Jagdszenen in Österreich: Bischöfin fürchtet nach Haider-Kritik um ihr Leben
Von GÜNTHER HÖRBST
Hamburg - Gertraud Knoll ist derzeit für niemanden zu sprechen. Die 41-jährige evangelische Bischöfin zog sich mit ihrem Mann und den drei Kindern Eleni, Levy und Esther zurück.
Man könnte auch sagen, sie suchte Deckung.
Grund für den unfreiwilligen Sonderurlaub der Superintendentin der Evangelischen Kirche im Burgenland, dem kleinsten österreichischen Bundesland:
eine abscheuliche Hetzkampagne sowie eine Unterschriftenaktion, die sie aus dem Amt treiben will.
Vor allem Politikern der rechtspopulistischen FPÖ Jörg Haiders ist die resolute Kirchenfrau ein Dorn im Auge, weil sie sich kritisch zur Freiheitlichen Partei und der neuen Regierung geäußert hat.
Abgetaucht ist Knoll allerdings nicht wegen der Kritik aus dem rechten Lager.
Anonyme Drohungen trieben sie ins Private. Und die Briefe, die sie seit mehreren Wochen bekommt, lassen keinen Zweifel über die Absichten der Schreiber aufkommen:
"Du ultralinke Pfaffin mit Heiligenschein, Du dreckige rote Demonstrantin!
Schade, dass Dich der Hitler nicht vergast hat", schrieb einer.
Ein anderer: „Du Drecksau, zieh die Kutte aus, wenn noch ein Funken Gottesfurcht in Dir steckt.“
Es folgten Morddrohungen und Ankündigungen von Kindesentführung.
Pfarrer Thomas Dasek, ein Vertrauter der Bischöfin, sagte dem Abendblatt: "Die Polizei nimmt die Drohungen sehr ernst.
Den Kindern wurden sogar Fingerabdrücke abgenommen."
In Österreich findet derzeit ein wahres Kesseltreiben gegen die Bischöfin statt.
Das Magazin „News“ berichtete erschreckt von einer „Hexenjagd“. Und die Kampagne wird hauptsächlich von FPÖ-Politikern geschürt.
Vor allem deshalb, weil Knoll am 19. Februar als Rednerin auf der großen Anti-Regierungs-Demonstration in Wien auftrat.
Dort machte sie die FPÖ für das Schüren von Ausländerhass verantwortlich.
Der FPÖ-Landtagsabgeordnete Edi Nicka bepöbelte sie daraufhin in einem offenen Brief, sie sei „Seite an Seite mit linken Randalierern, Anarchisten und Kommunisten“ marschiert.
Führende Kirchenvertreter sowie Politiker der Grünen und Sozialdemokraten stellten sich zwar hinter sie, doch genützt hat es wenig.
Im Burgenland sammelt die „Unabhängige Plattform Evangelischer Christen“ weiter Unterschriften gegen die Bischöfin - 2000 sollen es bereits sein.
Auffällig: Der Sprecher der Organisation, Klaus Fischl, war bis vor kurzem ebenfalls FPÖ-Mitglied. Er will weiter an der Absetzung Knolls arbeiten, weil sie die evangelischen Gemeinden vernachlässige. „Stattdessen geht sie mit Kommunisten und gewalttätigen Extremisten auf Demos.“
Knoll, die vor zwei Jahren als Präsidentschaftskandidatin gegen Thomas Klestil unterlag, will trotz aller Anfeindungen nicht aufgeben.
„Sie lässt sich nicht zum Schweigen bringen“, sagt ihr Vertrauter Pfarrer Dasek.
Genau das ist aber offenbar der Kern des Problems. Viele evangelische Christen, die etwa fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung ausmachen, finden ihr politisches Engagement unpassend. Sie solle sich lieber auf den Glauben konzentrieren.
Viele Protestanten haben es offenbar auch nie verwunden, vor sechs Jahren statt eines Bischofs eine Bischöfin bekommen zu haben.
Weiterer Grund für den Hass:
Unter den evangelischen Christen befinden sich überdurchschnittlich viele Wähler der FPÖ.
Für sie zählt die Loyalität zur Partei mehr als die zur Kirche.
Knolls Eintreten gegen die Politik der FPÖ und für mehr Toleranz trägt ein Übriges zur Treibjagd auf sie bei.
Ein Ende des unwürdigen Schauspiels ist nicht in Sicht: Knoll will auf jeden Fall ihr Amt behalten, die Synode der Evangelischen Kirche steht hinter ihr.
Knolls Gegner wollen aber ebenfalls keinen Meter abweichen.
===== soweit der Origalbericht des HH-Abendblattes =====
( Teil der Springer-Presse ! Fuer Ahnungslose: eher rechts konservativ einzustufen )
So siehts also intern bei der FPOe aus: exact wie frueher- nur keiner nahm es ernst - wie frueher- und die falschen Drecksaecke der FPOe koennen weiter ihr Unwesen treiben.
Hoffentlich blockieren NOCH mehr Laender als die EU diese ScheissPartei FPOe und wenn DAS RegierungDenke ist:
Dann RAUS mit dieser OE aus der EU.
Bloss RAUS !
Bye bye
Tom

