Notstandsgesetze in Kraft?

Hi :smile:

Ich hatte keine Verwandte noch sonst irgendwas persönliches
mit der DDR zu tun. Plötzlich sind es meine Staatsbrüder?!

Ist das nicht Ingnoranz?

Wieso ist das Ignoranz? Wenn ich jemanden absichtlich nicht
wahrnehme, oder nur bestimmte Aspekte an ihm, das ist in meinen
Augen Ignoranz. Ich persönlich und meine Eltern hatten und
haben mit der DDR nichts zu tun. Genausoviel oder wenig wie
mit Holländern zur linken, Engländern im Norden und Österreichern
im Süden. Für mich stellt es sich heute so dar, daß man mir genauso
die Holländer als neue Staatsbrüder hätte aufdrängen können.

Ja. Sie waren es vor 1963 auch. Weil ein (übertrieben gesagt

-P ) Kolonialherr eine Grenze durch ein Volk zieht, sind es

zwei?

Nein, du liest nur selektiv. Nicht durch den Akt der Trennung wurden
2 Völker gebildet. Ich sagte, daß beide zu Beginn der Teilung gleiche
Mentalität hatten. Dann kamen aber 40 Jahre einer völlig getrennten
Entwicklung. Meine Frage bezog sich darauf, wieviele Gemeinsamkeiten
kann es heute , nach 40 Jahren, noch geben, die ein
Zusammenleben ermöglichen. Ich jedenfalls sehe einen kritischen Punkt
der Teilung erreicht. Vielleicht ist er ja noch nicht überschritten und
eine Angleichung findet wieder statt. Aber vielleicht ist es auch viel
zu anstrengend und unnötig, diese Angleichung auszufechten. Deshalb
meine Überlegung, es wäre besser gewesen die DDR als eigenen Staat
zu erhalten.

Ich würde nicht das Wort Integration für die Wiedervereinigung
verwenden, sondern eher Angleichung. Integrieren würde ich
einen Südländer/Ausländer, der andere kulturelle Vorstellungen
und Lebensweisen pflegt.

Warum Südländer/Ausländer? Das ist sehr begrenzt gedacht. Im Grunde
muß sich auch ein Ostfriese der nach Bayern umzieht integrieren.
Und auch ein Amerikaner in Heidelberg muß sich integrieren. Was du
ansprichst, ist die Integrationsschwierigkeit.

Angleichung: Ich komm aus dem Westen Deutschlands. Für mich hat sich
in meinem Umfeld und Leben/Alltag nichts geändert, außer der grüne
Pfeil an Kreuzungen. Sonst fällt mir grade nicht viel ein, das sich
zwischen DDR und BRD angeglichen hätte. Defakto ist es doch so, daß
der DDR unser Geld, StGB, Konsumverhalten, Schulwesen etc. pp
übertragen wurde. Das hat mit echter Angleichung nichts zu tun. Da
war von Seiten der DDR-Bürger Integration ins Westdeutsche System
verlangt. Und letztenendes hat die BRD die DDR assimiliert. Vielleicht
nicht 100%ig im Borg’schen Sinne, aber auch nicht weit davon entfernt.

Du sprichst von Volksgruppen? Fländrische, sächsische,
friesische, bayrische … etc?
Wir beide werden wohl nie grün miteinander werden. Mal ganz
ehrlich gesagt, habe ich das Gefühl das Du Dich festgefahren
hast und nicht mehr gewillt bist, eine echte Angleichung der
Ost- und Westdeutschen zu erreichen.

Sehr kurz ein einfach gedacht. Nur weil ich kritisiere, heißt
das doch nicht, daß ich in irgendeiner Sackgasse stecke. Insofern
trügt dich dein Gefühl massiv.

Bei mir überwiegt hier der Optimismus und der Glaube an die
Deutschen.

Die Frage ist, wie weit muß man sich jetzt anstrengen und verbiegen,
um das von dir angestrebte Gebilde zu erzielen? Und ist das notwendig?

Außerdem gebe
ich Dir noch den Tip, die Ostdeutschen nicht als Kommunisten
zu bezeichnen. Oder ich habe es falsch verstanden. Eine große
Masse von Ostdeutschen hatte damals den Mut sich gegen dieses
System aufzulehnen und hat es geschaft zu stürzen.

Na und? Ihr Mentalität muß deswegen noch lange nicht kompatibel
zu unserer sein. Darauf komm ich immer wieder zurück.

Und jetzt frage ich dich nochmal: Wie weit können zwei getrennte
Volksgruppen eine evtl. zu Beginn ähnliche Mentalität erhalten, wenn
sie beide 40 Jahre getrennt waren, beide in völlig verschiedenen
Systemen weitergelebt haben und nachfolgende Generationen in einer
dann veränderten Mentalität aufgewachsen sind?

Weil sie 40 Jahre vorher auch schon ein Volk waren.

Das ist wunschdenken. Siehst du wirklich keinen Unterschied? Die 40
Jahre Isolation und Gehirnwäsche der DDR-Bürger soll ohne Folgen an
ihnen vorbei gezogen sein? Und gleichzeitig fand eine völlig anders
geartete Prägung im Westen statt. All das soll keine Auswirkungen auf
ein Zusammenleben haben, nur weil wir vor 40 Jahren ein Volk waren?
Waren wir vor 40 Jahren überhaupt ein Volk?

Dann wiedersprich! Ich habe deine vorhergehenden Aussagen so
aufgefasst. Es geht nicht um´s finanzielle sondern um die zwei
Volksgruppen (wie Du es sagst) oder Nationalitäten (wie Frank
es sagt). Ihr meint allerding das selbe.

Scherzkeks. Ich w i derspreche dir glaub ich die ganze Zeit.

Es geht um die Mentalität. Um die Grundwerte persönlicher
Lebensplanung. Um Ziele die in der Gemeinschaft zu erzielen
sind. All das hat kann am Rande auch mit Geld zu tun haben,
aber primär hat es mit Einstellung zu tun.

Ja? Welche unterschiedlichen Ziele verfolgen denn Ost- und
Westdeutsche? Und welche unterschiedlichen Ziele West- und
Westdeutsche oder Ost- und Ostdeutsche?

Welche Ziele der Osten verfolgt, sieht man als Extrem in Franks
Postings. Und Alles was man liest und hört, spricht dafür, daß
die Menschen im Osten gerne wieder in eine Art Schutzbunker
zurück wollen.

grüße, rené

Guten Morgen René,

dies ist der Punkt an dem ich für gewöhnlich eine Diskusion abbreche. Darum tu ich das auch.
Es ist nicht so, daß mir die Argumente ausgehen, aber wir widersprechen uns in jedem Punkt und fanden keinerlei Annäherung in diesem Thema. Deshalb halte ich es für nicht Sinnvoll uns weiterhin in diesem Forum mit Argumenten zu belegen.
Sollte dennoch Interesse deinerseits bestehen, schreibe bitte an meine EMailadresse.

Gruß Grüne

Moin moin :wink:

Sollte dennoch Interesse deinerseits bestehen, schreibe bitte
an meine EMailadresse.

Schade, bzgl. Angleichung hät ich gerne Beispiele gehört.
Aber privat per Email werd ich nicht kommunizieren. Eine
öffentliche Diskussion bei der evtl. auch Kommentare anderer
kommen find ich generell interessanter. Ist nichts persönliches
oder inhaltliches :smile:

grüße, rené