Paddel bei Kajak & Co

Hallo!

Weiß jemand, warum bei die beiden an einer einzigen Stange befindlichen Paddel gegeneinander um 90° verdreht sind? Ist die ständig beim Paddeln erforderliche Drehbewegung nicht unökonomisch? Geht das nicht auf die Gelenke?

Bei Ruderern sieht man häufig, dass die Paddel bei der Rückwärtsbewegung parallel zur Wasseroberfläche gedreht werden. Dies verhindert sicher die unabsichtliche Berührung mit dem Wasser und falls es doch mal passiert, wird der bremsende Widerstand minimiert. Bei Kanus/Kajaks (2 Paddel an einer Stange) ist dies aber unmöglich. Wenn ein Paddel im Wasser in Aktion ist, kann die andere Seite das Wasser selbst beim besten Willen unmöglich berühren. Dies ist meines Erachtens also nicht der Grund. Aber welcher ist es?

Hat das vielleicht Sicherheitsgründe? Ich könnte mir noch vorstellen, dass im Fall des Kenterns eines Kajaks, wenn also beide Paddel inklusive des Fahrers unter Wasser geraten, die Aktion einer Seite nicht durch die andere Seite behindert wird (z.B. bei der Eskimorolle) weil sie ja senkrecht dazu steht. Ist das der Grund? Gibt’s ggf. weitere Gründe?

Warum aber ist das bei den offenen Kanus, bei denen also der Fahrer nicht „eingespannt“ ist und wo die o.g. Eskimorolle also überhaupt keinen Sinn macht, auch so?

LG
Huttatta

Die von Dir beobachtete Verdrehung der Paddel (Fachbegriff „Verschränkung“) dient – genau wie das Drehen der Paddel beim Rudern – der Minimierung des Luftwiderstandes. Das Paddel, welches gerade nach vorne gezogen wird, hat eine wesentlich geringere Angriffsfläche und somit einen geringeren Luftwiderstand, der dabei ja bremsend wirken würde. Wenn du selbst mal Gelegenheit zum Paddeln oder Rudern hast, wirst Du merken, dass der Effekt eine erstaunlich große Wirkung hat.

Nette Grüße,
Vladimir

Hallo Vladimir,

an den Luftwiderstand habe ich überhaupt gar nicht gedacht. Es leuchtet aber ein, besonders wenn man betrachtet, mit welcher Geschwindigkeit die Ruderer mit ihren High-Tech-Booten das Wasser durchpflügen können. Da kommen bei wettbewerbsmäßigem Rudern sicher schnell die entscheidenden Hundertstel- oder Zehntelsekunden zusammen. Danke für die Aufklärung.

Lieben Gruß
Huttatta