Hallo Thomas,
Es ist unwissenschaftlich, wenn man Vorgaben macht( welche man
durch Experimente bestätigten möchte) wenn diese Vorgaben per
Definition des untersuchten Objektes nicht der Kategorie
dieses Objektes zugeordnet werden können.
…
Oder - welche Definition von „Seele“ sollte hier greifen ?
genau das ist die entscheidende Frage. Es ist auch
unwissenschaftlich, das Objekt „Seele“ durch eine Setzung oder
Kategorisierung ad hoc einer wissenschaftlichen Betrachtung zu
entziehen.
Es ist aber doch erforderlich den Fokus darauf (Kategorie) zu
richten was ich suche ? Sonst wird das nix.
z.Bsp. so:
Man kann sagen, die Seele sei etwas „Feinstoffliches“, das mit
wissenschaftlichen Mitteln nicht zu erfassen ist.
Nun hätte ich natürlich gern „feinstofflich“ kategorisiert und
dieses „Etwas“ irgendwo zugeordnet damit man eben auch durch
Vergleich sagen könnte, dies ist so wie die Seele - o.ä.
Damit ist die Existenz der Seele eine rein philosophische
Fragestellung und mit naturwissenschaftlichen Mitteln nicht
beweisbar.
Wenn die Philosophie der Seele eine nichtmaterielle Substanz zuweißt
(metaphysisches Sein)so doch nicht die materialistische Philosophie.
Aber: Wenn die Seele überhaupt eine Relevanz haben soll, dann muss
sie ein Interface zu der wissenschaftlich erfahrbaren Welt
besitzen.
Mit wissenschaftlich erfahrbarer Welt meinst Du doch die Welt der
Naturwissenschaft also der Physik, oder Biologie ?
Wenn es keine Wechselwirkung gibt, ist die Seele irrelevant und
eine Diskussion Ressourcenverschwendung.
Also eine metaphysische „Substanz“ interagiert mit einer physischen
„Realität“ - Materie.
Hier kommen wir doch wieder zu der Betrachtung der Unterscheidung
der Kategorien des Seins.
Die Definition metaphysischen Seins besagt eben, daß dies mit
keinem physikalischen Experiment nachweisbar ist, sonst wäre dieses
Sein eben nicht metaphysisch.
Wenn es eine Wechselwirkung gibt, die in unsere Welt hineinragt,
dann muss dieses Ende der Wechselwirkung auch in irgendeiner Weise
nachweisbar sein.
In irgendeiner Weise !, aber nicht physikalisch, nicht durch
wiederholbare Experimente erzwungen.
Es ist immer legitim zu fragen, ob ein bestimmtes Objekt
unserer Anschauung Teil unserer materiellen Welt ist.
Fragen kannst Du - wo hast Du aber als Materialist dieses „Objekt“ ?
Du hast keins und willst es hinterfragen ?
Oben habe ich begründet, warum ich als Materialist zumindest die
Existenz eines Interface erwarten würde, wenn es denn eine
Seele gibt.
Dies Erwartung ist aber widersprüchlich und entbehrt jeder Grundlage
Ich kann aber auch weitergehen und mich fragen, ob nicht auch die
Seele selbst nachweisbar ist.
S.vor - wenn Du als Materialist diese „Objekt“ überhaupt hast !
Logisches Argument: Da jeder Mensch eine Seele hat (nach gängiger
Anschauung) und Gott die Seelen der Verstorbenen
auseinanderhalten muss, müssen Seelen Information tragen.
Na so was. Gott, den es für Dich nicht gibt, muß so und so sein,
wie ihn ein Atheist sich vorstellt, nicht so, wie dies etwa ein
„Gottgläubiger“ tut.
den Naturgesetzen, die wir kennen, ist Information an ein
Mindestmaß an Masse…
„den Naturgesetzen die wir kennen…“ ?
Du hast dann die Seele materialisiert und Gott dazu.
Du hast Widersprüche kreiert und hinterfragst diese Widersprüche -
mit Erfolg, denn es sind Deine.
(oder Masseäquivalent im Falle lichtschneller Teilchen) gebunden.
Dann müsste man, so die Voraussetzung richtig ist, diese Masse
zumindest prinzipiell nachweisen können. Kann man unter :Ausschaltung aller Fehlerquellen eine Masse nicht nachweisen, ist
die Hypothese falsifiziert.
Wie gesagt - Deine Kategorisierung von „Seele“. Wie sagtest Du oben:
Es ist auch unwissenschaftlich, das Objekt „Seele“ durch eine
Setzung oder Kategorisierung …
Dann kann man natürlich immer noch über die Existenz einer Seele
streiten, aber nicht mehr als Objekt unserer materiellen Welt.
Genau so ist es, deswegen: „Seele = metaphysisch = Geist“, was Du
ja verworfen hast - oder ? Wozu sonst Deine lange Einlassung.
Und die Frage des Interfaces muss immer noch geklärt werden.
Für wen ?
Ich persönlich würde „Geist“ vielleicht als den größten oder
beständigsten seltsamen Attraktor im Ergebnisraum des auf dem
Gehirn laufenden Programms betrachten, also als eine Struktur in
unserer materiellen Welt.
Kannst Du machen, hast aber dann keinen Berührungspunkt zu denen,
welche Geist nicht als Wechselwirkung von Elektronen und Photonen
(elektromagnetischen Feldern o.a.) sehen.
P.S.: Ich fände es staunenswerter, wenn Gott den Urknall
veranlasst und gleichzeitig Jesus schon mal startklar gemacht,
als wenn er ständig in seine Schöpfung eingegriffen hätte.
Ja - ohne Deine herabsetzende Intention - so kann „Gott“ auch
gedacht werden, als Ursache des SEINs.
Und Jesus ? Das Johannesevangelium (Prolog Joh.1.1-5) zeigt eine
Sicht dazu, wobei wir doch mal bei der Religion wären - wir sind
ja im Reli-Brett - bisher war mehr Philosophie gelabert.
Gruß VIKTOR