Warum der Zins auch negativ werden können muss:
Der Preis für Kredit ist NICHT der Zins, sondern Zins+Tilgung.
Erste irrige Annahme: der Preis für den Kredit ist
ausschliesslich der Zins, nicht dessen Tilgung. Das steckt
schon im Wort „Tilgung“
Kommt auf die Wortdefinition von „Kredit“ an, also was genau damit gemeint war. Ich meinte an der Stelle Kredit als die Bereitstellung von Liquidität(heute), nicht den Kredit über die Laufzeit. Das ging eigentlich aus meinen anderen ausführungen hervor.
Im Vergleich zur Autovermietung:
-
heute:
Kredit: Bereitstellung der Liquidität
Mietwagen: Bereitstellung des Autos
-
laufend (z.B. täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich):
Kredit: Zahlung der Zinsen
Mietwagen: Zahlung der Miete
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bei Ende der Laufzeit:
Kredit: Tilgung des Kredites
Mietwagen: Rückgabe des Autos
Es gibt tatsächlich eine Stelle, wo die Parallele nicht ganz stimmt, aber in der Summe ist das irrelevant. Die Stelle ist, dass die Wertverlustzahlung einmal in 2. und einmal in 3. eingeht. Denn der Wagen ist nunmal nach der Mietzeit definitiv im Wert gefallen. Wenn mal aber alle Zahlungsflüsse saldiert und auf- oder abzinst, ist es wurscht.
Was sonst noch leicht in dem Zusammenhang verwirrt: Geldhaltung verursacht heute kaum Kosten (die Kosten für einen Banksafe), der Unterhalt eines Autos aber eine ganze Menge. Aber nur weil das heute so scheint, darf man sich davon nicht verwirren lassen. Wer über mehrere Generationen so Geld aufbewahrt hätte, hätte gemerkt, dass es bei Hyperinflationen oder Währuntschnitten eben auch an Wert verloren hätte. Ich möchte aber auf ein Währungssystem hinaus, welches solche Turbulenzen nicht mehr braucht, sondern den Markt laufend bereinigt.
Du betrachtest hier das Einzelne und willst Schlüsse auf das
Allgemeine ziehen.
Nein. Überhaupt nicht. Nur wer meinen Ansatz nicht verstanden will, kann sowas behaupten (versuchen mir rhetorisch unterzuschieben). Wer ihn verstanden hat, weiss dass es nicht stimmt. Wer ihn verstehen will, würde rückfrage, statt zu behaupten. Ich betrachte nämlich gerade das Ganze, inkl. Rückkopplungen über die Zeit.
Geld kommt per Debit in den Umlauf und wird in diesem durch
Zins in Umlauf gehalten. Es wird in Summa nie zurückgezahlt
–> das wäre tödlich, wenn wir unsere Wirtschaft tilgen
würden.
Darum geht es nicht. Es geht stattdesen um ein Fließgleichgewicht, was wir derzeit eben NICHT haben.
Dr. Jürgen Schneider aus FFM hätte seine helle Freude mit
deinem Vorhaben und weäre ein gemachter Mann.
Der armen Sau Bill Gates würde ich sofort unter die Arme
greifen und ihm ein paar Bananen schicken, dermit er nicht
verhungert.
Auch das ein klares Zeichen von Missverständnis - oder vielleicht auch Polemik weil dir die Argumente ausgehen?
Das wäre echter Anti-Kapitalismus.
Ja. Ich bin Anti-Kapialist - wobei ich „Kapitalismus“ so defniere: „Ein Wirtschaftssystem, in dem es unter allen Umständen (makroökonomisch) Kapital gibt. Wobei Kapital Vermögen ist, welches zur Vermögensvermehrung verwertet wird.“ Dahingegen bin ich FÜR die Marktwirtschaft, nur für eine wirklich freie, nicht eine die durch einen dogmatischen 0% Geldbasiszins verzerrt ist.
zweiter irriger Schluss: du trickst rethorisch und bleibst
nicht bei der Realität. Denn würde dein Vorhaben umgesetzt,
würde ich sofort alles Geld abheben und wegwerfen und mir
einen Milliardenkredit holen.
Warum solltest du den bekommen? Hast du Sicherheiten? Und was machst di mit der Millarde? In Bar halten? Nun, darauf ist dann ja noch größerer Minuszins. Geht also nicht. In Sachkapital investieren? Nun, an einem wirklich freien Geldmarkt wäre der Zins kaum negativ, wenn Sachkapital noch postive Renditen abwerfen würde. Geht also auch nicht - höchstes für einige, die Glück haben, aber nicht für die Gesamtheit. Was du vorhast, geht also nicht, vor allem deshalb nicht, weil du Angebot und Nachfrage und freie Preisbildung völlig ignorierst.
Die ganze andere argumentfreie Polemik von dir lasse ich mal raus.
Warum ist der Zins immer nur in eine Richtung?
Von wem eignest du an? Ausschliesslich von der
nichtmenschlichen Natur!
Ich? Warum ich? Weil ich das so formliert hatte? Die Frage muss wohl lauten: Von wem eignen diejenigen an, die Nettozinssystemgewinner sind? Von der Natur UND der arbeitenden Bevölkerung.
Von dem Zins selbst hast du nichts (als Bank),
Ich war in dem Beispiel keine Bank, sondern Kapitaeigentümer.
Wenn du mit deiner Autovermietung in die Bredouille gerätst,
hat das nur eine Ursache: der GF/CEO taugt nichts.
Wieder falsch verstanden: Ich sprach davon, dass er ganze Markt den Bach runter geht. Vielleicht weil Benzin zu teuer wurde. Es ging nicht im ein einzelnes Unternehmen.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Die EZB sollte keine Verluste machen können, da unterm Strich
alles Geld in Summa Null ergeben sollte (solange keiner in
seiner Bilanz bescheisst
Richtig. Habe ich etwas anders behauptet? NEIN! Wie kommst du überhaupt auf Verlust der Zentralbank? Alle Banken (als reine Banken, ohne ihre Eigenkapital, mit dem sie nicht Bank an-sich sondern Kapitaleigentümer sind) leben doch eh nur von Zinsdifferenzen. Und die Differenz zwischen 3% und 2% beträgt 1%, genauso wie die Differenz von -2% und -3% auch 1% ist.
Meine Vermutung: Was ich mit Zinsen auf nullfristigen Kredit (also auf Geldbasis) meinte, wurde missverstanden. Obwohl ich es extra betont hatte: Ich meine NICHT den Zins, der für die Emission der Geldbasis bezahlt werden muss, also NICHT den Leitzins oder welcher gerade für die Emissionsart relevant ist. Sonder ich meine den Zins auf Geldbasis selbst, die in einem KReditgeldsystm schließlich selbst Kredit ist. Diese ist derzeit nominal bei allen WÄhrungen der Welt immer dogmatisch fix auf 0%. Kein Bargeldhalter bekommt Zinsen für das Bargeld, dass er hält, und keiner muss dafür Zinsen bezahlen. Alleine dafür, Geld ausgeliehen zu haben, müssen heute Zinsen gezahlt werden.
Also (=> als „darauf folgt“ zu lesen, GB=Geschäftbank, ZB=Zentralbank, NF=Nichtfinanzielle, GE=Geldeinheiten):
ZB emittiert 100 GE an GB
=> GB ist Schuldner, ZB ist Gläubiger des Kreditverhältnisses K1 über 100 GE
=> GB zahlt Zins(berechnet auf 100 GE) an ZB
=> Geld für die Zinsen fließt bei positivem Zins von GB an ZB
GB vergibt Kredit über 100 GE an NF
=> NF ist Schuldner, GB ist Gläubiger des Kreditverhältnisses K2 über 100 GE
=> NF zahlt Zins(berechnet auf 100 GE) an GB
=> Geld für die Zinsen fließt bei positivem Zins von NF an GB
Und da das Geld selbst ein Kreditverhältnis ist, und NF jetzt die 100 GE hält:
=> ZB ist Schuldner, NF ist Gläubiger des Kreditverhältnisses K0 über 100 GE
Der Nominal-Zins für K0 ins ist heute aber immer 0%! Bei allen Währungen der Welt. Wäre das nicht so, könnte sich folgende Marktsituation ergeben:
=> ZB zahlt (negativen oder positiven) Zins an NF
bei einem Markt für positiven nullfristigen Zins:
=> Geld für die Zinsen fließt von der ZB zum NF
(könnte bei extremem Wirtschaftswachstum entstehen)
bei einem Markt für negativen nullfristigen Zins:
=> Geld für die Zinsen fließt vom NF zur ZB
(könnte bei stagnierender oder schrumpfender Wirtschaft entstehen)
Durch die Zinsdifferenzen geht auch die ZB, in einem der Fälle prinzipbedingt pleite, allenfalls durch Missmanagement, was aber heute auch passieren kann. Heute ist die Zinsdifferenz bei der ZB außerdem die Differenz von deren Leitziuns (etc.) zu den 0% auf Geldbasis selbst.