Noch mehr Arbeitslose

Moin

Macht exc aber ständig.

Das einzige, was exc hier „ständig“ macht ist zu veruchen, wirre Aussagen einige User, die keine Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen haben richtigzustellen. Dafür hat er meinen vollsten Respekt. Ich hätte diese Engelsgeduld nicht.

Gruß
Marion

Kapitulation

ja so ist es, aber wichtig ist, dass man schon aufzeigt, das
nicht alle zu verarschen sind.

Hallo Regine,

wie sich an dieser Diskussion über die Arbeistlosenzahlen zeigt, machen sachliche Argumente offensichtlich keinen Sinn. Da kann ich gerne noch weitere Romane schreiben und explizit auf die einzelnen Statements eingehen. Andere brüllen ein paar Parolen raus und schon stimmen wir ein. Wie einfach schaffen es die Rattenfänger von rechts und von links doch, einfache Gemüter zu ködern. Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen muß und kapituliere mal wieder vor dem Stammtisch.

Gruß,
Klaus

Hallo Regine,

Denn was ich loswerden wollte habe ich erreicht und meine
Basis, auf der ich mir erlaube unter euch Experten
mitzudiskutieren, ist das Leben.

das ist auch überhaupt kein Problem bzw. sogar Sinn der Sache. Nur was bringt eine Diskussion, wenn Tatsachen sich vagen Eindrücken und einer festgefahrenen Meinungen beugen müssen? Natürlich ergeben sich aus den Erkenntnissen der VWL und Wirtschaftspolitik nur selten definierte Handlungsempfehlungen mit garantierten Erfolgen.

Dennoch lassen sich einige Tatsachen nicht mit schwammigen Bemerkungen einfach vom Tisch wischen. Natürlich kann man darüber diskutieren, daß die Schwerkraft gerade dicken Menschen gegenüber eine ungerechte Angelegeneheit ist, aber das führt nicht wirklich weiter. Wichtiger wäre es, ein vernünftiges Umfeld wie z.B. bequeme Schuhe und Maßnahmen gegen kaputte Gelenke zu entwickeln. Mit der Wirtschaft verhält es sich nicht anders.

Wir sind Teil dieser Wirtschaft und wenn wir gegen sie kämpfen, kämpfen wir letztlich gegen uns selbst. Das hört sich wie eine Plattidtüde an, ist aber keine. Jeder Streik für 2% mehr Lohn - also vielleicht 20, 30 oder 50 Euro - schadet uns letzten Endes selbst. Jede Ausweitung des Kündigsschutzes und jede zusätzliche Leistung, die den Sozialsystemen auferlegt wird, ebenfalls. Natürlich nicht unmittelbar und sofort jedem einzelnen von uns und da liegt der Hase im Pfeffer.

Das die Politiker konzeptlos sind, zeigt auch, dass sie nur
noch von Beraterfirmen ihre Informationen holen und was sind
das anderes als Lobbyisten der Wirtschaft.

Du weißt schon, was unsere Politiker für Lebensläufe vorweisen können, oder? Bei jedem einzelnen von diesen Auswürfen unseres Bildungssystems bin um jeden Berater froh, der hinzugezogen wird und sei es der arme Typ, der morgens den Schleim von den Gängen des Kanzleramtes wischen muß.

Daß da Lobbyisten am Werk sind ist klar, aber meinst Du denn ernsthaft, daß in Berlin auch nur die Entscheidung über das Beschaffungswesen für Toilettenpapier des Bundestages ohne gründliche Anhörung aller akkreditierten Lobbyisten getroffen wird?

Wer gibt freiwillig was auf, worauf er denkt Anspruch zu
haben?

Sehr schönes Stichwort: Anspruchsdenken. Herrlich.

Aber wie willst du den Menschen klar machen, dass das Ergebnis
nicht auf sie zurückstrahlt, sondern in Investitionen in China
münden, die natürlich zum Verlust des Arbeitsplatzes hier
führt.
Früher wurden Menschen arbeitslos, weil die Firma keinen
Umsatz mehr machte, heute, weil sie so erfolgreich ist…da
stimmt doch was nicht oder?

Ein erfolgreiches Unternehmen braucht keine Investition in China, außer wenn es auf dem chinesischen Markt seine Produkte vertreiben will. Dort erwartet man nämlich einen sog. local content, d.h. eine zumindest teilweise Wertschöpfung im eigenen Land.

Ansonsten scheuen Unternehmen grundsätzlich Risiken und eine Auslandsinvestition ist ein sehr erhebliches Risiko. Fehlende Infrastruktur, Mentalitätsprobleme, fehlende Rechtssicherheit, politische Risiken usw. usw. Die Zahl der Risiken ist beeindruckend und in der Summe erheblich. Eine Auslandsinvestition rechnet sich nur, wenn die Kostenvorteile so groß sind, daß sie diese Risiken aufwiegen.

Das ist bei einem erfolgreichen Unternehmen, d.h. einem Unternehmen mit akzeptabler Kapitalverzinsung, praktisch nicht möglich.

Lese mal das Buch, „Die Globalisierungsfalle“, liest sich wie
ein Krimi und da steht viel über Siemens drin und alles Sachen
die schon laufen und Tatsachen sind.

Ich habs mal gelesen. Eine nicht näher definierte Globalisierung ist für alles unheil dieser Welt verantwortlich, von der Arbeitslosigkeit bis zum Zahnbelag.

Lies mal dieses Buch hier, vielleicht verstehst Du dann, warum es ganz so einfach nicht ist:
Die Ethik des Erfolgs von Hans-Olaf Henkel ISBN: 3430142865 Buch anschauen

Zu den Lohnforderungen: die haben die Basis der
Rationalisierung aber nicht das die Menschen doppelte und
dreifache Last aufgebürdet bekommen.
Was übrigens viel mehr im Vertrieb und Entwicklung zutrifft,
als in der Produktion, denn dort kann man keine
Daumenschrauben ansetzen, es soll ja noch was ordentliches
rauskommen.
Unsere Ingeniere stehen so permanent unter Stress und werden
von den „Jägern“ scharfgemacht, müssen mit Fehlleistungen im
Management kämpfen und bekommen Termine, die schon im Voraus
nicht zu schaffen sind.
Ich schimpfe auch nicht auf die bösen Unternehmer, denn es
gibt auch noch anständige, aber die haben es immer schwerer,
weil die genau diese Auswirkungen spüren.
Je weniger die Leute in Deutschland zur Verfügung haben, je
weniger ist hier ein Geschäft zu machen.
Mein Bekannter ist Architekt und musste früher nie Klinken
putzen gehen, aber im Moment wird einfach nichts gebaut, schon
gar keine neuen Firmen, was sein Spezialgebiet ist.
Er sollte für VW ein Zentrallager bauen, aber zurückgestellt,
weil es VW im Moment nicht so gut geht, weil die Leute sich
keinen neuen Golf leisten können…usw.

So, nun hast Du Dich aber fein ausgekotzt. Wen machst Du denn für die „Gesamtsituation“ verantwortlich, von der Überlastung Eurer Mitarbeiter bis zur Kaufzurückhaltung der Bevölkerung? Ich kann Dir auch von meinem leeren Weinkühlschrank erzählen und davon, daß sich in meinen nagelneuen Schuhen die Innensohle ablöst (was im Augenblick meine dringendsten Probleme sind), aber das trägt zur Diskussion vermutlich auch nicht allzuviel bei.

Also: Was ist Dein Punkt?

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

nur noch ein paar Anmerkungen.
Es ist ja schon löblich, dass Du so einem unbedarften einfachem Gemüt wie mir so viele Zeilen widmest, dafür danke ich Dir.
Aber auch hier zeigt sich wieder die ganze Misere unserer Zeit.
Die einen haben irgendwann mal was studiert und das ist dann das Evangelium für immer.
Es wird nicht im geringsten daran gezweifelt, ob es vielleicht in eine Sackgasse führt.
Habe mal einen tollen Vortrag eines Professors der Uni Hamburg gehört, ein Volkswirtschaftler, der schon vor etwa 13 Jahren diese jetzt entstanden Situation in Deutschland aufgezeigt hat.
Keiner wollte ihm so richtig glauben, aber er meinte die Betriebswirtschaftler bedenken nicht was ihr handeln für Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft hat.
Das war in der Zeit als ich mal einen Ausflug in die Gewerkschaftswelt gemacht habe, wovon ich mich schon lange wieder distanziert habe.
Auch dort zählen nur Machtinteressen von einzelnen, also wie überall.
Nun zum Stammtisch:
Ich zähle nicht zu Menschen die irgend etwas nachbrabbeln, sondern ich habe gelernt, mit offenen Augen alles anzuschauen und so lange junge Kollegen von der Uni mich um meinen Rat fragen und nach dem Fazit meines Lebens, brauch ich mir nicht wirklich Gedanken machen über meine Denkweise.
Ich kenne 30 Jahre DDR-Wirtschaft und lebe inzwischen schon fast genauso lange hier im westlichen Teil Deutschlands.
Also habe ich keine verklebte Brille von einem System.
Ich hoffe trotzdem, das es noch Menschen geben wird, die neue Ideen entwickeln und nicht nur das alte aufrechterhalten wollen.
Aber dafür muss man auch mal anderen zuhören und sie nicht gleich ins Abseits stellen, wenn sie anderer Meinung sind.
Übrigens sehe ich eine Lösung in dem Modell Dänemark.

Gruß Regine

Hallo nochmal.

nur noch ein paar Anmerkungen.
Es ist ja schon löblich, dass Du so einem unbedarften
einfachem Gemüt wie mir so viele Zeilen widmest, dafür danke
ich Dir.

Sollte ich unfreundlich rübergekommen sein, dann tut es mir leid. Das ganze Thema ist einfach zu wichtig, als daß ich es auf dem vielzitierten Stammtischniveau diskutiert sehen möchte. Im Prinzip haben die meisten dazu eine einfache Meinung, nämlich daß die Wirtschaftsbosse an allem schuld sind. Das trifft die ganze Sache nichts im entferntesten.

Allerdings muß ich feststellen, daß Du nicht auf die von Klaus oder mir angeführten Argumente und Sachverhalten reagiert hast, sondern Dich bei der Diskussion auf Allgemeinplätze und nicht nachvollziehbare Einzelfälle beziehst. Das macht die Sache für mich, der ich gerne konkret diskutiere, ein bißchen schwierig.

Die einen haben irgendwann mal was studiert und das ist dann
das Evangelium für immer.

Ich habe eine Hochschulausbildung genossen, in der Tat. Daraus zu schlußfolgern, daß ich nicht diskussionsfähig sei, ist albern. Bei uns wurde relativ offen diskutiert/studiert. Wer eine von der herrschenden Meinung abweichende Ansicht hatte, hatte durchaus Chancen, Klausuren zu bestehen, sofern er die „abweichlerische“ Theorie verstanden hatte und ihre Annahmen erklären und begründen konnte. Ich selbst habe mir nicht allzu viele Freunde beim Lehrkörper gemacht, weil auch ich eigene Meinungen hatte, die ich vehement, aber auch erfolgreich vertreten habe.

Es wird nicht im geringsten daran gezweifelt, ob es
vielleicht in eine Sackgasse führt.

Allerdings wird das.

Habe mal einen tollen Vortrag eines Professors der Uni Hamburg
gehört, ein Volkswirtschaftler, der schon vor etwa 13 Jahren
diese jetzt entstanden Situation in Deutschland aufgezeigt
hat.
Keiner wollte ihm so richtig glauben, aber er meinte die
Betriebswirtschaftler bedenken nicht was ihr handeln für
Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft hat.

Und jetzt?

Ich hoffe trotzdem, das es noch Menschen geben wird, die neue
Ideen entwickeln und nicht nur das alte aufrechterhalten
wollen.

Deine Ideen kenne ich nicht. Was ich lesen durfte, waren Angriffe auf Vorstände von großen Gesellschaften, die aber letztlich nicht begründet wurden.

Aber dafür muss man auch mal anderen zuhören und sie nicht
gleich ins Abseits stellen, wenn sie anderer Meinung sind.

Hört sich das so an, als würde ich das machen? Wenn sich das so anhört, liegt das daran, daß ich gerne über konkrete Dinge diskutiere. Über „das ist aber kalt heute“ läßt sich nicht diskutieren, weil dazu jeder eine andere Meinung hat.

Es hat halt wenig Sinn, daß ich mir hier den Wolf labere, während Du auf Deiner Position beharrst (ohne auf meine Beiträge wirklich einzugehen), die ich auch jetzt noch nicht wirklich greifen kannst.

Übrigens sehe ich eine Lösung in dem Modell Dänemark.

Welches Modell meinst Du?

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

ich habe keine Chance konkret mit Dir zu diskutieren, weil mir da tatsächlich viele Sachen nicht klar sind.
Kann also nur von meinen Lebenserfahrungen ausgehen und eine Lösung habe ich natürlich auch nicht.
Ihr oder Du doch auch nicht wirklich.
Wen ich höre, der Ackermann hat sich, obwohl die Deutsche Bank im Moment nicht gerade von Erfolgen sprechen kann, seine Bezüge um 60% erhöht, oder erhöhen lassen, dann kannst Du doch gewiss verstehen, dass das auf vollkommenes Unverständnis bei den Menschen trifft.
Das ist doch mit nichts zu rechtfertigen, wie so vieles was zur Zeit abläuft.
Ich sage Dir ganz ehrlich, ich bin froh, dass ich schon ein gewisses Alter habe und vielleicht das Glück, noch einigermaßen mit der bevorstehenden Rente rechnen zu können, aber spätere Generationen nicht mehr.
Es läuft doch im Staat für mich, wie in der Familie, ich kann nur das ausgeben, was ich verdient habe und muss in guten Zeiten was zurücklegen um in schlechten Zeiten davon zehren zu können.
Dieses einfache Prinzip wird von deutschen Großunternehmen schon bedacht, aber es wird nicht dafür verwendet, den Menschen in schlechten Zeiten eine Überbrückung zu gewähren, sondern es wird für Ziele verwendet, die natürlich für den Menschen der seine Arbeit verliert nicht zu verstehen sind.
Denn er, der Arbeitnehmer, war ja an der Anhäufung dieses Kapitals nicht unwesendlich beteiligt.
Was die Beantwortung Deiner Artikel betrifft, ist es für mich schwer, wenn Du immer aus dem Zusammenhang eine Sachen rausziehst, die für mich aber von anderen Dingen nicht zu trennen sind, zu antworten, habe da doch Nachsicht.
Habe sowieso nicht gedacht, dass sich so eine Diskussion entwickelt, nun schreibe ich und schreibe ich, aber vielleicht sind doch ein paar Dinge dabei, die für Dich interessant sind.
Ich habe nicht gemeint, dass die Studenten nicht kritisch sind, während der Studienzeit, das hat "Gott sei Dank“ die Jugend so an sich.
Aber was ist danach, bei der praktischen Anwendung des angehäuften Wissens ?
Hast Du dann noch die Möglichkeit Kritik anzubringen oder Einfluss etwas zu verändern ?
Ich besitze nicht die Arroganz zu behaupten ich bin älter und weis alles besser, ich hoffe ganz stark auf die Jugend, die neuen Wind bringen soll, aber da kommt eben nicht viel im Moment.
Man hat die Jugend vom Alter durch die Rentendiskussion getrennt, es gibt da ein schönes Sprichwort: „Die Jugend ohne Alter ist wie ein Baum ohne Wurzel“.
Diese Auswirkungen sehe ich täglich, die Alten sollten bis 67 arbeiten, aber in der Realität ist doch jeder über 50 in der Firma suspekt.
Die wissen zu viel und sind Störfaktoren.
Die Bindung zur Firma ist viel zu groß und daraus auch die Einstellung, wenn es um solche Vorhaben geht, wie sie im Moment geplant sind.
Ein junger Mensch wird mit Aussichten konfrontiert, wo er sich fragen muss, will ich diesen Weg, halte ich das durch ?
So ein Gespräch hatte ich erst heute mit einem 28 jährigen Uni-Abgänger, der im Förderkreis der Siemens AG ist und zweifelt, nachdem er alles eine Weile beobachtet hat, ob das sein Weg werden sollte.
Solche Menschen lassen mich immer wieder hoffen…
Nun noch zum Modell Dänemark, habe leider keine Literatur darüber, würde mich selber interessieren, wie es da weitergeht.
Die haben durch eine Rotationsarbeitszeit die Arbeitslosigkeit von ca.12% auf unter 6% gebracht.
Bedeutet: von 4 Jahren werden 3 Jahre gearbeitet und dann kommt ein Jahr Auszeit, kann auch zusammenhängend genutzt werden, für Studium oder Krankenpflege oder Kindererziehung und wird vom Staat finanziert.
Ist doch besser als Arbeitslosigkeit zu bezahlen.
Die Menschen haben immer wieder Anspruch auf ihren alten Arbeitsplatz nach der Auszeit zurückzukehren, damit kommt auch immer neuer Wind in die Firmen.
Also, als ich das hörte, dachte ich damals, nicht schlecht, das sind doch mal Ansätze.
So nun muss ich in s Bett, denn morgen wartet die „Gott sei Dank“ noch Arbeit bei der Siemens…;o)).

Gute Nacht, Gruß Regine

Hallo Christian,

ich habe keine Chance konkret mit Dir zu diskutieren, weil mir
da tatsächlich viele Sachen nicht klar sind.

Da bist du nicht die einzige :smile:
Wenn du hochwissenschaftliche Stammtischgespräche hören willst, dann geh zu einer BWL-Vorlesung. Die ganze Ökonomie entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage, pure Scholasterei.
Jegliche Versprechen für die Zukunft sind Beschiss. Wer soll in die Zukunft reisen und die Kohle wieder in die Gegenwart holen, weil die hier fehlt, um die für die Zukunft versprochene Leistung zu erbringen?

Für mich persönlich steht fest: die bürgerlichen Ökonomen haben alle einen an der Waffel - weltweit. Soll mir ein einziges das Gegenteil beweisen. Man hat nur Angst, dass die Macht aus den Händen gerät - deshalb stellt man mich hier auch gern als unwissend dar. Mach dir selbst ein Bild:
http://kds-nano.dyndns.biz/physik-live/physik/Otto.htm

Gruß
Frank

Verkehrsmeldung

piiiieeeep
„Achtung Autofahrer, auf der A 0815 zwischen den Ausfahrten Wirtschaft und Physik kommt ihnen eine Fahrzeug entgegen, bitte bleiben sie am rechten Fahrbahnrand, fahren sie nicht nebeneinander und überholen sie nicht…“

„Was heisst hier ein Geisterfahrer… Das sind Tausende…“

mehr sog i net

-mkl-

Dänemark, Niederlande und wie sie alle heißen
Hallo nochmal,

ich habe keine Chance konkret mit Dir zu diskutieren, weil mir
da tatsächlich viele Sachen nicht klar sind.
Kann also nur von meinen Lebenserfahrungen ausgehen und eine
Lösung habe ich natürlich auch nicht.

hälst Du es denn immerhin für möglich, daß Du bei der Identifikation von Ursache und Wirkung nicht 100%ig richtig liegst?

Wen ich höre, der Ackermann hat sich, obwohl die Deutsche Bank
im Moment nicht gerade von Erfolgen sprechen kann, seine
Bezüge um 60% erhöht, oder erhöhen lassen, dann kannst Du doch
gewiss verstehen, dass das auf vollkommenes Unverständnis bei
den Menschen trifft.

Wer ist denn dann schuld? Die Bezüge des Vorstandes werden vom Aufsichtsrat festgelegt bzw. beschlossen. Der AR wiederum ist zur Hälfte von Mitarbeitervertretern besetzt und zur anderen Hälfte von Kapitalvertretern. Wenn also Ackermann mehr Kohle bekommt, ist das nicht die Schuld Ackermanns, sondern unter Billigung der Arbeitnehmer und der Aktionäre geschehen. (bitte noch einmal lesen und wirken lassen).

Das Problem ist also nicht ein gieriger Ackermann sondern die Tatsache, daß Mitarbeiter und Aktionäre von ihren Vertretern nicht richtig vertreten werden. Hier ist der Ansatz zu suchen und nicht bei Ackermann oder sonstwem.

Es läuft doch im Staat für mich, wie in der Familie, ich kann
nur das ausgeben, was ich verdient habe und muss in guten
Zeiten was zurücklegen um in schlechten Zeiten davon zehren zu
können.
Dieses einfache Prinzip wird von deutschen Großunternehmen
schon bedacht, aber es wird nicht dafür verwendet, den
Menschen in schlechten Zeiten eine Überbrückung zu gewähren,

Woher weißt Du das? Oder anders: Das kannst Du überhaupt nicht beurteilen, weil Du die Zahlen nicht kennst. Ich kenne sie und sage Dir, daß in den allermeisten Unternehmen versucht wird, schlechte Zeiten anders zu überbrücken als durch Mitarbeiterabbau.

sondern es wird für Ziele verwendet, die natürlich für den
Menschen der seine Arbeit verliert nicht zu verstehen sind.
Denn er, der Arbeitnehmer, war ja an der Anhäufung dieses
Kapitals nicht unwesendlich beteiligt.
Was die Beantwortung Deiner Artikel betrifft, ist es für mich
schwer, wenn Du immer aus dem Zusammenhang eine Sachen
rausziehst, die für mich aber von anderen Dingen nicht zu
trennen sind, zu antworten, habe da doch Nachsicht.

Wenn ich so reagieren würde, wie Du agierst, würde ich unter jeden Abschnitt schreiben „stimmt nicht“. Wie kämen wir da weiter?

Ich habe nicht gemeint, dass die Studenten nicht kritisch
sind, während der Studienzeit, das hat "Gott sei Dank“ die
Jugend so an sich.
Aber was ist danach, bei der praktischen Anwendung des
angehäuften Wissens ?

Das angehäufte Wissen hat mit meiner Arbeit nur sehr wenig zu tun. Hier geht es darum, Zusammenhänge zu verstehen, Menschenkenntnis zu enwickeln/anzuwenden und zwischen den Zeilen zu lesen. Daß da eine gewisse Kenntnis von Bilanzierungsvorschriften, betriebswirtschaftlichen Begriffen und volkswirtshaftlichen Zusammenhängen hilfreich ist, ist vollkommen klar. Dennoch lerne auch ich heute noch dazu und würde mal nicht behaupten, daß ich hier im ersten Jahr eine große Hilfe bei dem war, was ich heute mache (auf anderen Gebieten sehr wohl).

Hast Du dann noch die Möglichkeit Kritik anzubringen oder
Einfluss etwas zu verändern ?

Allerdings, mehr als einigen Leuten lieb ist. Aufgrund meiner Erfahrungen im EDV- und naturwissenschaftlichen Bereich bin ich hier Ansprechpartner für mehr oder minder jedes EDV-Tool. Nicht nur eines ist von mir wegen erwiesener Untauglichkeit abgeschossen worden. Genauso bei der täglichen Arbeit. Die meisten meiner Kollegen sind schon mehr 20 Jahre hier tätig. Man soll es kaum glauben, aber denen ist bewußt, daß ein Input durch junge Wilde durchaus positive Wirkung haben kann und hat.

Diese Auswirkungen sehe ich täglich, die Alten sollten bis 67
arbeiten, aber in der Realität ist doch jeder über 50 in der
Firma suspekt.
Die wissen zu viel und sind Störfaktoren.

Woher hast Du diese Interpretation?

Die Bindung zur Firma ist viel zu groß und daraus auch die
Einstellung, wenn es um solche Vorhaben geht, wie sie im
Moment geplant sind.

Es könnte natürlich auch damit zu tun haben, daß jüngere Mitarbeiter billiger sind. Daß die Rechnung insgesamt schwachsinnig ist, bestreite ich nicht, aber daß man sich von älteren Mitarbeitern trennen will, weil sie zuviel wissen, genauso.

Nun noch zum Modell Dänemark, habe leider keine Literatur
darüber, würde mich selber interessieren, wie es da
weitergeht.

Diese Informationen aus 2002
http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/21/0,1…
stimmen mich wenig optimistisch, daß das System wirklich so gut ist. Es ist teuer, die Arbeitsplatzgarantie halte ich für problematisch und die nicht vorhandene Zumutbarkeitsgrenze halte ich für fatal. Im übrigen steht schon da, daß die Entwicklung insbesondere bei der Wahrnehmung von Fortbildungen seit Ende der 90er nicht unbedingt positiv ist. Ansonsten brauchen wir in diesem Land nichts weniger als eine Erhöhung der Staatsquote, was aber eine unmittelbare Folge des Systems wäre.

Seltsamerweise habe ich auch keine Quelle gefunden, die neuer als aus 2001 war. Anscheinend läuft das dort auch nicht mehr ganz so rund. Das ach so gepriesene holländische System hat sich im Laufe der Zeit ja auch als nicht ganz so dolle herausgestellt.

Gruß,
Christian