Leidest auch du unter Ohrenschmerzen beim Fliegen? Woher dieser Schmerz kommt und wie du vorbeugen kannst, erfährst du hier.
Ohrenschmerzen beim Fliegen sind keine Seltenheit - Kinder sind jedoch öfter betroffen. Foto: istockphoto
Ursache des Ohrenschmerzes</h2<
Unser Ohr ist für den Druckausgleich zuständig. Generell sollte auch dein Ohr damit kein Problem haben. Bei einem Flug allerdings ändert sich der Umgebungsdruck innerhalb kürzester Zeit und unser Ohr bekommt Probleme damit, diesen Druckausgleich zu vollziehen. Die meisten Menschen haben beim Start noch keine Probleme, erst bei der Landung kommt es zu Beschwerden. Der Druck in der Kabine verringert sich während des Starts um etwa ein Viertel , was für gewöhnlich ohne Probleme ausgeglichen werden kann. Während das Flugzeug in der Reiseflughöhe verweilt wird der Druck innerhalb des Flugzeugs künstlich bei ¾ gehalten, während er sich während der Landephase sehr zügig wieder dem Atmosphärendruck anpasst. Du kannst den Druck auch einfach aktiv mithilfe von Schlucken, Gähnen oder Kauen selbst ausgleichen. In manchen Fällen kann jedoch auch dies nicht mehr helfen und ein sogenanntes Barotrauma ist die Folge. Unter Erwachsenen ist es mit fünf Prozent eher weniger vertreten. Bei Kindern wiederum betrifft es 25 Prozent.
Barotrauma: Was ist das genau?
Beim Barotrauma handelt es sich um eine Störung durch Unter- oder Überdruck in Körperhöhlen durch zügigen Druckwechsel. Der Druck wird mithilfe der Eustachischen Röhre ausgeglichen, ist diese jedoch angeschwollen oder kann aus einem anderen Grund den Druck nicht ausgleichen kommt es zum Barotrauma des Mittelohrs. Da das Trommelfell den Gehörgang von außen hin verschließt ist ein Druckausgleich von außen nicht möglich. Du kannst jedoch normal wie bereits gesagt aktiv zum Druckausgleich mithilfe von Schlucken, Kauen oder gezieltem Gähnen beitragen. Hilft dies nicht mehr, musst du mit Schmerzen im Ohr, Hörminderung, Schwindelgefühl und Übelkeit als Anzeichen für das Barotrauma rechnen. In seltenen Fällen kann es sogar zum Trommelfellriss, Einblutung ins Mittelohr und Schwerhörigkeit als Folge führen. Das Barotrauma tritt bei Kindern öfter auf, da die Eustachische Röhre kleiner und enger ist und der Muskel, der für die Öffnung der Röhre verantwortlich ist, ebenfalls wesentlich kleiner ist als bei Erwachsenen. Dieser Muskel öffnet bei einem erwachsenen Menschen im wachen Zustand einmal pro Minute, bei einem Säugling wiederum lediglich einmal alle fünf Minuten. Dies wiederum erschwert den Druckausgleich ebenfalls. Im Schlaf verringert sich die Anzahl dieser Öffnungen erheblich. Besonders anfällig für das Barotrauma sind Menschen, die bereits vor dem Flug unter einer Erkältung oder Atemwegserkrankung leiden. Die Eustachische Röhre ist dann oft angeschwollen und erschwert den Druckausgleich.
Den Ohrenschmerzen vorbeugen
[Ohrenschmerzen][1] kannst du mit einigen einfachen Tricks vorbeugen. Wichtig ist es, dass du nicht erst aktiv wirst, wenn die Beschwerden bereits da sind. Während der Landephase solltest du trinken oder kauen. Da der Muskel zur Eustachischen Röhre während des Schlafens weniger öffnet und somit den Druckausgleich erschwert, sollten Kinder während der Landung geweckt und gefüttert werden. Wenn du bereits erkältet bist, wenn du in den Flieger steigst, solltest du während des Fluges ausreichend trinken und vor der Landung abschwellende Nasentropfen verwenden. Dies erweitert die Eustachische Röhre und erleichtert den Druckausgleich. Eine weitere Präventionsmöglichkeit sind spezielle Ohrenstöpsel mit eingebautem Druckminderer. Dieser verlangsamt die Geschwindigkeit der Druckänderung zwischen der Umgebung und dem Bereich vor dem Trommelfell. Dies gibt der Eustachischen Röhre genügend Zeit den Druck auszugleichen.
Spannende Fragen zum Thema gibt es in der Community
[- Welche Tipps gibt es gegen Druck auf den Ohren während eines Fluges?][2]
[- Was tun bei starken Ohrenschmerzen während des Fliegens?][3]
[- Helfen Ohrenstöpsel gegen Druck beim Fliegen?][4]