Overchill möglich?

Da war aber die Gestaltung und der Rechenweg/Programmierteil
Teil der Aufgabe, nehme ich mal an?

Natürlich. In der Oberstufe sollte das wohl schon so sein. ;o)

Sie hat aber auch schon für die eine oder andere Englisch- oder Politik-GFS (nein, ich weiß nicht, was das aufgedröselt heißt) jede Menge nackte Recherche betreiben dürfen, die locker den lächerlichen Zeitrahmen gesprengt hätte.

Abgesehen davon halte ich es ab einem gewissen Alter für dem Erwachsenwerden wenig dienlich, wenn Jugendliche ihren Eltern quasi minutengenau darlegen und begründen müssen, womit sie ihre Zeit verbringen.

Abgesehen davon halte ich es ab einem gewissen Alter für dem
Erwachsenwerden wenig dienlich, wenn Jugendliche ihren Eltern
quasi minutengenau darlegen und begründen müssen, womit sie
ihre Zeit verbringen.

Schon sehr spannend und interessant, was da so alles hinein interpretiert wird, wenn man sagt, dass man die PC Zeit begrenzt.

Und besonders interessant fände ich dann tatsächlich mal, sich anzusehen, ob bei irgendwem das Erwachsenwerden besser oder schlechter gelingt. Meine Kids sind einerseits ziemlich selbständig und vernünftig, andererseits haben wir ein beiderseits liebevolles Verhältnis (ich habe in der Pubertät Schlimmeres erwartet). Ich glaube kaum, dass das der Fall wäre, wenn es so wäre wie du sagst.
Ich gehe mal davon aus, sie werden ihren Weg schon machen.

Hi Tilli,

du triffst den Nagel echt immer wieder herrlich auf den Kopf! :smile:)

Was wäre das? Meine Kinder und meine Schüler können alle
unausgesetzt daddeln, aber Medienkompetenz haben sie wenig.

Genau das ist es. Das stunden- oder tagelange Minecraft (oder sonstwas) Spielen hat echt nichts mit Medienkompetenz zu tun. Klar wär schön, wenn die Kids von selber merken würden, dass das Leben an ihnen vorbei zieht, während sie vor der Kiste sitzen. Aber was, wenn das eben nicht passiert? Haben wir als Eltern nicht Mitverantwortung? Ich denke schon. Darum versteh ich deinen Frust nur zu gut.
Und wenn du erzählst, dass deine Kinder nicht mal Freunde haben, mit denen sie was anderes machen können, oder in einen Verein etc. gehen würden, verstehe ich deine Sorge erst recht.

Gäbe es vielleicht Hobbies, für die sie sich interessieren würden, die man fördern könnte? Irgendeine coole Sportart, Schlagzeug spielen, Singen lernen?

Oder vielleicht ist der PC ja einfach mal kaputt :wink:)

Liebe Grüße,
Julia

Meine Kinder und meine Schüler können alle
unausgesetzt daddeln, aber Medienkompetenz haben sie wenig.

Das wundert mich, ehrlich gesagt, nicht. So, wie du ständig über deinen Kindern dräust, ist für sie das Internet ja hauptsächlich ein Fluchtmittel, mit dem sie sich dir entziehen können. Du lässt ihnen dabei ja überhaupt keine Luft zum Atmen.

Auch wenn man, statt sich mit den Persönlichkeiten der Kinder und ihren Interessen auseinanderzusetzen, auf Kontroll- und Reglementierungsprogramme setzt, wird sich wohl eher keine großartige Selbständigkeit und Kompetenz entwickeln können.

Ich glaube, sie lernen es eines Tages, nachdem was GROSSES
schiefgelaufen ist.

Lass ihnen doch lieber die Freiheit, gelegentlich kleinen Bockmist zu bauen.

Minecraft

Was ist an Minecraft unkreativer als am Spielen mit Lego oder Playmobil?

Hi,

Auch wenn man, statt sich mit den Persönlichkeiten der Kinder
und ihren Interessen auseinanderzusetzen, auf Kontroll- und
Reglementierungsprogramme setzt, wird sich wohl eher keine
großartige Selbständigkeit und Kompetenz entwickeln können.

Du hast da eine wichtige Kleinigkeit überlesen. Nämlich, dass man die Einstellungen der ach so schrecklichen „Kontroll- und Reglementierungsprogramme“ mit den Kindern gemeinsam besprechen und vereinbaren kann.
Und das hat m.E. sehr viel mehr damit zu tun, sich mit den Persönlichkeiten und Interessen der Kinder auseinanderzusetzen, als wenn man es einfach laufen lässt.

Und das Interessante ist noch dazu, dass es der freundlichen Atmosphäre in der Familie sehr dient, da die Alternativen entweder „laufen lassen“ (wovon ich nichts halte) oder tägliche unerfreuliche Diskussionen sind (die hatten wir vor Einrichtung des Programms). Und du darfst mir glauben, dass wir vorher alles Menschenmögliche versucht haben - die Versuchung durch den Bildschirm war einfach stärker.

Und weißt du, unsere Kinder sind so wie es ist ganz zufrieden. Meine Tochter ist grade nicht zu Hause, sondern für 5 Wochen in einem Haus, wo sie fürs Internet bezahlen muss. Sie hat sich für die 5 Wochen 10 Stunden Zugang (in Summe!) gekauft. Und meinte, das reicht ihr locker, sie kommt eh nicht dazu, mehr am PC zu sitzen, sie macht lieber was mit ihren Freundinnen. Das nenne ich Selbständigkeit und Kompetenz.

Gruß,
Julia