Hallo Horst,
naturgemäß kann ich nur MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG (sorry, ich muss das hervorheben sonst springt mich Horst wieder an) zum Besten geben:
Wir äußeren alle unsere persönliche Meinung, was aber keine
Immunität gegen Kommentare begründet. Solche Kommentare
wiederum sind nicht zwangsläufig ein „Anspringen“, auch nicht
der zuletzt erfolgte, den du zweifellos ein wenig provoziert
hast („das Schreien der Vegetarier“ - war das nötig und
sinnvoll?)
War es! In diesem Falle, weil Du damit wenigstens nicht in fünf Postings behaupten kannst, ich würde meine Meinung als allgemeinverbindlich sehen. Die, wie in meinen anderen Postings verwendete Formulierung, die ich hier sogar noch hervorgehoben habe, sollte diese irrige Meinung ausschließen.
Was andere Provokationen angeht, das kann passieren. Ich meine, jeder Vegetarier geht her und wirft per se jedem Flaischfresser vor, moralisch inkompetent zu sein, jeder Amerikaner hier ist ein böser Cowboy, der im Irak Leute erschießt und überhaupt sind ide armen Terroristen ja eigentlich ganz lieb. Der Iran will ja auch nur Atombomben bauen weil er die als Lesezeichen im Koran verwendet. Sollte ich diesen Stil dann mal umgekehrt verwenden, dann muss man damit auch mal leben. Meinungsvielfalt macht das Leben bunt, nicht wahr?
Schopenhauer, wie z.B. Kant oder Hume oder Hegel, Feuerbach, Marx usw. waren ja alles große Geister, große Denker. Aber das soll uns ja nicht davon abhalten mal selbst nachzudenken und evt. genug Selbstbewußtsein vorausgesetzt, zu eigenen Schlüssen zu kommen.
Das auf das Fach Geschichte angewendet, würdest du vermütlich
nicht akzeptieren.
Errr … Du vermutest grob falsch. Eigentlich versuche ich gerade in Geschichte, die für mich ein besonderes Steckenpferd darstellt, eigenständiges Denken zu provozieren. Das ist manchmal nur nicht so einfach.
Philosophien sind Denkmodelle, von denen
mal viel lernen kann. Zum Beispiel das Problematisieren von
Begriffen, die im Alltag einen relativen Sinn machen, für die
Wahrheitssuche aber eher hinderlich sind (wenn man sie
unhinterfragt verwendet).
Dazu gibt es natürlich wiederum eine andere Theorie (bzw. Denkmodell). Eine jede „Fachgesellschaft“ schafft sich über kurz oder lang ihren eigenen Jargon. Das ist ein sozialer Mechanismus der der Abgrenzung dient, eben das sogenannte „Fachchicnesisch“. Das dient in den seltensten Fällen der fachlichen Notwendigkeit sondern lediglich der Selbstprofilierung der Fachgemeinde. Weswegen dann so aufgeschrien wird, wenn man an dem Ast sägt.
„Selbstbewusstsein“ ist so ein
Begriff, den du hier sehr unphilosophisch verwendest.
Tue ich das? Mir scheint eher, dass Du hier schon wieder etwas „annimmst“.
Du :meinst nämlich Selbstvertrauen, und das ist etwas ganz
anderes.
Ich bin mir der Tatsache meines „Selbst“ sehr „bewußt“. D.h. ich bin mir auch der Tatsache bewußt, dass ich selbst denken kann statt nur nachzuplappern. Das ist Selbstbewußtsein.
Zu glauben, etwas das man sich selbst gedacht hat sei unbedingt richtig, ist Selbstvertrauen. Wenn sich die Annahme dann noch so weit erstreckt, dass man versucht anderen zu erklären, dass, was sie gesagt haben ist gar nicht, was sie meinen, dann ist das übersteigertes Selbstvertrauen.
Das Sein ist entweder negativ oder aber ohnehin pure Illusion. Keiner der großen Denker kann das beweisen, wir brauchen das also gar nicht erst als Faktum zu bewerten.
Keiner kann auch beweisen, dass Julius Caeser gelebt hat.
Könnte ja ein Riesenschwindel sein, ein Komplott ungeheuren
Ausmaßes, um die Nachwelt zu täuschen. Du glaubst es aber
trotzdem. Weil alle Hinweise darauf plausibel sind.
Mal abgesehen von der Quellenlage, die dann doch eher auf eine Existenz Julius Caesars hindeutet. Das bedeutet aber nicht, dass ich beispielsweise irgendeinen buddhistischen Urgrund als Fakt nehmen muss. Der mag ein nettes Denkmodell sein, aber ist unbeweisbar. Keiner hat ihn jemals getroffen, er schreibt auch keine Briefe, die man in alten Archiven finden kann. Kurz, er ist abstraktes Denkmodell. Als solches natürlich anderen Denkmodellen gleichwertig, aber nur für den Gläubigen überlegen.
Es geht also nicht um Beweisbarkeit, sondern um Plausibilität.
Falsch! Natürlich geht es bei der Bewertung von geschichtlichem Beweismaterial auch um die Plausibilität, aber eben nur bei der Bewertung, nicht per se. Wenn Du einen Brief von einer geschichtlichen Persönlichkeit liest (nehmen wir doch einfach mal Mdme Sevigny heraus, die schireb ja etliche Briefe), dann belegt der Brief ihre Existenz. Der Inhalt jedoch unterliegt ihrem damaligen Weltbild und ihren damaligen Ansichten, ist also einer Bewertung zu unterwerfen. Du verwechselst wieder Begriffe und das liegt, so vermute ich einfach mal daran, dass Du Dich in Dein eigenes Fachchinesisch verwickelst.
Besonders in der Philosophie. Dass die menschliche Wahrnehmung
der Außenwelt in hohem Maße von subjektiven Kriterien und in
Abhängigkeit von den Sinnesorganen abhängt, ist längst ein
Allgemeinplatz.
Es gab auch mal einen Allgemeinplatz dass alle Farbigen dumm seien und nicht zu geistiger Entweicklung fähig. Es gab auch mal einen Allgemeinplatz, dass nur ein toter Indianer ein guter Indianer sei. Ich würde also Allgemeinplätze nicht überbewerten und erst Recht nicht als Beweis für irgendetwas werten.
Hier kommen wir wieder auf das Problem der Begriffsverwirrung. Wahrnehmung ist nicht abhängig von subjektiven Kriterien. Die Bewertung der Wahrnehmung ist es. Um aber solche feinen Unterschiede klar herauszuarbeiten, muss man sich ab und zu von dem selbst geschaffenen Begriffsdschungel lösen.
Niemand behauptet, das Sein sei pure Illusion.
Flasch, auch solche Leute gibt es. Dass Du oder ich nicht dazu gehören berechtigt uns nicht, diese Ansicht ohne weitere Überlegungen vom Tisch zu wischen.
Wo hast du das her? Wenn jemand von Illusion spricht, dann in
Zuammenhang mit Interpretationen der Außenwelt. Du
verallgemeinerst das zu sehr.
Toll, Du weißt also gar nicht, von wem ich spreche, aber Du weist, dass ich das zu sehr verallgemeinere. Siehe oben -> übersteigertes Selbstbewußtsein.
Es geht in der Erkenntnistheorie um die Frage, ob und wie
Erkenntnis möglich ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnistheorie
„Die Erkenntnistheorie oder Epistemologie ist neben u.a. der
Ethik, der Logik und der Ontologie eine der zentralen
Disziplinen der Philosophie. Während die Ontologie nach den
fundamentalen Strukturen der Realität fragt und die Ethik, wie
wir handeln sollen, fragt die Erkenntnistheorie, wie wir davon
wissen können. Dabei können sich Erkenntnistheorien auf die
unterschiedlichsten Gegenstandsbereiche beziehen, etwa auf
Wissen im Bereich der Naturwissenschaften, der Metaphysik oder
der Moral. Dabei befasst sich die Erkenntnistheorie mit Fragen
wie: welche Erkenntnisse können als verlässlich oder wahr
bezeichnet werden? Welche Kriterien können dazu herangezogen
werden? Wie kommen wahre und gerechtfertigte Meinungen
zustande, wie werden sie als solche erkennbar? Wie sind die
zentralen Begriffe der Erkenntnistheorie, wie etwa Wissen oder
Gewissheit, zu analysieren? Welche äußeren Bedingungen sorgen
dafür, dass bestimmte Überzeugungen als gültig oder wahr in
Betracht kommen?“
Zitat ENDE.
Du hast den Begriff gesehen? ErkenntnisTHEORIE?
http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie
Eine Theorie ist ein VEREINFACHTES Bild eines Ausschnitts der Realität, der mit diesem Bild beschrieben und erklärt werden soll, um auf dieser Grundlage möglicherweise Prognosen zu machen und Handlungsempfehlungen zu geben. Jeder Theorie liegen mehr oder weniger deutlich ausformulierte ANNAHMEN zugrunde.
Zitat Ende, Hervorhebungen von mir
Noch Fragen Hauser?
…ich nenne diese Leute so langsam die großen Depressiv-Geister.
Leider in Unkenntnis der Materie, fürchte ich.
Ich kann mit dieser Deiner Furcht leben. Das Du m ir Unkenntnis der Materie unterstellst ist allerdings witzig. Wir leben schließlich beide in dieser Welt, sind Teil der Realität. Man könnte also annehmen, dass wir durchaus einen Bezug dazu haben. Aber das ist nur so eine THEORIE. Wie meine andere Theorie, dass der Vorwurf der Sachunkenntnis gegenüber jedem, der mit diesen Problemen ja Tag für Tag lebt, arrogant und evt. ein Zeichen für übersteigertes Selbstbewusstsein ist.
Seien wir doch mal ehrlich, haben wir irgendeine
Entscheidungsfreiheit, wenn es zu Sein oder Nicht-Sein kommt? Nein, wir werden geboren, ohne dass uns einer fragt, und wir sterben ohne dass uns einer fragt. Wir „sind“, ob wir wollen oder nicht.
Woher weißt du das so genau? Das klingt so, alles entstünde
alles aus dem (wörtlichen) Nichts. „Wir werden geboren, ohne
dass uns einer fragt“ - nun, vielleicht entscheiden wir uns ja
irgendwie SELBST dafür. Diese Option taucht bei dir gar nicht
auf.
Ich weiß nicht, wie es bei Dir war, aber ich bin ziemlich sicher, meine Eltern haben miteinander geschlafen und dadurch eine Reihe biochemischer Prozesse in Gang gesetzt, die dazu führten, dass ich auf die Welt kam. Ich habe bewußt in dieser Antwort auf die Ursprungsphase mal alle Urgeister außer Acht gelassen.
Solltest Du also für Dich reklamieren, ohne Mitarbeit Deiner Eltern auf die Welt gekommen zu sein oder, Deine Einwilligung zu dem dazu notwendigen Sexualakt im Vorhinein erteilt zu haben, so bitte ich um nähere Erklärungen. Das ist biologisch hochinteressant und könnte auch ein völlig neues Bild auf die Schwangerschaft der Jungfrau Maria werfen.
Philosophisch argumentieren, bedeutet also, für Behauptungen
ein Mindestmaß an Begründung mitzuliefern.
Das gilt ja wohl nicht nur in der Philosophie. Solange Du jetzt nicht „Begründung“ und „Beleg“ und „Beweis“ wieder miteinander verwechselst, kann ich mit diesem Satz konform gehen.
Im Fall deiner Argumentation also ein Hinweis darauf, wie bewusstes Leben aus primitiver Materie entstehen kann.
Wachsen und erwachsen werden: Das Aufklärungsbuch für Kinder (Gebundene Ausgabe)
von Sabine Thor-Wiedemann (Autor), Birgit Rieger (Illustrator)
ISBN 978-3473358618 Buch anschauen
Ich mag jetzt wirklich nicht zurückgehen bis Bienchen und Blümchen. Als New Age-Mann hätte ich bei Dir allerdings ein gewisses Grundwissen über Sex und die möglichen Folgen vorausgesetzt.
Denn nur so ist deine Behauptung, „wir sind, ob wir wollen oder nicht“, zu verstehen. Mit „wollen“ meinst du dabei vermutlich ein
nachträgliches Wollen, nicht eines VOR der Zeugung, oder?
Eigentlich meinte ich eines vor der Zeugung. Dass Du mal wieder was „annimmst“ war klar. Aber es ging wirklich um den Faktor, dass wir vor der Zeugung nicht gefragt werden wollen. Nachträglich ist ja für die Fragestellung der Urpsrungsfrage ein bisschen spät. Es sei denn, Du willst den Fehler per Suizid korrigieren.
Gruß
Peter B.