Nochmal was zur Beziehung zum jüdischen Staat

Hallo Stefan,

Du bist aus meiner Sicht auf einem Irrweg.

Schuld ist auch nicht vererbbar. Mit dem Aussterben der
tatsächlich Schuldigen endet die Schuld. Die Verantwortung
der nachfolgenden Generationen im Hinblick auf die Geschichte
bleibt.

Ich sehe das anders, auf dem Holzweg bin ich deswegen nicht - vor allem wenn die Kategorie „Schuld“ sowieso ins ethisch-moralische, wenn nicht gar religiöse geht.
Ich glaube darüber lässt sich nicht (sinnvoll) streiten.

LG
Stefan

Hallo,

ich habe kurz vor Dir an Raimund gepostet.Er hat ganz oben einen neuen Thread begonnen. Im Moment kann ich nicht glauben, was da steht. Wenn dem so wäre, müssen wir nicht mehr über die Frage diskutieren, wer im Recht oder Unrecht ist. Dann droht der freien Welt Gefahr. Dann werde auch ich in meiner Freiheit und meinem Leben gefährdet, dann kündigt mir eine Regierung meine Tötung an, wenn ich nicht nach deren Pfeiffe tanze. Dann wäre ich aus einem früheren Posting geradezu bestätigt, dass es der derzeitigen Regierung in Israel nicht um die Palästinenser geht, sondern um den Kampf gegen den Islam und das Christentum. Ich hoffe, der Bericht von Raimund ist nur ein schlechter Scherz.

Günter

  1. Leben alle deutschen Menschen oder zumindest die
    Mehrheit aller deutschen Menschen in Deutschland?
  2. Unterstützten alle Deutschen oder zumindest die
    Mehrheit die damalige Politik der deutschen
    Regierung? (Belege bitte)

Raimund

???
Was soll mir das bitte sagen?
Uschi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo Uschi,
wenn ich Dich recht verstanden habe, möchtest Du mit den Originalfragen genau trennen zwischen Juden und Israeli. Und deren evtl. Schuld an dem Masaker an den P., richtig?
Finde ich ja auch vollkommen in Ordung.
Ein Jude in Berlin ist wohl kaum dafür verantwortlich zu machen, dass Sharon gewählt und damit zum morden aufgeforderet wurde.
Nur habe ich das gleiche Recht für "die " Deutschen gefordert.
Denn wie Du siehst, lassen sich Deine Fragen auch sehr gut umwandeln.
Nur: gesteht man „den“ Deutschen das gleiche Recht zu?
Ich meine nein.
Grüße
Raimund

Also wenn sogar hier dier Unterschied zwischen „den Juden“ und
Israel noch immer nicht gesehen wird - oder werden will, kann
LG
Stefan

Hallo,
na dann sag halt die Juden in Israel, wenn Dir das besser gefällt.
Deswegen werden die Menschenverachter in diesem Land auch weiter-
hin agieren wie die das wollen.

mfg: Josef Spies

Hallo,
absolute Spitze was Du da geschrieben hast.
Hätte micht treffender sein können, ALLE ACHTUNG!

mfg: Josef Spies

Das hat nichts miteinander zu tun. Deutscher sein ist keine Religion sondern eine Staatsangehörigkeit.
Genau um diesen Punkt geht es hier.

LG
Stefan

Solche Vergleiche…
Sorry, daß es so lang gedauert hat, mußte mir noch Froschpillen beim diensthabenden Druiden besorgen.

Also, beim Vergleich Israel, 3. Reich rollen sich bei mir immer die Fußnägel auf. Daß Kriegsverbrechen zu verurteilen sind, so sie stattfinden, egal von welchem Land, ist klar. Über das kann man auch diskutieren.

Aber ein Vergleich mit einem Regime, das Millionen von Menschen in Tötungsfabriken ermordet hat, und daß nur weil sie ein bißchen jüdisch waren ist strikt abzulehnen. Da hört sich für mich jede Diskussion auf.

Aber ein Vergleich mit einem Regime, das Millionen von
Menschen in Tötungsfabriken ermordet hat, und daß nur weil sie
ein bißchen jüdisch waren ist strikt abzulehnen. Da hört sich
für mich jede Diskussion auf.

Es geht um Mord an und für sich. Ob es Millionen sind oder 10 tausende. Das ist egal. Mord ist schändlich. Wer weiss, wieviel Tausend Tote es noch geben wird durch Sharon?

Dann müßtest Du alle kriesgsführenden Nationen mit den Nazis vergleichen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Da mache ich auch!!! Sobald es nicht mehr um primär territorial strategische sondern menschenverachtende Ziele geht!!!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Also auch die Palästinenser?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

auge um auge - zur aufklärung
Auge um Auge
Wie Nahost-Kommentatoren mit einem biblischen Zitat umgehen

Von Richard Chaim Schneider

Süddeutsche Zeitung, 13.4.02

Wenn Journalisten und Politikern zum Thema Nahost nichts mehr einfällt, dann werden sie gerne biblisch und zitieren aus einer Passage des Buches Exodus, Kapitel 21, Vers 23/24: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Eine ideale Beschreibung der Situation in Israel, meinen sie, weshalb diese Formel gerne für Artikelüberschriften oder ganze Titelseiten verwendet wird. Denn sie ist knapp und angeblich treffend: Die Israelis seien nämlich ebenso rachsüchtig wie ihr alttestamentarischer Gott, meinen jene Bibelkenner. Das jüdische Prinzip „Rache“ stünde also der christlichen „Nächstenliebe“ diametral gegenüber – im Grunde gäbe es darüber hinaus nichts dazu zu sagen. Auf diese Weise werden 2000 Jahre christlicher Antijudaismus in einem Zitat aufgefangen, und niemand fragt danach, ob dessen populäre Interpretation überhaupt richtig ist. In Wahrheit besagt diese Passage etwas völlig anderes. Der volle Wortlaut liest sich so: „Tritt aber ein Unglücksfall ein, so setze: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme.“ (Übersetzung von Naftali Herz Tur-Sinai). Dieser Vers ist eine große Errungenschaft des Judentums. Er betont die Verhältnismäßigkeit der Forderungen des Geschädigten und den Schadensersatz. War es zu biblischen Zeiten üblich, buchstäblich (!) zwei Augen und mehr für ein Auge zu fordern, zwei Zähne und mehr für einen Zahn, so macht die jüdische Ethik damit Schluss. In der jüdischen Rechtsprechung wurde dies stets berücksichtigt. Von frühesten Zeiten an wurde der Schadensersatz finanziell abgegolten. Die Rabbiner nahmen die Einschätzung des jeweiligen Verlustes vor und achteten penibel darauf, dass derjenige, der den Schaden zugefügt hatte, nicht selber zum Geschädigten wurde, indem er mehr geben musste als nötig. Das alles wissen jene Meinungsmacher natürlich nicht, die das Zitat als antijudaistische Floskel ewig wiederholen und sich dabei auch noch für besonders originell halten. Dieser unreflektierte Umgang mit einem uralten Vorurteil erzählt sehr viel mehr über den Benutzer als über den Nahost- Konflikt. Tatsächlich könnte man froh sein, wenn im Nahen Osten das biblische Vorbild des „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ gelten würde. Schadensersatz und finanzieller Ausgleich würden die Probleme lösen – kein neues Blutvergießen oder zusätzliche Verbrechen wären nötig und möglich. Der Bibelvers könnte also durchaus ein Schlüssel auf dem Weg zu einem Friedensvertrag sein. Dagegen hilft uns der Antijudaismus jener deutscher Kommentatoren, die nicht einmal wissen, was sie tun, ganz gewiss nicht weiter.

hervorhebungen von mir

Das hat nichts miteinander zu tun. Deutscher sein ist keine
Religion sondern eine Staatsangehörigkeit.

halthalt: was gibt einem menschen das recht auf die israelische staatsangehörigkeit? seine religion.

was gibt einem menschen das recht auf die deutsche staatsangehörigkeit? auf seine religion??

Genau um diesen Punkt geht es hier.

LG
Stefan

lego

was verschwendest du eigentlich noch deine zeit hier im kindergarten?

andreas

halthalt: was gibt einem menschen das recht auf die
israelische staatsangehörigkeit? seine religion.

unter anderem. willst du das dem staat israel etwa VORWERFEN? oder ich habe es falsch verstanden. bei bedarf poste ich gern nochmal die regeln rund um die einwanderung nach israel.

halthalt: was gibt einem menschen das recht auf die
israelische staatsangehörigkeit? seine religion.

genau das ist es, was die meisten nicht begreifen.
Hier ist Abstammung zugleich Religion.

Gruss Harald

Na endlich
Hallo Günter,

darauf habe ich schon gewartet.

Dann droht
der freien Welt Gefahr. Dann werde auch ich in meiner Freiheit
und meinem Leben gefährdet, dann kündigt mir eine Regierung
meine Tötung an, wenn ich nicht nach deren Pfeiffe tanze.

Meinst Du das wirklich?
Der „freien Welt“ (wer immer das sein mag) droht Gefahr von Israel?

Haben wir jetzt die Legitimation, Israel zu vernichten?

Gruss Harald

Antwort, der 2. Versuch

Dann müßtest Du alle kriesgsführenden Nationen mit den Nazis
vergleichen.

Da mache ich auch!!! Sobald es nicht mehr um primär
territorial strategische sondern menschenverachtende Ziele
geht!!!

Die Nazis waren aber mehr als Kriegsverbrecher. Auf die Gefahr mich zu wiederholen: 6 Millionen Menschen wurden ermordet nur weil sie Juden waren oder von Juden abstammten. In dieser Zahl sind noch nicht die Menschen drin, die ermordet oder kastriert wurden weil sie Sinti/Roma waren. Auch nicht jene die ermordet wurden, weil sie ein wenig homosexuell waren. Und auch nicht jene die politisch gegen dieses Regime waren, oder auch nur einen dummen Hitlerwitz erzählten.