Nochmal ne grundsätzliche Frage zu den Wahlen

Hallo,

was genaus hättest Du denn mit den ganzen SED-Parteigängern gemacht, die keine Führungspositionen hatten sondern einfach nur Mitläufer und Opportunisten waren?

Die „Linke“ als Sammelbecken für Mitläufer und Opportunisten der SED und der Stasi, dazu noch einige dogmatische „Altlinke“ aus dem Westen, die vor 89 „einfach nur“ mit dem DDR-Regime sympathisiert haben.

Schönhuber hat das damals mit den Reps auch gemacht, für die Mitläufer und Opportunisten der SS.

Danke für die Aufklärung. Zum Glück habe ich meine Stimme noch nicht abgegeben.

Gruß
Rainer

Hi Branden,

Deswegen haben wir uns 1979 ja so gefreut übe die GRÜNEN

Weiß ja nicht, wen Du mit „wir“ meinst - aber ich weiß noch, mit wie viel Hohn und Spott die Grünen überschüttet wurden, als sie in den Bundestag einzogen. Kaum einer hat ihnen zugetraut, „richtige“ Politik machen zu können - und genauso geht es den Linken heute - deshalb bin ich da sehr gelassen.

Anja
Altlinke Neulinkewählerin, die auch schon das eine oder andere Gläschen Rotwein in der Toscana genossen hat :wink:

@ smithers + @ Rainer
Hallo Rainer und smithers

Die „Linke“ als Sammelbecken für Mitläufer und Opportunisten
der SED und der Stasi, dazu noch einige dogmatische „Altlinke“
aus dem Westen, die vor 89 „einfach nur“ mit dem DDR-Regime
sympathisiert haben.

Du bringst es auf den Punkt, Rainer.

Schönhuber hat das damals mit den Reps auch gemacht, für die
Mitläufer und Opportunisten der SS.

So ist es.
Das Interessante bei der ganzen Chose ist allerdings für mich, dass ich beim Wahl-o-mat die LINKE ganz vorne habe, noch vor den Grünen und der SPD. Also scheint das Programm der LINKEn sich am meiszen mit meinem zu decken! Aber soll ich die Mauermörder deswegen unter den Tisch fallen lassen? Schon von d a h e r, Rainer, ist dein Vergleich mit den Nazis durchaus richtig und bedenkenswert.
Gruß,
Branden

Hi Torsten

warum ist denn die Linke ausgerechnet im Osten so stark? Haben
die nun unter der politischen Situation damals so gelitten
oder waren die alle bei der Stasi oder hast du gar eine
Phobie?

Das würde ich unterteilen: Es gibt diejenigen, die unter der Stasi und der SED gelitten haben und die, die selber dabei waren und die, die sich -wie auch in der Nazizeit- einfach still über die Zeit gerettet haben.
Die MfS- und SED-Leute, und das sind nicht so wenige, wählen n a t ü r l i c h die SED bzw. LINKE, denn was haben sie sonst? Außer Ressentiments gegen die feindliche Übernahme (die es ja zum Teil dann auch war) haben sie doch nichts mehr.
Die Stasi-Opfer wählen natürlich n i c h t die LINKE, ist ja klar.
Kennst du einen Juden, der NPD wählt? Ich nicht.
Mit irgendwelchen Phobien von mir hat dies nun garnichts zu tun.
Es grüßt dich
BRanden

Hallo Anja

Weiß ja nicht, wen Du mit „wir“ meinst

Wir, die wir traurig, verstört und entsetzt über die Schüsse auf Dutschke und all die aggressiven Spießer waren und uns so sehr nach einer progressiven, umwelt- und menschengemäßen Partei sehnten - und nun formierte sie sich: die Grünen.

  • aber ich weiß noch,
    mit wie viel Hohn und Spott die Grünen überschüttet wurden,
    als sie in den Bundestag einzogen.

Aber wir haben uns nicht eine Sekunde lang von diesen rechten Spießbürgern in unserer Hoffnung irritieren lassen!

Kaum einer hat ihnen
zugetraut, „richtige“ Politik machen zu können

Ich schon und ich habe sie von Anang an gewählt.

  • und genauso
    geht es den Linken heute - deshalb bin ich da sehr gelassen.

Der Vergleich ist in meinen Augen überhaupt nicht passend. Die Grünen waren seinerzeit ein völlig innovatives und notwendiges Projekt. nd sind es immer noch!
Gruß,
Branden

der NSDAP gegründet wird?
Selbstverständlich mit einem vefassungskonformem Programm.

Die gibts doch schon und heißt NPD.

Nee, die haben sich nicht auf einem real weiter existierenden Gerüst der NSDAP aufgebaut. Das ist ein wesentlicher UNterschied.

Hi Branden,

Die
Grünen waren seinerzeit ein völlig innovatives und notwendiges
Projekt. nd sind es immer noch!

Da stimme ich Dir durchaus zu - nur sehe ich das im Fall der „Linken“ genauso. Bin heilfroh, dass es wieder eine Partei in der politischen Landschaft gibt, die sich mit Fug und Recht „links“ nennen kann, auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis sie „sattelfest“ ist.

Gruß,

Anja

hi,

Die MfS- und SED-Leute, und das sind nicht so wenige, wählen
n a t ü r l i c h die SED bzw. LINKE, denn was haben sie
sonst?

gerade parteibonzen haben die eigenschaft, zur richtigen zeit ihr fähnchen nach dem wind zu drehen. dazu muss man nicht zeitung lesen, das ist eigentlich selbstverständlich.

schau mal hier

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/…

vielleicht ist dir die äußerung von f.j.strauß, die grünen sein nazis, auch nicht unbekannt.

die gefährlichkeit von parteien kommt immer dann zu tage, wenn sie stimmen der großen abgreifen. niemand fragt dann, warum oder sucht die fehler bei sich.
die große koalition hat tiefe einschnitte in die innere sicherheit genommen. man hat journalistenbüros hochgenommen, als wären es terroristen. DAS sind stasi-methoden - nur nur SED, sondern stasi.

um irgendwelche alten SED-kamellen braucht sich gar keiner mehr gedanken zu machen. da braucht man nur die nicht täglich im fernsehen veröffentlichten nachrichten sehen/lesen. das haben wir längst.

Seit gestern denke ich nun über das hier nach,und werde immer nachdenklicher.
Wie auch immer die Linke heute orientiert ist, wie auch immer Deutschland heute orientiert ist- nicht aufgearbeitete Schuld wird mitgenommen, wie immer und überall im individuellen und gemeinschaftlichen Leben.
Nicht aufgearbeitete Folter im Falle der SED/Linken ebenso wie nicht wirklich auch nur ansatzweise aufgearbeiteter Traumakomplex aus dem dritten Reich.
Die Entnazifizierung scheint auch eher eine notwendige Show gewesen zu sein, damit der Laden weiter laufen (hier hatte ich mich doch tatsächlich verschrieben erst und kaufen statt laufen getippt, was den Punkt trifft, aber zu weit führt hier)kann, statt wirklicher tiefer Arbeit.
Deutschland wurde schnell und manisch wieder aufgebaut damals, es folgte ein Wirtschaftswunder statt Trauer und Stille, und was nach wie vor in der Tiefe ans Licht geholt werden will schläft und wächst dort weiter.
Das ist das faule Fundament der BRD.
In diesem Licht werden mir immer mal wieder manche heutigen Umstände besser verständlich.

So wie die unzähligen Foltergeschehnisse in der DDR nie wirklich und schon gar nicht wirklich kollektiv aufgearbeitet wurden.

In meinem Freundeskreis ist ein Paar, das damals dem ausgesetzt war,in Rumänien, weil es flüchten wollte und dann lange in Haft mit allen erdenklichen und von Dir beschiebenen Begleitumständen war.
Das wurde „vergessen“ (weil zu traumatisch), nie verarbeitet, man machte Karriere hier, bekam ein Kind, alles war fein, bis es seine schlummernde zerstörerische Kraft dann im Kind voll entfaltete, das sich mit 17 das Leben nahm.
Danach ging die Mutter in eine gründliche Therapie, in der auch ihr Foltertrauma ansatzweise aufgearbeitet wurde.

Die Menschen sind nicht gut im freiwillig Aufarbeiten und betrauern, kollektiv schon mal gar nicht.

Ohne diese so unverzichtbare Arbeit werden Traumata in der Täter- und in der Opfer- und auch in der Mitläuferrolle weiter mitgeschleppt.
Was darauf aufgebaut wird, wird meiner Einschätzung nach unvermeidlich eines Tages mit den Leichen im Keller konfrontiert, aber bis es so weit ist, kann noch viel Schräges und kann noch viel Not geschehen (weil es ans Licht kommen will und soll).

Das ist mir klar geworden, angeregt durch die Schilderungen Deiner therapeutischen Arbeit, und darum werde ich nicht den Fehler machen, die Linke heute zu wählen, womit ich geliebäugelt hatte.
Schon nicht aus Respekt vor denen, die ihr angeborenes Recht auf Freiheit mit ihrem Leib und ihrer Seele bezahlt haben.

Und ja- die Grünen sind eine relativ junge, noch unbelastete Partei, bei allen Fehlern, die auch dort gemacht werten- aber Leichen im Keller sehe ich dort noch keine, das ist eine gleichbleibend gute Basis.
Ich möchte das unterstützen und in diesem Sinne meine eine kleine Stimme in die Waagschale legen.

Danke für die Anregungen!

Zahira

Die „Linke“ als Sammelbecken für Mitläufer und Opportunisten
der SED und der Stasi, dazu noch einige dogmatische „Altlinke“
aus dem Westen, die vor 89 „einfach nur“ mit dem DDR-Regime
sympathisiert haben.

Der erste Teil mag ja stimmen, der zweite ist einfach nur bösartig, weil er z.B. den gewerkschaftsnahen Flügel einfach ausbelendet, der mit dem DDR-regime rein gar nix zu tun hat.
Einfach mal lienbgewonnen Vorurteile ausblenden und diese saudumme rote-Socken-Sicht hinterfragen.

ps: ich habe keine inhaltlichen Sympathien für die Linke, die SPD wird aber auf Dauer nicht um eine pragmatische Zusammenarbeit herumkommen, wenn sie’s nicht schafft, den linken Flügel wieder einzubinden.

cheers

Liebe Zahira

Das ist mir klar geworden, angeregt durch die Schilderungen
Deiner therapeutischen Arbeit, und darum werde ich nicht den
Fehler machen, die Linke heute zu wählen, womit ich
geliebäugelt hatte.
Schon nicht aus Respekt vor denen, die ihr angeborenes Recht
auf Freiheit mit ihrem Leib und ihrer Seele bezahlt haben.

Ich freue mich sehr über dieses feed-back von dir. Offenbar sind wir beide keine Sturköpfe, sondern durchaus „berührbar“.
Es grüßt dich herzlich
Branden

Hi

um irgendwelche alten SED-kamellen braucht sich gar keiner
mehr gedanken zu machen.

Sagst du das auch zu jemandem, der in Bautzen oder Hohenschönhausen jahrelang nur wegen seiner politschen Überzeugungen gefoltert wurde?
Gruß,
Branden

Hi

Bin heilfroh, dass es wieder eine Partei in
der politischen Landschaft gibt, die sich mit Fug und Recht
„links“ nennen kann

Ja, ihr Programm ist sehr gut. Es ist das Beste von allen Parteien, wenn man so will. Beim Wahl-o-mat hab ich die LINKE noch vor den Grünen.
Aber das Programm einer Partei ist eines, ihre Entwicklung und GEschichte ein anderes.
1933 wurden ja nicht umsonst die Nazis gewählt - sie boten ein sehr soziales Programm an, sie wandten sich an die Armen, die Erniedrigten und Beleidigten.
Gruß,
Branden

Die „Linke“ als Sammelbecken für Mitläufer und Opportunisten
der SED und der Stasi, dazu noch einige dogmatische „Altlinke“
aus dem Westen, die vor 89 „einfach nur“ mit dem DDR-Regime
sympathisiert haben.

Der erste Teil mag ja stimmen, der zweite ist einfach nur
bösartig, weil er z.B. den gewerkschaftsnahen Flügel einfach
ausbelendet, der mit dem DDR-regime rein gar nix zu tun hat.

Nenn es meinetwegen bösartig, aber es handelt sich um eine Feststellung aufgrund von Beobachtungen in meinem persönlichen Umfeld. Ich finde bei der Partei „Die Linke“ reihenweise Leute wieder, die vor 89 in Organisation wie der DKP und deren Umfeld, wie DFV und VVN, aktiv waren. Die haben mich seinerzeit schon genervt, wenn sie wieder mal von einem Trip aus der DDR oder aus Moskau zurück kamen und von den paradiesischen Zuständen dort erzählt haben.

Rainer

Hi

1933 wurden ja nicht umsonst die Nazis gewählt - sie boten ein
sehr soziales Programm an, sie wandten sich an die Armen, die
Erniedrigten und Beleidigten.

und du meinst, wenn die Linken regieren, wird 6 Jahre später die USA überfallen? Die Stasi versucht ja Schäuble inzwischen aufzubauen und der ist nichtmal in er Linkspartei.
Irgendwie hinken solche Vergleiche immer :wink:

Gruß,
T.

Jetzt wird’s lächerlich - lassen wir das.

Gruß,

Anja

Hi branden,

Das Interessante bei der ganzen Chose ist allerdings für mich,
dass ich beim Wahl-o-mat die LINKE ganz vorne habe,

wenn dieses hausgemachte Teil für Dich von Bedeutung ist, wundert mich eigentlich gar nichts mehr.

*kopfschüttelnd*

Anja

Hallo Branden,

wenn man Deiner Argumentationlinie folgt, ist eines auf jeden Fall klar: Die CDU kann man angesichts gewisser Parteimitglieder definitiv nicht wählen.

z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger

Grüße

=^…^=

und du meinst, wenn die Linken regieren, wird 6 Jahre später
die USA überfallen?

Nein, ich sage nur, dass man von einem guten Programm noch lange nicht auf die Intentionen und Weiterentwicklungen einer Partei schließen kann.
Es schadet hingegen nichts, wenn man sich auch ihre bisherige Entwicklung anschaut.
Gruß,
Branden

Hallo Katze

Die CDU kann man angesichts gewisser
Parteimitglieder definitiv nicht wählen.

Da gebe ich dir recht, aber trotzdem ist es ein RIESENunterschied, ob alte Kader in andere Parteien reingehen oder ob eine Partei auf einer alten Kaderpartei aufgebaut wird.
Gruß,
Branden