'Ordnung rein bringen' = heiraten

Hallo!

Nach der Verkündung des zweiten sich auf dem Weg befindlichen Nachwuchses war die erste Reaktion der werdenden Urgroßmutter (Jg. 1940): „Dann müsst ihr aber jetzt mal heiraten! … Warum? Na damit mal alles seine Ordnung hat.“

Ah ja. Unabhängig davon, dass wir NICHT heiraten, nur weil Kind Nr. 2 unterwegs ist, stellt sich mir natürlich die Frage, was eigentlich der Status „verheiratet“ an einer Partnerschaft ändert.

Ich finde die Idee einer Feier mit allen geliebten Verwandten und Freunden schön. Ein Tag für das Paar, das sich feiert und feiern lässt. Aber: Eine Hochzeit ist ggf. teuer und sie kostet viel Vorbereitungszeit. Und im Ernstfall einen Scheidungsanwalt.

Und sonst? Es ändert sich nichts am gemeinsamen Leben (nahezu jeder lebt vorher schon mit dem Partner zusammen, und kennen und lieben sollte man ihn auch), am Sexualleben (dieses wird ja heute durchaus in den meisten Fällen vor der Ehe praktiziert), am gesellschaftlichen Status (außer im Erb- und Steuerrecht sind wir nahezu überall gleichgestellt, sogar im ÖD gibt es keinen Unterschied) oder am Ansehen (ich jedenfalls wurde noch nie benachteiligt, weil ich nicht verheiratet war oder einen anderen Nachnamen hatte wie mein „Mitbewohner“). Es ändert sich nicht mal was an der finanziellen Situation (zumindest nicht bei uns).

Warum also habt ihr geheiratet? Hat es etwas in eurer Beziehung verändert?
Oder: Warum kommt es für euch nicht in Frage?

Grüße,
sonne

außer im Erb- und
Steuerrecht sind wir nahezu überall gleichgestellt,

Da hast du deine Antwort.

Obwohl ich sagen kann, dass im Patchwork da jede Menge Unordnung überbleibt. Die reicht mir komplett.

Tilli

Hallo, sonne.

…die erste Reaktion der werdenden Urgroßmutter
(Jg. 1940): "Dann müsst ihr aber jetzt mal heiraten! …
Warum?

Früher waren die Ansichten eben so. Streng (ich sag das jetzt mal so) Katholisch also erst heiraten, dann Liebe machen…

Ah ja. Unabhängig davon, dass wir NICHT heiraten, nur weil
Kind Nr. 2 unterwegs ist, stellt sich mir natürlich die Frage,
was eigentlich der Status „verheiratet“ an einer Partnerschaft
ändert.

Nichts! Wenn ihr es beide nicht für wichtig haltet dann kann euch keiner zwingen zu heiraten. Wichtig ist doch das ihr euch liebt und die gemeinsame Zeit zusammen geniesst!
Eine Hochzeit ist eine schöne Erklärung für den Partner / (und für die Familie/n) aber in der heutigen Zeit hat dies an der ursprünglichen Bedeutung verloren.

Ich finde die Idee einer Feier mit allen geliebten Verwandten
und Freunden schön. Ein Tag für das Paar, das sich feiert und
feiern lässt.

Dan feiert doch euer Glück, feiert eure Kinder, feiert das ihr schon so lange eng zusammen seid!

Eine Hochzeit ist ggf. teuer und sie
kostet viel Vorbereitungszeit. Und im Ernstfall einen
Scheidungsanwalt.

Willst du dich möglicherweise einfach nicht fest an deine Freundin und deine Kinder binden? Hast du Ängste??

Warum also habt ihr geheiratet? Hat es etwas in eurer
Beziehung verändert?
Oder: Warum kommt es für euch nicht in Frage?

Ich bin nicht verheiratet. ich habe mich vor wenigen Wochen in eine Beziehung mit einer Frau gestürzt die 30 Jahre lang unglücklich verheiratet war und selbst stehe ich auch eher skeptisch zum Thema Hochzeit. Natürlich kann die Ehe was sehr schönes sein, aber wenn ihr beide meint es MUSS nicht sein, und die Ehe für euch (beide) NUR einen Trauschein bedeutet dann lebt doch so weiter wie ihr das wollt.
Meine Schwester (33J) ist grad zum 4. mal verheiratet. Ich sehe das so als ob Hochzeit für sie bedeutet: bleib bei mir.
Meine Eltern hingegen haben ihre Hochzeit letztes Jahr in Las Vegas nach 35 Jahren erneuert. Fand ich auch süss! aber wenn du und deine Freundin denken: Wir brauchen das einfach nicht., dann tut es auch nicht. Sicherlich wird dir in deinem Leben was fehlen, Die Verlobung, der Moment in dem du nervös vor ihr auf die knie sinkst und ihr den Ring übergibst, und sowas eben.
Vielleicht heiratet ihr ja auch später irgendwann nochmal…?
lass dich nicht dazu zwingen wenn du nicht bereit dafür bist, aber rede offen mit deiner Freundin wie du darüber denkst.

Grüsse und Glückwünsche!

Hi,

schön für euch daß ihr eine Hochzeit aus finanziellen Gründen nicht braucht.

Damit bildet ihr meiner Meinung nach aber eine Ausnahme.

Bei den meisten Familien ist nach wie vor ein unterschiedliches Gehaltsniveau bei den Partnern und somit lohnt sich finanziell eine Ehe!

Für mich käme eine Ehe aus finanziellen Gründen in Betracht.

Grüßle,

Ralf

Hallo!

Finanziell „lohnenswert“ ist sicher relativ. Eine steuerliche Ersparnis ist ja bei vielen heute sehr gering - sie wird erst relevant, wenn ein Teil aussetzt zu arbeiten oder enorm reduziert. Wenn ich mein Umfeld betrachte, geschieht dies bei den meisten Frauen nur für einen sehr begrenzten Zeitraum von maximal einem Jahr. Andererseits sind Verheiratete ja beim Elterngeld aufgrund des Progressionsvorbehalts benachteiligt. Im Vergleich zu Verheirateten stehen wir da in der Jahresendabrechnung nicht wesentlich schlechter da. Andererseits weiß ich aber auch, dass eine mittelgroße Hochzeit mit ein wenig Stil (30 - 50 Gäste, weißes Kleid, Essen in einem Ladgasthof o.ä.) mit mindestens 5.000 Euro zu Busche schlägt.

Ich glaube also nicht, dass der Hintergedanke meiner Oma unsere finanzielle Besserstellung ist :wink:

Rein rational kann es natürlich für den ein oder anderen ein Grund sein. Ich find’s nachvollziehbar, ist für uns aber kein Argument pro Heirat wegen des zweiten Kindes.

Grüße!

Hallo!

Ich bin der weibliche Part der wilden Ehe :smile:

Natürlich gibt es eine gewisse romantische Vorstellung einer Heirat. Ich habe schon schöne Hochzeiten erlebt und bei mir gedacht: „So etwas möchte ich auch mal.“ Ich habe während der ersten Schwangerschaft mit meinem Partner über die Eheschließung gesprochen und wir sind zud em Ergebnis gekommen, dass es keinen Unterschied für uns und das Kind macht, ob wir verheiratet sind oder nicht. Besonders die „Notheiraten“ im schwangeren Zustand finde ich schwierig - man weiß ja vorher nie, wie es einem geht, ich merke es gerade jetzt - die ersten Wochen nur mit mir zu tun und keine Kraft, irgendetwas zu organisieren. Also steht ja bei diesen Feiern nicht das Feiern im Vordergrund, sondern ein tieferer Sinn, ein Glaube, eine Notwendigkeit!?!

Wenn solche Aussagen wie die meiner Oma (übrigens nicht katholisch - völlig gottlos sozusagen) höre, dann frage ich mich halt, was anders wäre wenn… Gleicher Name, okay, eine Steuererklärung, mmh… Aber ansonsten?!

Ich bin gespannt, ob hier auch jemand sagt, es habe seine Beziehung verfestigt oder auf eine neue Ebene gehoben. Das wäre eine interessante Antwort (v.a. die Begründung dahinter).

Grüße,
sonne

P.S.: Und ein Antrag mit auf die Knie fallen - um Gottes Willen! :wink:

Hallo,

(außer im Erb- und Steuerrecht sind wir nahezu überall gleichgestellt

Du scheinst dich ja gut informiert zu haben. Da brauche ich dir wohl nicht zu erzählen, dass man als Unverheirateter weder Anspruch auf Zugewinnausgleich noch auf Versorgungsausgleich hat, und auch der Unterhaltsanspruch nicht derselbe sein wird wie bei Verheirateten. Aber wenn man durchgehend berufstätig ist, dasselbe Einkommen hat und bei Anschaffungen und Investitionen die Eigentumsverhältnisse immer sauber und gerecht regelt, dann spielt das keine Rolle.

Gruß
A.

Hallo,

sei doch mal ehrlich: Es geht doch weniger um „warum eigentlich“ als eher um „aus Prinzip nicht“, wenn jemand das Thema so angeht, wie hier beschrieben. Nein, nur um „eines tolles Tages willen“ macht die Sache sicherlich keinen Sinn, und Eheschließungen, die wirklich nur „um der tollen Fete“ wegen stattfinden, und bei denen das Brautkleid, die perfekte Location und das Essen wichtiger als die Inhalte sind, sind sicherlich hinterfragenswert, und scheitern nicht umsonst oft recht schnell daran, dass nach der wahnsinnig tollen Hochtzeitsreise der ganz normale Alltag wieder so eintritt, wie er auch davon bestanden hat.

Und wenn man gleich an den Scheidungsanwalt denkt, dann ist es mit einer auf mehr als nur absehbarer Dauer angelegten Einstandsgemeinschaft, in der man an mehr als an die nächsten paar Jahre denkt, die man auch alleine über die Runden bekommen würde, offenbar auch nicht so weit. Und dann kann man sich natürlich „den ganzen Aufwand“ auch sparen, und in Beliebligkeit und Unverbindlichkeit bleiben.

Ob allerdings im Falle des Falles die Sache ohne Trauschein dann wirklich einfacher wird, steht auf einem ganz anderen Blatt. Und da trügt die Laiensicht leider regelmäßig. Ja, eine Scheidung ist - im absehbaren Maße - nicht ganz billig und belastend. Nur weil man dies ohne Trauschein nicht so ohne weiteres absehen kann, bedeutet das noch lange nicht, dass die Sache dadurch dann tatsächlich billiger und stressfreier würde. Gerade wenn Kinder und Immobilien mit im Spiel sind, kann man aus rein praktischen Gründen nur ganz dringend zur Eheschließung raten, die massenhaft erprobte und über die letzten hundert Jahre immer mal wieder an sich ändernde gesellschaftliche Umstände angepasste Regelungen mitbringt, die dann greifen. Die mögen dem Laien im Einzelfall nicht immer gleich einleuchten, und sogar Unverständnis hervorrufen, sind aber unter dem Strich regemäßig allemal besser und in der Anwendung praktischer als all der Zirkus, der bei einer nicht gütlichen Trennung ohne Trauschein stattfindet.

Und auch wenn der Tod natürlich immer nur „die anderen trifft“, und selbstverständlich niemals nicht vor Erreichen des einhundersten Lebensjahres anklopft, spricht die Statistik leider eine ganz deutlich andere Sprache: Jeder 4. von uns wird deutlich vor Erreichen seiner statistischen Lebenserwartung sterben, und die Fahrt gegen den Brückenpfeiler kündigt sich nicht durch jahrelanges Leiden vorab an, was einem dann Warnung genug für eine angemessene erbrechtliche Gestaltung ist.

Es kommt nicht von ungefähr, dass viele „überzeugte ach so moderne Lebenspartnerschaften“ just dann vor dem Standesamt enden, wenn der eine oder andere Partner mal die Sense hat blitzen sehen, und dann die Erkenntnis kommt, dass das schon ewig als selbstverständlich erachtete und geplante Testament dummerweise doch noch nicht geschrieben worden ist, und ein solches nicht ansatzweise die Regelungen hätte bieten können, wie dies das stinknormale gesetzliche Ehegattenerbrecht geschafft hätte. Von den steuerlichen Konsequenzen für einen Begünstigten der Klasse III im Vergleich zur Klasse I mal ganz zu schweigen.

Nein danke, ich habe mehr als einmal hier eine junge Witwe sitzen gehabt, die es ach so toll fand, dass Männe alleine für den Hauskredit den Kopf hin gehalten hat - und deshalb natürlich auch alleine im Grundbuch stand - damit es im Falle einer Trennung „keinen Stress“ geben sollte, und die es gut fand, dass Männe auch Vorsorge betrieben hat (allerdings für sich und ohne darüber nachzudenken damit eben auch im Falle des Falles für seine gesetzlichen Erben), und jetzt in eine perfekt blankgeputzte Röhre schaute.

Ob es von der emotionalen Seite her reicht, muss jedes Paar für sich entscheiden. Die reine Vernunft spricht - sobald Kinder und Immobilien im Spiel sind - eine ganz klare und eindeutige Sprache, über die es sich nicht weiter zu diskutieren lohnt, weil dazu wirklich mehr als genug gesagt und geschrieben worden ist.

BTW: Und was ich wirklich pervers finde ist natürlich die Geschichte das Standesamt wie der Teufel das Weihwasser zu fürchten und dann an allen Ecken und Enden nach Möglichkeiten zu suchen anderweitig den Schutz und die Vorteile einer Eheschließung zu erreichen, und sich auch noch darüber zu beschweren, dass dies nun mal nicht ansatzweise gelingt.

Gruß vom Wiz

hi

„Notheiraten“ im schwangeren Zustand finde ich schwierig - man
weiß ja vorher nie, wie es einem geht

oder ob man das kind nicht verliert - und schwupps war die ganze schöne Heirat für umme… wenn ich keine anderen gründe habe als den „ordnung“ reinzubringen damit „die leute“ nicht mehr komisch gucken sollte ich es eh lassen :wink:

dann frage ich mich halt, was anders wäre wenn… Gleicher Name, okay, eine
Steuererklärung, mmh… Aber ansonsten?!

die Trennungen sind wesentlich teurer - und der Ehepartner bekommt mal die witwenrente wenn er einen überlebt (und umgekehrt natürlich :wink: ) das sind die EINZIGEN zusätzlichen Unterschiede

Ich bin gespannt, ob hier auch jemand sagt, es habe seine
Beziehung verfestigt oder auf eine neue Ebene gehoben. Das
wäre eine interessante Antwort (v.a. die Begründung dahinter).

ich denke einige Ehen scheitern eben genau daran, dass man sich gedacht und gewünscht und evtl. auch erwartet hatte, dass die Beziehung besser / tiefer / auf einer höheren Ebene stattfinden würde und dann merken sie: ist garnicht so - sind enttäuscht und gefrustet

LG Hex

Aus dem Gefühl heraus
Hallo sonne,

ich wollte auch nie heiraten!:smile:

Aber dann kam ER - der Heiratsantrag! Glücklicherweise via Email (mein (Noch-Nicht-)Mann weilte für einige Wochen in Südamerika), so dass ich nicht direkt reagieren musste. Ich habe mir nach seiner Rückkehr auch noch drei Monate Zeit gelassen, bis ich das Thema angesprochen/Ja gesagt habe.

Das war einfach ganz spontan/verrückt (wir kannten uns gerade neun Monate), aber es hat sich gut angefühlt.

Da ging es nicht um Kinder (die ohnehin nicht vorhanden waren/sind), nicht um steuerliche Vorteile (auch wenn unser Steuerberater uns um den Hals gefallen ist), nein, es war einfach nur das Gefühl.

Wir haben auch nur ganz schlicht standesamtlich im kleinen Kreise geheiratet - ich nicht in Weiß, Essen gab es in unserer Wohnung mit Unterstützung eines Catering-Services. Später haben wir mal eine Gartenparty bei meinen Eltern veranstaltet. Auf Hochzeitsreise waren wir nie - ergo: Kosten sehr überschaubar!

Ich habe es selbst nicht geglaubt, aber in der „Hochzeitsnacht“ hat es sich wirklich anders/besser angefühlt. Lach, nein, nicht der Sex, sondern dieses Gefühl, irgendwie „zu Hause zu sein“. Schwer zu beschreiben.

Für meinen verstorbenen Mann war dieser „Status“ immer um einiges wichtiger als mir. Er hat ihm sehr viel Sicherheit/Vertrauen vermittelt.

Natürlich kann man solche Empfindungen auch ohne Heirat haben.

Aber Du hast ja gefragt, welche Erfahrungen andere haben! :smile:

Ich war jedenfalls gern verheiratet!

Mit dem plötzlichen Ableben meines Mannes kann ich auch nur dankbar sein, dass wir mit unserer Heirat auch alle anderen „Angelegenheiten“ (Immobilien, Testament, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht etc.) frühzeitig regelt haben.

Wird eigentlich der unverheirateten „Witwe“ auch von der Deutschen Rentenversicherung und dem Arbeitgeber drei Monate die Rente/das Gehalt ausgezahlt???

Liebe Grüße und viel Glück mit dem Nachwuchs

Kathleen

die Trennungen sind wesentlich teurer -

Das kommt darauf an, von wo man es sieht. Im Allgemeinen war die Trennung für die Ehefrau, die „nur“ Haus und Kinder gemacht hat, wesentlich teurer. Stichwort Opportunitätskosten.

und der Ehepartner
bekommt mal die witwenrente wenn er einen überlebt (und
umgekehrt natürlich :wink: ) das sind die EINZIGEN zusätzlichen
Unterschiede

Na, und das Erbe?

Ich bin gespannt, ob hier auch jemand sagt, es habe seine
Beziehung verfestigt oder auf eine neue Ebene gehoben. Das
wäre eine interessante Antwort (v.a. die Begründung dahinter).

Doch, kennst du keinen? Ich kenne da einige. Im Allgemeinen muß man sich dann nicht mehr mit (ungültigen) Vollmachten für den Pflegefall o.ä. rumschlagen.
Das kann ungemein entspannend sein, zumal wenn ein Partner von Vorsorge nichts wissen will.

Tilli

Rein rational kann es natürlich für den ein oder anderen ein
Grund sein. Ich find’s nachvollziehbar, ist für uns aber kein
Argument pro Heirat wegen des zweiten Kindes.

Probiers doch aus. Hier darf jeder, wie er will.
Und berichte uns.

Tilli

Hallo,

da ich gerade auf der Hochzeit meines Bruders war:

für die Familie ist es ein klarstellen, dass seine Freundin nun zur Familie gehört. Vorher „nur“ Freundin, aber nun Familienmitglied - das fühlt sich für mich als Angehörige schon etwas anders an. Mag blöd sein, und für die Familie heiratet man ja nicht - aber es ist einfach eine Meldung aus einem Umfeld :wink:

lg, Dany

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Eine steuerliche Ersparnis ist ja bei vielen heute sehr gering - sie wird erst relevant, wenn ein Teil aussetzt zu arbeiten oder enorm reduziert.

Das gilt nur, wenn die beiden Einkommen mehr oder weniger gleich sind. Sobald einer der beiden Partner nennenswert weniger verdient als der andere, wirkt sich das Ehegattensplittung spürbar aus.

Andererseits sind Verheiratete ja beim Elterngeld aufgrund des Progressionsvorbehalts benachteiligt.

Bei Unverheirateten wird das Einkommen des weiterarbeitenden Partners genauso versteuert wie ohne Elterngeld. Der elterngeldbeziehende Partner zahlt meist keine Steuern. Bei Verheirateten wird das Elterngeld nicht versteuert, das Einkommen des weiterarbeitenden Partners wird mit einem etwas geringeren Steuersatz belegt als zuvor. Wo ist da die Benachteiligung?

Sorry, das klingt alles so, als habe dir jemand unter Hinweis auf solche Halbwahrheiten eingeredet, dass es finanziell keinen Unterschied mache, verheiratet zu sein oder nicht.

Gruß
A.

Hallo,

Wir haben auch nur ganz schlicht standesamtlich im kleinen Kreise geheiratet - ich nicht in Weiß, Essen gab es in unserer Wohnung mit Unterstützung eines Catering-Services. Später haben wir mal eine Gartenparty bei meinen Eltern veranstaltet. Auf Hochzeitsreise waren wir nie - ergo: Kosten sehr überschaubar!

Kommt mir irgendwie bekannt vor :wink: Den Polterabend für jede Menge wohlmeinende Menschen vor der standesamtlichen Hochzeit haben wir ad hoc mit Grill und Bier aus dem Boden gestampft, und für die selbstverständlich vorgesehene „große Fete“ im Zusammenhang mit kirchlicher Hochzeit hat es jetzt schon über zehn Jahre angesichts der ein oder anderen Dinge in unserem Leben noch nicht gereicht. Und die ein oder andere Woche Dänemark, die man sich mal in den ersten Jahren irgenwie rausgeschnitten hat, waren jetzt auch nicht wirklich eine Hochzeitsreise. Davon, dass wir uns auf einer ersten gemeinsamen Fernreise kennengelernt haben, und da natürlich schon gleich diverse weitere Reisen geplant wurden, von der bis auf einen Weihnachtseinkauf in NYC auch noch alles auf Realisierung wartet, ganz zu schweigen.

Aber: Ja, es fühlt sich gut an, es fühlt sich richtig an! Wir sind eine Familie und nicht nur eine Mutter und ein Vater, die so lange mit „zufällig gemeinsamen“ Kindern zusammen wohnen, wie es Spaß macht. Die schon so manche Situation durchstanden haben, die zwar keinen Spaß machte, in der man aber erfahren hat, wie das ist, wenn da jemand anderes bedingungslos an den Versprechen fest hält, auf Dauer und bis in letzter Konsequenz für einen da zu sein, und ganz bewusst Hürden dafür aufgestellt hat, gerade eben nicht „einfach gehen“ zu können. Die sind natürlich keine Garantie dafür, es nicht irgendwann doch einmal zu tun, aber wenn ich mir ansehe, aufgrund welcher Kleinigkeiten inzwischen viele Beziehungen aus einer Augenblicksentscheidung heraus beendet werden „weil es ja so einfach ist“, und dass dies dann oft genug in einem ständigen Umzugs hin und her mündet, dann ist es schon gut, wenn der Aufwand so groß ist, dass man sich das Thema zweimal überlegt.

Gruß vom Wiz

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Hallo!

Auch wenn ich dieses Gefühl von „zur Familie gehören“ nach sechs Jahren Beziehung ohne Trauschein und nun auch zweiten Kind schon habe, ist dies durchaus ein Argument, was in die Kategorie „gefühlstechnisch“ fällt und für mich nachvollziehbar ist!

Danke für diesen Einwand :smile:

Grüße!

Hallo,

ich brauche keinen Unterhalt und keinen Zugewinnausgleich. Wir verdienen beide unser eigenes Geld. Wir setzen beide wegen des Nachwuchses jeweils mehrere Monate unabhängig voneinander von der Arbeit aus, während der andere aber keine Unsummen anhäuft. Wir haben kein Eigentum und planen nicht dessen Anschaffung. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, nach vielen Jahren Beziehung zu zweit Kinder zu bekommen - weil wir für immer zusammen sein wollen.

Die Frage, die sich mir bei diesen unverständlichen Ausrufen älterer und auch jüngerer Mitbürger („Aber verheiratet seid ihr nicht? Warum denn nicht???“) stellt, ist eben, JA WARUM EIGENTLICH? Was würde sich denn ändern? Mir geht es nicht um die Finanzen. Wenn jeder sagen würde, er hätte der Steuern wegen geheiratet, dann wäre das traurig. Irgendwie habe ich gehofft, hier offenbaren einige irgendetwas mit GEFÜHL. Ich brauche das Versprechen meines Partners nicht, dass er für immer bei mir bleibt, indem er auf Knien vor mir hockt. Gemeinsame Verantwortung für Kinder und Liebe halte ich für das wesentlich gewichtigere und überzeugendere Argument.

Ich habe alle Formen von Beziehungen scheitern sehen. Darum geht es nicht. Meine Oma will, dass wir heiraten, weil man das eben so macht. Aber über diesen Punkt sollten die Jüngeren doch langsam hinweg sein. Oder nicht?

Grüße!

Hallo!

Ich heirate nicht „aus Prinzip nicht“. Ich heirate schon irgendwann. Aber nicht schwanger. Vorher haben wir es nicht geschafft, nun will ich nicht. Aber alle fragen, warum wir es denn nun nicht „noch schnell nachholen“. Das finde ich kurios. Wovor schützt die Ehe mich oder meinen Partner denn während der Schwangerschaft oder der Geburt? Ich sehe keinen Unterschied ob des Status in den nächsten Monaten und vielleicht eins, zwei Jahren. Wir teilen das Sorgerecht, wir teilen die Elternzeit, wir haben jeweils ähnliche Verdienstausfälle…

Für mich ist eben die Idee hinter der Ehe irgendwie nicht mehr verständlich. Wenn es nur um Steuerersparnis und Erbrecht geht, dann ist das irgendwie traurig. Der ursprüngliche Gedanke war doch mal die Versorgung des anderen Partners. Aber auch das ist doch heutzutage hinfällig. Wer will den bitte von seinem Partner versorgt werden? Ich nicht! Ich will auf eigenen Beinen stehen und auch im Fall der schlimmsten Fälle in der Lage sein, wenigstens für mein Überleben zu sorgen. Wir sind finanziell und beruflich jetzt nicht übermäßig privilegiert (sagen wir: es geht uns gut), jeder von uns hat bereits vor Beginn der Beziehung dafür gesorgt, dass ein Unglücksfall (Unfall, Berufsunfähigkeit, solche Sachen) abgesichert ist. Daran hat sich nichts geändert und würde sich durch eine Ehe auch nichts ändern. Ich könnte ja nicht von meinem Mann erwarten, plötzlich mein Einkommen mit erwirtschaften zu müssen, wenn meines wegfiele!? Jedenfalls ist es mir ein Rätsel, wie das gehen sollte.

Für uns ist die Basis des „Wir wollen für immer zusammen bleiben“ die Entscheidung für gemeinsame Kinder. Ich habe ganz junge kinderlose Ehen kaputt und Unverheiratete mit Kindern getrennte Wege gehen sehen. Es gibt für nichts eine Garantie, aber ich habe natürlich die Hoffnung, dass es so bleibt, wie es ist. Wenn ich den Mann nicht mehr liebe, dann bleibe ich nicht bei ihm, auch wenn ich verheiratet bin. Das wäre ja irgendwie abartig. Die Ehe in der Form, wie sie hier von den meisten „vertreten“ wird, ist nur eine steuerliche und erbliche Einrichtung, eine Zweckverbindung, die es „nun einmal gibt“.

Vielleicht muss ich mich einfach damit abfinden, noch eine zeitlang ungeordnet und mit vielen Gefahren zu leben, bevor ich „in den sicheren Hafen der Ehe einlaufen“ werde - nicht schwanger im weißen Kleid, bei einem rauschenden Fest :wink:

Grüße!

Hallo Kathleen,

danke für deine Ausführungen! Endlich mal etwas jenseits vom Steuerrecht! :smile:

Kurioserweise war es mir am Anfang der Beziehung, so die ersten eins, zwei Jahre, durchaus auch wichtig, die Perspektive zu haben, diesen Mann heiraten zu können. Wenn er von Anfang an gesagt hätte, eine Heirat käme für ihn nicht in Frage, dann wäre keine Beziehung entstanden. Dennoch war der Gedanke „Hochzeit“ eher immer mehr der an ein Fest - wir feiern uns und unsere Liebe. Ich habe aber das Gefühl, dass der Anblick und das gemeinsame Zusammensein mit unserem Kind quasi ein tägliches Feiern der Liebe :wink: ist - dazu brauche ich irgendwie gar kein großes Fest und keinen Staatsakt und keinen neuen Ausweis. Der Wunsch ein gemeinsames Kind zu bekommen hat mir gezeigt, dass es dieser Mann ernst meint. Man kann fast sagen, es ist ein „Eheersatz“.

Ich bin wie gesagt nicht gegen das Heiraten, das wollen wir schon irgendwann tun - mit vielen geliebten Menschen um uns herum. Anstrengend wird es halt, wenn es stets und ständig heißt, es fehle etwas in unserer Familie, wenn wir nicht verheiratet wären. Ich fühle nicht, dass etwas fehlt. Es sind unsere Kinder, es ist mein Partner - hoffentlich für immer. Diese Beziehung ist nicht weniger haltbar, weil wir nicht den gleichen Nachname tragen. Deshalb packe ich nicht leichter morgen meine Sachen, wenn die Dinge sich ändern. Diese Annahme ist irrig.

Jedenfalls finde ich es schön, dass es auch noch Menschen gibt, die unabhängig von Schwangerschaft, Hausbau oder dem unvermeindlichen Lebensende den Bund der Ehe eingehen :smile:

Grüße!

Frag mal die Kinder…
Hallo,

ich habe keinen aktuellen Bezug zur Sache mehr, aber zu der Zeit, als meine Kinder klein waren ( vor 20-30 Jahren ), wurden bei den Kids grausame Unterschiede gemacht, wer „richtige“ Eltern hatte, und wer nicht.

„Richtige“ Eltern waren verheiratet und hatten den gleichen Nachnamen, als dann der Unfug mit den Doppelnamen aufkam, gab es schon erste Erklärungsnotstände…

Weiterhin: Zu der Zeit war es durchaus üblich, dass das Jugendamt mehr oder minder unangemeldet auftauchte, um zu sehen, ob in dem Sodom + Gomorrah des unverheirateten Zustandes überhaupt ein Wohlgedeihen der Kinder möglich war. Ob das heutzutage noch so ist, weiss ich nicht.

Fazit: Wir haben ca 2 Wochen vor der Geburt unseres ersten Kindes geheiratet.
Hat überhaupt nicht weh getan…
Von der Hochzeit wussten nur unsere 2 Trauzeugen und beste Freunde - den Eltern, die das aufdrängen wollten, wurde das dann irgendwann zu passender Gelegenheit erzählt.

Inzwischen sind wir glücklich getrennt und geschieden, da das aber alles recht schmerzlos ging, sind wir der Überzeugung, Alles richtig gemacht zu haben.

Gruss
Hummel