Hi!
die ganze Argumentationskette mit der 40h-Woche ist doch auf
jeder Seite pauschaler Unsinn.
Es ist weder sinnvoll, für alle Unternehmen 40h-Wochen zu
fordern noch sie überall abzulehnen.
Hier gehe ich mit.
Wenn ein Unternehmen eine Beschäftigung hat, die derzeit zu
Überstundenauszahlung inkl. 25-100% Zuschlag führt, ist eine
Erhöhung der Regelarbeitszeit tatsächlich eine Entlastung ohne
Konsequenz von höherer Arbeitslosigkeit. Nur bezweifle ich,
dass das im Moment die Mehrzahl der Unternehmen betrifft.
Bei Unternehmen, die sowieso Unterbeschäftigung haben also eh
über Entlassungen nachdenken, wird das dagegen schlicht zu
weiteren Entlassungen führen…
Auch diese Flexibilität muss der Unternehmer haben.
Was Unternehmen brauchen, sind nicht fixe Regeln, sondern
Flexibilität. Und viele Unternehmen nutzen die durchaus
mögliche Flexibilität mittlerweile sehr gut, wie man an den
verschiedensten Modellen bei den Konzernen sieht. Der eine hat
bereits wieder die 40h Woche, der andere die 28h etc.
Nur was war es für ein Kampf, in den Bereichen von ver.di soweit zu kommen? Nun noch die IG-Metall.
Wer heute noch Mitglied in einem Arbeitgeberverband ist, muss eigentlich Prügel haben…
Und da sowiso nur ein rel. geringer Anteil der Beschäftigten
in D überhaupt 35h-Wochen hat, ist die ganze Diskussion rel.
lächerlich und ein Spiegelfechten, das allerdings wieder mal
zeigt, wie dominant die Lobby der Großkonzerne der
Metallindustrie unsere Medien und unsere Politik beherrscht.
Bei der Diskussion geht es ja um den Anteil AN, die 35-38 Stunden arbeiten. Und das ist die absolute Mehrheit.
Nebenbei: Auch ich wäre eigentlich über eine 40h Woche froh,
da meine derzeit auch eher 50-60h lang ist. Nur: Ich wäre
durchaus sehr(!) sauer, wenn mir mein Arbeitgeber plötzlich
20h weniger(!) im Monat bezahlt, da der einzige Ausgleich für
das unfreiwillige Verschwinden jeglichen Privatlebens derzeit
die Überstundenauszahlung ist. Für mich: Reinstes
Schmerzensgeld!
Ich arbeite seit Anfang meines Berufslebens im Vertriebsbereich und hatte noch nie einen Pfennig/Cent für Überstunden erhalten. Man arbeitet so lange wie nötig, fertig. Ich kenne das nur so und fühle mich keineswegs ausgebeutet.
Ferner wirkt sich die 40 Stunden Woche ja auch massiv auf die Überstudenzahlungen aus, sie setzen später ein. Das ist natürlich für den AN zunächst ärgerlch, aber es ist eben immer noch besser, überhaupt einen Job zu haben…
Grüße,
Mathias