede Aussage vor der Wahl
hat nicht mal 24h Bestand nach der WAhl - s. ARD heute.
10ct Mineralölsteuer rauf, Mwst. 2% erhöhen, Rentner belasten,
aber kein Wort zur Mitverantwortung der BAnken und sonstigen
Zockern

Nun, Politiker sind die größten Lügner auf der Welt. Doch gibt es auch welche, die mit Idealen beladen Politiker /wurden/werden… doch die vergehen ihnen schnell, wenn sie einmal in die Intrigentretmühle geraten sind - so schilderte es mal ein Abgeordneter in einem privaten Gespräch. Der einzige Politiker, der sauber geblieben ist, ist wohl Helmut Schmidt und er verstand auch noch etwas von Wirtschaftspolitik, was man von Merkel nicht behaupten kann.

b) gibt es eine Analyse, die angibt welchen Parteien diese 18
Mio mutmaßlich anhängen bzw. vermutlich gewählt hätten, wenn
sie dieses Recht in Anspruch genommen hätten?

Bei den Zahlen der Erststimmen kommen CDU/FDP/CSU insgesamt
auf 48,8%, die SPD/Linken/Grünen auf 48,2.
Eine Differenz von 0,6% - Ergebnis wie beim Hornberger
Schießen?

Nein - nach dt. WAhlrecht nicht, dass haben sich vor vielen
Jahren diejenigen, die davon profitieren könn(t)en zementiert
-> Überhangmandate, insofern gibt es eine große Differenz.
Demokratisches Grundverständnis hat da icht gepasst in der
Diskusssion - es ging nur um MAcht

Habe gerade mal nachgerechnet: Erststimme Differenz 0,6, Zweitstimme 2,8%, aber bei der Sitzverteilung ist die Differenz plötzlich 6,76% (oder 42 von 622 Sitzen) zugunsten des Rechtsblocks! Das stinkt zum Himmel!

Gruß,
Cantate

Hallo,

a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000
(18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?

Das spricht doch nicht gegen die Demokratie, wenn der Wahlberechtigte die Freiheit hat, zu wählen oder eben auch nicht. Aber ich finde es traurig, dass so viele ihr Wahlrecht nicht wahrgenommen haben, sei es aus Unentschlossenheit, Bequemlichkeit, Unwissenheit oder Protest.
Bei den vielen Parteien die zur Wahl standen, müsste eigentlich für jeden etwas dabei gewesen sein. Wer nicht wählt, kann auch keine Veränderungen zu seinen Gunsten herbeiführen und stärkt womöglich die Parteien, die am wenigsten seine Interessen vertreten.

b) gibt es eine Analyse, die angibt welchen Parteien diese 18
Mio mutmaßlich anhängen bzw. vermutlich gewählt hätten, wenn
sie dieses Recht in Anspruch genommen hätten?

Angeblich ca. 2 Millionen ehemalige SPD-Wähler, aber ich schätze auch viele Unentschlossene.
Die wenigsten Nichtwähler dürften bei den Anhängern der kleinen Parteien zu finden sein.

Bei den Zahlen der Erststimmen kommen CDU/FDP/CSU insgesamt
auf 48,8%, die SPD/Linken/Grünen auf 48,2.
Eine Differenz von 0,6% - Ergebnis wie beim Hornberger
Schießen?
Bei den Zahlen der Zweitstimmen kommen diese Gruppierungen auf
CDU+ 48,4 bzw. SPD+ 45,6%.
Ergebnis nicht viel anders…

Mit 5 bzw. 6 im Bundestag vertretenen Parteien sind die Zeiten, in denen eine Partei noch um die 50% erhalten hat, endgültig vorbei.

Frage:
Wird das in diesen Kombinationen nicht wieder genau der
gleiche Schlamassel, in dem sich die beiden Gruppen
blockieren, da keine echte arbeitsfähige Mehrheit besteht und
das auch dann, wenn es bei SPD, Linken und Grünen zu keiner
Koalition kommen sollte?

Nein, die Parteien in der Opposition bilden doch keine Koalition und haben auch keine Regierungsmacht. Eine Blockade könnte es aber ggf. durch den Bundesrat geben.

Dabei gehe ich davon aus, daß bei
Entscheidungen Abgeordnete aus der CDU-Gruppe durchaus mit der
SPD-Gruppe stimmen können und in Einzelfällen auch werden.
Schlimmer oder besser als eine große Koalition?

Besser! Eine CDU/CSU/FDP-Regierung hätte dank der Überhangmandate eine so satte Mehrheit im Bundestag, dass auch einzelne „Abweichler“, die nicht kippen könnten.
Gruß
Pontius

Hallo,

Habe gerade mal nachgerechnet: Erststimme Differenz 0,6,
Zweitstimme 2,8%, aber bei der Sitzverteilung ist die
Differenz plötzlich 6,76% (oder 42 von 622 Sitzen) zugunsten
des Rechtsblocks! Das stinkt zum Himmel!

Auch ohne die Überhangmandate hätten CDU/CSU/FDP eine Mehrheit.
Eines würde mich jetzt mal brennend interessieren: Welche Parteien wären denn deiner Meinung nach durch das Wahlergebnis eher legitimiert eine Regierung zu bilden?
Gruß
Pontius

a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000
(18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?

Jedes Verständnis dieser Welt, denn jede Aussage vor der Wahl
hat nicht mal 24h Bestand nach der WAhl

Bismarck hat es besser formuliert: „Nie wird so viel gelogen wie nach der Jagd und vor der Wahl.“

Die Nichtwähler haben demokratisch entschieden nicht zu
wählen.

Das ist ein Widerspruch in sich. Es ist eigentlich schon ein Witz, eine Wahloligarchie als Demokratie zu bezeichnen. Aber wenn das Volk sich dann auch noch entscheidet, selbst auf den letzten Rest von Mitbestimmung zu verzichten, dann ist dieser Begriff völlig fehl am Platz. Die Entscheidung nicht zu wählen mag Ausdruck eines freien Willens sein, aber sie ist ganz sicher nicht demokratisch.

Hi

Die Entscheidung nicht zu wählen
mag Ausdruck eines freien Willens sein, aber sie ist ganz
sicher nicht demokratisch.

Was wäre denn demokratisch? Jeden Bürger zur Wahl zur zwingen und wenn er nicht freiwillig kommt, dann wird er in Handschellen zur Wahlzelle gebracht?

Man kann von Nichtwählern halten was man will, aber in einer Demokratie muß es auch möglich sein, nicht wählen zu gehen.
Ich nutze mein Wahlrecht zwar jedes mal, aber ich kann gut verstehen, daß es immer mehr Menschen gibt, die der Auffassung sind, daß es ohnehin egal ist, ob kariert, längs- oder quergestreift die Farben der Regierung sind.

Gruß
Edith

Moin,

Akzeptiert. Doch wie kann man etwas ändern (auch wenn es nur
kleine Stimmchen sind - aber eben 18 Mio) wenn man nicht
wählen geht?

Das ist ganz einfach. Indem er nicht wählen geht stärkt er im Verhältnis die Parteien, die nicht seine Interessen vertreten (und die er ja vielleicht gewählt hätte) sondern die der Wähler vertreten. Somit bewirkt auch nicht wählen gehen etwas.

Wenn z.B. potenzielle SPD-Wähler zu hause bleiben, dann stärkt jede Stimme, die der SPD fehlt, die anderen Parteien. Also wollten diese nicht zur Wahl gegangenen SPD-Wähler wohl Schwarz-Gelb und das haben sie jetzt ja auch bekommen.

Gruß
Marion

Hi

a) was haltet ihr von einer Demokratie, in der über 18.000.000
(18 Millionen) Bürger gar nicht wählen gehen?

Sehr viel. Es spricht eben für die Demokratie. Es ist ihr gutes Recht, nicht wählen zu gehen. Ich möchte nicht in einem Staat leben, in dem du wählen gehen musst. Man kann sich vorstellen, was dabei rauskommt.
Gruß,
Branden

Hallo,

Da ist doch was oberfaul bei
der Art der Berechnung und diesem Wahlsystem!!! Wählerwille
ade…

Das wurde ja schon vom Verfassungsgericht festgestellt und muß geändert werden. Letztendlich genügt ein Sitz mehr und der kommt zum Glück nicht aus Überhangmandaten (ohne hätten CDU/CSU/FDP 308 und SPD/Grüne/Linke 290).
Aus mathematischer Sicht sind außerdem Prozente und Prozentpunkte streng auseinanderzuhalten! Wenn eine Partei von 40% auf 30% „abrutscht“, sind das 10 Prozentpunkte Unterschied, aber es haben sich ein Viertel also 25% der Wähler (bei selber Gesamtzahl, daher hängen solche Vergleiche immer), nicht für die Partei entschieden!

Cu Rene

Hallöle.

Was mir bei der Wahlteilnahme aufgefallen ist, die östlichen Länder
haben besonders niedrige Wahlbeteiligungen, glaubt man dort noch
weniger an eine mögliche Einflussnahme als im Westen […]

Die meisten glauben an k e i n e mögliche Einflußnahme.
Sprüche wie „Die sind heutzutage keinen Scheiß besser als die Roten früher.“ dominieren das politische Lebensgefühl.
Der größte Schock, wenn auch ins Unterbewußtsein verdrängt, war die Volkskammerwahl 1990. Danach begriffen die Ostdeutschen, daß die stocksteife repräsentative Demokratie der BRD ihre Revolution entmachtet hatte, weil die Plebiszite fehlten und das den Ostdeutschen vertraute Eingabewesen der DDR verschwunden war.

Grüße

Hi Marion!

Wenn z.B. potenzielle SPD-Wähler zu hause bleiben, dann stärkt
jede Stimme, die der SPD fehlt, die anderen Parteien. Also
wollten diese nicht zur Wahl gegangenen SPD-Wähler wohl
Schwarz-Gelb und das haben sie jetzt ja auch bekommen.

So sehe ich das nicht ganz! Man gibt der CDU/FDP Regierung
die Chance zu zeigen, was sie wirklich drauf haben!
Wir werden sehen, was die nächsten 4 Jahre passiert.

Und Butter bei die Fische:
Man verschafft der SPD eine notwendige Auszeit um sich
neu aufstellen zu können, zu ihren sozial-demokratischen
Wurzeln zurückzufinden, wieder Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit
in ihren Reihen zu etablieren.
Weg vom Synonym der verlogenen Partei, von Wahllügen über
Agenda2000 bis Ypsilanti etc.

Manchmal tut so eine Auszeit einer Partei und gleichsam
dem demokratischen Gesamtwohl außerordentlich gut,
vor allem dann, wenn sich die übrigen Parteien am
Debakel der SPD orientieren und wieder mehr Ethik
und politisches Schaffen im Bundestag einkehrt, statt
sich und seine Energien darauf zu fokussieren,
den politischen Gegner zu diskreditieren, mehr destruktive
als konstruktive Arbeit zu leisten!

Die Nichtwähler tun der Demokratie einen Gefallen
und haben außerdem Muße, sich an ihre Eigenverantwortung
zu erinnern, weil sie nicht mehr mit einem simplen
Kreuz alle 4 Jahre, die ganze Verantwortung an
eine Partei delegieren können.

Viele Nichtwähler sind ja nicht verloren, sondern
nur vergrault. Das kann sich wieder ändern.

Viele Grüße
Powenz