ich studiere Humanmedizin im 6. klinischen Semester und schreibe am Mittwoch eine Klausur in Notfallmedizin, daher kreuze ich gerade Altklausuren und 2 Probleme:
zum einen finde ich nicht wirklich etwas zur Lagerung eines Patienten mit stabiler Tachyarrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern (Oberkörper 30° erhöht bei Rückenlage oder doch lieber sitzende Lagerung mit Oberkörper ca 90° aufgreichtet und herabhängenden Beinen?),
zum anderen weiß ich nicht, was ich als allererstes tun sollte, bei einem 3jährigen Kind, das sich die Brust mit heißem Kaffee verbrüht hat (sofort Rettungsdienst alarmieren, wegen der doch recht großen Fläche der Verbrühung oder umgehend Kleidung entfernen und mit 10-15°C warmem Wasser ca 15 min kühlen? 15 Minuten mit so kaltem Wasser würden das Kind wohl ganz schön auskühlen, oder?).
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen - vielen Dank!
patienten hochlagern damit er besser luft (Nehme an das er leichte Atemnot hat) bekommt und sauerstoffgabe (!) (hier ist es wichtig, dass die Stellung dem Patienten subjektiv gut tut! Als den Patientenen entscheidenlassen in welchem Grad er den Oberkörper hochgelagert haben will- ich würde empfehlen mind. 45 grad)
Fall2.
Erstens Rettungsdienst verständigen und dann bis zum eintreffen des RD die verbrühte Stelle kühlen (soll angenehm sein, nicht zuu kalt!! - würde empfehlen handwarm. wichtig ist die „kühlung“ dafür das es 1. schmerzlindernd wirkt und 2. verhindert das die Hitze weiter nach innen geht—,Bezüglich Kleidung entfernen: bei verbrühung glaube ich macht man das automatisch weil man schauen will was passiert ist. Kleidung ist bei VErbrennungen ein Problem, weil Kunststoffe sich in die Haut einbrennen.
Ich hoffe, das ich dir geholfen habe und kannst mich jederzeit wieder anschfreiben wenn was unklar ist.
Hallo Maria,
die 90-Grad-LAgerung mit herabhängenen Beinen ist nur üblich, um das Herz zu entlasten, etwa bei einer dekompensierten Herzinsuffiezienz oder einer gestauten Lunge. Daher ist eine leichte OK-Hochlagerung von 30 Grad wohl die richtige Variante. Vor allem, weil die TAA auch stabil sein soll.
Zu dem verbrühten Kleinkind:
IN JEDEM FALL zu aller erst die Kleidung entfernen und 10-15 Minuten mit 15-25 Grad kühlem Wasser kühlen. Danach sofort in der KLinik vorstellen.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen und wünsche dir für deine Klausur alles Gute.
silvia.
Hallo Maria,
die 90-Grad-LAgerung mit herabhängenen Beinen ist nur üblich, um das Herz zu entlasten, etwa bei einer dekompensierten Herzinsuffiezienz oder einer gestauten Lunge. Daher ist eine leichte OK-Hochlagerung von 30 Grad wohl die richtige Variante. Vor allem, weil die TAA auch stabil sein soll.
Zu dem verbrühten Kleinkind:
IN JEDEM FALL zu aller erst die Kleidung entfernen und 10-15 Minuten mit 15-25 Grad kühlem Wasser kühlen. Danach sofort in der KLinik vorstellen.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen und wünsche dir für deine Klausur alles Gute.
silvia…
ad. 1
Lagerung eines Patienten mit stabiler Tachyarrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern
Für die Klausur ist die jeweilige Lehrmeinung maßgeblich.
Ansonsten ist ein situatives Vorgehen angebracht und
d.h. lassen sie den Patienten und die Werte entscheiden.
ad 2 Verbrühung
Entfernung der Ursache um evtl. weitere Schäden zu vermeiden dann Kühlung.
Notruf
ggf. Fortführen der Maßnahmen
Die ca. 15 min. sind ein Anhaltswert. Sicherlich ist die Dauer und die Temperatur auf den kleinen Patienten abzustimmen.
Einen Pat mit TAA lagert man immer seiner Kreislaufsitation entsprechend. Die OK hoch Lagerung von 30° ist der eigentliche Standard, wenn der Pat. einen adäquaten RR und keine Zeichen der linksherzdekompensation bietet. Sollte dies aber der Fall sein, kann man die Vorlast durch die „Herzbettlagerung“ sitzend mit herabhängenden Beinen gut senken, was zur Entspannung der Situation beitragen kann.
Beim Thema Verbrennungen hast Du eine wirklich alte Klausur erwischt. Am Körperstamm wurde bis vor 2-3 Jahren schon nur noch 5 min gekühlt (eben wg der Hypothermiegefahr) Jetzt ist das Kühlen Massnahme der Laienhilfe. Bist Du also beim Trauma dabei oder sofort danach vor Ort wird 5 min lang mit ca. 20° warmen Wasser gekühlt und der RD alarmiert. Ist das Trauma länger als 10 min her (Standardsituation im RD) wird nicht mehr gekühlt. Ausnahme davon sind periphere Verbrennungen (also z.B. Unterarm) zum Zwecke der Analgesie. Das ist nach wie vor erlaubt. Alles andere wird nur noch steril abgedeckt, vom NA analgesiert und in trockenen Tüchern in ein geeignetes KH transportiert.
Falls Du noch weitere Fragen hast, kannst Du Dich gerne melden!
das klingt ja ziemlich nach MC-Fragen
Wenn ich über den Patienten mit der TAA nicht mehr wüsst, würde ich ihn „ganz normal“ lagern, hier also liegend mit 30° OK hoch. Die andere Antwort (sitzend mit herabhängenden Beinen) wäre zwar nicht direkt falsch, ist aber typischerweise eher für Patienten mit akutem Lungenödem geeignet, um die Vorlast zu senken.
Bei dem Kind ist das schon eindeutiger: Sofort die Kleidung zu entfernen klingt ganz vernünftig, um ein Nachwirken der Hitze zu vermeiden. Wenn´s das aber nur mit der Kühlung zusammen im Doppelpack gibt, disqualifiziert sich diese Antwort. 15 Minuten mit so kaltem Wasser zu kühlen wäre definitiv falsch. Höchstens 2-3 Minuten, und dann auch eher lauwarmes Wasser nehmen. Von daher wäre die Variante „sofort Rettungsdienst rufen“ noch das richtigste von allem
Ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben - und viel Erfolg bei der Klausur!
Seien Sie mir nicht böse, aber als Portal zur Klausurvorbereitung sehe ich „wer-weiss-was.de“ eigentlich nicht – ich kann Ihnen zur zum Lernen folgende Bücher (und nicht unbedingt nur Altklausuren) empfehlen:
Peter Sefrin, Notfalltherapie bei Urban + Fischer
Madler C, Jauch KW, Werdan K (Hrsg) Praktische Notfallmedizin bei Urban + Fischer
v Hintzenstern U. Notarzt-Leitfaden bei Urban + Fischer
Ziegenfuß T. Checkliste Notfallmedizin bei Thieme
Ellinger K. Fachkundenachweis Rettungsdienst bei Springer
Ellinger K, Ellinger G, Luiz T. Notfallmedizin. Kommentierte Fallbeschreibungen bei Chapman + Hall
Außerdem (hilft für diese Klausur nicht, aber für später) : Fahren Sie im Notarztwagen mit. Ansprechpartner sind die Abteilungen, die den Notarztwagen besetzen (meist Anästhesie, Innere Medizin oder Chirurgie)
