Österreich: Dünner Kaffee

Jetzt will ich es aber doch wissen…
Hallo strubbel,

begriffe von negern (sic!) für weiße in den usa: quarkfresse,
kotzgesicht usw.

Wie lauten diese Begriffe im englischen Original, bitte?
Ich frage dich deshalb, weil ich meinen ganzen (amerikanischen und kanadischen) Kollegenkreis damit genervt habe, mir Begriffe zu nennen, die Schwarze für Weiße verwenden, wenn sie verächtlich von ihnen sprechen.

Im übrigen gilt „black“ als durchaus gebräuchlich und akzeptabel, „negro“ und die verächtliche Ableitung „Nigger“ allerdings nicht, jedenfalls für Leute, die einen gewissen Bildungsgrad und auch die entsprechenden Umgangsformen haben.

allg. bezeichnung von türken für deutsche: kartoffel oder
kartoffelfresser.
das ließe sich so fortsetzen.

Und ist genau so angebracht wie Knoblauchfresser für einen Türken???
Du lehnst dich damit sehr weit aus dem Fenster, wenn du das als die „allgemeine Bezeichnung“ siehst. Was für ein Bild von der jeweiligen Nationalität hat denn jemand, der solche Wörter benützt? In welchen Kreisen muss man denn verkehren, um das als „allgemeine Bezeichnung“ zu verstehen???

natürlich ist das nicht sehr fein, aber einen schwarzen nicht
schwarz nennen zu dürfen ist absurd.

Das wird nicht bestritten. Zumindest amerikanische „blacks“ nennen sich selbst auch so.

neger heißt auf deutsch schwarzer.

Es ist richtig, dass der Begriff „Neger“ vom spanischen „negro“ (= schwarz) abgeleitet ist. Die ganze Etymologie ist mir jetzt nicht bekannt, aber ich hege die Vermutung, dass Spanier in früheren Zeiten die Afrikaner, die sie als Sklavenhändler nach Südamerika gebracht haben, nicht wie Menschen ihresgleichen gesehen und behandelt haben und deshalb ist dieser Begriff den englischsprachigen Schwarzen verhasst. Sollten wir das nicht respektieren?

Gruß
Uschi

huhu uschi,

ich spreche so natürlich nie jemanden an, nicht mal einen türken.
ich beurteile dann doch leute lieber nach ihrem verhalten.
ich habe mit dieser gruppe menschen(genauer männlich, türkische jugendliche von 12-ca.25 am ehesten probleme, aber trotzdem).
es geht mir jetzt auch eher darum, diesen begriff nicht verbieten zu lassen.
denn dann folgt, wie schon forderungen lauten, daß redewendungen, welche z.B. „türken“ (verb) enthalten, zu untersagen, auch wären „böhmische dörfer“ abzulehnen usw.
mit den englischen wörtern kann ich leider nicht dienen, weil ich mir nur die übersetzung gemerkt habe.
als mir jemand diese übersetzte sprach ich noch so grottenschlecht englisch, daß ich probleme mit dem behalten hatte.
heute spreche ich nur noch (zitat) „crab“ englisch, was immer das auch bedeuten möge.
aber ich höre mich nochmal um, kann aber dauern.
machnmal kann man es bei filmen mitbekommen, da werden diese bezeichnungen wohl 1:1 übersetzt. bin mir aber nicht sicher, ob die das im original wirklich sagen, sind doch in england und usa z.b. wörter mit F verboten.

cu

strubbel

Hallo Uschi,

Es ist richtig, dass der Begriff „Neger“ vom spanischen
„negro“ (= schwarz) abgeleitet ist. Die ganze Etymologie ist
mir jetzt nicht bekannt,

es käme auch die Ableitung von franz. negre in Frage.
Beide, das spanische und das französische Wort, kommen von lateinisch „niger“, das einfach „schwarz“ bedeutet.
Das Wort Neger taucht im Deutschen im 17. Jhdt auf.

Der euroamerikanische Streit um die korrekte Bezeichnung kommt Schwarzafrikanern komisch vor, so die einhellige Meinung der von mir gefragten Betroffenen (afrikanische Studenten hier in KA).
Für die meisten ist „Neger“ in Ordnung, „Farbige“ finden sie maniriert und unrichtig, „Afroamerikaner“ halten sie für glatten Quatsch.
„Afrikaner“, oder konkret: „Kameruner, Nigerianer (sic!), Gabuner, etc.“ wird am ehesten akzeptiert, obwohl all diese Wörter und Namen fast durchweg von Europäern geprägt wurden.

Beste Grüße Fritz

Hallo Fritz,

Der euroamerikanische Streit um die korrekte Bezeichnung kommt
Schwarzafrikanern komisch vor, so die einhellige Meinung der
von mir gefragten Betroffenen (afrikanische Studenten hier in
KA).

Ich bezog mich auf schwarze US-Amerikaner bzw. auf die Aussagen meiner amerikanischen und kanadischen Kollegen, die an meiner Sprachschule Englisch unterrichten. Und nach deren einhelliger Aussage wird „negro“ und dann wohl auch die deutsche Übersetzung „Neger“ nicht verwendet, weil es von Schwarzen als Herabwürdigung aufgefasst werden kann. Im übrigen hatte ich auch mal einen dunkelhäutigen Kollegen aus den USA, der diese Bezeichnung auch unpassend fand. Diese Leute nennen sich, wenn’s denn überhaupt Anlass dazu gibt, über ihre Hautfarbe zu sprechen, „black“, also Schwarze - im Gegensatz zu den Weißen. Die schwarzen „Underdogs“ aus den „Ghettoes“ nennen sich zwar hin und wieder selbst „nigger“, aber das ist deren Sprache, nicht die der „gebildeten“ Schichten.
Ist das denn so schwer zu verstehen?

Für die meisten ist „Neger“ in Ordnung, „Farbige“ finden sie
maniriert und unrichtig, „Afroamerikaner“ halten sie für
glatten Quatsch.

„Farbige“ (colored) ist in der Tat unangemessen, weil es nach „bunt“ klingt. Und dass ein Schwarzafrikaner „Afroamerikaner“ genannt werden soll, ist mir auch neu.

„Afrikaner“, oder konkret: „Kameruner, Nigerianer (sic!),
Gabuner, etc.“ wird am ehesten akzeptiert, obwohl all diese
Wörter und Namen fast durchweg von Europäern geprägt wurden.

Was spricht dann eigentlich dagegen, sie nach ihrem Herkunftsland zu bezeichnen? Wie Europäer oder Deutscher?
Und warum, Fritz, bestehst du jetzt so partout darauf, das Wort „Neger“ verwenden zu wollen? Sorry, da kann ich dir leider nicht ganz folgen.

Aber eigentlich haben wir uns jetzt auch ziemlich weit vom Dialektbrett entfernt, nicht wahr?

Gruß
Uschi

Hallo!

Ich bezog mich auf schwarze US-Amerikaner bzw. auf die
Aussagen meiner amerikanischen und kanadischen Kollegen, die
an meiner Sprachschule Englisch unterrichten. Und nach deren
einhelliger Aussage wird „negro“ und dann wohl auch die
deutsche Übersetzung „Neger“ nicht verwendet, weil es
von Schwarzen als Herabwürdigung aufgefasst werden kann.

Kanten die denn den Begriff „Neger“ von der Benutzung her - oder nahmen sie ihn als Übersetzung von „Nigger“?

Ich denke schon mal, dass das unterschieden werden sollte, sind ja unterschiedliche Sprach-/Kulturräume. Nur, weil in den VSA nicht „Nigger“ gesagt werden darf (sollte), muss sich doch hier niemand über das Wort „Neger“ aufregen…

Was spricht dann eigentlich dagegen, sie nach ihrem
Herkunftsland zu bezeichnen? Wie Europäer oder Deutscher?

Nichts, wenn ich weiß, wo jemand herkommt und es dafür eine (Gruppen-)bezeichnung gibt. Wenn du eine Gruppe Weißer siehst, kannst du dann so ohne weiteres Europäer von (Nord-/Süd-)Amerikanern (z.B. Deutsch-Argentinier), (Süd-)Afrikanern, … unterscheiden? Und was sagst du, wenn sie aus verschiedenen Regionen der Welt kommen? Oft genug ist eine „korrekte“ Bezeichnung nur schwer zu finden - und das ist bei Schwarzen nicht anders.

Genauso, wie ich Frauen und Männer unterscheide, oder Großnasige und Dicke, muss es doch auch möglich sein, Menschen mit ihrer Hautfarbe zu beschreiben. Jedenfalls dann, wenn es ein auffallendes Unterscheidungsmerkmal ist („Schau mal, der Mann da drüben!“ - „Welcher, da sind drei?“ - „Der schwarze!“) oder eine Bevölkerungsschicht beschreibt: „Schwarze machen soundso viel Prozent der Opfer rassistischer Angriffe aus, aber nur soundso viel Prozent der Täter“. Solch ein Wort wird einfach benötigt und es ist völlig natürlich, es zu benutzen.

Und warum, Fritz, bestehst du jetzt so partout darauf, das
Wort „Neger“ verwenden zu wollen? Sorry, da kann ich dir
leider nicht ganz folgen.

Ich weiß nicht, ob er’s tut, aber vielleicht, weil es ein bereits sehr lange und weitläufig benutztes Wort ist/war? Es ist ein Wort, das sich in unserer Sprache findet und nach dem, was ich hier bisher gelesen habe, gibt es durchaus einige Menschen, die dieses Wort wertungsfrei benutzen. Ob nun Schwarze/r besser ist als NegerIn? Vom Wort her ist es ja anscheinend das gleiche…

Aber eigentlich haben wir uns jetzt auch ziemlich weit vom
Dialektbrett entfernt, nicht wahr?

Richtig.

Trotzdem Gruß an dieser Stelle,
Stefan :smile:

Haare rauf…
Hallo Stefan,

Ich bezog mich auf schwarze US-Amerikaner bzw. auf die
Aussagen meiner amerikanischen und kanadischen Kollegen, die
an meiner Sprachschule Englisch unterrichten. Und nach deren
einhelliger Aussage wird „negro“ und dann wohl auch die
deutsche Übersetzung „Neger“ nicht verwendet, weil es
von Schwarzen als Herabwürdigung aufgefasst werden kann.

Kanten die denn den Begriff „Neger“ von der Benutzung her -
oder nahmen sie ihn als Übersetzung von „Nigger“?

Liest denn keiner mehr richtig??? Wo hab ich „nigger“ geschrieben in dem Absatz darüber?
Also nochmal:
dt. Neger = engl. negro
dt. Schwarzer = engl. black
Können wir uns wenigstens darauf einigen?

Und „negro“ gilt bei US-amerikanischen Schwarzen als Herabwürdigung. Sie finden das Wort „black“ angemessen.

Ich denke schon mal, dass das unterschieden werden sollte,
sind ja unterschiedliche Sprach-/Kulturräume. Nur, weil in den
VSA nicht „Nigger“ gesagt werden darf (sollte), muss sich doch
hier niemand über das Wort „Neger“ aufregen…

siehe oben: Neger ist nicht „nigger“

Und jetzt mag ich nimmer. Ich bleib bei „Schwarze/r“, weil ich da sicher sein kann, dass es nicht beleidigend ist.

Grüße
Uschi

PS: Sollen wir die Diskussion hier beenden, bitte…

im Radio hörte ich heute:
„Negaschwoaß“ = Negerschweiß

Hallo Fritz!
Der Betrag ist zwar schon „uralt“, aber ich muß da doch meinen „Senf“ dazugeben.
Negerschweiß ist nicht so unbedingt in Österreich ein geläufiges Wort.
Aber gémeint damit ist SCHWARZER Kaffee.

Nur noch so nebenbei:
Bei uns in Oberösterreich / Linz sagen wir zu einem dünnen Kaffee:
a´Schlodan----Also ein Kaffee, der nach nichts schmeckt. Wobei das „o“ nicht als o gesprochen wird, sondern —t´ja wie soll ich DAS wieder erklären—als dumpfes o.
Ich hoffe, du verstehst, was ich da ausdrücken will.

Ein lieber Gruß
s´Zwergerl

Ja, der Gschlodda wars! :smile: Danke!

Eun-Mok

Hallo eun-mok!
bin beim stöbern auf deinen beitrag gestoßen, aber auch wenn es schon lange her ist, wundert mich doch, dass zwar endlos über das problem wie man „nichtweißfarbige“ mitmenschen zu bezeichnen hat, diskutiert wurde, aber niemand danach gefragt hat, woher denn das „gschloder“ kommen mag. ich denke, das leitet sich von der „SCHLEMPE“ ab, so wird der (übelriechende, alkoholschwache)rückstand eines schnapsbrennvorganges in der fachsprache genannt und wurde früher, mangels anderer alkoholischer getränke, notgedrungen von „landstreichern, sandlern, hobos“, und wie mittellose sonst noch genannt wurden, dennoch getrunken, also „geschlempert“ wo es nicht mehr weit zum „g’schlader“ ist.
grüße aus wien
richard

Acho!
Hallo Richard,

schön, dass sich noch jemand tatsächlich auf die ursprüngliche Frage bezieht. :wink:
Ich hatte ja schon etliche Antworten bekommen, aber dank auch Dir für diese interessante Zusatzinformation.
Ein wenig bin ich verwundert über die Auswirkungen einer „Gschlodda-Frage“. :I

Grüsse aus dem sonnigen Berlin,
Eun-Mok

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