Hi folks!
Ist es immer so, dass evangelische Kirchen so aufgebaut sind, dass der Altar nach Osten und der Eingang nach Westen zeigt?
Gruß Becci
Hallo !
Früher ganz sicher nicht, da jede evangelische Kirche mal katholisch war! (Ich meine natürlich die, die vor der Reformation gebaut wurden) .
Kircheneingänge sind meistens an der Seite der Kirche. Wenn also der Altar im Osten stand, kann der Eingang nicht im Westen gewesen sein.
Unsere Kirche ist fast 800 Jahre alt, Altar im Osten, Eingang im Süden.
Natürlich gibt es ganz sicher Kirchen irgendwo, die so gebaut sind, wie von Dir beschrieben, ist aber nicht Norm. Nur der Altar stand überwiegend im Osten.
Gruß Max
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Hallo Becci,
zum Thema Ostausrichtung von Kirchen kannst du unten (in dem von trueffelsau am 10. 3. begonnenen Thread) noch einiges nachlesen.
Die Seiteneingänge, die Max erwähnt, sind übrigens fast immer sekundär. Das klassische Schema der „Basilika“ sah im Osten den Altar und im Westen das Hauptportal vor.
Gruß,
Pietro
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Danke!
Danke für den HInweis!
Danke!
Dankeschön!
Hallo !
Secundär?
Unsere 1123 gebaute Kirche (also jetzt 879 Jahre alt) hat dort, wo primär die Eingangstür sein sollte, etwa 5 - 6 m dicke Mauern. Diese sind so alt wie die Kirche und es sind Findlinge von teils 2 m Höhe.
Dort war niemals eine Tür .
Kirchen, auch dann später evangelische, waren hier in der Gegend vorwiegend Wehr- und Schutzkirchen. Wehr- und Schutzkirchen gegen die Nordsee und Wehrkirchen gegen die Ostfriesen (wie dort Wehrkirchen gegen die Oldenburger) und ihre Eingänge waren dementsprechend klein und auf keinen Fall auf der Wetterseite, sondern immer auf der windgeschützten Seite. Und niemals von der imposanten Größe einer Basilika.
Von dieser Art Kirche gibt es hier noch hunderte, sie ist also kein Einzelstück.
Die Ausrichtung der Gesamtkirche ist Ost-West.
Gruß Max
Ostung
Hallo Becci
Christliche Kirchen sind seit jeher nach dem Heiligen Land oder nach dem Osten (Sonnenaufgang)gerichtet. Der Fachbegriff ist „Ostung“.
Diese Regel wurde und wird teilweise von Standorteigenschaften (z.B. Platzmangel auf einem Felssporn) und Benutzungssystemen (Städtebau) umgestossen.
Gruss
Mäni
Wie meine Vorredner schon gesagt haben, sind historische Kirchen in Ost-West-Richtung gebaut wenn nicht topografische Gründe dagegen sprachen.
Priester und Gemeinde waren (vor der Kath. Liturgiereform) nach Osten gewandt. Ex oriente lux! Man erwartete den Erlöser aus dem Osten.
Man schaue sich mal die großartigen romanischen oder spätgotischen Kirchen mit ihren prachvollen westlichen Schmuckfassaden an. In der Mitte das große Hauptportal von dem aus die „Prozessionsstraße“ in Richtung Altar ging.
Kirchen mit seitlichem Eingang wurden zu Zeiten gebaut, als man sowohl einen Ostchor als auch einen Weschor hatte.
Unser Paderborner Dom (gebaut 1225 - 1275) hat auch keine westliche „Prunkfassade“ sondern einen relativ kleinen Südeingang.
Zur Bauzeit hatte man sowohl einen Ost- als auch einen Westchor.
Der Ostchor war für die Kanoniker reserviert während im Westchor der Adel seine Rituale zelebrierte. Das eigentliche Kirchenschiff war dem „gemeinen Volk“ vorbehalten.
Man muß immer im Auge behalten, daß Kirchen immer schon „Funktionsbauten“ waren und noch heute sind.
Die Funktionen wandeln sich mit den Zeitläufen und die Kirchenbauten werden den sich wandelnden Funktionen angepaßt.
Danke
Vielen Dank für deinen Artikel!
Ich finde ihn auch sehr hilfreich, da er sehr ausführlich und gut erklärt ist.
Gruß Bezzi
Kircheneingänge sind meistens an der Seite der Kirche. Wenn
also der Altar im Osten stand, kann der Eingang nicht im
Westen gewesen sein.
Unsere Kirche ist fast 800 Jahre alt, Altar im Osten, Eingang
im Süden.
Natürlich gibt es ganz sicher Kirchen irgendwo, die so gebaut
sind, wie von Dir beschrieben, ist aber nicht Norm. Nur der
Altar stand überwiegend im Osten.Gruß Max
Schau Dir mal meinen Beitrag ganz oben in diesem Thread an.