Nochmal ne grundsätzliche Frage zu den Wahlen

wenn dieses hausgemachte Teil für Dich von Bedeutung ist,
wundert mich eigentlich gar nichts mehr.

schon wieder Unsinn, Anja. Den wahl-o-mat probiere ich schon seit Jahren aus und habe heute ganz andere Ergebnisse als damals.

Da gebe ich dir recht, aber trotzdem ist es ein
RIESENunterschied, ob alte Kader in andere Parteien reingehen
oder ob eine Partei auf einer alten Kaderpartei aufgebaut
wird.

ach?

Schau mal, Torsten, mich nervt es auch, wenn zum zehnten Mal hier ne Frage gestellt wird, die ich bereits zehnmal beantwortet habe. Weil ich aber ein freundlicher Mensch bin, beantworte ich sie erneut.

Hallo Branden,

Da gebe ich dir recht,

das freut mich immer wieder. ;o)

aber trotzdem ist es ein RIESENunterschied, ob alte Kader in andere Parteien reingehen oder ob eine Partei auf einer alten Kaderpartei aufgebaut wird.

Dir ist aber schon bekannt, dass die Linke nicht nur aus SED-Resten besteht und dass sie gerade in jüngerer Vergangenheit in den westlichen Bundesländern eine erstaunliche Entwicklung erlebt hat?

Grüße

=^…^=

ich möchte anja unbedingt recht geben.
branden …
eshaben sich zwei parteien zusammengetan - die pds und die wasg welches viele enttäuschte spd anhänger waren.
du solltest zusammenhänge realistisch sehen.
du verrenst dich
gruss uschi

Hallöle.

Das wage ich ja nun wirklich mal sehr zu bezweifeln.

Vergleiche die SPD der Weimarer Republik mit der SPD der westdeutschen Bundesrepublik. Vergleiche die KPD der Weimarer Republik, mit der Linkspartei der Bundesrepublik. Vergleiche die SPD der Weimarer Republikl mit der Linkspartei der Bundesrepublik. Vergleiche abschließend die SPD der Bundesrepublik mit der Linkspartei der Bundesrepublik.

Ignoriere die Kommunistische Plattform, lies das Wahlprogramm und Du triffst auf eine ordentliche sozialdemokratische Partei.

Die Linkspartei ist weitaus weniger links, als es die politische Propaganda des bürgerlichen Lagers und der SPD erscheinen läßt.

Die KPD oder die SED hätten über die Spielmätze der Linkspartei gelächelt. Mir geht nur die Kommunistische Plattform auf den Wecker, die keine differenzierte Haltung zur DDR entwickeln kann. Auf eine anständige Entschuldigung für 40 Jahre Eingesperrtsein und diverse stalinistische Bevormundungen warte ich noch. Davon abgesehen ist die Linkspartei die Partei, die gewählt werden sollte, wenn man Sozialdemokratie mit ein einigen gesunden Ideen aus dem Osten möchte.

Wie gesagt - ich habe nichts gegen links. Ich komme ja aus dem linken Spektrum

Ein westdeutsches linkes Spektrum. Die Ideen von dort sind mir immer zu weichgespült gewesen. Linke Politik braucht einen gewissen Pragmatismus, der auch autoritäre Handlungsweisen einschließt und einen großen Bogen um Kuschelpolitik und Schnapsideen wie z.B. hohe Abiturientenquoten oder Abitur für alle macht. Sei’s drum, das ist eben der klassische Unterschied zwischen den Linken aus Ost und West.
Linke Politik gelingt gesamtgesellschaftlich nur, wenn der Kern idealistisch und visionär und das Handeln pragmatisch und von geringstmöglicher Ideologie getrieben ist. Letzteres war für die DDR ein Totalversagen. Doch linke, utopische Traumtänzereien suchte man vergebens. Das politische Handeln mußte im Bereich des Machbaren sein. Wie ein Staat in den Ruin läuft, wenn Leute bestimmen, die unrealistische Kurse fahren, ist an der Honecker-DDR gut zu verdeutlichen. Der Knollo trat mit ebensolchen Spinnereien ins Amt und überforderte die vor langfristiger Gesundung stehende Ulbricht-DDR dermaßen, daß die Alarmglocken in der Staatlichen Plankommission bereist 1975 - 4 Jahre nach der Entmachtung Ulbrichts - klingelten und 1983 der Milliardenkredit aus der westdeutschen Bundesrepublik nötig wurde.

Du glaubst also, dass die LINKE den GRÜNEN viel voraus hat?

Das glaube ich nicht, das ist die Realität. Die Grünen zeigten unter Schröder, daß von ihrer tendenziell linken Haltung das Entscheidende wegfliegt. Und zwar im Moment der Regierungsverantwortung.
Die PDS/Linkspartei in Berlin hat zumindest gute Ausreden für ihr Versagen.
Nicht zuletzt sind die Grünen heute schwächste Kraft im Bundestag geworden. Umweltpolitik ist wichtig, das weiß ich von früher zu gut, und das weiß ich als Ingenieur noch guter, aber gerade auf dem Gebiet sind die Spitzenkräfte der Grünen erschreckend schlecht gebildet.
Wenn ich deren Kommentare zu gewissen technischen Sachverhalten höre, zucke ich im Sessel wie vom Blitze getroffen. Als Fachmann u.a. für Energieanlagentechnik kommt mir dort zuwenig Substanz. Von den Grünen erwarte ich, daß sie bereit wären, auch komplizierte elektrotechnische und maschinenbautechnische Zusammenhänge mit etwas Aufwand für den Normalwähler zu erläutern.

Es gab bei beiden beide Seiten: Die Seite gegen einen oder die Seite mit einem.

Sehr witzig. Die Gestapo war die Gestapo und hat niemals lange gefackelt, die Stasi übernahm durchaus polizeiliche und maßregelnde Aufgaben, die nicht mit „Zuführung“ oder menschenrechtsverletzenden Prozeduren endeten. Das mag für Dich keinen Unterschied machen, im Alltagsleben war das, besonders im Hinblick auf die Zustände der faschistischen Diktatur des Dritten Reichs, ein erheblicher Unterschied. Gestapobesuche kannten nur ein Ende. Wenn Du eine stalinistische Geheimpolizeit unbedingt mit der Gestapo gleichsetzen willst, dann bitte die Tscheka. Dann paßt es.

Ja. Beides. Nacheinander. Was eigentlich lässt dich daran zweifeln?

Du vertritts manchmal Positionen, die sich eigentlich eher mit rückwärtsgerichtetem Gedankengut (konservativ-bürgerlich) vertragen.
Erinnere Dich an die Diskussion zum „humanistischen Gymnasium“.
Das humanistische Gymnasium ist dermaßen konservativ, das paßt zu einer links-linksliberalen Bildungspolitik überhaupt nicht.

Aber im Grunde hast Du recht, vielmals äußerst Du Dich tatsächlich altlinks. Die Nuancen sind, wie erwähnt, Nuancen des westdeutschen linken Milieus.

Viele Grüße

Hallöle.

Dir ist offenkundig eine wichtige Zahl nicht bekannt: 1988 waren 10% der DDR-Bevölkerung mit dem SED-Staatsapparat involviert.

Seien wir Deinem Standpunkt gnädig und unterstellen (!) weitere 10%,
die ideologisch das System unterstützten, dann hatten 80% mit dem Regime nichts zu tun. Macht über dreizehneinhalb Millionen Menschen.

Sieht man die Wahlergebnisse der Linkspartei in den fünf neuen Bundesländern, ist der Anteil der SED-Hardliner, MfS-Leute und Altstalinisten keine tatsächliche Größe.

Der Osten ist einfach links geprägt, und das auf eine positive Weise.

Wäre der Westen nicht im reaktionären bürgerlichen Gedankengut untergegangen, sondern hätte ähnliche Verteilungen entwickelt, müßte man sich nicht am Wahlabend in den Arsch beißen und intellektuell unangenehm berührt sein, daß wieder und wieder das schwarze und gelbe ?!)(/&$%?!="! gewählt wird.
Die Menschen im Osten wollen es links, weil die DDR nicht durchgängig negativ bewertet werden kann. Stichworte Bildungssystem, Gesundheitssystem, Rentensystem, Zivilgesetzbuch etc… Und je stärker die reaktionären Kräfte aus Westdeutschland den Ex-DDR-Bürgern vom ungebildeten westlichen Leuchtturm etwas über die DDR erzählen wollen, desto stärker werden die Abwehrreaktionen. Die CDU erreicht es mit ihrer minderbemittelten Rhetorik regelmäßig, daß viele Ostdeutsche spontan mit dem SED-Staat sympathisieren. Nach diesen realen Sympathiewerten und Schutzreflexen hätten sich die Genossen Honecker und Krenz lüstern die Finger geleckt.

Gute Nacht

Hi Katz

Dir ist aber schon bekannt, dass die Linke nicht nur aus
SED-Resten besteht und dass sie gerade in jüngerer
Vergangenheit in den westlichen Bundesländern eine
erstaunliche Entwicklung erlebt hat?

Selbtverständlich ist mir das bekannt, liebe Katze.
Es reicht mir aber, dass die Basis der LINKEn die SED ist und bleibt.
Weißt du, vielleicht bin ich ja auch überempfindlich, weil wir hier in West-Berlin so lange unter dieser SED-Umgrenzung leiden mussten und miterleben mussten, wie die DDR-Leute, die raus wollten, gefoltert und kaputt gemacht wurden. Es mag durchaus sein, dass ich in ein paar Jahren die Sache entspannter sehe. Ich schätze ja einige DDR-Leute über alle Maßen, z.B. mochte ich Heiner Müller sehr.
Mit den mordlüsternen Schergen kann ich mich halt etwas schwerer abfinden, die Knallerei war halt doch etwas zu dicht an meinen Berliner OHren. Du verstehst.
Es grüßt dich
Branden

Hallo Reiner
Meine Sympathien sind doch auch eher links, das wird dir ja nicht entgangen sein. Über kurz oder lang werde ich mich auch mit der Morderei an der Grenze und in den Stasi-Gefängnissen abgefunden haben. Es dauert nur ein bißchen bei mir, weil die Brutalität einfach etwas zu groß war hier im Berliner Umland. Wenn ich mich davon erholt habe, werde ich wahrscheinlich einem Bündnis der neuen Linken positiver gegenüber stehen.
Es grüßt dich
Branden

Servus Branden,

nein, sollte man nicht.

Das Problem ist nur, dass inzwischen eine neue Generation nachgewachsen ist, die die SED-Geschichten als „Schauermärchen“ ansehen.

Grund hierfür ist auch, dass zwar das dritte Reich ein beliebtes Unterrichtsthema ist, dass bis zum Exzess durchgekaut wird, die Verbrechen der SED und DDR-Führung aber lediglich im Zusammenhang mit Mauerbau diskutiert werden. So lange aber im Bewusstsein der Öffentlichkeit sich das Leben in der DDR irgendwo zwischen „Das Leben der Anderen“ und „Good Bye Lenin“ abspielt, kann die Linke weiter an ihrer SED-Vergangenheit festhalten…

Außerdem gibt es offensichtlich in den neuen Bundesländern zahlreiche „Ewiggestrige“, die die Angst und Unterdrückung der DDR vergessen haben und gegen ein „früher war gar nicht alles so schlimm und einiges besser“ eingetauscht haben.

Weiterhin gibt es viele enttäuschte SPD-Wähler, die lieber dem Populismus der Linkspartei (in der Opposition kann man leicht vieles fordern) glauben, als dem durch die Realitäten der Regierung und Kompromisse großen Koalition verwässerten Programm der SPD…

Hinzu kommt dann noch die Krise, in der der Durchschnittsbürger ohnehin lieber konservativ oder radikal wählt, als die gemäßigte Linke…

Gruß,
Sax

Langer, aber guter Briefwechsel, Reiner
Hi nochmal

Ignoriere die Kommunistische Plattform, lies das Wahlprogramm
und Du triffst auf eine ordentliche sozialdemokratische
Partei.

Ja, das ohne Frage. Beim wahl-o-mat gab es mit der LINKEn größte Übereinstimmung mit dem Programm, noch vor den Grünen bei mir.
Aber das Wahlprogramm ist eines - siehe FDP. Die versprechen Steuersenkungen. Glaubst du daran?

Die Linkspartei ist weitaus weniger links, als es die
politische Propaganda des bürgerlichen Lagers und der SPD
erscheinen läßt.

Mich stört doch das Linke an der Linken nicht, sondern ihre blutrünstige Vergangenheit.

Die KPD oder die SED hätten über die Spielmätze der
Linkspartei gelächelt.

Die Linkspartei ist aber das Kind der SED, wenn man so will. Nun gut, man läcelt wohl gern über seine KInder.

Mir geht nur die Kommunistische
Plattform auf den Wecker, die keine differenzierte Haltung zur
DDR entwickeln kann. Auf eine anständige Entschuldigung für 40
Jahre Eingesperrtsein und diverse stalinistische
Bevormundungen warte ich noch.

Ich auch, Reiner!

Davon abgesehen ist die
Linkspartei die Partei, die gewählt werden sollte, wenn man
Sozialdemokratie mit ein einigen gesunden Ideen aus dem Osten
möchte.

Pragmatisch gesehen hast du wahrscheinlich ganz recht damit.

Wie gesagt - ich habe nichts gegen links. Ich komme ja aus dem linken Spektrum

Ein westdeutsches linkes Spektrum. Die Ideen von dort sind mir
immer zu weichgespült gewesen. Linke Politik braucht einen
gewissen Pragmatismus, der auch autoritäre Handlungsweisen
einschließt und einen großen Bogen um Kuschelpolitik und
Schnapsideen wie z.B. hohe Abiturientenquoten oder Abitur für
alle macht.

Da hast du auch wieder recht mit. Aber die Studiengebühren gehören abgeschafft!

Linke Politik gelingt gesamtgesellschaftlich nur, wenn der
Kern idealistisch und visionär und das Handeln pragmatisch und
von geringstmöglicher Ideologie getrieben ist.

Das hast du jetzt schön gesagt. Ich meine das ernst.

Die Grünen zeigten
unter Schröder, daß von ihrer tendenziell linken Haltung das
Entscheidende wegfliegt. Und zwar im Moment der
Regierungsverantwortung.

Warten wir’s ab, wie die Linke sich später mal in einer SPD-Koalition macht…:wink:

Die PDS/Linkspartei in Berlin hat zumindest gute Ausreden für
ihr Versagen.

Welche denn??

Von den Grünen erwarte ich, daß sie
bereit wären, auch komplizierte elektrotechnische und
maschinenbautechnische Zusammenhänge mit etwas Aufwand für den
Normalwähler zu erläutern.

Okay, das mag sein.

Du vertritts manchmal Positionen, die sich eigentlich eher mit
rückwärtsgerichtetem Gedankengut (konservativ-bürgerlich)
vertragen.
Erinnere Dich an die Diskussion zum „humanistischen
Gymnasium“.

Ja, ich weiß. Ich bin da sicherlich etwas gespalten. Ich erinnere mich noch, wie Anfang der 70er Jahre eine kommunistische Dozentin zu mir sagte, ich sei bestimmt aus einer bürgerlichen Klasse. Sie mochte mich trotzdem und gab mir „Kommune 2“ und Wilhelm-Reich-Schriften zu lesen.
Es grüßt dich
Branden

Hallo Branden,

irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du in einem anderen Berlin gewohnt hast als meine Anverwandten.

Grüße

=^…^=

Hi Branden,

wenn Du der Toskana-Fraktion zuneigst, dürftest Du zumindest kein Problem mit Oskar haben. ;o)

Grüße

=^…^=

Hi =^…^=

irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du in einem anderen Berlin
gewohnt hast als meine Anverwandten.

bestimmt in Kreuzberg, da knallts ja auch heutzutage noch hin und wieder.

Gruß
T.

Hallo Branden,

Sie sind eben nicht so belastet wie die anderen Parteien

ich erwähne jetzt einmal nicht, dass ein großer Teil der Mitglieder des hiesigen MSB Spartakus, welchem mit dem Verschwinden der DDR irgendwie die Finanzgrundlage abhanden gekommen ist, anno dunnemal den Grünen beigetreten ist.

Grüße

=^…^=

Grüß Dich, Branden.

mit der Morderei an der Grenze und in den Stasi-Gefängnissen

Vorsicht mit Zahlenspielereien ist ja stets ein Gebot der Stunde,
aber:

Was sollen denn die Juden sagen?
Was sollen die Ex-Sowjets sagen?

Wehrmacht und SS haben im Zweiten Weltkrieg gewütet wie der Teufel höchstselbst und industriellen Massenmord wie am Fließband erfunden.

Wieviele Millionen sind an der Mauer gestorben!??!

Ist heikel gedacht und zynisch gegenüber den Maueropfern, aber leider Tatsache. Die SED-Diktatur hätte mit ihrem Regime Pi mal Daumen 100 000 v. Chr. mit dem Schießbefehl beginnen müssen, um auch nur entfernt an das beispiellose braune Gemorde heranzukommen.

Die Rhetorik vieler Menschen, besonders was regelmäßig aus der Union und der FDP kommt, läßt den Eindruck entstehen, die DDR sei das schrecklichere Dritte Reich, das effizientere Dritte Reich gewesen. Die Mauer und die Stasi sind nicht wegzudiskutieren, doch die DDR irgendwie mit dem Dritten Reich vergleichen zu wollen, oder wie manche Hohlköpfe sogar das Gleichheitszeichen zu setzen oder vom „Dritten Reich in rot“ zu reden, das ist mehr als krank und verwirrt.

Mein Großvater und mein Vater waren in der KPD und wenn die diese Sprüche von den Bürgerlichen hören würden, gäbe es Krach. Die alten KDP-Mitglieder waren vielfach die ersten, die über die SED den Kopf geschüttelt hatten und meinten, daß sie sich das alles anders vorgestellt hätten. Die Stalinisten waren jedenfalls nicht ihre Freunde. Aber Drittes Reich und DDR in den gleichen Diktaturtopf zu werfen, das ist unzulässig.
Und diesen historischen Unterschied sollte die Rhetorik gegenüber der Mauer zumindest in einem Nebensatz widergeben.

Viele Grüße

Hi Sax
Ich denke, da hast du ganz wesentliche Punkte angeführt.
Es grüßt dich
Branden

Hi ihr beiden
Also, ich habe eigetlich immer in West-Berlin gewohnt: Zweimal im „roten“ Wedding (1950 - 1953 und 1981 - 1986), danach in Lankwitz, Wilmersdorf, Steglitz, Charlottenburg, wieder Wilmersdorf. Vor dem Mauerbau hab ich auch mal bei einem Schulfreund in Ost-Berlin übernachtet, danach konnte der ja nicht mehr in die Schule im Westteil kommen. Jedenfalls haben wir dese ganze Sch…Chose, die sich seit 1961 total verschärfte, volle Kanne mitbekommen.
Gruß,
Branden

Hi

Vorsicht mit Zahlenspielereien ist ja stets ein Gebot der
Stunde

Ja, ich bin auch kein Freund der Zahlen

aber:

Wieviele Millionen sind an der Mauer gestorben!??!

Ist heikel gedacht und zynisch gegenüber den Maueropfern, aber
leider Tatsache. Die SED-Diktatur hätte mit ihrem Regime Pi
mal Daumen 100 000 v. Chr. mit dem Schießbefehl beginnen
müssen, um auch nur entfernt an das beispiellose braune
Gemorde heranzukommen.

Nun ja, ich mag mich aber nicht zwischen Pest und Cholera enscheiden, du verstehst.

Die alten KDP-Mitglieder waren vielfach die ersten, die
über die SED den Kopf geschüttelt hatten und meinten, daß sie
sich das alles anders vorgestellt hätten. Die Stalinisten
waren jedenfalls nicht ihre Freunde.

Da sind wir uns einig.

Und diesen historischen Unterschied sollte die Rhetorik
gegenüber der Mauer zumindest in einem Nebensatz widergeben.

Ich bin mir da nicht so sicher, ob wir hierbei letztlich überhaupt Rhetorik benötigen. Ich kenne die Nazi-Zeit, wie du ja wohl auch, mehr oder minder nur aus Filmen und Büchern, sö ähnlich wie den, sagen wir einfach mal, Wilden Westen.
Für mich war aber in West-Berlin der SED-Terror ganz eal und leibhaftig. Die „Kommunkation“ mit der Volkspolzei oder ähnlichen Mäcten war einfach nur grauenhaft. Das ging mindestens von 1961 bis Anfang der 70er Jahre so. Trotz alledem haben wir, hat meine Generation, da fein unterschieden und sich nicht von den bürgerlichen Zungen dummreden lassen. Wir, meine Kommilitonen und ich, haben damals K-Gruppen bevorzugt, z.B. Trotzkisten und Maoisten (letztere würden wir heute nicht mehr bevorzugen), während der Hauptfeind unserer damaligen Linken die machtverrückte Sowjetunion war - noch v o r den US-Imperialisten! Genauso waren damals unsere „Väter“, Herbert Marcuse und Co, f ü r eine Neubesiedelung von Palästina, weil wir alle ja wussten, dass die Juden schon vor langer Zeit in Palästina gelebt haben. Wenn du dir z.B. die „Nachgelassenen Schriften“ von Marcuse durchliest, wirst du das alles finden. Du wirst Angela Davis dort finden und andere, die wir als unsere Verbündeten ansahen.
Es grüßt dich
Branden

Hi Katz

wenn Du der Toskana-Fraktion zuneigst, dürftest Du zumindest
kein Problem mit Oskar haben. ;o)

Hm, ich neigte immer etwas mehr zu Joschka.
:wink:
Gruß,
Branden