Hallo, habe hier ein paar PE Flaschen (Kennzeichnung nur das Dreieck und ‚PE‘), und dachte mir, ob man die vielleicht noch anderweitig nutzen kann?
Zum Beispiel als Ersatz für solche sperrigen und leider platzintensiven Rundflaschen mit Aceton, Leinöl, Nitroverdünnung, und dergleichen.
Auf Wikipedia stehen ja die Anwendungen und chemischen Verträglichkeiten, aber auf der Flasche selber leider nur das o.e. Zeichen.
Könnten diese Flaschen aus PE-HD sein? Voriger Verwendungszweck: Isopropanol (z. Desinfektion).
Mir tut es immer etwas weh, einen (bezahlten) Behälter in die Tonne zu treten. Jede Woche zwei Halbliterflaschen Sahne für den Kaffee. Die Sahne hält vielleicht 20 Tage, die Flasche dürfte nach 20 Jahren noch nicht verrottet sein.
Einige fülle ich mit Heu und stecke sie auf Stöcke, die Blumen und Tomaten stützen. Da ist dann der Stock gegen Regen gesichert (okay, er fault auch unten) und - so hoffe ich - irgendwelche Nützlinge haben ein Nest.
Es gibt inzwischen in den Ozeanen schwimmende Inseln aus Plastik und viele Meerestiere verenden, wenn sie es fressen oder sich (bei Netzen) darin verheddern. Wo bleiben meine Flaschen, wenn sie vom Müllwagen abgeholt wurden?
Arvind Gupta ist ein indischer Professor, der aus Müll Spielzeug macht: Turning trash into toys for learning (Video auf yewtu.be, Links zu YT vermeide ich möglichst).
Für Verarsche halte ich es, wenn auf Kunststoffpackungen steht: „Kann recycelt werden“. Es sollte draufstehen: „Ist recycled“, gerne auch in deutscher Sprache.
Wenn ich Schraubdeckelgläser brauche, um im Hobbybereich Schrauben und Co. zu bewahren, kaufe ich mir saure Gurken im Glas. Die sind billiger als das Glas allein. Verstehe nicht, wieso leere Einkochgläser ein Geschäft sind.
Kann ich Dir voll nachempfinden! Ich hab schon vor 30 / 40 Jahren angefangen, alles wegen möglicher Mehrmaligkeit (= Nachhaltigkeit) aufzubewahren. Speziell wenn man so’n oller Frickler ist, der ständig was zu basteln/bauen/löten hat.
Mein - auch heute noch genutztes - Mantra: „lebe alle Zeiten mehrfach!“, und abgewandelt: „nutze alle Dinge mehrfach!“
ABer, weiss jemand, ob dieses PE-Zeichen („PE-pur“) zB für Aceton, Leinöl nutzbar sind? Bzw ob es sich dabei um PE-HD handelt?
Wenn man die Verwendungszwecke von PE-HD und PE-LD anschaut, scheint es zu gehen, aber letzte Sicherheit hab ich damit leider noch nicht!
Nitroverdünnung lass ich sicherheitshalber lieber weg.
Der Effekt wäre halt, in diesem absoluten Winz-Haushalt Platz einzugewinnen, der mir dringendst fehlt.
PS: wenn man diese schwimmenden Plastikinseln in den Ozeanen im TV sieht, wird einem Angst und Bang!
es könnte helfen mein eklatantes Platzproblem ein wenig zu lindern! Es kommt auf jeden Kubikzentimeter an!
Runde Flaschen sind nun mal sperriger als 4-eckige (diese PE-Flaschen sind eckig!)
UNd jja, ich weiss: bis wir mal da sind, wo man für jede Flüssigkeit seinen eigenen Kanista oder Flasche mitbringt, sind wir Lichtjahre entfernt. Aber jeder Weg beginnt mit einem Schritt!!
Ein erster Schritt, unsere Wegwerf-Gesellschaft zu hinterfragen. War ja in den 80ern ähnlich mit den „Körnerfressern“. Mittlerweile hat jeder Laden eine Öko-Ecke.
Wenn ich Ex-Kanzler Kohl für eins dankbar bin, dann für das Pfand auf Plastikflaschen, das zu seiner Zeit etwa zeitgleich mit den Flaschen eingeführt wurde. Es müsste auf JEDE Kunststoffverpackung wie Salatschälchen, Eisbecher usw. ausgeweitet werden. Flaschen ohne Druck (Saft, Milch, Sahne, …) gehen ohne Pfand in den Müll, mir unverständlich.
Ich liebe Eis, früher gab es Waffelbecher für Eiskugeln mit Sahne, die konnte man mitfuttern wie eine Waffeltüte. Auf die Tüten passt keine Sahne. Heute Plastikbecher, die ich verabscheue. Keine 10 min in Gebrauch und schon Problem-Abfall. Ich spreche die Eisläden drauf an. Antwort: Plastik ist billiger und Waffeln könnnen (in der Winterpause) verderben oder den Geschmack ändern.
Solange der Mist von Kunden akzeptiert wird, ändert sich nichts. DerDiejenige, die sich über Flaschen Gedanken macht, ist womöglich auch bei anderem Müll aufmerksamer.
Darum geht es mir nicht. Einfach machen und genauer darauf schauen, ob und wie Verpackungen ökologisch sinnvoller benutzt werden können. Und nicht hier öffentlich rumjammern.
Die Gleichung wegwerfen= schlecht geht nicht ganz so einfach auf. Auch wiederverwendbare Getränkeflaschen sind nicht immer das Gelbe vom Ei. Wenn die zunächst 500 km zum Abfüller befördert werden müssen und auch von da kommen, ist eine Wegwerfflasche vom örtlichen Abfüller ökologisch sinnvoller.
Da unser Trinkwasser sich auch zum Trinken eignet (wer hätte das gedacht? ), sind wir auf den Sprudler gekommen.
Es ist nicht alles automatisch Mist, aber Produkte, die sich nicht mehr verkaufen lassen, werden vom Mark genommen. Diese „Automatik“ gilt für alle Unternehmen.
Letztlich ist es von vielen einzelnen Faktoren abhängig, ob und welche Verpackung für den persönlichen konkreten Fall die bessere ist. Auch die jetzt vermehrt angebotenen Papiertüten in Obstabteilungen sind nicht ohne. Ein wichtiges Ziel ist, was du schon angesprochen hast, einfach möglichst von vorne herein eine sinnlose Verpackung zu vermeiden.
Solche Vergleiche kenne ich von Discountern, die Pfandverpackungen nicht leiden können. Aber mit großen Plakaten werben (Aldi), wieviel zehntausend Tonnen Plastikverpackung eingespart wurden. Ich nehme an, Flaschen gelten nicht als „Verpackung“ von Getränken, denn da sehe ich seit Jahren NULL Reduzierung.
Ich bin für genormte, wiederverwendbare Verpackungen, auch Flaschen. Die müssen dann nur ein paar dutzend Kilometer bis zum nächsten Fabrikanten zurück. Die Individualität kann sich ja an Etiketten und meinetwegen angeklebten Figuren / Gimmicks austoben.
Bei Dosen funktioniert die Normung ganz wunderbar, ich kann Dosen der verschiedensten Marken übereinander stapeln, sie rasten ein ohne abzurutschen, Und wenn das Etikett weg ist, sind sie nicht mehr zu unterscheiden.
Ebenso Weinflaschen. Ein Winzer nimmt die leeren gerne zurück, auch wenn sie aus einem anderen Gebiet kommen. Okay, Bocksbeutel sind nicht so der Renner in der Pfalz, also traditionelle Ausnahmen seien gewährt. Und Flaschenglas wird - auch zerkloppt - wohl tatsächlich wiederverwertet.
Wenn das keiner weiß, teste doch selbst. Gieße eine kleine Probe der Flüssigkeit in ein Marmeladenglas und gib dort eine Probe des Flaschenmaterials hinein. Prüfe nach ein, zwei, drei Monaten, ob sich das Flaschenmaterial verändert oder gar aufgelöst hat.
Feuergefährliche und ätzende Flüssigkeiten bewahre ich nur in den Original-Behältern auf. Macht Sinn, Spiritus nicht in Glasflaschen umzufüllen, die auf dem harten Fußboden der Werkstatt gerne zerplatzen.
Das erinnert mich, dass ich das Spiritusflaschenmaterial immer schon auf Brennbarkeit testen wollte. Habe mal einen Streifen rausgeschnitten und mit dem Feuerzeug angezündet. Brennt und tropft ab. Da habe ich wohl stärkere Brandbomben zuhause als gedacht, im Flaschenboden ist dieses Symbol eingeprägt:
Frage an Kenner: Wie kann ich gefüllte Spiritusflaschen brandsicherer aufbewahren als in den Originalflaschen stehend, liegend auf dem Boden? Im Sand verbuddeln?
Weil da seinerzeit die entsprechende Lobby erfolgreich zugeschlagen hat.
Wie immer bei unserer Politik, nichts Halbes und nichts Ganzes.
Solange noch eine leere Bierflasche oder Plasikflasche in den Grünanlagen rumliegt ist das Pfand noch nicht hoch genug.
Ich dachte immer, nur die Inder kippen ihren Müll in den Fluss, aber seit ich weiß wieviel Müll wir mit unbekanntem Ziel exportieren…
PE und vor allem PET, das Du vermutlich meinst, sind die Kunststoffe mit der relativ besten „Re-“, d.h. eigentlich Downcyclingbilanz.
D.h. es ist nicht der Weisheit letzter Schluss, die Teile irgendwo in weniger reichen Ländern ins Meer zu kippen, sondern man kann daraus auch recht gut wieder PET-Flaschen machen, nicht grade lebensmittelechte vielleicht, aber immerhin z.B. für Spülmittel geeignet.
Und eine Umdrehung tiefer im Downcycling steht dann z.B. ein PET-Müllsack.
Und auch der muss noch nicht zwingend auf ein Schiff geladen und irgendwo verklappt werden, sondern man kann ihn z.B. auch energetisch für Heiz- und Prozessdampf und elektrischen Strom nutzen.
Oi weh… hier gehts wirklich ganz schön ab vom Thema. Vielleicht hättest Du die Frage im Chemie-Brett stellen sollen.
Wie Du dieser Tabelle entnehmen kannst, ist Leinöl gar kein Problem für PE. Allerdings kommt es bei Aceton auf die Zusammensetzung des PE an (PE-HD vs. PE-LD). Das PE-LD kann bei Raumtemperatur in seiner „Streckspannung und Reißdehnung geringfügig vermindert“ sein, erwärmtes PE-LD ist für Aceton ungeeignet.
Grüße
Pierre
P.S.: ich bin kein Chemiker, habe selbst auch nur gegoogelt.
P.P.S.: dass man gefährliche Stoffe nicht in Flaschen füllen soll, die man mit ungefährlichen Inhalten assoziiert, ist Dir ja sicher bekannt und hättest Du ohnehin beachtet.