Hallo Uschi,
jetzt mal langsam. Du wirst in meinen Postings durchaus sehen, dass ich fast nur von der „Regierung Scharon“ oder dem „Militär“ oder dem „israelischen Militär“ poste. Nach deiner ViKa ist Dir erkennbar, dass ich durchaus das Volk, die Bürger Isreals und die Juden nicht in einen Topf mit Scharon und dem Militär werfe.
Du wirst aber nun nicht ernsthaft erwarten, dass ich diese
Fragestellung als Beweis nehme, dass dies zur Unterscheidung
zwischen Juden und Israel führt.
Warum eigentlich nicht? Ehrlich gesagt, kann ich nicht so ganz
nachvollziehen, warum du und einige andere hier so vehement
darauf bestehen, Juden generell mit Israel bzw. der Politik
Scharons gleichsetzen zu dürfen.
Du sprichst das „Law of Return“ an, nachdem jeder Mensch
jüdischen Glaubens das Recht hat, israelischer Staatsbürger zu
werden, wenn er es wünscht. Bislang haben das aber nur ca. 37
% aller Juden weltweit getan. Ein deutscher, französischer
oder amerikanischer Jude ist aber deshalb noch lange nicht mit
Israeli gleichzusetzen.
Habe ich nicht bestritten.
Wer Christ ist, ist nicht automatisch berechtigt, die deutsche
Staatsangehörigkeit zu verlangen. Ausgangsthread war jedoch
bekanntlich die Behauptung, es müssen zwischen Juden und
Israel unterschieden werden. Hierauf habe ich um eine
völkerrechtlich verbindliche Erklärung gebeten. Der Autor hat
nämlich nicht von den Juden in der Welt, sondern von den Juden
in Israel und Israel gepostet. Und hier möge mir der Autor mal
den Unterschied erklären. Als Deutscher hat selbstverständlich
Deutschland mit mir etwas zu tun. Komme mir niemand, dass es
auch Araber in Israel gibt. Bei uns gibt es euch Bayern 
auch.
Der Vergleich hinkt wieder einmal.
Aber wie wäre es damit:
Jeder, der in seinem Heimatland auf Grund seiner politischen
Einstellung verfolgt wird und deshalb um sein Leben fürchten
muss, hat ein Recht auf Asyl in Deutschland.
Stopp, hier wirfst Du Begriffe durcheinander. Zu uns darf kommen, wer sich in Gefahr befindet. Dies ist im Asylrecht so geregelt.
Ist er deshalb
schon Deutscher, weil er das Recht dazu hat? Oder gilt dieses
Recht erst, wenn er nach Deutschland kommt und darum bittet?
Dass sich die Einbürgerungsgesetze Deutschlands und Israel
unterscheiden, sei jetzt mal außer acht gelassen.
Es sollte auch dir nicht unbekannt sein, warum es in Israel
dieses „Law of Return“ gibt. Historische Gründe, die zum
großen Teil auch etwas mit der deutschen Geschichte zu tun
haben, sind der Ursprung dieses Gesetzes.
Weiters frage ich mich, warum man, wenn man Scharons „Politik“
kritisiert (zu Recht, wie ich finde!), unbedingt immer den
Vergleich mit Hitlers „Politik“ ziehen muss. Seltsamerweise
hört/liest man diese Vergleiche nur von Deutschen.
Vielleicht sollten gerade wir auf das hinweisen, was uns in ähnlicher oder gar gleicher Form nicht passt.
Auch anderenorts erhält Scharons Vorgehen nicht viel
Unterstützung, ganz im Gegenteil. Aber Hitlers Greuel werden
nur von den Deutschen bemüht. Da wird doch dann die Frage
erlaubt sein, warum das so ist. Und mir drängt sich dann die
Antwort auf, dass es eine gute Gelegenheit ist, uns
„reinzuwaschen“ oder zumindest die Verbrechen, die in
deutschem Namem passiert sind, zu relativieren.
Das ist falsch, reinwaschen kann sich niemand. Ebenso ist dei heutige Genration nicht dür dei Vorgänge im 3. Reich verantwortlich. Da kann man ja auch erklären, wann immer sich ein Deutscher kritisch äussert, wird er in die NS-Ecke gestellt.
Warum vergleicht niemand Scharons Schandtaten mit denen der
Japaner an den Chinesen oder mit Pol Pot’s Regime in
Kambodscha, um nur 2 Beispiele zu nennen.
Hast wohl meine Postings nicht gelesen. Ich setze Scharon mit Pol Pot, mit Idi Amin, mit Saddam Hussein, mit Milosevic auf eine Stufe (nur leider muss diese Herren alle mit Stalin, Hitler, Mussolini auch in Vergleich setzen)
Ich gebe dir ja vollkommen Recht, Günter, wenn du sagst, Mord
bleibt Mord und Massaker bleiben Massaker, aber ich bestehe
auch darauf zu sagen, dass der deutsche Holocaust an den Juden
in seiner zynischen und unglaublich grausamen Perfektion
einmalig bleibt.
Wird von mir nicht bestritten. Ich habe deshalb, ich hoffe, dass Du durchaus meine Nuancen bemerkt hast, nicht von der Dimension (Grössenordnung mein Ausdruck) die Vorgänge bewertet sondern einzig und allein von der Vergleichbarkeit der Methoden. Und hier frage ich mich - für jeden anderen mag dies eben halt so sein - wie es kommen kann, dass ein Staat und dessen Militär Mittel anwendet, die im eigenen Volk derart Not, Elend und leid ausgelöst haben. Ich habe schon in der eigenen HP hingewiesen, dass mir Vorgänge, wie sie im 3. Reich geschehen sind, die auch bei uns im Land teilweise Einzug gefunden haben (oder nie beseitigt wurden) unbegreiflich sind.
Gruß
Günter