Noten-Bearbeitungen für spezielle Instrumente

Hallo Musik-Experten,

was wird bei Bearbeitungen von Noten für spezielle Instrumente eigentlich angepasst? Ok, für einstimmige monophone Instrumente wird auf eine monophone Stimme umgeschrieben. Für transponierte Instrumente wird transponiert.

Aber warum wird für Instrumente, auf denen man keine erhöhten Töne (#) spielen kann, sonder nur verminderte (b), wie z.B. bei der Panflöte, dennoch die Erhöhungen beibehalten statt die viel einfacher spielbaren Verminderungen? Warum wird bei speziellen SOLO-Bearbeitungen für Musikinstrumente, die in einer Tonart leicht, in anderen aber schwierig spielbar sind, nicht in diese Tonart transponiert?

Wenn die Antwort lautet: Damit man es gleich „richtig“ macht (ist der Zweck von Noten eigentlich kompliziert zu sein?), dann frage ich mich, wozu man überhaupt eine Bearbeitung für z.B. Panflöte und Querflöte unterscheidet. Eine Version für monophone einstimmige Instrumente sollte dann wohl völlig ausreichen.

Aber vielleicht gibt es ja eine Erlärung, die einem Musiklaien nicht ergründlich ist. Danke!

Alles Gute wünscht
… Michael

Hallo Musik-Experten,

was wird bei Bearbeitungen von Noten für spezielle Instrumente
eigentlich angepasst? Ok, für einstimmige monophone
Instrumente wird auf eine monophone Stimme umgeschrieben. Für
transponierte Instrumente wird transponiert.

Aber warum wird für Instrumente, auf denen man keine erhöhten
Töne (#) spielen kann, sonder nur verminderte (b), wie z.B.
bei der Panflöte, dennoch die Erhöhungen beibehalten statt die
viel einfacher spielbaren Verminderungen?

Wenn ich, in einem tonalen Stück, einen D-Dur-Dreiklang schreiben will, so werde ich natürlich „d-fis-a“ schreiben, und eben nicht d-ges-a. Dies waere orthografisch nicht richtig, da es den harmonischen Zusammenhang verschleiert. Wenn das ganze nach B-Dur moduliert, sieht es natürlich anders aus: hier ist dann z.B. „ges-f-es-d“ eine gute Wahl.

Bei atonaler Musik spielt das natürlich keine Rolle, da kann man das grifftechnisch optimieren, also z.B. für Harfe und für Hoerner die b-Notierung bevorzugen.

Warum wird bei
speziellen SOLO-Bearbeitungen für Musikinstrumente, die in
einer Tonart leicht, in anderen aber schwierig spielbar sind,
nicht in diese Tonart transponiert?

Wäre natürlich bequemer zu spielen, aber jede Tonart hat ihren speziellen Klang-Charakter. Das kommt daher, dass es bei jedem Instrument, je nach Lage, verschiedene Teiltoene gibt, die sich auf die Klangfarbe auswirken. Wenn ich jetzt z.B. eine Terz runter transponiere, dann klingt das auch entsprechend anders.

Wenn die Antwort lautet: Damit man es gleich „richtig“ macht
(ist der Zweck von Noten eigentlich kompliziert zu sein?),

Sicher nicht. Mag aber sein, dass einzelne Personen damit angeben wollen.

dann frage ich mich, wozu man überhaupt eine Bearbeitung für
z.B. Panflöte und Querflöte unterscheidet. Eine Version für
monophone einstimmige Instrumente sollte dann wohl völlig
ausreichen.

Die meisten ArrangeurInnen haben wohl den Nullbock, für 8 verschiedene Floeten jeweils eigene Fassungen zu schreiben. Das waere auch fuer die Verlage unoekonomisch.
Mir ist aber schon ein Komponist untergekommen, der schreibt bloss dreistimmige Stücke, Sopran-Alt-Bass, mit der Intention: nimm, was Du rumliegen hast, und spiele!

Aber vielleicht gibt es ja eine Erlärung, die einem Musiklaien
nicht ergründlich ist. Danke!

Immer geht’s nicht so bequem. Wenn Du Chorwerke mit der F-Floete spielst, musst Du sie eben vom Blatt transponieren, die haben nun mal C-Notierung (Klang-Notierung). Die Hornisten z.B. sind in der Regel sogar stolz darauf, dass sie das so gut koennen.

Alles Gute wünscht
… Michael

Frage beantwortet?

lg
Martin

Hallo Martin,

Wenn ich, in einem tonalen Stück, einen D-Dur-Dreiklang
schreiben will, so werde ich natürlich „d-fis-a“ schreiben,
und eben nicht d-ges-a.

also wie gesagt, ich bin Laie. Und obiges sagt mir leider gar nichts. Mir geht es auch nicht um Partituren komplexer Stücke, sondern um einstimmige monophone Trivialmusik, um das mal ganz platt auszudrücken.

Warum wird bei
speziellen SOLO-Bearbeitungen für Musikinstrumente, die in
einer Tonart leicht, in anderen aber schwierig spielbar sind,
nicht in diese Tonart transponiert?

Wäre natürlich bequemer zu spielen, aber jede Tonart hat ihren
speziellen Klang-Charakter. Das kommt daher, dass es bei jedem
Instrument, je nach Lage, verschiedene Teiltoene gibt, die
sich auf die Klangfarbe auswirken. Wenn ich jetzt z.B. eine
Terz runter transponiere, dann klingt das auch entsprechend
anders.

Hmm, obwohl die Frequenzunterschiede (in Faktoren gemessen) völlig identisch sind? Es müsste etwas höher oder tiefer klingen (je nachdem wohin man transformiert), aber die Tondifferenzen müssten doch völlig identisch bleiben. Bist du sicher, dass ein Laie wie ich, da überhaupt einen Unterschied hören kann, wenn er nicht den direkten Vergleich hat? Und selbst dann, dass der Unterschied über „klingt etwas höher/tiefer“ hinausgeht?

Wie gesagt, ich rede nicht von großartigen Partituren, sondern nur von total simplen Solostücken für dumme Anfänger.

dann frage ich mich, wozu man überhaupt eine Bearbeitung für
z.B. Panflöte und Querflöte unterscheidet. Eine Version für
monophone einstimmige Instrumente sollte dann wohl völlig
ausreichen.

Die meisten ArrangeurInnen haben wohl den Nullbock, für 8
verschiedene Floeten jeweils eigene Fassungen zu schreiben.
Das waere auch fuer die Verlage unoekonomisch.

Denke ich mir auch. Aber meine Frage ist: Warum tun sie es? Warum geben sie eine Bearbeitung für Panflöte und eine für Querflöte und eine für Blockflöte raus, obwohl es gehupft wie gesprungen ist und die Noten eh immer dieselben sind? Dann sollen sie doch einfach sagen „für Flöten“ oder gar für „monophone Instrumente in C-Dur-Stimmung“ oder sowas, statt ganz spezifisch „für Panflöte“ draufzuschreiben, obwohl es von (nicht spielbaren) #-Noten nur so wimmelt, statt auf spielbare b-Noten gesetzt zu haben.

Mir ist aber schon ein Komponist untergekommen, der schreibt
bloss dreistimmige Stücke, Sopran-Alt-Bass, mit der Intention:
nimm, was Du rumliegen hast, und spiele!

lol

Immer geht’s nicht so bequem. Wenn Du Chorwerke mit der
F-Floete spielst, musst Du sie eben vom Blatt transponieren,
die haben nun mal C-Notierung (Klang-Notierung). Die Hornisten
z.B. sind in der Regel sogar stolz darauf, dass sie das so gut
koennen.

KLar, geht es nicht immer so bequem. Aber ich denke mal die allerwenigsten, die jemals ein Musikinstrument spielen lernen, kommen da überhaupt hin. Die meisten geben vorher doch schon auf, AUCH wegen solcher unnötigen Verkomplizierungen. Denke ich.

Frage beantwortet?

Leider noch nicht so ganz. Danke aber für den Versuch.

Alles Gute wünscht
… Michael

Hallo Musik-Experten,

was wird bei Bearbeitungen von Noten für spezielle Instrumente
eigentlich angepasst? Ok, für einstimmige monophone
Instrumente wird auf eine monophone Stimme umgeschrieben. Für
transponierte Instrumente wird transponiert.

Aber warum wird für Instrumente, auf denen man keine erhöhten
Töne (#) spielen kann, sonder nur verminderte (b), wie z.B.
bei der Panflöte, dennoch die Erhöhungen beibehalten statt die
viel einfacher spielbaren Verminderungen? Warum wird bei
speziellen SOLO-Bearbeitungen für Musikinstrumente, die in
einer Tonart leicht, in anderen aber schwierig spielbar sind,
nicht in diese Tonart transponiert?

Da kann ich nur sagen eigentlich sollten in der Anfängerliteratur alle Stücke so geschrieben werden, dass sie gut les- und spielbar sind. Dies ist leider lange nicht der fall und man findet immer wieder Noten, die in einer anderen Tonart für das Instrument leichter wären. Als Lehrer weiß ich das und versuche Stücke in der für den Schüler passenden Tonart herauszusuchen, aber wenn der Schüler besser wird, muss er eben auch schwierigere Tonarten lernen.
Als Schüler bleibt einem nur, entweder bessere Noten zu suchen, oder man muss versuchen die schwierigen zu benutzen, weil man es damit ja auch für später lernt und es einem eben viel leichter fällt zum Beispiel auch Noten zu spielen, die nicht konkret für das eigene Instrument geschrieben sind.

Zu deiner Frage wegen den Kreuzen und B`s:
In der Musiktheorie ist fis eben nicht gleich ges. Diese Töne sind zwar so ähnlich, dass sie auf dem Klavier gleichgesetzt wurden (enharmonische Verwechslung) aber z.B. ein Geiger würde diese beiden Töne unterschiedlich spielen. (Um den genauen Hintergrund zu erklären müsste ich zu weit ausholen, aber such mal unter dem Stichwort „wohltemperierte Stimmung“ wenn es dich interessiert.)
jetzt ist es so, dass aus diesem Grund eben Tonarten mit Kreuzen und solche mit B´s existieren, wenn man das jetzt vermischen würde, führte das zu Komplikationen, weil man die eigentliche Tonart nicht mehr erkennen kann. (Wenn ich ein fis sehe weiss ich es ist ein erhöhtes f, aber wenn ich ein ges sehe denke ich der Ton kommt von g und das würde mich in die Irre führen) und meiner Meinung nach sollte auch ein Anfänger beim Lernen des Instrumentes gleich etwas über Tonarten lernen.
Ich kann mir vorstellen, dass dies alles nicht so leicht einsichtig erscheint, aber ich denke es ist wichtig.

Ganz genau verstanden habe ich nur nicht warum man auf der Panflöte nur b´s und keine Kreuze spielen kann. Kannst du mir das erklären? So etwas habe ich noch nie gehört.

Wenn die Antwort lautet: Damit man es gleich „richtig“ macht
(ist der Zweck von Noten eigentlich kompliziert zu sein?)

Natürlich nicht, aber etwas was auf den ersten Blick kompliziert ist kann aus anderen Gründen trotzdem besser sein.

dann frage ich mich, wozu man überhaupt eine Bearbeitung für
z.B. Panflöte und Querflöte unterscheidet. Eine Version für
monophone einstimmige Instrumente sollte dann wohl völlig
ausreichen.

Da stimme ich dir vollkommen zu, aber eben nur wenn die Transskription nicht gut gemacht ist.

Aber vielleicht gibt es ja eine Erlärung, die einem Musiklaien
nicht ergründlich ist. Danke!

Ich hoffe ich konnte dir vielleicht ein bißchen helfen
Viele Grüße Johanna

was wird bei Bearbeitungen von Noten für spezielle Instrumente
eigentlich angepasst?

da gibt es keine fixen regeln. der bearbeiter orientiert sich an dem, was er in der originalkomposition als essentiell ansieht, und übersetzt das auf die möglichkeiten eines anderen instruments. bei bearbeitungen für gitarre gibt es da zb. sehr interessante phänomene, weil man zwar mehrstimmig spielen, aber nicht jede stimmführung des originals übernehmen kann, weil das unspielbar wäre. es werden also öfter mal stimmen getauscht, bis hin zu dem extrem, daß die eigentliche oberstimme unten und die ursprüngliche begleitstimme oben ist.

Aber warum wird für Instrumente, auf denen man keine erhöhten
Töne (#) spielen kann, sonder nur verminderte (b), wie z.B.
bei der Panflöte, dennoch die Erhöhungen beibehalten statt die
viel einfacher spielbaren Verminderungen?

die logik der musiktheorie ist nicht immer gleichbedeutend mit der logik einer instrumentenspezifischen spielweise, sie wird aber in der regel unter anderem aus verständnis- und notationsgründen jener vorgezogen. warum?
nehmen wir an, in den noten steht die tonfolge fis-g. du spielst das fis auf der panflöte auf der g-pfeife, indem du sie etwas schräg hältst, richtig? würdest du ges-g schreiben, bräuchtest du für zwei töne auch zwei versetzungszeichen (ein b und ein auflösungszeichen). bei entsprechend vielen tönen sieht das nicht nur nicht ansprechend, sondern auch äußerst verwirrend aus. wenn man stattdessen ein kreuz als vorzeichen für alle fis schreibt, braucht man gar keine versetzungszeichen mehr im notentext.

das ist nur die rein praktische seite der notation. die theoretische ist ebenfalls wichtig. gehen wir der einfachheit halber von der C-durtonleiter aus:

c d e f g a h c

(die abstände sind bewußt so gesetzt)
in einer tonleiter kommt jeder dieser stammtöne genau einmal vor, entweder genauso oder eben um einen halbton nach oben oder nach unten versetzt. beispiel D-dur:

 d e f#g a h c#d

es gibt keine tonleiter, in der g und ges gleichzeitig vorkommen. natürlich kann es passieren, daß im laufe eines stückes aus einem g ein ges wird, aber das ist dann der selbe stammton in einer anderen erscheinungsform, das ges kommt also statt dem g vor. dazu kommt, daß erhöhte töne auf eine aufwärts-, erniedrigte auf eine abwärtstendenz hindeuten - wie du sehen kannst, sind im obigen beispiel die beiden mit kreuz versehenen töne näher zu den nächsthöheren tönen gerückt. ein ges, das aus einem g gemacht wurde, will demnach melodisch eher nach unten weiter, also zum f. die wendung ges-g ergibt musikalisch nur dann einen sinn, wenn wir von einer tonleiter ausgehen, die ges enthält, in der dieser ton zum g erhöht wird und dann dementsprechend auch weiter nach oben (in diesem fall zum as) will.

ebenso wichtig wie das melodische ist das harmonische verständnis. ein dreiklang besteht immer aus einem grundton, der terz (=dem übernächsten ton) und der quint (dem überüberübernächsten). sehen wir uns das wieder am beispiel C-dur an:

c d e f g a h c

nehmen wir c als grundton, können wir den dreiklang c-e-g bilden. auf dem grundton d haben wir d-f-a, auf e e-g-h usw. der abstand zwischen benachbarten tönen des dreiklangs ist hier immer eine terz, zwischen den beiden äußeren eine quint (von den umkehrungen sehen wir hier mal der einfachheit halber ab). selbst wenn ich sagen wir das c mit zwei kreuz zu einem cisis und das e mit zwei b zu einem eses machen würde (das ist ein sehr hypothetisches und musiktheoretisch kein bißchen sinnvolles beispiel zur bloßen illustration des prinzips), ist das intervall, das die beiden töne bilden, noch immer theoretisch eine terz, auch wenn die beiden töne praktisch gleich hoch wären (und enharmonisch dem d entsprechen würden). im notentext könntest du weiterhin sehen, daß es sich um eine terz handelt, weil die beiden töne eben optisch noch immer genausoweit auseinander sind, wie in ihrer stammform.
sehen wir mal von diesem extrembeispiel ab und das allererste beispiel wieder an. bei der wendung fis-g kann man als halbwegs musiktheoretisch geschulter mensch erkennen, daß das fis den leitton zu g und die terz zu D-dur darstellt. wenn du also aus deinen entsprechend gestalteten noten einstimmig spielst, kann zb. ein gitarrist oder pianist dich ohne weiteres begleiten, weil er die entsprechenden harmonien auch ohne kennzeichnung ergänzen kann (in diesem fall zb. D-dur und G-dur). daß du das fis tatsächlich auf der g-pfeife spielst, kann ihm dabei egal sein.

ich fasse die gründe nochmal kurz zusammen:

  • die notation wird einfacher und übersichtlicher
  • die erhöhten und erniedrigten noten entsprechen den melodischen aufwärts- und abwärtstendenzen
  • die noten erlauben ein harmonisches verständnis

Warum wird bei
speziellen SOLO-Bearbeitungen für Musikinstrumente, die in
einer Tonart leicht, in anderen aber schwierig spielbar sind,
nicht in diese Tonart transponiert?

da mußt du immer den jeweiligen bearbeiter fragen. es gibt sehr viele gute bearbeitungen, die eben auch darauf rücksicht nehmen. auch hier muß ich gitarrenbearbeitungen erwähnen, einiges wäre in der originaltonart gar nicht spielbar.

Wenn die Antwort lautet: Damit man es gleich „richtig“ macht
(ist der Zweck von Noten eigentlich kompliziert zu sein?)

die frage ist, wie man es „richtig“ macht. an sich machst du in dem moment, wo du ein musikstück auf einem anderen als dem originalinstrument spielst, schon etwas falsch, andererseits machst du aber so lange wie das stück erkennbar bleibt und zumindest einen großteil des ursprünglichen musikalischen gehaltes aufweist, alles richtig. das ist wirklich ansichtssache.
der zweck der notation ist, eindeutig und übersichtlich zu sein. eindeutig beinhaltet die obigen überlegungen zu melodischer und harmonischer logik (musik ist mehr als die bloßen töne, musik ist ein komplexes system aus tendenzen und zusammenhängen, die nicht explizit notiert sind, die man aber aus einer sauberen notation herauslesen kann); übersichtlich beinhaltet die forderung, möglichst wenig versetzungszeichen zu verwenden. versuch ruhig mal, ein stück für panflöte so umzunotieren, daß du tatsächlich alle kreuztöne als b-töne notierst, und ich bin sicher, du wirst sofort sehen, was ich meine.

dann frage ich mich, wozu man überhaupt eine Bearbeitung für
z.B. Panflöte und Querflöte unterscheidet. Eine Version für
monophone einstimmige Instrumente sollte dann wohl völlig
ausreichen.

man könnte sich auch fragen, wozu man etwas, was eben aus mehr als einer melodie besteht, für ein einstimmiges instrument bearbeitet, aber das sei gestattet. du hast recht, grundsätzlich würde dann eine bearbeitung ausreichen, sofern sie vom tonumfang her alle in frage kommenden instrumente bedient. ich habe tatsächlich viele noten, in denen die melodiestimme nicht explizit für ein bestimmtes instrument bezeichnet ist.
die unterscheidung ergibt dann einen sinn, wenn man es unter wirtschaftlichen gesichtspunkten sieht. wenn du als panflötist in ein geschäft gehst, was kaufst du lieber - bearbeitungen für ein beliebiges melodieinstrument oder spezielle panflötenbearbeitungen? klarerweise spricht dich die bezeichnung, die extra für dich gemacht ist, mehr an, auch wenn in beiden notenheften das selbe drin steht.

Aber vielleicht gibt es ja eine Erlärung, die einem Musiklaien
nicht ergründlich ist. Danke!

hab ich helfen können?

Wäre natürlich bequemer zu spielen, aber jede Tonart hat ihren
speziellen Klang-Charakter. Das kommt daher, dass es bei jedem
Instrument, je nach Lage, verschiedene Teiltoene gibt, die
sich auf die Klangfarbe auswirken. Wenn ich jetzt z.B. eine
Terz runter transponiere, dann klingt das auch entsprechend
anders.

das halte ich in dieser frage für vernachlässigbar. es stimmt zwar, daß es sowas wie eine tonartencharakteristik gibt, aber einerseits ist sie zb. auf einem gleichschwebend gestimmten klavier (wie heute üblich) gar nicht mehr vorhanden, und andererseits hören wir sie mit unseren durch gleichschwebend temperierte musik geprägten ohren nicht mehr. stimmungsfragen spielen bei musik erst ab einem niveau eine rolle, bei der man keine panflötenbearbeitungen von bach-fugen mehr spielt, sondern auf originalinstrumente und originalpartituren zurückgreift.

Mir ist aber schon ein Komponist untergekommen, der schreibt
bloss dreistimmige Stücke, Sopran-Alt-Bass, mit der Intention:
nimm, was Du rumliegen hast, und spiele!

das war früher in der kammermusik durchaus üblich. was ein gambenconsort spielt, kann man genauso mit einem broken consort mit flöten und violinen spielen, oder man spielt einfach chorstücke instrumental nach oder begleitet die sänger colla parte. bei der alten musik gibt es für chorisch mehrstimmige stücke sehr selten eine genaue instrumentenangabe. früher hat man den begriff a cappella für die besagte aufführungspraxis (instrumente spielen mit den sängern ihre stimmen mit) verwendet, im gegensatz zur heutigen bedeutung, daß man ganz ohne instrumentalbegleitung singt.

Hi Gyuri,

da gibt es keine fixen regeln. der bearbeiter orientiert sich
an dem, was er in der originalkomposition als essentiell
ansieht, und übersetzt das auf die möglichkeiten eines anderen
instruments.

wird das aber nicht etwas albern, wenn die Bearbeitung dann genauso für jedes andere monophone Instrument genauso gut wäre? Ich meine, dann muss man es nicht mehr „Bearbeitung für Panflöte“ nennen. Ok, du nanntest einen Grund unten: „mehr verkaufen“.

die logik der musiktheorie ist nicht immer gleichbedeutend mit
der logik einer instrumentenspezifischen spielweise, sie wird
aber in der regel unter anderem aus verständnis- und
notationsgründen jener vorgezogen. warum?
nehmen wir an, in den noten steht die tonfolge fis-g. du
spielst das fis auf der panflöte auf der g-pfeife, indem du
sie etwas schräg hältst, richtig?

Das „f“-Rohr ist bei der Panflöte normalerweise in fis gestimmt, aber das Detail ist ja egal.

würdest du ges-g schreiben,
bräuchtest du für zwei töne auch zwei versetzungszeichen (ein
b und ein auflösungszeichen). bei entsprechend vielen tönen
sieht das nicht nur nicht ansprechend, sondern auch äußerst
verwirrend aus. wenn man stattdessen ein kreuz als vorzeichen
für alle fis schreibt, braucht man gar keine
versetzungszeichen mehr im notentext.

Ich verstehe was du meinst. Ich habe aber massig Stücke in Anfängerlehrbüchern gesehen, in denen das nicht der Grund ist. Ich habe mir mit Tippex und schwarzem Stift die einfach kopiert und die # in die passenden b umgewandelt und brauchte dafür bei diesen Stücken nichtmal ein Auflösungszeichen mehr zu setzen.

tönen gerückt. ein ges, das aus einem g gemacht wurde, will
demnach melodisch eher nach unten weiter, also zum f. die
wendung ges-g ergibt musikalisch nur dann einen sinn, wenn wir
von einer tonleiter ausgehen, die ges enthält, in der dieser
ton zum g erhöht wird und dann dementsprechend auch weiter
nach oben (in diesem fall zum as) will.

Das macht alles für mich gar keinen Sinn, sorry. Vielleicht geht es hier auch wieder um Situationen, die in Anfängerstücken gar nicht vorkommen? Oder geht es darum, dass ein fis nicht unbedingt dasselbe ist wie ein ges? Wobei das wieder so „Advanced“ wäre, dass es für Anfänger eh außerhalb von gut und böse ist - und soweit ich weiss, ist das bei moderner Musik auch meist gar nicht so, sondern vor allem bei Musik aus bestimten Epochen.

ebenso wichtig wie das melodische ist das harmonische
verständnis. ein dreiklang besteht immer aus einem grundton,
der terz (=dem übernächsten ton) und der quint …

das ist mir alles wieder viel zu hoch, sorry

Oder anders ausgedrückt: Ist Musiknotation dazu da, um nur von Experten verstanden zu werden und eine so hohe Hürde für das Erlernen zu schaffen, dass die Elite unter sich bleibt? Oder ist Musik-Notation (insbesondere in Anfängermusikliteratur) auch dazu gedacht, den Spaß an der Sache zu fördern?

selbst wenn ich sagen wir das c mit zwei kreuz zu einem cisis
und das e mit zwei b zu einem eses machen würde

Aber von solchen Fällen sprach ich doch gar nicht!

daß du das fis tatsächlich auf der g-pfeife spielst,
kann ihm dabei egal sein.

Wie gesagt, spiele ich fis auf dem fis-Rohr :wink:

ich fasse die gründe nochmal kurz zusammen:

  • die notation wird einfacher und übersichtlicher

Nicht in den Fällen von denen ich sprach. Bei der Übersichtlichkeit kein Unterschied. Die Umstetzbarkeit auf die Panflöte dafür aber VIEL leichter.

  • die erhöhten und erniedrigten noten entsprechen den
    melodischen aufwärts- und abwärtstendenzen

Was ich leider nicht verstanden habe.

  • die noten erlauben ein harmonisches verständnis

Du meinst Didaktisch? Tut mir leid, aber daraus lerne ich kein harmonisches Verständnis, weil es mich beim Umsetzen so frustriert, dass ich damit gar nichts zu tun haben will. Wenn ich die Hürde des Umstetzens erstmal geschafft hätte, dann ginge ich vielleicht diesen näcshten Schritt, so komme ich aber gar nicht erst dahin. Die Didaktik hätte also fehlgeschlagen.

Warum wird bei
speziellen SOLO-Bearbeitungen für Musikinstrumente, die in
einer Tonart leicht, in anderen aber schwierig spielbar sind,
nicht in diese Tonart transponiert?

da mußt du immer den jeweiligen bearbeiter fragen. es gibt
sehr viele gute bearbeitungen, die eben auch darauf rücksicht
nehmen. auch hier muß ich gitarrenbearbeitungen erwähnen,
einiges wäre in der originaltonart gar nicht spielbar.

Guter Punkt und gut zu wissen, dass es doch gemacht wird.

Wenn die Antwort lautet: Damit man es gleich „richtig“ macht
(ist der Zweck von Noten eigentlich kompliziert zu sein?)

die frage ist, wie man es „richtig“ macht. an sich machst du
in dem moment, wo du ein musikstück auf einem anderen als dem
originalinstrument spielst, schon etwas falsch,

lol

versuch ruhig mal, ein stück für panflöte so
umzunotieren, daß du tatsächlich alle kreuztöne als b-töne
notierst, und ich bin sicher, du wirst sofort sehen, was ich
meine.

Wie gesagt, habe ich bei massig Stücken gemacht, und es war in keinem der Fälle ein Problem. Ich kann mich sogar überhaupt nicht erinnern, bei den Dutzenden von Stücken überhaupt ein einziges Auflösungszeichen habe setzen müssen.

Davon mal abgesehen, finde ich es keinesfalls einfacher, dass überhaupt so notiert wird. Mir wäre ein # bzw. eigentlich ein b vor jeder Note viel lieber als dass es ein Auflösungszeichen braucht. Sicher, bei komplexen Stücken wird das dann unübersichtlich. Aber bevor ich dahin komme, sowas spielen zu können, bin ich schon seit 20 Jahren tot :frowning: Ansonsten wäre das auch ein neues Thema.

die unterscheidung ergibt dann einen sinn, wenn man es unter
wirtschaftlichen gesichtspunkten sieht. wenn du als panflötist
in ein geschäft gehst, was kaufst du lieber - bearbeitungen
für ein beliebiges melodieinstrument oder spezielle
panflötenbearbeitungen? klarerweise spricht dich die
bezeichnung, die extra für dich gemacht ist, mehr an, auch
wenn in beiden notenheften das selbe drin steht.

Das ist auch die einzige Erklärung, die ich mir auf diesen Punkt reimen konnte.

hab ich helfen können?

Ja, vor allem mit den Hinweisen auf die Gitarren-Bearbeitungen (sonst unspielbar) und dass schon die Änderung des Instruments bzw. die monophonie eigentlich „falsch“ ist. Denn wenn mir jetzt mal wieder jemand kommt und sagt, ich dürfe das (Transponieren oder #->b) nicht tun, dann kann ich sagen: Wenn eh schon so viel falsch ist, dann kann ich das sehr wohl auch noch ändern :wink:

Alles Gute wünscht
… Michael

Hallo Johanna,

Da kann ich nur sagen eigentlich sollten in der
Anfängerliteratur alle Stücke so geschrieben werden, dass sie
gut les- und spielbar sind. Dies ist leider lange nicht der
fall und man findet immer wieder Noten, die in einer anderen
Tonart für das Instrument leichter wären.

schön, dass du mir hier zustimmst.

Zu deiner Frage wegen den Kreuzen und B`s:
In der Musiktheorie ist fis eben nicht gleich ges.

Gilt das GANZ SICHER auch für moderne Musik? Meines Wissens nach galt das vor allem für bestimmte frühere Epochen. Und selbst wenn: Glaubst du wirklich, dass ein Anfänger diese feinen Unterschiede auch noch hinbekommt?

Ganz genau verstanden habe ich nur nicht warum man auf der
Panflöte nur b´s und keine Kreuze spielen kann. Kannst du mir
das erklären? So etwas habe ich noch nie gehört.

Klar kann man # spielen. Aber eben nur, indem man auf das höhere Rohr geht und dort flach spielt. Man kann nicht auf einem Rohr höher spielen als es gestimmt ist, nur tiefer. Gute Spieler allerdings durchaus bis zu mehreren Noten tiefer, auf den kürzeren Röhrchen können richtig gute Spieler sogar mehr als eine Oktave spielen. Davon bin ich aber meilenweit entfernt. Ich bin schon froh, wenn ich irgendwas in der nähe eines Zwischentones hinbekomme.

Man macht das außerdem, in dem man die Panflöte etwas kippt und dabei die Unterlippe etwas über die Rohröffnung schiebt und in einem anderen Winkel bläst. Man kann die Panflöte aber nicht andersherum kippen, da ist schon das Kinn im Weg :wink:, davon abgesehen kann man auch nichts mehr von der Rohrabdeckung freigeben, wenn es schon ganz frei ist. Und die Töne klingen nicht so sauber wie die ohne Rohrabdeckung gespielten, deshalb dreht man das ganze auch nicht um und macht auch kein Mittelding. Außer bei den Sikus (Südamerikanische Panflöte), da wird eh anders geblasen.

Alles Gute wünscht
… Michael

Hallo,

Das „f“-Rohr ist bei der Panflöte normalerweise in fis
gestimmt, aber das Detail ist ja egal.

Deine Panflöte ist in G gestimmt ? Das ist nicht ganz unwichtig zu wissen.

versuch ruhig mal, ein stück für panflöte so
umzunotieren, daß du tatsächlich alle kreuztöne als b-töne
notierst, und ich bin sicher, du wirst sofort sehen, was ich
meine.

Wie gesagt, habe ich bei massig Stücken gemacht, und es war in
keinem der Fälle ein Problem. Ich kann mich sogar überhaupt
nicht erinnern, bei den Dutzenden von Stücken überhaupt ein
einziges Auflösungszeichen habe setzen müssen.

Das würde mich jetzt aber interessieren, wie du das hingekriegt hast.
Kannst du ein Beispiel geben ?
Da war also beispielsweise ein Stück in D-Dur notiert (2 Kreuze). Das Fis hast du sowieso auf einem Fis-Rohr, also hast du da nichts geändert.
Das Cis ? Hast du zum Des umgebaut, richtig ? Und dann ist im weiteren Stück kein einziges „echtes“ D vorgekommen (welches wegen der vorherigen Versetzung ja aufgelöst werden müßte) ?
Das kommt mir doch sehr seltsam vor (weil’s eben grade der Grundton, sagen wir ruhig auch mal: der wichtigste ist).

Üblicherweise ist der Leitton einer Kreuztonart immer mit einem Kreuz versehen. Der Grundton aber nicht (zumindest nicht bei den ersten fünf).

Tschö
Herm

Hallo Herm,

Deine Panflöte ist in G gestimmt ? Das ist nicht ganz
unwichtig zu wissen.

das ist bei den meisten Panflöten so, jedenfalls bei den rumänischen, und heutzutage auch bei den meisten südamerikanischen. Aber ist eigentlich auch egal.

Genaugenommen habe ich auch Panflöten in C-Dur.

Wie gesagt, habe ich bei massig Stücken gemacht, und es war in
keinem der Fälle ein Problem. Ich kann mich sogar überhaupt
nicht erinnern, bei den Dutzenden von Stücken überhaupt ein
einziges Auflösungszeichen habe setzen müssen.

Das würde mich jetzt aber interessieren, wie du das
hingekriegt hast.
Kannst du ein Beispiel geben ?

  • Greensleeves in G-Dur (8 # Vorzeichen zu 8 b Vorzeichen)

Aber mir fällt gerade ein, dass ich nicht immer alle # umgewandelt habe. Manchmal ist das # nämlich auch ganz einfach (abgesehen von der G-Dur Stimmung und dem fis), z.B. bei Für Elise in C-Dur das anfängliche e dis e dis, was auch in der Mitte nochmal vorkommt hab e ich so gelassen und nur die anderen beiden # in b umgewandelt, die mir aber auch nur die Probleme bereiten.

Da war also beispielsweise ein Stück in D-Dur notiert (2
Kreuze). Das Fis hast du sowieso auf einem Fis-Rohr, also hast
du da nichts geändert.
Das Cis ? Hast du zum Des umgebaut, richtig ?

Nein, andere Tonarten als G-Dur oder C-Dur transponiere ich erst und wandle dann die restlichen schwierigen # in b um. Sonst sind es ja so viele Ausnahmen, dass es statistisch gesehen schon Konflikte geben muss.

Alles Gute wünscht
… Michael

Hallo Martin,

Wenn ich, in einem tonalen Stück, einen D-Dur-Dreiklang
schreiben will, so werde ich natürlich „d-fis-a“ schreiben,
und eben nicht d-ges-a.

also wie gesagt, ich bin Laie. Und obiges sagt mir leider gar
nichts. Mir geht es auch nicht um Partituren komplexer Stücke,
sondern um einstimmige monophone Trivialmusik, um das mal ganz
platt auszudrücken.

Warum wird bei
speziellen SOLO-Bearbeitungen für Musikinstrumente, die in
einer Tonart leicht, in anderen aber schwierig spielbar sind,
nicht in diese Tonart transponiert?

Wäre natürlich bequemer zu spielen, aber jede Tonart hat ihren
speziellen Klang-Charakter. Das kommt daher, dass es bei jedem
Instrument, je nach Lage, verschiedene Teiltoene gibt, die
sich auf die Klangfarbe auswirken. Wenn ich jetzt z.B. eine
Terz runter transponiere, dann klingt das auch entsprechend
anders.

Hmm, obwohl die Frequenzunterschiede (in Faktoren gemessen)
völlig identisch sind? Es müsste etwas höher oder tiefer
klingen (je nachdem wohin man transformiert), aber die
Tondifferenzen müssten doch völlig identisch bleiben. Bist du
sicher, dass ein Laie wie ich, da überhaupt einen Unterschied
hören kann, wenn er nicht den direkten Vergleich hat? Und
selbst dann, dass der Unterschied über „klingt etwas
höher/tiefer“ hinausgeht?

Hallo Michael, hallo Gyuri!

Ich meinte das gar nicht auf Frequenz-Verhaeltnisse oder die Stimmung bezogen. Das Verhältnis c1-e1 ist natürlich, temperiert, das gleiche wie c2-e2, oder in einer andern Oktave. Ich meinte das rein auf die Klangfarbe bezogen, da ist es wirklich ganz egal, ob man nun eine gleichschwebend-temperierte Stimmung hat oder welche immer.

Setzt Euch doch mal zum Klavier und spielt c-e mal in der Mitte, dann in Oktaven darunter. Er werdet sehen, wie sich der Klang allmählich (zum Schlechten) verändert. Das kommt daher, dass das Klavier in der tiefen Lage auch disharmonische Teiltoene aufweist, die in den hoeheren Oktaven nicht anzutreffen sind.

Das lässt sich mit einer grafischen Darstellung des Klangs als Ergebnis der Fourier-Analyse am besten veranschaulichen. Ich habe jetzt auf die Schnelle keine im Internet gefunden, aber googelt doch mal auf „Fourier Analyse“ da sollte sich einiges finden (3D - Darstellung des zeitlichen Verlaufs der einzelnen Teiltoene).

Wie gesagt, ich rede nicht von großartigen Partituren, sondern
nur von total simplen Solostücken für dumme Anfänger.

Ich glaube nicht, dass Anfaeger dumm sind. Die haben bloss Fachwissen auf einem anderen Gebiet. Aber, auch wenn man ein ganz leichtes stück transponiert, wird es dann etwas anders klingen - u.U. auch besser.

dann frage ich mich, wozu man überhaupt eine Bearbeitung für
z.B. Panflöte und Querflöte unterscheidet. Eine Version für
monophone einstimmige Instrumente sollte dann wohl völlig
ausreichen.

Ja und nein. Es gibt bei jedem Holzblas-Instrument einge Toene, auf denen man keine Halbton-Triller spielen kann, auf anderen Toenen keine Ganzton-Triller. Dies ist auf der Violine nun gar nicht so, da kannste drauf los trillern, wo du nur moechtest. Bei der Version für Querflöte z.B. kann die Flötistin annehmen, dass darauf geachtet wurde.

Die meisten ArrangeurInnen haben wohl den Nullbock, für 8
verschiedene Floeten jeweils eigene Fassungen zu schreiben.
Das waere auch fuer die Verlage unoekonomisch.

Denke ich mir auch. Aber meine Frage ist: Warum tun sie es?
Warum geben sie eine Bearbeitung für Panflöte und eine für
Querflöte und eine für Blockflöte raus, obwohl es gehupft wie
gesprungen ist und die Noten eh immer dieselben sind? Dann
sollen sie doch einfach sagen „für Flöten“ oder gar für
„monophone Instrumente in C-Dur-Stimmung“ oder sowas, statt
ganz spezifisch „für Panflöte“ draufzuschreiben, obwohl es von
(nicht spielbaren) #-Noten nur so wimmelt, statt auf spielbare
b-Noten gesetzt zu haben.

Ich spiele nun selber nicht Panfloete, aber vielleicht gibt es Leute, die auch die #-Noten koennen?
MusikerInnen arrangieren haeufig für den Eigenbedarf: da ist es natürlich korrekt zu sagen „für Querfloete optimiert“, damit sich die Panfloeten-SpielerInnen nicht all zu viel davon erwarten.

Mir ist aber schon ein Komponist untergekommen, der schreibt
bloss dreistimmige Stücke, Sopran-Alt-Bass, mit der Intention:
nimm, was Du rumliegen hast, und spiele!

lol

Immer geht’s nicht so bequem. Wenn Du Chorwerke mit der
F-Floete spielst, musst Du sie eben vom Blatt transponieren,
die haben nun mal C-Notierung (Klang-Notierung). Die Hornisten
z.B. sind in der Regel sogar stolz darauf, dass sie das so gut
koennen.

KLar, geht es nicht immer so bequem. Aber ich denke mal die
allerwenigsten, die jemals ein Musikinstrument spielen lernen,
kommen da überhaupt hin. Die meisten geben vorher doch schon
auf, AUCH wegen solcher unnötigen Verkomplizierungen. Denke
ich.

Du kannst eine Sache nicht einfacher darstellen. als sie ist. Die Unterscheidung zwischen fis und ges ist eine notwendige Komplizierung. Wirklich verstehen kannst Du das aber erst, wenn Du ein Zeit lang Gehoerbildung gemacht hast, z.B. im Gesangs-Unterricht, oder bei einem guten Chorleiter. Musik ist keine Trockenschwimm-Uebung, aber:

d-ges ist ein verminderte Quart, und damit dissonant. d-fis ist ein grosse Terz, und damit konsonant. Je nach Tonart, und das macht doch einen Unterschied, oder? fis ist auch ein Leitton aufwaerts, zum g, und ges ist einer abwaerts, zum f.

Frage beantwortet?

Leider noch nicht so ganz. Danke aber für den Versuch.

Na vielleicht jetzt, :wink:

lg
Martin

Hi Martin,

Ich meinte das gar nicht auf Frequenz-Verhaeltnisse oder die
Stimmung bezogen. Das Verhältnis c1-e1 ist natürlich,
temperiert, das gleiche wie c2-e2, oder in einer andern
Oktave. Ich meinte das rein auf die Klangfarbe bezogen, da ist
es wirklich ganz egal, ob man nun eine
gleichschwebend-temperierte Stimmung hat oder welche immer.

Setzt Euch doch mal zum Klavier und spielt c-e mal in der
Mitte, dann in Oktaven darunter. Er werdet sehen, wie sich der
Klang allmählich (zum Schlechten) verändert.

das ist natürlich auf allen Instrumtenten so, außer vielleicht bei sehr guten elektronischen. Auf auf der Panflöte hat man eine Oktave rauf oder runter ganz andere Obertöne. Und das gilt natürlich auch wenn man nur weniger als eine Oktave transponiert. Ich hatte es aber erst so verstanden, als würde man dadurch quasi einen „Viertelton danebenhauen“. Wobei so eine Transponierung ja nicht schlechter klingen muss als das Original, schreibst du ja selbst, vor allem wenn man beim Original laufend einen Halb- oder gar Ganzton danebenahaut, bei der transponierten Version aber nicht mehr.

Zum Teil ist es also wirklich eine Defintion von „falsch“. Wenn man ganz streng ist, ist ja schon das Spielen mit einem Instrument, für das das Stück nicht geschrieben wurde, falsch.

Ja und nein. Es gibt bei jedem Holzblas-Instrument einge
Toene, auf denen man keine Halbton-Triller spielen kann, auf
anderen Toenen keine Ganzton-Triller.

Das ist natürlich auch noch ein Punkt. Wobei bei den einfachen Stücken, die ich spiele, eher Ligaturen relevant sind, da Triller nicht vorkommen. Auf der Panflöte ist eine Ligatur von Tönen nicht nebeneinanderliegender Rohre verdammt schwer (für Profis aber auch teilweise machbar, weil sie sehr schnell und treffsicher sind und sie die Zunge und die Bewegung der Flöte besser koordinieren können).

Ich spiele nun selber nicht Panfloete, aber vielleicht gibt es
Leute, die auch die #-Noten koennen?

Eigentlich nicht. Eigentlich heisst: Nicht wenn sie die rumänische Variante spielen. Man müsste dafür das Rohr beim unveränderten Ton schon teilweise abdecken, also fast immer, was den Klang dann aber verzerrt. Bei Profis verzerrt das den Ton natürlich extrem weniger als bei Anfängern.

Ich bin mir nicht sicher, meine aber durch Beobachtung, dass die Südamerikaner immer leicht abdecken und dadurch auch # spielen können - für den Preis, dass es fast immer „windiger“ klingt - was natürlich auch ein Reiz für sich ist.

geht eben „eigentlich“ (rumänische Spielweise) nur, indem man ein Rohr höher im Ton absenkt, wobei das durchaus je nach Fähigkeit und Rohrlänge bis zu einer Oktave möglich ist.

MusikerInnen arrangieren haeufig für den Eigenbedarf: da ist
es natürlich korrekt zu sagen „für Querfloete optimiert“,
damit sich die Panfloeten-SpielerInnen nicht all zu viel davon
erwarten.

Ok, das ist aber der „andersherum Fall“. Mir ging es darum, dass eine Bearbeitung für xyz mehr Vorteile für xyz bringt als eine Bearbeitung für abc und keine der Fähigkeit der Zeilgruppe entsprechenden vermeidbaren Schwierigkeiten für xyz enthält.

Die Unterscheidung zwischen fis und ges ist eine notwendige
Komplizierung. Wirklich verstehen kannst Du das aber erst,
wenn Du ein Zeit lang Gehoerbildung gemacht hast, z.B. im
Gesangs-Unterricht, oder bei einem guten Chorleiter.

  1. Das bedeutet doch, dass nur maximal 1% der potentiellen Zuhörer überhaupt einen Unterschied hören.

  2. Ich höre den einen Profi-Musiker sagen: fis und ges ist in der allermeisten modernen Musik identisch, und vorrangig in einer bestimmten früheren Epoche unterschieden. Und der andere sagt: fis und ges ist in allen Musikrichtungen unterschiedlich.

  3. Bei der Panflöte, wo es extrem auf die Mundstellung ankommt, auf zehnten, wenn nicht gar hundertstel Millimeter, und das wo man den Mund bei jedem Ton neu ansetzen muss, ist sowieso jeder Ton etwas daneben, außer man hat 5 Jahre lang jeden Tag 4 Stunden geübt oder ist ein Naturtalent (wenn es letzteres gibt).

d-ges ist ein verminderte Quart, und damit dissonant. d-fis
ist ein grosse Terz, und damit konsonant. Je nach Tonart, und
das macht doch einen Unterschied, oder?

Bahnhof, Ägypten, Rembrand (wie gesagt, ich bin Laie). Und sonst: Siehe oben, besonders auch Punkt 2.

Leider noch nicht so ganz. Danke aber für den Versuch.

Na vielleicht jetzt, :wink:

Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass es keine eindeutige Antwort gibt. Schon weil selbst Profis am obigen Punkt 2 verschiedener Meinung sind.

Profi-Musiker: Schlagt mich tot oder verklagt mich darauf, dass ich nicht mehr spielen darf, weil ich Musik vergewaltige, aber ich werde weiter transponieren, fis und ges als für meine Zwecke identisch ansehen und # in b umschreiben, wo es geht. Und mich über „Bearbeitungen für Panflöte“ ärgern, die von # nur so strotzen. :wink:

Danke aber dennoch für euren Versuch einer Antwort und die vielen Hinweise.

Alles Gute wünscht
… Michael

hallo!

ich war ein paar tage weg, daher erst jetzt die antwort; ich hoffe, es besteht noch interesse.

wird das aber nicht etwas albern, wenn die Bearbeitung dann
genauso für jedes andere monophone Instrument genauso gut
wäre? Ich meine, dann muss man es nicht mehr „Bearbeitung für
Panflöte“ nennen. Ok, du nanntest einen Grund unten: „mehr
verkaufen“.

man darf alles nennen wie man will, und wenn man es verkaufen kann, gut so. wir wollen hier nicht über leute urteilen, die ihre bearbeitungen speziell für panflöte kennzeichnen, denn genausogut könnte jemand anders über dich urteilen, weil du „für elise“ auf der panflöte spielen willst.

Das „f“-Rohr ist bei der Panflöte normalerweise in fis
gestimmt, aber das Detail ist ja egal.

gut, das ist eine wichtige info, danke.

Ich verstehe was du meinst. Ich habe aber massig Stücke in
Anfängerlehrbüchern gesehen, in denen das nicht der Grund ist.
Ich habe mir mit Tippex und schwarzem Stift die einfach
kopiert und die # in die passenden b umgewandelt und brauchte
dafür bei diesen Stücken nichtmal ein Auflösungszeichen mehr
zu setzen.

ich bin mir nicht ganz sicher, ob du die auflösungszeichen richtig setzt. ich zitiere mal aus deiner nächsten antwort:

Greensleeves in G-Dur

nur um mißverständnissen vorzubeugen, hier die tonfolge (auf die bloßen notennamen reduziert), die ich als „greensleeves in G-dur“ bezeichnen könnte (genaugenommen ist es ja in e-moll, aber wir wollen mal nicht so sein):

g a h c h | a f# d e f# | g e e d# e | f# d# h |
g a h c h | a f# d e f# | g f# e d# c# d# | e ||

die nächsten zwei zeilen lasse ich weg, weil sie ja bis auf die jeweils ersten takte identisch sein dürften. ich hoffe, wir kennen die gleiche oder zumindest eine ähnliche fassung und sprechen hier über das selbe. nun schreibst du:

(8 # Vorzeichen zu 8 b Vorzeichen)

zunächst einmal gibt es einen unterschied zwischen vor- und versetzungszeichen. im stück kommt ein vorzeichen vor, nämlich das f#, und das gilt für alle f# im ganzen stück (es steht daher gleich nach dem violinschlüssel, noch vor der taktangabe). alles andere, was im notentext vorkommt, nennt man versetzungszeichen. deren gibt es, wenn man beachtet, daß sie jeweils für rest des taktes gelten, tatsächlich genau 8 (zweimal d# in der ersten zeile, je einmal d# und c# in der zweiten, die beiden restlichen zeilen analog). entspricht das deiner zählung?

wenn du nun die # zu b umwandelst, hast du mehr. lassen wir mal das f# beiseite und machen nur aus d#=>eb und aus c#=>db. das ergibt

g a h c h | a f# d e f# | g e e eb e! | f# eb h |
g a h c h | a f# d e f# | g f# e eb db eb | e ||

du hast zwar tatsächlich nur genausoviele b wie vorher #, aber du mußt in diesem fall das letzte e im dritten takt auflösen (ich habs mit ! gekennzeichnet). also insgesamt doch ein zeichen mehr. in diesem fall ist das nicht viel, aber im fall von „für elise“ hättest du statt e d# e d# e (wo ein # für den ganzen takt ausreicht) eben e eb e! eb e! und damit das vierfache an versetzungszeichen. in der regel fährst du mit dem umschreiben der versetzungszeichen mindestens ein bißchen schlechter, weil du auch auflösungszeichen brauchst, auf keinen fall aber besser, was die übersichtlichkeit der notation betrifft. die spielbarkeit ist natürlich ein anderes kapitel.

Das macht alles für mich gar keinen Sinn, sorry. Vielleicht
geht es hier auch wieder um Situationen, die in
Anfängerstücken gar nicht vorkommen? Oder geht es darum, dass
ein fis nicht unbedingt dasselbe ist wie ein ges?

was ich in der vorigen antwort beschrieben habe, kommt natürlich auch in anfängerstücken vor. ein # deutet darauf hin, daß der nächsthöhere ton leittönig angespielt wird. leitton heißt, daß wenn der allerletzte ton eines stückes oder einer phrase von unten schrittweise erreicht wird, dies zu 99,99% mit einem halbtonschritt geschieht. in der durtonleiter ist dieser leitton schon eingebaut (in G-dur das f#, in C-dur das h usw.), in moll muß man sich diesen leitton erst basteln. daher wird bei greensleeves das e von unten mit dem d# angespielt. probiers mal mit d aus, klingt zwar auch interessant, aber nicht so zwingend nach schlußformel. dieses d# ist also ein ganz bewußt aus dem d erhöhter leitton.

Wobei das
wieder so „Advanced“ wäre, dass es für Anfänger eh außerhalb
von gut und böse ist

ich glaube, du gehst etwas zu weit, wenn du von dir selbst auf andere anfänger schließt. kann sein, daß es dir bloß darum geht, lieder aus noten nachzuspielen und möglichst wenig dabei denken zu müssen. für einen anfänger, der sich weiterbilden will, der die dahinterliegende theorie verstehen will, ist es unersätzlich, von anfang an logisch vorzugehen und nicht anfangs auf dem weg des geringsten widerstandes, weil das später unweigerlich zu widersprüchen oder logischen mängeln führt.

ich habe dir notationstechnisch, melodisch und harmonisch, also auf drei verschiedene arten, erklärt, wieso # nicht einfach als b umgeschrieben werden sollten. ob du dich damit auseinandersetzen möchtest oder nicht, bleibt deine sache, aber wenn du stillschweigend das gegenteil annimmst, wirst du später eventuell selbst draufkommen, daß du dir damit nicht geholfen hast. wenn du auf deinem level glücklich bist und nicht weiterkommen möchtest, ist deine vorgehensweise natürlich auch ok.

und soweit ich weiss, ist das bei
moderner Musik auch meist gar nicht so, sondern vor allem bei
Musik aus bestimten Epochen.

da bringen wir jetzt mal wieder einiges durcheinander… das, was ich bisher über vor- und versetzungszeichen geschrieben habe, gilt für alle arten von (abendländischer) musik, bei der harmonische und melodische zusammenhänge im vordergrund stehen. es gibt strömungen in der musik des 20. jhdts., bei denen diese zusammenhänge weniger wichtig und die übersichtlichkeit der notation wichtiger ist. greensleeves und für elise fallen jedoch definitiv nicht in diese kategorie.

das ist mir alles wieder viel zu hoch, sorry

macht nix. wenn es dich mal interessiert, kannst du dich ein bißchen einlesen, und du wirst es in 10 minuten verstanden haben.

Oder anders ausgedrückt: Ist Musiknotation dazu da, um nur von
Experten verstanden zu werden und eine so hohe Hürde für das
Erlernen zu schaffen, dass die Elite unter sich bleibt?

jetzt wirkst du ein bißchen paranoid, und das alles nur wegen ein paar #? verstehst du die notation nicht, wenn c# nicht als db notiert wird? wenn ich es richtig sehe, geht es dir doch nur darum, daß du auf einem durchaus nicht alltäglichen instrument, auf dem man auch die # als erniedrigte töne spielen muß, ein paar töne nicht so leicht findest… nun ja, laß dir gesagt sein, daß diese schwierigkeiten im gegensatz zu den anfangsschwierigkeiten auf anderen instrumenten beinahe verschwinden…

Oder
ist Musik-Notation (insbesondere in Anfängermusikliteratur)
auch dazu gedacht, den Spaß an der Sache zu fördern?

wie gesagt: notation ist dazu gedacht, musik und musikalische zusammenhänge richtig, nachvollziehbar und übersichtlich darzustellen. für den spaß an der sache wären sicherlich auch bunte notenköpfchen mit smileys drin förderlich, willst du die auch unbedingt haben?

  • die notation wird einfacher und übersichtlicher

Nicht in den Fällen von denen ich sprach. Bei der
Übersichtlichkeit kein Unterschied. Die Umstetzbarkeit auf die
Panflöte dafür aber VIEL leichter.

wie schon oben dargelegt, bin ich mir sicher, daß du es mit den auflösungszeichen nicht so genau nimmst, weil du ja eh schon weißt, welche töne du spielen mußt, wenn du sie dir umschreibst. ich kenne kaum ein stück, bei der das umschreiben aller # auf b keinen unterschied macht, dafür aber viele, wo es sehr viel unterschied machen würde (schon allein zum lesen, und du läßt ganz bewußt die melodische und harmonische logik, die dich im moment nicht interessiert, beiseite). wenn es dir nur um die umsetzbarkeit geht, wärst du vielleicht mit alternativen notationssystemen (wie zb. die tabulatur für die gitarre, ich weiß nicht, ob es sowas für panflöte auch gibt) besser dran. zeichne dir doch statt noten einfach die jeweiligen pfeifen auf oder führe selbst irgendwelche symbole ein - der kreativität sind keine grenzen gesetzt. was dir dabei sicher verlorengeht, ist die universelle lesbarkeit.

  • die erhöhten und erniedrigten noten entsprechen den
    melodischen aufwärts- und abwärtstendenzen

Was ich leider nicht verstanden habe.

macht nichts, es ist trotzdem so :wink:

  • die noten erlauben ein harmonisches verständnis

Du meinst Didaktisch? Tut mir leid, aber daraus lerne ich kein
harmonisches Verständnis, weil es mich beim Umsetzen so
frustriert, dass ich damit gar nichts zu tun haben will. Wenn
ich die Hürde des Umstetzens erstmal geschafft hätte, dann
ginge ich vielleicht diesen näcshten Schritt, so komme ich
aber gar nicht erst dahin. Die Didaktik hätte also
fehlgeschlagen.

nein, ich meine nicht in erster linie didaktisch, ich hab dir ja auch das beispiel genannt, daß dich jemand spontan aus deinen noten begleiten möchte. mit „richtigen“ noten ist das einigermaßen einfach, mit „falsch umschriebenen“ schwer bis unmöglich.

wenn du aber schon bei der didaktik bist: gut, vielleicht ist es für dich leichter, f# es h zu lesen, als f# d# h, aber wenn es dann um die nächsten schritte geht (intervalle, akkorde), ergibt ersteres keinen sinn. auf der stufe wäre es also nicht einfach schwer, weiterzukommen, sondern unmöglich. daher ist es besser, man überwindet die erste stufe, von der aus alles logisch und ohne sonderlichen aufwand zu erreichen ist, als man macht es sich am anfang leicht und kommt nie weiter.

darf ich dir ein außermusikalisches beispiel bringen? pi ist natürlich eine schrecklich komplizierte zahl und eigentlich ja nur ein ganz kleines bißchen mehr als 3. tausende schüler würden sich freuen, wenn sie den kreisumfang mit 3 statt pi rechnen dürften, und das ergebnis würde ja auch ungefähr stimmen. aber wenn ein raumfahrtingenieur damit rechnet, ergeben sich katastrophale abweichungen. man darf also nicht alles vereinfachen, weil es am anfang leichter ist, sondern muß konsequent bleiben, damit das ganze im nachhinein ein logisches system ergibt.

Wie gesagt, habe ich bei massig Stücken gemacht, und es war in
keinem der Fälle ein Problem. Ich kann mich sogar überhaupt
nicht erinnern, bei den Dutzenden von Stücken überhaupt ein
einziges Auflösungszeichen habe setzen müssen.

dazu hab ich ja schon einiges geschrieben. ich würde gern mal so eine umschrift von dir sehen.

Davon mal abgesehen, finde ich es keinesfalls einfacher, dass
überhaupt so notiert wird. Mir wäre ein # bzw. eigentlich ein
b vor jeder Note viel lieber als dass es ein Auflösungszeichen
braucht. Sicher, bei komplexen Stücken wird das dann
unübersichtlich. Aber bevor ich dahin komme, sowas spielen zu
können, bin ich schon seit 20 Jahren tot :frowning: Ansonsten wäre
das auch ein neues Thema.

ein großer fehler der notation und der ganzen musiktheorie ist wohl, daß sie nicht für deine bedürfnisse entwickelt wurde, sondern für die von musikern. andererseits haben sich etliche profis wie laien alternative notationssysteme für sich selbst bzw. für ihr instrument entwickelt, wenn dir das herkömmliche also nicht paßt, schau dich nach einem anderen um oder mach dir ein eigenes. kann sogar spaß machen.

Ja, vor allem mit den Hinweisen auf die Gitarren-Bearbeitungen
(sonst unspielbar) und dass schon die Änderung des Instruments
bzw. die monophonie eigentlich „falsch“ ist. Denn wenn mir
jetzt mal wieder jemand kommt und sagt, ich dürfe das
(Transponieren oder #->b) nicht tun, dann kann ich sagen:
Wenn eh schon so viel falsch ist, dann kann ich das sehr wohl
auch noch ändern :wink:

„falsch“ ist immer eine frage der definition. ich finde, musik soll spaß machen, und dann ist es nicht falsch, beethovens fünfte auf der panflöte zu trällern, nur ist es auch nicht gleichwertig mit einer karajan-einspielung (aber ich glaube, in diesem punkt sind wir uns einig). und wenn es dir leichter fällt, alle # in b umzuschreiben (was du de facto aber nicht tust, weil du ja nur manche # in b umschreibst), dann tu es. ich gebe nur folgendes zu bedenken:
a) wenn dich mal jemand mit einer gitarre oder einem klavier aus deinen noten harmonisch begleiten will, wird er sich ob deiner umschreibungen schwer tun und
b) wenn du dich mal etwas mehr mit musiktheorie beschäftigst, wirst du selbst erkennen, welche logischen widersprüche sich durch deine umschriften ergeben.

die quintessenz des ganzen ist (du hast ja ursprünglich nach „regeln“ gefragt): es gibt keine regeln, tu was dich glücklich macht. manches ist im hinblick auf bestimmte situationen (gemeinsam aus dem selben notenexemplar musizieren, harmonische analyse) sinnvoller, aber für deine eigenen bedürfnisse kannst du dir noten natürlich gern umarbeiten. vielleicht kannst du ja wirklich eine panflötenedition basteln, die dir dann sogar geld einbringt… wieso nicht aus der not eine tugend machen?

noch ein kleines zitat aus einer anderen antwort von dir (ich möchte nicht jedes posting einzeln beantworten):

Aber mir fällt gerade ein, dass ich nicht immer alle # umgewandelt habe. Manchmal ist das # nämlich auch ganz einfach (abgesehen von der G-Dur Stimmung und dem fis), z.B. bei Für Elise in C-Dur das anfängliche e dis e dis, was auch in der Mitte nochmal vorkommt hab e ich so gelassen und nur die anderen beiden # in b umgewandelt, die mir aber auch nur die Probleme bereiten.

nun ja, soviel zum thema „alle # in b umwandeln“. offensichtlich gibt es bei deinen forderungen sehr viel subjektives, jemand anders könnte sich gerade durch e d# e d# e verwirrt fühlen.

du als informatiker kennst doch mit algorithmen aus. wie könnten wir denn # und b in algorithmen fassen?

# =\> spiele den ton, der mit einem # versehen ist, auf der nächsthöheren pfeife einen halbton tiefer, mit ausnahme des f#.

b =\> spiele den ton, der mit einem b versehen ist, auf der zu diesem ton gehörenden pfeife einen halbton tiefer.

das ist ja genau das, was du tun mußt, um die richtigen töne zu finden. sehen wir mal an, wie das nun funktioniert:

tonfolge d c# d

- suche die d-pfeife
- spiele sie
- suche die c-pfeife
- gehe zur nächsthöheren pfeife
- spiele sie um einen halbton erniedrigt
- suche die d-pfeife
- spiele sie

das sind 7 „rechenschritte“. wenn wir, wie du forderst, stattdessen d db d! schreiben, brauchen wir zwar statt einem versetzungszeichen nun zwei (b und auflösungszeichen), aber in der tat wesentlich weniger rechenschritte:

- suche die d-pfeife
- spiele sie
- spiele sie um einen halbton erniedrigt
- spiele sie wieder normal

lassen wir jetzt mal f# und gb außer acht, sehen wir uns dafür den anfang von „für elise“ an. du sagst, e d# e d# e sei eh einfach. wieviele rechenschritte?

- suche die e-pfeife
- spiele sie
- suche die d-pfeife
- gehe zur nächsthöheren pfeife
- spiele sie um einen halbton erniedrigt
- suche die e-pfeife
- spiele sie
- suche die d-pfeife
- gehe zur nächsthöheren pfeife
- spiele sie um einen halbton erniedrigt
- suche die e-pfeife
- spiele sie

warum in diesem fall nicht auch konsequenterweise e eb e eb e schreiben? wäre doch einfacher:

- suche die e-pfeife
- spiele sie
- spiele sie um einen halbton erniedrigt
- spiele sie normal
- spiele sie um einen halbton erniedrigt
- spiele sie normal

kannst du denn erklären, warum dir das andere dennoch leichter fällt? deine forderung ist in manchen teilen nachvollziehbar, aber offensichtlich inkonsequent. deine behauptung, die übersichtlichkeit würde nicht unter einer umschrift leiden, in den meisten fällen falsch.

ich wünsche dir jedenfalls viel spaß beim spielen, egal ob aus originalnoten oder aus solchen, die du dir selbst umgestaltet hast. bevor aber dein system für andere auch gut genug ist, muß es noch etwas übersichtlicher und widerspruchsfreier werden (und selbst dann fehlen noch aspekte, die mir persönlich wichtig wären, selbst für meine schüler, die erst mit musiktheorie anfangen).

Ich meinte das gar nicht auf Frequenz-Verhaeltnisse oder die
Stimmung bezogen. Das Verhältnis c1-e1 ist natürlich,
temperiert, das gleiche wie c2-e2, oder in einer andern
Oktave. Ich meinte das rein auf die Klangfarbe bezogen, da ist
es wirklich ganz egal, ob man nun eine
gleichschwebend-temperierte Stimmung hat oder welche immer.

Setzt Euch doch mal zum Klavier und spielt c-e mal in der
Mitte, dann in Oktaven darunter. Er werdet sehen, wie sich der
Klang allmählich (zum Schlechten) verändert. Das kommt daher,
dass das Klavier in der tiefen Lage auch disharmonische
Teiltoene aufweist, die in den hoeheren Oktaven nicht
anzutreffen sind.

du hast in diesem punkt zwar recht, aber ich glaube, für die praxis ist das aus mehreren gründen unerheblich.

erstens transponiert man ja in der regel um einige wenige töne. dadurch verändern sich zwar die obertonbegebenheiten, aber sie verschlechtern sich nicht umbedingt. es ist so, als würdest du ein foto mit einem bildbearbeitungsprogramm behutsam aufhellen oder abdunkeln: das bild verändert sich, manche details werden schlechter erkennbar sein, aber manche gerade dadurch besser. insgesamt kann es leicht sein, daß das ergebnis am jeweiligen bildschirm viel besser aussieht. so ist es auch mit instrumenten, die ja auch in jeder lage verschieden klingen. eine klug gewählte transposition kommt also nicht nur spieltechnisch, sondern auch klanglich dem instrument entgegen.

zudem gilt das, was du oben beschrieben hast, für klänge wesentlich stärker als für aufeinanderfolgende einzeltöne, weil man ja bei letzteren die disharmonischen teiltöne weniger zum tragen kommen. einstimmige melodien kann man also ohne weiteres auch um 1-2 oktaven nach oben oder unten transponieren, ohne daß sie schlechter klingen müssen. daher können ja auch frauen und männer die selben lieder singen, ohne daß die oktave unterschied irgendjemanden stört.

Du kannst eine Sache nicht einfacher darstellen. als sie ist.
Die Unterscheidung zwischen fis und ges ist eine notwendige
Komplizierung. Wirklich verstehen kannst Du das aber erst,
wenn Du ein Zeit lang Gehoerbildung gemacht hast, z.B. im
Gesangs-Unterricht, oder bei einem guten Chorleiter.

da möchte ich widersprechen. den unterschied zwischen fis und ges versteht man, wenn man sich mit musiktheorie beschäftigt, speziell den intervallen und der harmonielehre. in der musizierpraxis kann man den unterschied der beiden töne vielleicht messen, aber in der regel nicht hören, da die beiden töne nicht gleichzeitig oder in unmittelbarer umgebung voneinander auftreten.

ich bin sehr dafür, den tatsächlichen klangunterschied von enharmonisch gleichen tönen nicht mit dem logischen unterschied durcheinanderzuwerfen, da dies zu mehr unklarheit als klarheit führt. auf einem fest gestimmten instrument ist der klangunterschied gar nicht vorhanden, und bei tonhöhenvariablen instrumenten bzw. beim singen ist der unterschied, den profis (nur wirkliche profis!) machen, zwar meßbar (wenn auch minimal), aber nicht in „freier wildbahn“ zu beobachten.

fis und ges sind nicht deshalb nicht identisch, weil sie nicht identisch klingen (tun sie ja am klavier doch), sondern weil sie
a) zu zwei verschiedenen stammtönen gehören,
b) aus unterschiedlichen bedürfnissen aus den jeweiligen stammtönen gebildet werden,
c) in jeweils anderer umgebung vorkommen und
d) andere funktionen haben. reicht das nicht auch?

um nicht auf zu viele postings einzeln zu antworten, möchte ich hier also kurz auf michaels 2. einwand eingehen, weil das hier gut paßt.

  1. Ich höre den einen Profi-Musiker sagen: fis und ges ist in der allermeisten modernen Musik identisch, und vorrangig in einer bestimmten früheren Epoche unterschieden. Und der andere sagt: fis und ges ist in allen Musikrichtungen unterschiedlich.

fis und ges sind zwei verschiedene töne (siehe oben a-d), klingen aber identisch bis fast gleich. der klangunterschied ist für profis eventuell relevant, für die meisten komplett uninteressant (ich zähle mich selbst dazu). der logische unterschied ist aber vorhanden und nicht zu leugnen. wie du damit umgehst ist deine sache, niemand wird dich verklagen oder hassen, und der einzige, dem du damit eins auswischen kannst, bist du selbst (oder jemand, der mit dir musizieren möchte und sich dann vielleicht nicht auskennt).

Hallo,

ich war ein paar tage weg, daher erst jetzt die antwort;

ditto :wink:

man darf alles nennen wie man will, und wenn man es verkaufen
kann, gut so. wir wollen hier nicht über leute urteilen, die
ihre bearbeitungen speziell für panflöte kennzeichnen, denn
genausogut könnte jemand anders über dich urteilen, weil du
„für elise“ auf der panflöte spielen willst.

Ich denke, es ist schon etwas anderes, ob ich jemandem etwas verkaufe oder jemand für sich selbst etwas macht.

Greensleeves in G-Dur

(genaugenommen ist es ja in e-moll,
aber wir wollen mal nicht so sein):

g a h c h | a f# d e f# | g e e d# e | f# d# h |
g a h c h | a f# d e f# | g f# e d# c# d# | e ||

Ich habe die Noten aus „Lehrbuch Panflöte“ Band 2 von Ulrich Herkenhoff. Ich finde dort diese Tonfolge, die das Problem macht, (leider) gar nicht. Der Anfang meiner Version geht so:

Violinschlüssel, erste Note auf dem e der unteresten Notenlinie:

e | g a | b #c h | …

(Falls ich irgendwo b statt h schreibe, sorry, my first panflute teacher, thus my first music notation teacher was American.)

du hast zwar tatsächlich nur genausoviele b wie vorher #, aber
du mußt in diesem fall das letzte e im dritten takt auflösen
(ich habs mit ! gekennzeichnet).

Diese Situation kommt in meiner Grundlage wie gesagt gar nicht vor. Die Takte mit einem # lauten:

h c# h | … | d c# h

also mit b statt #:

b db h | … | d db h

Dann gibt es noch zwei Takte mit je zwei #:

d# c# d(#)

Daraus wird dann:

eb db e(b)

Ich habe die wegzulassenden #/b in Klammern geschrieben.

Jedenfalls brauche ich bei der Umwandlung meiner Grundversion kein Auflösungszeichen.

von „für elise“ hättest du statt e d# e d# e (wo ein # für den
ganzen takt ausreicht) eben e eb e! eb e! und damit das
vierfache an versetzungszeichen.

Wie gesagt, die Stelle hatte ich so gelassen wie sie ist, weil ich damit keine Probleme habe.

in der regel fährst du mit
dem umschreiben der versetzungszeichen mindestens ein bißchen
schlechter, weil du auch auflösungszeichen brauchst, auf
keinen fall aber besser, was die übersichtlichkeit der
notation betrifft. die spielbarkeit ist natürlich ein anderes
kapitel.

Eben. Und meine Kernfrage ist eigentlich: Warum macht man Noten vermeintlich übersichtlicher, wenn sie dadurch schwieriger spielbar werden?

Deine musiktheoretischen Ausführungen kann ich leider nach wie vor nicht nachvollziehen, dafür fehlen mir bei meinem hohen Musik-Dummheitsgrad mindestens 20 Jahre intensivem Studiums. Sei mir nicht böse, wenn ich also darauf nicht weiter eingehe.

ich glaube, du gehst etwas zu weit, wenn du von dir selbst auf
andere anfänger schließt. kann sein, daß es dir bloß darum
geht, lieder aus noten nachzuspielen und möglichst wenig dabei
denken zu müssen. für einen anfänger, der sich weiterbilden
will, der die dahinterliegende theorie verstehen will, ist es
unersätzlich, von anfang an logisch vorzugehen und nicht
anfangs auf dem weg des geringsten widerstandes, weil das
später unweigerlich zu widersprüchen oder logischen mängeln
führt.

Das habe ich mir fast schon gedacht, dass es zwei Arten von „Anfängern“ gibt. Die, die einfach nur Musik machen wollen, und die, die „richtig“ Musik machen wollen. Wichtig wird das, wenn die ersteren durch so viel Theorie GANZ davon abgehalten werden, überhaupt Musik zu machen.

ich habe dir notationstechnisch, melodisch und harmonisch,
also auf drei verschiedene arten, erklärt, wieso # nicht
einfach als b umgeschrieben werden sollten. ob du dich damit
auseinandersetzen möchtest oder nicht, bleibt deine sache,
aber wenn du stillschweigend das gegenteil annimmst, wirst du
später eventuell selbst draufkommen, daß du dir damit nicht
geholfen hast. wenn du auf deinem level glücklich bist und
nicht weiterkommen möchtest, ist deine vorgehensweise
natürlich auch ok.

Schließt das eine das andere denn überhaupt aus? Mir geht es doch darum, dass man nicht zwei schwierige Dinge zwanghaft zur selben Zeit in den Schüler einPRÜGELT. So nach dem Motto: Entweder lernst du beides gleichezeitig, oder du gibst ganz auf. Es ist verdammt nochmal schon schwierig genug, auf der Panflöte überhaupt Halbtöne zu spielen, noch schwieriger ist es, das zwischen zwei anderen Tönen fließend zu tun. Ich zweifel es also an, ob es didaktisch sinnvoll ist, dann auch noch die Noten FÜR DIESE ÜBUNGEN so zu schreiben, das sie es noch schwieriger machen, als es eh schon ist.

Und selbst wenn jemand die Noten richtig liest, und alle Harmonie-Theorie und alles kennt, nützt es doch nichts, wenn er es auf dem Instrument nicht umsetzen kann. Also muss doch erst die Umsetzung geübt werden, was aber wiederum nur geht, wenn man dem Schüler die Noten „mundgerecht“ darbietet. Wenn dann die Umsetzung aus dem FF klappt, kann man doch immer noch musiktheoretisch korrekte Noten spielen lernen.

und soweit ich weiss, ist das bei
moderner Musik auch meist gar nicht so, sondern vor allem bei
Musik aus bestimten Epochen.

da bringen wir jetzt mal wieder einiges durcheinander… das,
was ich bisher über vor- und versetzungszeichen geschrieben
habe, gilt für alle arten von (abendländischer) musik, bei der
harmonische und melodische zusammenhänge im vordergrund
stehen. es gibt strömungen in der musik des 20. jhdts., bei
denen diese zusammenhänge weniger wichtig und die
übersichtlichkeit der notation wichtiger ist. greensleeves und
für elise fallen jedoch definitiv nicht in diese kategorie.

Also spielt JEDER Klavierspieler immer alle Halbtöne falsch? Egal bei weicher Musik. Kann also ein Gitarrist niemals ein Klavier begleiten? Und wenn doch, warum darf man diese Vereinfachung dann zum Einüben von Halbtönen für Panflöten-Anfänger nicht auch erstmal machen? Den Ton dann einen Hauch höher oder tiefer zu spielen, wird kaum das Problem sein, wenn man überhaupt erstmal in etwa einen Halbton tiefer kommt.

jetzt wirkst du ein bißchen paranoid, und das alles nur wegen
ein paar #? verstehst du die notation nicht, wenn c# nicht als
db notiert wird?

Doch, ich kann sie nur nicht umsetzen, weil meine Konzentration 99% in die Technik geht und ich dann auf dem falschen Rohr lande.

wenn ich es richtig sehe, geht es dir doch
nur darum, daß du auf einem durchaus nicht alltäglichen
instrument, auf dem man auch die # als erniedrigte töne
spielen muß, ein paar töne nicht so leicht findest… nun ja,
laß dir gesagt sein, daß diese schwierigkeiten im gegensatz zu
den anfangsschwierigkeiten auf anderen instrumenten beinahe
verschwinden…

Es geht aber nicht um Instrumente auf denen es keinen Unterschied macht. Davon abgesehen haben doch alle Flöten ähnliche Probleme, so mit halb abgedeckten Löchern". Wobei es bei den meisten Flöten wohl wegen der Griffe noch schwieriger ist, Noten umzusetzen (bis es vom Kleinhirn kommt).

Oder
ist Musik-Notation (insbesondere in Anfängermusikliteratur)
auch dazu gedacht, den Spaß an der Sache zu fördern?

wie gesagt: notation ist dazu gedacht, musik und musikalische
zusammenhänge richtig, nachvollziehbar und übersichtlich
darzustellen. für den spaß an der sache wären sicherlich auch
bunte notenköpfchen mit smileys drin förderlich, willst du die
auch unbedingt haben?

Du gehst nun von einem Extrem zum anderen. Bunte Notenköpfchen helfen erstmal bei der Panflöte, die man beim Spielen nicht sehen kann, gar nicht. Und es geht auch nicht um Noten, die die Musik darstellen sollen, sondern um Noten, die es einem Anfänger erleichtern, die Technik zu üben. Für mich sind das zwei VÖLLIG verschiedene Dinge.

wenn du aber schon bei der didaktik bist: gut, vielleicht ist
es für dich leichter, f# es h zu lesen, als f# d# h,

Nicht LESEN, sondern fließend UMSETZEN ist das Problem.

es dann um die nächsten schritte geht (intervalle, akkorde),

Außerirdische mögen auf der Panflöte Akkorde spielen können, ich aber habe nur einen Mund :wink:

ergibt ersteres keinen sinn. auf der stufe wäre es also nicht
einfach schwer, weiterzukommen, sondern unmöglich. daher ist
es besser, man überwindet die erste stufe, von der aus alles
logisch und ohne sonderlichen aufwand zu erreichen ist, als
man macht es sich am anfang leicht und kommt nie weiter.

Da zeigst du nun aber eine ziemlich fatalistische Einstellung. „Wer nicht gleich alles richtig macht und 10 Semester Musiktheorie studiert, bevor er das erste mal ein Instrument in die Hand nimmt, der wird immer ein Stümper bleiben.“

darf ich dir ein außermusikalisches beispiel bringen? pi ist
natürlich eine schrecklich komplizierte zahl und eigentlich ja
nur ein ganz kleines bißchen mehr als 3. tausende schüler
würden sich freuen, wenn sie den kreisumfang mit 3 statt pi
rechnen dürften, und das ergebnis würde ja auch ungefähr
stimmen. aber wenn ein raumfahrtingenieur damit rechnet,
ergeben sich katastrophale abweichungen.

Gute Beispiel. Nur weil ich mal dem Umfang eines Gartenteichs grob mit „etwas mehr als 3“ abschätze, weil ich im Garten Pi gerade nur auf eine Stelle kenne (ich persönlich kenne schon ein paar mehr, aber lassen wir das mal), heisst das doch noch lange nicht, dass ich das so am Schreibtisch in ein Comuter-Programm einsetzen würde.

Wie gesagt, habe ich bei massig Stücken gemacht, und es war in
keinem der Fälle ein Problem. Ich kann mich sogar überhaupt
nicht erinnern, bei den Dutzenden von Stücken überhaupt ein
einziges Auflösungszeichen habe setzen müssen.

dazu hab ich ja schon einiges geschrieben. ich würde gern mal
so eine umschrift von dir sehen.

Ist oben gezeigt. Das waren die einzigen Takte mit # in meiner Greensleeves Version. Und wie gesagt, manche # lasse ich ja auch, wie z.B. die e d# e d# in Für Elise.

a) wenn dich mal jemand mit einer gitarre oder einem klavier
aus deinen noten harmonisch begleiten will, wird er sich ob
deiner umschreibungen schwer tun und

Das wird er mit oder ohne, weil man auf der Panflöte schon viele viele Jahre viele viele Stunden täglich üben muss, um einen Halbton überhaupt zu treffen. D.h. die Halbtöne werden so wie so jahrelang daneben liegen. Wenn man sie aber erstmal trifft, dann ist es kein Problem, sie etwas höher oder tiefer zu spielen - falls man es nicht vorher schon aufgegeben hat.

nun ja, soviel zum thema „alle # in b umwandeln“.
offensichtlich gibt es bei deinen forderungen sehr viel
subjektives, jemand anders könnte sich gerade durch e d# e d#
e verwirrt fühlen.

Kaum, da man bei dem Teil von Für Elise auf der Panflöte auf demselben Rohr bleibt, bei der anderen Stelle aber springen muss. So subjektiv, wie du meinst, ist das also gar nicht.

Und ich hätte auch kein Problem damit, wenn man ALLE # umgeschrieben hätte, das eine zusätzliche Auflösungszeichen, stört dabei nicht.

tonfolge d c# d

  • suche die d-pfeife
  • spiele sie
  • suche die c-pfeife
  • gehe zur nächsthöheren pfeife
  • spiele sie um einen halbton erniedrigt
  • suche die d-pfeife

Wie stellst du dir eigentlich so ein „suche die … Pfeife“ vor, wenn man dafür Bruchteile von Sekunden hat und das Instrument nichtmal sieht? Das geht alles durch relative Sprünge und Übung (mechanisches Gedächtnis). Wenn aber laut Noten da ein Sprung ist, man aber wegen des # ein Rohr höher springen muss, dann bringt das schon durcheinander. Noch schwieriger der Ton danach, wenn man dann ein Rohr weiter oder weniger weit springen muss, weil man ja ein Rohr höher ist als man laut Noten sein müsste.

Sicher, irgendwann liest man das #d als ein Zeichen und das Kleinhirn springt zum richtigen Rohr. Aber dafür muss man eben erstmal ÜBERHAUPT die Halbtöne richtig blasen können. Sonst wäre man zwar auf dem richtigen Rohr, bekommt aber keinen odentlichen Ton raus.

Ich hatte auch probiert, so zu denken (#d => ein Rohr höher, kippen, blasen, zurückkippen, ein Rohr runter => schon bin ich wieder auf dem „richtigen“ Rohr) - ist aber VIEL zu langsam für ein flüssiges Spiel, da ich schon zu viel Zeit für’s „kippen“ brauche. Und wenn die Tonfolge zu sehr auseinander ist, dann hört hilft das Gehör nicht mehr beim finden der weiteren Töne.

deine behauptung, die übersichtlichkeit würde
nicht unter einer umschrift leiden, in den meisten fällen
falsch.

Mit einem Fatalisischen Ansatz: „Alles oder gar nichts (umschreiben)“, hast du sicher recht. Beim Ansatz, die schwierigen Stellen zu entschärfen, hat es aber definitiv funktioniert. Und für mich leidet auch die Übersichtilichkeit nicht, nur weil in einem Takt ein zusäztliches Auflösungszeichen vorkommt.

Ich denke zunehmend, das ganze ist eher eine didaktische Frage als eine musiktheoreitsche. Nämlich die Frage, ob man zwei schwierige Dinge gleicheitig lehren sollte, damit es alles theoreitsch ganz richtig ist, auch wenn man dadurch eine steilere Lernkurve hat. Oder ob man solches in zwei SChritte aufteilen sollte, auch wenn es zwischendurch dann man nicht ganz der Theorie entspricht. Wenn man damit nicht mal sogar in die Philosophie abgleitet …

Für mich ist das Thema jedenfalls erstmal erledt. Diejenigen, die die Übungs-Noten so geschrieben haben, haben vermutlich ihre Gründe dafür. Und ich habe meine Gründe, es dann doch anders zu machen. Und wenn alle Klavierspieler falsch spielen, dann darf ich das auch.

Jedenfalls habe ich noch einiges über Musiktheorie gelernt, danke dafür, auch wenn ich es wohl erst im nächsten Leben praktisch verwerten werden kann.

Alles Gute wünscht
… Michael

Hi nochmal,

fis und ges sind nicht deshalb nicht identisch, weil sie nicht
identisch klingen (tun sie ja am klavier doch),

fis und ges sind zwei verschiedene töne (siehe oben a-d),
klingen aber identisch bis fast gleich. der klangunterschied
ist für profis eventuell relevant, für die meisten komplett
uninteressant (ich zähle mich selbst dazu). der logische
unterschied ist aber vorhanden und nicht zu leugnen. wie du
damit umgehst ist deine sache, niemand wird dich verklagen
oder hassen, und der einzige, dem du damit eins auswischen
kannst, bist du selbst (oder jemand, der mit dir musizieren
möchte und sich dann vielleicht nicht auskennt).

jetzt frage ich mich doch, warum dann jemand Probleme haben sollte, mich mit der Gitarre spontan zu begleiten, nur weil ich meine Übungs-Noten von d# auf eb umgeschrieben habe, wenn es doch gleich klingt! Meine Übungs-Noten habe ich beim Spielen doch eh nicht dabei.

Vielleicht gingen wir da von unterschiedlichen Voraussetzungen aus? Wenn ich ein Stück gelernt habe, dann spiele ich es eh meistens auswendig. Da kann also kein b irgendeinen Gitarristen verwirren.

Alles Gute wünscht
… Michael

jetzt frage ich mich doch, warum dann jemand Probleme haben
sollte, mich mit der Gitarre spontan zu begleiten, nur weil
ich meine Übungs-Noten von d# auf eb umgeschrieben habe, wenn
es doch gleich klingt! Meine Übungs-Noten habe ich beim
Spielen doch eh nicht dabei.

es geht ja nicht darum, daß jemand deine melodie einstimmig mitspielt, das hat mit begleiten nichts zu tun…
wenn ich in e-moll ein d# sehe, weiß ich, daß ich dazu H7 als begleitakkord spielen kann. das kann ich auf der gitarre, am klavier, sogar auf der blockflöte (da natürlich nur zerlegt). wenn ich stattdessen ein eb sehe, bin ich erstmal ratlos, weil der ton nicht dorthin gehört und eine andere fortsetzung impliziert.

Vielleicht gingen wir da von unterschiedlichen Voraussetzungen
aus? Wenn ich ein Stück gelernt habe, dann spiele ich es eh
meistens auswendig. Da kann also kein b irgendeinen
Gitarristen verwirren.

ich glaube kaum, daß jemand, der dir in einem geschäft noten verkauft, ganz genau über deine musizierpraxis bescheid weiß. deine frage war, wieso es wichtig ist, in einer einstimmigen edition die noten nach ihrer musiktheoretischen logik (mit der du dich persönlich nicht beschäftigen möchtest) zu bezeichnen, und eine der möglichen antworten ist eben die, daß es leute gibt, die gern aus ihren übungsnoten begleitet werden möchten.
wie schon gesagt: wenn du dich mit der umschrift wohl fühlst, will dich keiner davon abhalten.

ich würde dir gern morgen noch auf den anderen post antworten, das wird aber etwas länger. wäre schade, wenn du die antwort dann nicht mehr liest.

Hallo Gyuri,

es geht ja nicht darum, daß jemand deine melodie einstimmig
mitspielt, das hat mit begleiten nichts zu tun…
wenn ich in e-moll ein d# sehe, weiß ich, daß ich dazu H7 als
begleitakkord spielen kann.

wo willst du ein d# bzw. eb sehen? Meine Übungsnoten habe ich nicht dabei, falls ich mal am Lagerfeuer spielen sollte, ist eh zu dunkel. Und wenn ich übe, dann ist noch nie ein Gitarrist dabei gewesen.

ich glaube kaum, daß jemand, der dir in einem geschäft noten
verkauft, ganz genau über deine musizierpraxis bescheid weiß.
deine frage war, wieso es wichtig ist, in einer einstimmigen
edition die noten nach ihrer musiktheoretischen logik (mit der
du dich persönlich nicht beschäftigen möchtest) zu bezeichnen,
und eine der möglichen antworten ist eben die, daß es leute
gibt, die gern aus ihren übungsnoten begleitet werden möchten.

Ich kenne niemanden, der bei solchen rudimentären Übungen begleitet werden will, außer durch eine CD, der es herzlich egal ist, wie die Noten im Übungsbuch notiert sind. Damit meine ich jetzt nicht das vorher gennannte Greensleeves, da das in Heft 2 war, sondern tatächlich die Übungsnoten, die zu erstmaligen einüben von Halbtönen abgedruckt werden. Da spielt der Schüler eh so langsam und falschgetaktet, dass keine Begleitung möglich ist.

Warum bei fortgeschrittenen Noten nun # statt b geschrieben werden, ist mir klar (wenn ich es auch nach wie vor nicht gutheisse). Bei den ersten Übungen zu den Halbtönen auf der Panflöte halte ich es nach wie vor für didaktisch ungeschickt. Vor allem, wen in dem Heft sogar noch Noten überhaupt erklärt werden, aber keinerlei weitere Musiktheorie. Denn dann wird der Schüler mit einer Hürde konfrontiert, die ihm nichtmal logisch erklärt wird.

ich würde dir gern morgen noch auf den anderen post antworten,
das wird aber etwas länger. wäre schade, wenn du die antwort
dann nicht mehr liest.

WEnn du auf meinen Beitrag antwortest, sollte ich benachtigt werden, es sei denn, ich habe den Haken bei der Option vergessen.

Alles Gute wünscht
… Michael

Ich denke, es ist schon etwas anderes, ob ich jemandem etwas
verkaufe oder jemand für sich selbst etwas macht.

ja, aber erlaubt ist beides. du kannst alles verkaufen, was jemand zu kaufen bereit ist. bedenklich wird es erst, wenn du den kunden betrügst, sprich ihm zb. ohne besondere beschreibung notenmaterial verkaufen willst, das nicht mit den gängigen konventionen der musiktheorie kompatibel ist. aber das ist eine andere geschichte…

e | g a | b #c h | …

ok, so eine version ist das. ist überall c# statt c? ist c# vorgezeichnet oder steht das # jedesmal vor der note (=versetzungszeichen)? wenn zweiteres, ist es eine schwachsinnige transkription, aber seis drum. vorzeichen sind nämlich genau dazu da, versetzungszeichen zu sparen und die noten sauberzuhalten.

(Falls ich irgendwo b statt h schreibe, sorry, my first
panflute teacher, thus my first music notation teacher was
American.)

mir ist ja egal, was du schreibst, aber du solltest es zumindest konsequent durchziehen und nicht innerhalb eines stückes, ja eines taktes (siehe oben) die bezeichnung wechseln :wink:

Diese Situation kommt in meiner Grundlage wie gesagt gar nicht
vor. Die Takte mit einem # lauten:

h c# h | … | d c# h

also mit b statt #:

b db h | … | d db h

Dann gibt es noch zwei Takte mit je zwei #:

d# c# d(#)

Daraus wird dann:

eb db e(b)

Ich habe die wegzulassenden #/b in Klammern geschrieben.

Jedenfalls brauche ich bei der Umwandlung meiner Grundversion
kein Auflösungszeichen.

das stimmt (für diese version und diese transkription).

darf ich fragen, wie du vorgehen würdest, wenn du aus welchem grund auch immer das ganze stück einen ganzton hinuntertransponieren möchtest? wärst du so lieb und spielst dieses gedankenexperiment mit mir durch (und siehst davon ab, daß du vielleicht noch eine tiefere pfeife dafür bräuchtest, ich weiß ja nicht, welchen tonumfang deine flöte hat)?

Wie gesagt, die Stelle hatte ich so gelassen wie sie ist, weil
ich damit keine Probleme habe.

wie gesagt, diese vorgehensweise ist subjektiv - natürlich erlaubt, wie alles andere, aber eben subjektiv.

Eben. Und meine Kernfrage ist eigentlich: Warum macht man
Noten vermeintlich übersichtlicher, wenn sie dadurch
schwieriger spielbar werden?

die kernantwort ist: werden sie nicht, höchstens auf einigen seltenen und exotischen instrumenten. die herkömmliche notation will nicht in erster linie ein spezielles instrument bedienen, sondern möglichst alle (und auch noch dem theoretischen hintergrund logisch entsprechen).
ich verstehe deine kernfrage so: wieso kannst du als panflötenspieler nicht erwarten, daß du in extra für panflöte ausgewiesenen noten die art von notation vorfindest, deren logik sich in erster linie nach der logik des instruments richtet? versteh ich das richtig?
ich habe dir mehrere antworten auf diese frage gegeben. nichts desto trotz könntest du eine edition, die sich nach deinen ideen richtet, initiieren, und sie sicherlich einigen panflötenspielern verkaufen. vielleicht merkst du selbst nach einer weile, wieso die lösung nicht optimal ist, vielleicht bleibst du weiterhin von ihr überzeugt. es gibt keine regeln, sondern nur die praxistauglichkeit.

Deine musiktheoretischen Ausführungen kann ich leider nach wie
vor nicht nachvollziehen, dafür fehlen mir bei meinem hohen
Musik-Dummheitsgrad mindestens 20 Jahre intensivem Studiums.
Sei mir nicht böse, wenn ich also darauf nicht weiter eingehe.

ich glaube, daß du es in 20 minuten verstehen würdest, aber wie du magst… mir ist es ja eigentlich egal.

Das habe ich mir fast schon gedacht, dass es zwei Arten von
„Anfängern“ gibt. Die, die einfach nur Musik machen wollen,
und die, die „richtig“ Musik machen wollen. Wichtig wird das,
wenn die ersteren durch so viel Theorie GANZ davon abgehalten
werden, überhaupt Musik zu machen.

wieviel theorie denn?
wenn dich die paar # bei greensleeves so überfordern, ist wohl eher nicht die herkömmliche notation, sondern der aufbau deiner panflötenschule schuld. ich werde später noch im detail darauf eingehen.
wer musik machen will, macht musik. ich kenne niemanden, den die notation davon abgehalten hat. eigenartige lehrer ja, leistungsdruck von den eltern ja, zeitmangel wegen anderen dingen ja, notation nein. dich ja offensichtlich auch nicht… (die energie, die du in deine postings hier investierst, hättest du sicherlich auch in musiktheorie oder ins üben der b-töne auf der panflöte stecken können.)

Schließt das eine das andere denn überhaupt aus? Mir geht es
doch darum, dass man nicht zwei schwierige Dinge zwanghaft zur
selben Zeit in den Schüler einPRÜGELT. So nach dem Motto:
Entweder lernst du beides gleichezeitig, oder du gibst ganz
auf. Es ist verdammt nochmal schon schwierig genug, auf der
Panflöte überhaupt Halbtöne zu spielen, noch schwieriger ist
es, das zwischen zwei anderen Tönen fließend zu tun. Ich
zweifel es also an, ob es didaktisch sinnvoll ist, dann auch
noch die Noten FÜR DIESE ÜBUNGEN so zu schreiben, das sie es
noch schwieriger machen, als es eh schon ist.

ich gebe dir recht: deine panflötenschule scheint schlecht zu sein, aber nicht wegen der notation, sondern weil der aufbau nicht paßt. natürlich sollte man nicht zwei dinge gleichzeitig lernen… aber was man lernt, sollte man von anfang an richtig lernen und nicht mit einer momentan zwar leichteren, später aber widersprüchlichen vereinfachung.

ein logischer aufbau wäre meines erachtens so:

  • du lernst alle stammtöne deines instruments und die dazugehörigen noten kennen
  • du lernst melodien zu spielen, die zunächst nur kleine intervalle (sekund, terz) enthalten
  • du lernst die größeren intervalle
  • wenn du alle intervalle kannst, lernst du, wie man einen halbton nach unten (b-ton) spielt
  • du lernst stücke mit leichten intervallen, in denen b-töne vorkommen
  • du lernst stücke mit größeren intervallen und b-tönen
  • erst dann kommen die #-töne dran, wieder zunächst mit kleinen intervallen
    usw.

daran, daß greensleeves für dich offensichtlich zu früh kommt, ist nicht die notation schuld. wenn du dir alle b auf # umschreibst, kannst du dir das lesen erleichtern, was wie gesagt natürlich legitim ist. logisch ist es trotzdem nicht, denn logisch wäre, greensleeves erst zu einem zeitpunkt zu spielen, wenn die bildung der halbtöne, das treffen der richtigen intervalle und der ganze rest kein problem mehr darstellt.

Und selbst wenn jemand die Noten richtig liest, und alle
Harmonie-Theorie und alles kennt, nützt es doch nichts, wenn
er es auf dem Instrument nicht umsetzen kann. Also muss doch
erst die Umsetzung geübt werden, was aber wiederum nur geht,
wenn man dem Schüler die Noten „mundgerecht“ darbietet. Wenn
dann die Umsetzung aus dem FF klappt, kann man doch immer noch
musiktheoretisch korrekte Noten spielen lernen.

wie gesagt… anders aufbauen.

Also spielt JEDER Klavierspieler immer alle Halbtöne falsch?
Egal bei weicher Musik. Kann also ein Gitarrist niemals ein
Klavier begleiten?

was? worauf bezieht sich das? wo hast du das herausgelesen? was meinst du damit überhaupt?

Und wenn doch, warum darf man diese
Vereinfachung dann zum Einüben von Halbtönen für
Panflöten-Anfänger nicht auch erstmal machen? Den Ton dann
einen Hauch höher oder tiefer zu spielen, wird kaum das
Problem sein, wenn man überhaupt erstmal in etwa einen Halbton
tiefer kommt.

ob du den ton einen hauch höher oder tiefer spielst, interessiert wirklich niemanden, solange du keine plattenaufnahme oder aufnahmsprüfung für ein konservatorium machst. ich habe mehrmals geschrieben, daß der theoretische frequenzunterschied zwischen # und b für mich kein thema ist und die dinge nur verkompliziert - vergiß ihn fürs erste. das ist für mich defintitiv NICHT der grund, zwischen # und b zu unterscheiden - auch das habe ich mehrfach festgehalten.

Doch, ich kann sie nur nicht umsetzen, weil meine
Konzentration 99% in die Technik geht und ich dann auf dem
falschen Rohr lande.

wie gesagt - falscher aufbau deiner lernunterlagen.

Es geht aber nicht um Instrumente auf denen es keinen
Unterschied macht. Davon abgesehen haben doch alle Flöten
ähnliche Probleme, so mit halb abgedeckten Löchern". Wobei es
bei den meisten Flöten wohl wegen der Griffe noch schwieriger
ist, Noten umzusetzen (bis es vom Kleinhirn kommt).

also… ich kann nur blockflöte, aber da ist es bei den halb geöffneten löchern gedanklich einfach:
wenn ich das c um einen halbton zu c# erhöhen möchte, öffne ich das unterste loch halb. loch öffnen=höherer ton, also loch halb öffnen=halbton höher. ist logisch.
wenn ich das d um einen halbton zu db erniedrigen möchte, schließe ich das nächsttiefere loch halb. loch schließen=tieferer ton, also loch halb schließen=halbton tiefer. ist auch logisch.
ich kenne niemanden, der damit je ein problem gehabt hätte. vorausgesetzt natürlich, daß er zuerst die stammtöne und die notation richtig lesen gelernt hatte. in der zweiten blockflötenstunde wäre es sicherlich eine überforderung der meisten schüler.

Du gehst nun von einem Extrem zum anderen. Bunte Notenköpfchen
helfen erstmal bei der Panflöte, die man beim Spielen nicht
sehen kann, gar nicht. Und es geht auch nicht um Noten, die
die Musik darstellen sollen, sondern um Noten, die es einem
Anfänger erleichtern, die Technik zu üben. Für mich sind das
zwei VÖLLIG verschiedene Dinge.

die technik kannst du in ruhe üben, wenn dazu richtig ausgewählte stücke richtig notiert sind. dazu nicht geeignete stücke machst du zwar vielleicht mit einer falschen notation leichter spielbar, sie sind trotzdem schlecht gewählt.

Nicht LESEN, sondern fließend UMSETZEN ist das Problem.

siehe oben.

Außerirdische mögen auf der Panflöte Akkorde spielen können,
ich aber habe nur einen Mund :wink:

akkorde kann man auch zerlegen.

Da zeigst du nun aber eine ziemlich fatalistische Einstellung.
„Wer nicht gleich alles richtig macht und 10 Semester
Musiktheorie studiert, bevor er das erste mal ein Instrument
in die Hand nimmt, der wird immer ein Stümper bleiben.“

jetzt übertreibst du aber ein bißchen. niemand verlangt von dir, musiktheorie zu lernen. ich vertrete nur die meinung, daß es besser ist, sich von anfang an an die konventionen zu halten, als sich mit falschen notierungen über schwierigkeiten hinwegzuhelfen. daß die lernschritte logisch hintereinanderfolgen, liegt in der verantwortung des lehrers oder des herausgebers diverser lehrwerke, denn wenn das zutrifft, treten solche probleme gar nicht erst auf.

Gute Beispiel. Nur weil ich mal dem Umfang eines Gartenteichs
grob mit „etwas mehr als 3“ abschätze, weil ich im Garten Pi
gerade nur auf eine Stelle kenne (ich persönlich kenne schon
ein paar mehr, aber lassen wir das mal), heisst das doch noch
lange nicht, dass ich das so am Schreibtisch in ein
Comuter-Programm einsetzen würde.

ja, aber wenn du zuerst „pi=3“ lernst, kommst du womöglich erst durch fehler darauf, daß das gar nicht stimmt.
wenn du von anfang an das richtige lernst, liegt es bei dir, notwendige vereinfachungen vorzunehmen. wenn du das richtige nicht kennst, hast du die möglichkeit dazu gar nicht.

Ist oben gezeigt. Das waren die einzigen Takte mit # in meiner
Greensleeves Version. Und wie gesagt, manche # lasse ich ja
auch, wie z.B. die e d# e d# in Für Elise.

für elise ist wohl auch ein besseres stück, um erste bekanntschaft mit #-tönen zu machen, als greensleeves. erstens sind die töne leichter zu spielen (weil du ja nur das rohr kippen mußt) und zweitens würdest du sie auch nicht in b umschreiben. sie dürfen also ihre eigene logik behalten und entsprechen trotzdem auch deiner logik.

Das wird er mit oder ohne, weil man auf der Panflöte schon
viele viele Jahre viele viele Stunden täglich üben muss, um
einen Halbton überhaupt zu treffen. D.h. die Halbtöne werden
so wie so jahrelang daneben liegen. Wenn man sie aber erstmal
trifft, dann ist es kein Problem, sie etwas höher oder tiefer
zu spielen - falls man es nicht vorher schon aufgegeben hat.

interessant - die vielen vielen jahre und vielen vielen stunden halten dich nicht davon ab, panflöte zu lernen, aber die paar # hältst du für so viel theorie, daß du deswegen aufgeben würdest? ich blick bei dir leider nicht durch…

Kaum, da man bei dem Teil von Für Elise auf der Panflöte auf
demselben Rohr bleibt, bei der anderen Stelle aber springen
muss. So subjektiv, wie du meinst, ist das also gar nicht.

das ist mir schon klar. aber wenn du streng nach den algorithmen vorgehst, ist es trotzdem eine vereinfachung, die töne nach b umzuschreiben.

Und ich hätte auch kein Problem damit, wenn man ALLE #
umgeschrieben hätte, das eine zusätzliche Auflösungszeichen,
stört dabei nicht.

und wenn es in einem stück sagen wir 20 zusätzliche auflösungszeichen wären? würde dich das auch nicht stören?

Wie stellst du dir eigentlich so ein „suche die … Pfeife“
vor, wenn man dafür Bruchteile von Sekunden hat und das
Instrument nichtmal sieht? Das geht alles durch relative
Sprünge und Übung (mechanisches Gedächtnis). Wenn aber laut
Noten da ein Sprung ist, man aber wegen des # ein Rohr höher
springen muss, dann bringt das schon durcheinander. Noch
schwieriger der Ton danach, wenn man dann ein Rohr weiter oder
weniger weit springen muss, weil man ja ein Rohr höher ist als
man laut Noten sein müsste.

deswegen lernt man dinge ja schrittweise. zuerst alle intervalle ohne versetzungszeichen, dann b-töne, und erst dann konsequenterweise #-töne. ein f# in G-dur (wo ein # vorgezeichnet ist) sieht immer genauso aus wie ein f in C-dur (ohne vorzeichen), und auf JEDEM instrument muß man eine taste, einen bund, ein halbes loch, eine saite oder ein paar cm höher greifen. wenn man das ganze logisch und schritt für schritt gelernt hat, macht das keine probleme.

Sicher, irgendwann liest man das #d als ein Zeichen und das
Kleinhirn springt zum richtigen Rohr. Aber dafür muss man eben
erstmal ÜBERHAUPT die Halbtöne richtig blasen können. Sonst
wäre man zwar auf dem richtigen Rohr, bekommt aber keinen
odentlichen Ton raus.

worüber beklagst du dich? du hast dir die panflöte schätzungsweise selbst ausgesucht, und auch die noten, aus denen du lernst. du vertrittst hier die meinung, die notation, speziell die bösen #-töne wären an allem schuld, dabei geht es offensichtlich um ganz was anderes.

Ich hatte auch probiert, so zu denken (#d => ein Rohr
höher, kippen, blasen, zurückkippen, ein Rohr runter =>
schon bin ich wieder auf dem „richtigen“ Rohr) - ist aber VIEL
zu langsam für ein flüssiges Spiel, da ich schon zu viel Zeit
für’s „kippen“ brauche. Und wenn die Tonfolge zu sehr
auseinander ist, dann hört hilft das Gehör nicht mehr beim
finden der weiteren Töne.

wenn du es schön langsam schritt für schritt gelernt hättest, hättest du diese probleme nicht. kauf dir ein gutes lehrwerk, und du wirst sehen: trotz konsequenter und musiktheoretisch sinnvoller notation wirst du alles spielen können.

Mit einem Fatalisischen Ansatz: „Alles oder gar nichts
(umschreiben)“, hast du sicher recht. Beim Ansatz, die
schwierigen Stellen zu entschärfen, hat es aber definitiv
funktioniert. Und für mich leidet auch die Übersichtilichkeit
nicht, nur weil in einem Takt ein zusäztliches
Auflösungszeichen vorkommt.

welche stellen schwierig sind und wie du sie entschärfen kannst, ist subjektiv. nichts anderes habe ich je behauptet. wenn es für dich paßt, gut. trotzdem ist es nicht das gelbe vom ei, DEINE subjektive lösung für alle anzubieten. könnte funktionieren, oder aber auch nicht. deswegen werden in geschäften noten verkauft, die der allgemeinen konvention anstatt einer subjektiven sichtweise entsprechen.

Ich denke zunehmend, das ganze ist eher eine didaktische Frage
als eine musiktheoreitsche. Nämlich die Frage, ob man zwei
schwierige Dinge gleicheitig lehren sollte, damit es alles
theoreitsch ganz richtig ist, auch wenn man dadurch eine
steilere Lernkurve hat. Oder ob man solches in zwei SChritte
aufteilen sollte, auch wenn es zwischendurch dann man nicht
ganz der Theorie entspricht. Wenn man damit nicht mal sogar in
die Philosophie abgleitet …

du hast es erfaßt… nicht die notation ist schuld (und die kann auch nix dafür, daß du zwei schwierige dinge gleichzeitig lernen mußt), sondern der aufbau deiner lernmaterialien. lernst du ganz ohne lehrer? hast du das buch auf gut glück gekauft oder bist du beraten worden?

Für mich ist das Thema jedenfalls erstmal erledt. Diejenigen,
die die Übungs-Noten so geschrieben haben, haben vermutlich
ihre Gründe dafür. Und ich habe meine Gründe, es dann doch
anders zu machen.

das hat dir auch keiner verboten…
du hast nach den gründen der autoren bzw. herausgeber gefragt, und sie sind dir von mehreren leuten erklärt worden. ob du dich mit ihnen beschäftigst oder nicht, bleibt dir überlassen. wie du es für dich machst, sowieso auch. und glaube mir, die welt ist offen für neue lösungen, wenn du tatsächlich welche anzubieten hast.

Und wenn alle Klavierspieler falsch spielen,
dann darf ich das auch.

ich versteh noch immer nicht, was das soll…

Jedenfalls habe ich noch einiges über Musiktheorie gelernt,
danke dafür, auch wenn ich es wohl erst im nächsten Leben
praktisch verwerten werden kann.

wenn du dich so lange damit auseinandersetzt, wie das schreiben deiner postings hier wohl gedauert hat, kannst du es verwerten. wenn du dich weiterhin so davor verschießt, natürlich nicht.

wo willst du ein d# bzw. eb sehen? Meine Übungsnoten habe ich
nicht dabei, falls ich mal am Lagerfeuer spielen sollte, ist
eh zu dunkel. Und wenn ich übe, dann ist noch nie ein
Gitarrist dabei gewesen.

ich habe schon oft genug beim lagerfeuer aus noten vom blatt spielen bzw. begleiten dürfen. deine argumente sind haarspalterei und gehen am eigentlichen inhalt der antwort vorbei.

Warum bei fortgeschrittenen Noten nun # statt b geschrieben
werden, ist mir klar (wenn ich es auch nach wie vor nicht
gutheisse).

gut

Bei den ersten Übungen zu den Halbtönen auf der
Panflöte halte ich es nach wie vor für didaktisch ungeschickt.
Vor allem, wen in dem Heft sogar noch Noten überhaupt erklärt
werden, aber keinerlei weitere Musiktheorie. Denn dann wird
der Schüler mit einer Hürde konfrontiert, die ihm nichtmal
logisch erklärt wird.

da geb ich dir recht (siehe anderes posting). das ist aber nicht die schuld der noten oder der logik der notation, sondern des herausgebers.