Hallo!
„Der Riese mustert ihn mit einem ausdruckslosen Fischaugenblick, als überlegte er, ob …“
Ist überlegte richtig oder muss es überlege heißen?
Gruß,
Eva
Hallo!
„Der Riese mustert ihn mit einem ausdruckslosen Fischaugenblick, als überlegte er, ob …“
Ist überlegte richtig oder muss es überlege heißen?
Gruß,
Eva
Du solltest dich für eine Zeitform entscheiden.
Es ist entweder „mustert“ falsch oder „überlegte“.
Hallo,
nein. Das ist schon korrekt.
Konjunktiv (II) ist (fast immer) gleich Präteritum.
Da gibt es aber noch sehr viele feine Unterscheidungen mit starken/schwachen Verben; Vergangenheit/Zukunft usw.
Das kann ein (studierter) Linguist, sicher auch ohne es erst nachschlagen zu müssen, genauer / detaillierter beantworten.
Ro
Du meinst wohl Germanist!
Moin,
„überlegte“ sieht zwar aus wie Vergangenheit, ist es aber keineswegs, sondern steht hier für die Möglichkeit.
Gruß
Ralf
Moin,
vermutlich geht beides - überlege ist nicht mehr so gebräuchlich.
Gruß
Ralf
War das nicht der Legastheniker?
*Grübel, grübel und schdudier*
OK, das kann so sein, muss es aber nicht.
Das ergibt sich abschliessend erst aus dem Gesamtkontext.
erst aus dem Gesamtkontext
na ja, und in dem kommt nun mal die Frage nach überlege. Wenn das nicht genug Kontext ist…
Nein. Ich meinte LINGUIST.
Germanist ist vielleicht die weitere Eingrenzung / Spezialisierung.
Hi Eva,
klar ist, dass „überlege“ = Konj. I bzw. Konj. Präs. , und „überlegte“ = Konj. II. bzw. Konj. Prät.
Da der als-Satz aber kein irrealis ist (der im Dt. mit Konj. II gebildet wird), sondern nur ein Vergleich bzw. ein Vermutung über etwas, das tatsächlich der Fall ist, muß hier Konj. Präs. stehen. Also „überlege“.
Er mustert ihn. Offenbar überlegt er, ob …
Anders wäre es, wenn es eine Täuschung wäre, ein „nur als ob“, welches aber nicht der Fall ist.
Er mustert ihn. Es sieht so aus, als überlegte er, ob … Aber es ist nicht der Fall.
Im Dt. wird häufig der Konj. II mit dem Hilfverb „werden“ gebildet , insbesondere, wenn er sich nicht vom Prät. unterscheidet. Dann wird es in deinem Fall deutlicher:
Er mustert ihn, als würde er überlegen … (= er überlegt aber tatsächlich nicht = Irrealis)
Er mustert ihn, als überlege er … (= er überlegt tatsächlich)
Sie schau mich an, als wolle sie mich töten (= höchste Zeit, das Weite zu suchen)
Sie schaut mich an, als wollte sie mich töten (= sieht nur so aus)
Gruß
Metapher
„… als überleg(t)e er, ob diese kümmerliche Kreatur die Mühe lohne, sie zu zertreten …“ Nicht anzunehmen, dass er es tun wird
Gruß,
Eva
Ja, ob er es tun werde, ist aber nur der Inhalt des Überlegens. Die Konj.-Form richtet sich aber nur nach der Tatsächlichkeit des Überlegens. Und er überlegt ja (und zwar jetzt im Augenblich) wirklich.
Anders wäre es, wenn es hieße:
Er mustert ihn, als ob er ihn zertreten würde (= ihn zerträte) = Konj. II
Gruß
Metapher
Danke Dir - wird korrigiert!
Gruß,
Eva
Danke @ alle - die Nebel in meinem Kopf haben sich gelichtet
Gruß,
Eva
übrigens liegt in dem ergänzenden Satzteil tatsächlich ein Irrealis vor:
„… als überleg(t)e er, ob diese kümmerliche Kreatur die Mühe lohne, sie zu zertreten …“
… als überlege (Konj. I) er, ob … die Mühe lohnte (= lohnen würde, Konj. II) …
Tut mir leid, ich bin Germanist.
Aber ich bin kein Linguist.
Grüße
Siboniwe
Hallo,
sicher? Meiner Meinung nach ist das nicht zwingend. Ich kann auch lesen:
Er überlegt, ob es die Mühe lohnt.
Meiner Meinung nach hängt dann der Konjunktiv nur davon ab, dass „überlegen“ im Konjunktiv steht, und muss deswegen ebenfalls ein Konj.I sein.
„Der Riese mustert ihn mit einem ausdruckslosen Fischaugenblick, als überlege er, ob diese kümmerliche Kreatur die Mühe lohne, sie zu zertreten.“
Der Irrealis griffe (!) dann nur beim Zertreten, nicht beim Inhalt des Überlegens. Aber das Zertreten steht ja im Infinitiv.
Viele Grüße,
Jule
Hallo,
bisher war es so, dass Linguistik sich mit Sprache befasst, ohne eine bestimmte zu benennen.
Die Germanistik befasst sich explizit mit germanischen Sprachen, ihrer Anwendung, Entwicklung, Grammatik usw.
Und nun sagst Du mir, Du seist Germanist, aber kein Linguist?
Ich persönlich finde das merkwürdig, aber das ist ja mein gutes Recht.
Nein, es zeigt nur, dass du keine Ahnung vom Germanistikstudium hast. Linguistik ist ein Teil der Germanistik (wie die NDL = Neuere deutsche Literatur und germanistische Mediävistik), wie auch ein Teil anderer Sprachwissenschaften wie Anglistik und Romanistik.
Grüße
Siboniwe