Peinlich oder?

global betrachtet

Klar. Was sind 4000 Euro als statistische Größe. Das, was ein
ALG II - Empfänger im Jahr bekommt, ist sogar schon weniger.

Das war übrigens die erste Erhöhung der Bezüge des Herrn seit 5 Jahren, und die lag auch noch daran, daß er seit 1.1.04 Alleinvorstand war. Wahrlich eine Schande, daß der für mehr Arbeit auch mehr Geld bekommt.

Ähnliches gilt für den anderen Kollegen, der einen Bonus
fünfstelligen Bonus erhalten soll. Dessen Krankenkasse hat
einen deutlich unterdurchschnittlichen Verwaltungskostensatz,
so daß es nachvollziehbar erscheint, wenn eine gute Kraft für
gute Arbeit belohnt wird.

Was machen die an ihrer Arbeit „gut“? Unser Krankheitssystem
sollte sich vor der Öffentlichkeit besser verstecken, so
schlecht ist das. Daran tragen die Kassen keinen unbedeutenden
Anteil.

Es gibt gute Krankenkassen und es gibt schlechte Krankenkassen und in der Konsequenz gibt es gute Vorstände und schlechte Vorstände. Wenn der Verwaltungskostenanteil einer Krankenkasse bei 2/5 des Durchschnitts liegt, würde ich das als gute Arbeit bezeichnen wollen.

Und jetzt Schluß damit! Weder das Thema noch Du bist es wert, daß weiter meine Zeit in dieser Schwachsinnsdiskussion vergeude. Wenn Du glaubst, daß sich um ein paar popelige zigtausend Euro unser Sozialsystem dreht, dann glaubst Du das halt. Ich persönlich glaube zwar, daß es da wichtigere Faktoren gibt, aber das mußt Du ja nicht genauso sehen. Am besten gesellst Du Dich zu dem, der weiter unten der Ansicht war, daß man mit einer Mrd. Euro allen deutschen Rentnern ein glückliches Leben spendieren kann, und gründest mit ihm eine Krabbelgruppe für Kinder mit Problemen im Zahlenraum bis 100.

C.

Hallo,

…wenn ich sehe was sonst noch so mit unserem Geld
veranstaltet wird…

Ich bin mal so frei, dir das zu kommentieren:

Die Europäische Union begrüßte die Waffenruhe. «Diese
Waffenruhe ist eine Botschaft der Hoffnung, die die Aussicht
auf Frieden, der auf einer Zwei-Staaten-Lösung beruht,
verbessert», erklärte die für Außenbeziehungen zuständige
EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner am Dienstag in Brüssel.
«Der Mut und die Führungskraft, die heute von beiden Seiten
gezeigt wurden, müssen der Anfang eines beiderseitigen
Bemühens sein, den internationalen Friedensplan (Road Map)
umzusetzen.» Ferrero-Waldner bekräftigte die Bereitschaft der
EU, die nächsten Schritte mit 250 Millionen Euro zu
unterstützen.
© dpa - Meldung vom 08.02.2005 14:39 Uhr

250 Millionen, das nennst du Geld? Ich nenne das Portokasse. Über was reden wir hier? Ist dir der Frieden im Nahen Osten keine 50Cent wert?


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,269…
(Auszug):

" Finanziert wurde Israels bisherige Atom-Flotte zum großen
Teil von den deutschen Steuerzahlern. Sie trugen mit 1,1
Milliarden D-Mark (560 Millionen Euro)
85 Prozent der
Anschaffungskosten der drei Schiffe, die 1999 und 2000
geliefert wurden. " Da hat Deutschland Israel letztlich
drei Abschussrampen für Atomraketen geschenkt"
, sagt
Nassauer."

Richtig, wir haben die Dolphin-Klasse fast verschenkt. Auch richtig, das die Dinger jeweils zwei übergroße Torpedorohre haben, damit man A-Waffen (die Israel offiziell natürlich nicht besitzt) verschießen kann. Dadurch ist die Zweitschlagsfähigkeit Israels gesichert. Wie das zum Deutschen Non-Proliferations-Einstellung passt, ist allerdings fraglich.
Doch warum hat Israel die Dinger für lau bekommen? Genau, wir haben a. den lieben Sadam fleißig mit Waffen versorgt haben und b. wir sollten uns auch finanziell am 2. Golfkrieg beteiligen.
560 Millionen für die Wiederherstellung von internationaler Reputation und die Sicherung des Nahen Ostens (wichtig für die Öl-Versorgung) ist jetzt nicht besonders viel, oder?
Übrigens besteht eine Atom-Flotte aus Atom-Angetriebenen U-Booten, die Dolphins fahren aber mit Diesel. Was der Spiegel da schreibt…

http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_113b/T01.HTM#anfang

Artikel 1: Zeit-Fragen Nr.4 vom 2.2.2004 (Auszug)

Das Osteuropa-Institut errechnet die Mehrkosten der
Erweiterung der EU mit mindestens 400 Milliarden Euro, wovon
die Deutschen mindestens 120 Milliarden Euro aufbringen
müssten, was ohne Staatsverschuldung in Deutschland oder
erhöhte Steuern für die deutschen Bürger nicht aufzubringen
ist.

(…)Mit dem, was die EU bisher bekam, könnten alle Schulden
aller deutschen Kommunen zweieinhalbmal zurückgezahlt werden.
Noch erstaunlicher ist, dass der grössere Teil dieser
Nettozahlungen (nämlich knapp 279 Milliarden D-Mark)
ausgerechnet seit der Wiedervereinigung, also ab 1990 ,
geleistet wurde.

Man muss halt auch immer die Gegenrechnung anstellen, was wir für wirtschaflichen Nutzen (gerade im Exportbereich) dadurch erziehlen. Wie gut würde es uns heute ohne gemeinsamen Wirtschaftsraum gehen? Ich glaube schlechter. Ganz abgesehen davon, das wir dadurch langfristig den Frieden in ganz Europa sichern. Ist das nichts wert?

Viele Grüße,

Hannes

Hi

Beispiel: ein Bekannter verletzte sich bei Fürth etwas heftig
an der Hand an einem Sa. Die nächste Unfallstation war in
Erlangen. Dort durfte er noch 4h in einer Reihe mit Leuten
anstehen, die teils ihren Kopf unterm Arm trugen oder sich
nurmal nen Verband wechseln lassen wollten. Es gab nur einen
Arzt im 12h-Einsatz.

Das stimmt so mal garnicht. Fürth hat ein Krankenhaus mit Notfallaufnahme. Desweiteren gibt es auch in Fürth etliche Ärzte, die am Wochenende Notdienst haben (ist schließlich pflicht). Desweiteren ist Erlangen gerade einmal 12 km weit weg von Fürth-Stadtzentrum, Fürth grenzt sogar direkt an Erlangen. Wenn er sich also am der Stadtgrenze verletzt hat, war Erlangen sogar der direkte Weg. Auf der anderen Seite von Fürth grenzt Nürnberg (Erlangen-Nürnberg-Fürth ist so wie Köln-Bonn-DÜsseldorf eigentlich eine Stadt in der die Stadtgrenze direkt durchs Haus geht). In Nürnberg gibt es auch noch einmal 4 Krankenhäuser mit Notfallaufnahme. Und etliche Ärzte mit Wochenenddienst. Ich kenne sehr viele persönlich (Kollegen von meinem Vater). Jeder Sprengel (in Berlin wäre es Kiez, also Stadtviertel) hat in Deutschland einen min. einen Arzt mit Wochenend Notdienst. Also entweder Dein Bekannter hat sehr übertrieben, oder Du lügst um Dir Argumente zu sichern. Beides ist nicht legitim.

grüße
Raoul

Hi

Das stimmt so mal garnicht. Fürth hat ein Krankenhaus mit
Notfallaufnahme.

Genauer war es in Oberreichenbach, ist ein Stück weg. Nach unseren Infos war das näheste in Erlangen.

Desweiteren gibt es auch in Fürth etliche
Ärzte, die am Wochenende Notdienst haben (ist schließlich
pflicht). Desweiteren ist Erlangen gerade einmal 12 km weit
weg von Fürth-Stadtzentrum, Fürth grenzt sogar direkt an
Erlangen.

Das wage ich vorsichtig zu bezweifeln. Die 12km dazwischen treffen es eher. Zumal die Uniklinik oder was das war am andsren Ende der Stadt war und wir ortsunkundig.

Wenn er sich also am der Stadtgrenze verletzt hat,
war Erlangen sogar der direkte Weg. Auf der anderen Seite von
Fürth grenzt Nürnberg (Erlangen-Nürnberg-Fürth ist so wie
Köln-Bonn-DÜsseldorf eigentlich eine Stadt in der die
Stadtgrenze direkt durchs Haus geht). In Nürnberg gibt es auch
noch einmal 4 Krankenhäuser mit Notfallaufnahme.

Mag alles sein. Aber in dieser klinik hatte definitiv ein einzelner Arzt aus Kostengründen, wie er angab, Dienst und machte dort Fliessbandarbeit. U.a. war ein schwangeres Mädchen mit geplatzter Fruchtblase in der Reihe, pitschnass. Auch sie durfte ca. 2h warten.

Wenn die dort sooooo viele Ärzte haben, frage ich mich, woher die vielen Patienten kamen. Es waren 10 - 15 Leute während der 4h ständig anwesend. Und das in einer Notstelle. Das war nur Erlangen, nicht Manhatten-Zentrum oder L.A.

Gruß
Frank

Hallo,

…wenn ich sehe was sonst noch so mit unserem Geld
veranstaltet wird…

Ich bin mal so frei, dir das zu kommentieren:

Die Europäische Union begrüßte die Waffenruhe. «Diese
Waffenruhe ist eine Botschaft der Hoffnung, die die Aussicht
auf Frieden, der auf einer Zwei-Staaten-Lösung beruht,
verbessert», erklärte die für Außenbeziehungen zuständige
EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner am Dienstag in Brüssel.
«Der Mut und die Führungskraft, die heute von beiden Seiten
gezeigt wurden, müssen der Anfang eines beiderseitigen
Bemühens sein, den internationalen Friedensplan (Road Map)
umzusetzen.» Ferrero-Waldner bekräftigte die Bereitschaft der
EU, die nächsten Schritte mit 250 Millionen Euro zu
unterstützen.
© dpa - Meldung vom 08.02.2005 14:39 Uhr

250 Millionen, das nennst du Geld? Ich nenne das Portokasse.
Über was reden wir hier? Ist dir der Frieden im Nahen Osten
keine 50Cent wert?

Hannes

Hallo lieber Hannes

auch mal kleiner Kommentar zu Palästina:
Im Zuge des Ablebens des wohl höchstdekorierten Internationalen Terristen kamen folgendende Fakten ans Tageslicht:
Die EU hat seit 94 1,3MRD$ gezahlt. Allein von 95-99 sind aus dem Kassen der Autonomiebhörde ca 900 MIo, laut IWF, spurlos in dubiose Kanäle geflossen. Wenn man bösartig wäre, könnte man sagen : die EU hat Terrorismus gefördert, so ein Sprecher des AA

Mikesch

Hi
Die Lobby der Gesundheitsindustrie incl. aller Beteiligten, Ärzte, Pharmaindustrie etc. ist nicht zu brechen, eher wird eine Partei verdampft …:frowning: Man denke nur mal an die Gesundheitsminister der letzten 10 Jahre die dort ansetzten wollten , die offiezielle Bestechung der Pharmaindustrie von der Schmidt etc., jeder normale Beamte wäre dafür in den Knast gewandert

Mikesch

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi

Das stimmt so mal garnicht. Fürth hat ein Krankenhaus mit
Notfallaufnahme.

Genauer war es in Oberreichenbach, ist ein Stück weg. Nach
unseren Infos war das näheste in Erlangen.

Naja gut. Aber dann darfst Du auch nicht schreiben, dass es in der DDR besser gewesen wäre. Auch dort gab es Land und weitere Wege zum Krankenhaus. Auch widerspreche ich Deiner Aussage, dass Erlangen das einzige Krankenhaus mit Notaufnahme gewesen wäre.

Desweiteren gibt es auch in Fürth etliche
Ärzte, die am Wochenende Notdienst haben (ist schließlich
pflicht). Desweiteren ist Erlangen gerade einmal 12 km weit
weg von Fürth-Stadtzentrum, Fürth grenzt sogar direkt an
Erlangen.

Das wage ich vorsichtig zu bezweifeln. Die 12km dazwischen
treffen es eher. Zumal die Uniklinik oder was das war am
andsren Ende der Stadt war und wir ortsunkundig.

Nee stimmt aber. Allerdings nicht Stadt an Stadt sondern dann mit Vororten und Außenbezirken. Aber über den Weg zu streiten lohnt nicht. Es kann nicht jedes zweite Haus ein Krankenhaus sein.

Mag alles sein. Aber in dieser klinik hatte definitiv ein
einzelner Arzt aus Kostengründen, wie er angab, Dienst und
machte dort Fliessbandarbeit. U.a. war ein schwangeres Mädchen
mit geplatzter Fruchtblase in der Reihe, pitschnass. Auch sie
durfte ca. 2h warten.

Um wieviel Uhr war das? Prinzipiell kann ich dir ja auch garnicht widersprechen. Nur die Aussage, dass es die einzige Möglichkeit war stimmt nicht. Du hast natürlich insoweit recht, dass die Ärzte vielzuviel Dienst schieben müssen (das ganze auch noch unbezahlt). Da spart das Gesundheitssystem ganz klar am falschen Ende. Ärzte müssen nicht nur 12 sondern oft mals 48h Stunden am Stück arbeiten. Sie dürften danach (nach gesetzeslage) nicht mal Autofahren, aber operieren müssen sie. In der Hinsicht war die DDR (oder heute noch Kuba) wirklich besser. Die Gesundheitsaussgaben sind wirklich zu knapp. (Aber immer noch besser als z.b. in GB).

grüße
Raoul

btw Erlangen hat sogar auch 2 krankenhäuser… :wink:

Hi
Ich denke die Lobby der Ärzte ist vernachlässigbar. Die der Pharmaindustrie im vergleich zu der der Kassen auch. Man darf sich als Arzt nicht mal niederlassen wenn die Kassen nicht ihr placet geben.
grüße
Raoul

Köln-Bonn-DÜsseldorf eigentlich eine Stadt in der die
Stadtgrenze direkt durchs Haus geht).

Wowowow, zwischen Köln und Düsseldorf liegen Monheim/Langenfeld und Leverkusen. Insgesamt liegen zwischen Köln und Düsseldorf 50 Kilometer und ebensoviele Jahre in der Stadtentwickung.

Gruß,
Christian

oh sorry. war nur einmal vor knapp 10 jahren mit der schule in bonn und Köln. Hatte das näher in Erinnerung. Ich entschuldige mich bei allein Köln-,Bonn-, Düsseldorfern die sich beleidigt fühlen…
gruesse
Raoul

oh sorry. war nur einmal vor knapp 10 jahren mit der schule in
bonn und Köln. Hatte das näher in Erinnerung. Ich entschuldige
mich bei allein Köln-,Bonn-, Düsseldorfern die sich beleidigt
fühlen…

Achwas, ist ja nix passiert. Mir ist nur an einer gewissen differenzierung zwischen Köln und Düsseldorf gelegen. Daß da was durcheinander- oder zusammengewürfelt wird, muß ja nicht sein :wink:

Gruß,
Christian

Kurz gesagt,
die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln…
Die Führungskräfte, die nichts auf die Reihe bekommen,
sahnen doch dick dafür ab, dass andere die
Kartoffeln aus dem Feuer holen.

Armes Deutschland!

Danke für die Klarstellung!
Gruß
Sebastian

oh sorry. war nur einmal vor knapp 10 jahren mit der schule in
bonn und Köln. Hatte das näher in Erinnerung. Ich entschuldige
mich bei allein Köln-,Bonn-, Düsseldorfern die sich beleidigt
fühlen…

Achwas, ist ja nix passiert. Mir ist nur an einer gewissen
differenzierung zwischen Köln und Düsseldorf gelegen. Daß da
was durcheinander- oder zusammengewürfelt wird, muß ja nicht
sein :wink:

Eigentlich ist das Banane. Denn einen wirklichen Unterschied gibts nicht --> die relative Bierbudenüberbevölkerung wäre spätestens nach dem ersten Kasten einheimischen Bieres verreckt, in beiden Dörfern.

meint:
Frank
PS: Bier (!!): http://www.ur-krostitzer.de/ (um mal auf den Unterschied hinzuweisen)

die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln…
Die Führungskräfte, die nichts auf die Reihe bekommen,
sahnen doch dick dafür ab, dass andere die
Kartoffeln aus dem Feuer holen.

Du schreibst unten „Danke für die Klarstellung“ und hier totalen Müll?

Ich glaube, ich muß meine Liste aktualisieren.

C.

oh sorry. war nur einmal vor knapp 10 jahren mit der schule in
bonn und Köln. Hatte das näher in Erinnerung. Ich entschuldige
mich bei allein Köln-,Bonn-, Düsseldorfern die sich beleidigt
fühlen…

Achwas, ist ja nix passiert. Mir ist nur an einer gewissen
differenzierung zwischen Köln und Düsseldorf gelegen. Daß da
was durcheinander- oder zusammengewürfelt wird, muß ja nicht
sein :wink:

Eigentlich ist das Banane. Denn einen wirklichen Unterschied
gibts nicht --> die relative Bierbudenüberbevölkerung wäre
spätestens nach dem ersten Kasten einheimischen Bieres
verreckt, in beiden Dörfern.

meint:
Frank
PS: Bier (!!): http://www.ur-krostitzer.de/ (um mal auf den
Unterschied hinzuweisen)

Erzähl mir doch gerade mal eben, welche Altbiersorten Du kennst. Ich habe da zwar so eine Ahnung, aber wüßte es doch gerne genau.

Erzähl mir doch gerade mal eben, welche Altbiersorten Du
kennst. Ich habe da zwar so eine Ahnung, aber wüßte es doch
gerne genau.

Es war 1995, als ich in Düsseldorf war. Am Worringer Platz bog ich in die Worringer Strasse ein und sah ein „Lokal“, welches für irgendeine Altbiersorte warb. Das war also tiefstes Zentrum Düsseldorfs, ein Hüpfer zum Hauptbahnhof.
Abgesehen davon, das das Ambiente der Architektur von Berlin-Charlottenburg oder Nürnberg zum verwechseln ähnlich sah, sackte die erwähnte Kneipe unter Mitropa-Niveau.
Ein langer Tresen war entlang eines schmaen Eingangsschlauches, welcher in einem eher als Saal zu bezeichnendem Raum mündete. Das gebohnerte Parkett war in etwa farbgleich mit der bis in 2,5m Höhe frei von den Wänden hängenden Tapete. Es brannte auch Licht, besenrein war es auch. Die an eine Schülerspeisung in Nordkorea erinnernde Bestuhlung mitsamt der nirgends bis auf ein Bild vorhandenen Dekoration, verhalf dem Flair zur Vollendung. Ich mußte mich irgendwo kratzen, vermutlich ein pawlowscher Reflex.
Ich bestellte ein einheimisches Bier und trank es. Widerwille.
Da ich einsah, dass man von meinem innersten Ich verlangte, die Lokalität zu wechseln, tat ich das auch und gelangte in eine schon deutlich gehobenere Gastronomie. Dort gab es Diebels.
Jedenfalls konnte ich für mich nur den Schluß ziehen, dass 1. Altbier nicht in meiner Geschmacksrichtung liegt und auch nichts mit Köstritzer oder Reudnitzer (ehedem das berühmte Ullrichbräu) Schwarzbier nichts gemein hat und 2. die dritte Silbe des Stadtnamens ihre Berechtigung hat und 3. das Niveau in sämtlichen Örtlichkeiten mit der Kneipenkultur in Leipzig nicht zu vergleichen ist (ich kenne auch Heinrich-Heine-Alle und dortige Lokalitäten).

Gruß
Frank

perfekt
Ach Frank,

Es war 1995, als ich in Düsseldorf war. Am Worringer Platz bog
ich in die Worringer Strasse ein und sah ein „Lokal“, welches
für irgendeine Altbiersorte warb. Das war also tiefstes
Zentrum Düsseldorfs, ein Hüpfer zum Hauptbahnhof.

Du hast all meine Erwartungen in jeder Hinsicht voll erfüllt.

Der Reihe nach:
Der Worringer Platz ist so ziemlich die fieseste Ecke in der Düsseldorfer Innenstadt. Seit ca. 25 Jahren überlegt man, was man mit diesem einst (vor dem 2. WK) so prächtigen Platz machen kann. Inzwischen hat man ihn unterminiert, zubetoniert, drei mal umgebaut und das Problem durchignorieren zu lösen versucht. Ich plädiere seit einiger Zeit schon für eine großflächige Sprengung, wurde aber bisher noch nicht erhört.

Ich weiß ja nicht, wie das bei Euch ist, aber eigentlich hält man sich in dieser Gegend (und damit meine ich die Main-Rhein-Ruhr-Schiene) von jeder Kneipe fern, von der aus man den Hauptbahnhof erblicken oder riechen kann.

Was Du an der HH-Allee gesehen hast, kann ich nicht beurteilen, aber die meisten Auswärtigen, die dort rumlaufen, treibt man üblicherweise in die Kaschemmen, die man extra für Euch aufgebaut hat, als da wären Pinte, Zwiebel, Pille, Zille oder Quetsche.

Und nicht zuletzt tippte ich schon auf Diebels, weil es a) aufgrund eines fleißigen Vertriebs fast in ganz Deutschland zu bekommen ist, es daher b) fast jeder kennt, es c) anerkanntermaßen (zumindest von Kennern anerkannt) scheiße schmeckt und daher d) Altbier deutschlandweit einen schlechten Ruf hat. Faustregel:
Ein Glas verhältnismäßig gutes Altbier bspw. Schlösser + 1 Löffel Zucker = Gatz
Ein Glas verhältnismäßig gutes Altbier bspw. Schlösser + + Löffel Zucker = Diebels
Ein Glas verhältnismäßig gutes Altbier bspw. Schlösser + 3 Löffel Zucker = Hannen

Wenn ich mich überhaupt mal einem Altbier hingebe, dann reden wir über sowas:
http://www.uerige.de/
http://www.schumacher-alt.de/
http://www.fuechschen.de/

Gruß,
Christian

Na da,

meine ich, ist der erste Eindruck dennoch in 99% der Fälle der passendste

Du hast all meine Erwartungen in jeder Hinsicht voll erfüllt.

Der Reihe nach:
Der Worringer Platz ist so ziemlich die fieseste Ecke in der
Düsseldorfer Innenstadt. Seit ca. 25 Jahren überlegt man, was
man mit diesem einst (vor dem 2. WK) so prächtigen Platz
machen kann. Inzwischen hat man ihn unterminiert, zubetoniert,
drei mal umgebaut und das Problem durchignorieren zu lösen
versucht. Ich plädiere seit einiger Zeit schon für eine
großflächige Sprengung, wurde aber bisher noch nicht erhört.

Dem würde ich vorbehaltlos zustimmen, am besten 100km im Umkreis.

Ich weiß ja nicht, wie das bei Euch ist, aber eigentlich hält
man sich in dieser Gegend (und damit meine ich die
Main-Rhein-Ruhr-Schiene) von jeder Kneipe fern, von der aus
man den Hauptbahnhof erblicken oder riechen kann.

Weil Leipzig eine ordentliche Stadt ist, ist das hier umgekehrt. Am Bahnhof sind die besten Hotels und der Bahnhof selbst ist eine Augenweide mit allerlei Möglichkeiten zur hochwertigen Geldverplemperung. Rundherum sauber, frei von Assis.
http://www.leipzigfoto.com/german/02_galerie/bahnhof…
Noch nichtmal Nutten findest du in der Nähe like FF/M.
Auch in der Vorstadt kannst du getrost in eine Kneipe gehen und hast zu günstigen Preisen tatsächlich noch Niveau.
Ich sollte erwähnen, dass es hie schon immer eine ausgeprägte Kneipenkultur gab. Nicht zum Besäufnis sondern zur Unterhaltung. Wird von Männlein wie Weiblein gleichermassen genutzt.

Was Du an der HH-Allee gesehen hast, kann ich nicht
beurteilen, aber die meisten Auswärtigen, die dort rumlaufen,
treibt man üblicherweise in die Kaschemmen, die man extra für
Euch aufgebaut hat, als da wären Pinte, Zwiebel, Pille, Zille
oder Quetsche.

Nein, ich traf mich mit jemand im Foyer eines überaus altmodisch-häßlichem Hotels mit geschmacksneutralem teuren Kaffee, wie überall also.
Genervt hatte mich, in 1km Entfernung den ersten freien Parkplatz gefunden zu haben als ortsunkundiger (ich weiß durch dich bereits, dass 100m weiter ne Parkgarage beim Karstadt war oder sowas, hatten wir schon mal)

Und nicht zuletzt tippte ich schon auf Diebels, weil es a)
aufgrund eines fleißigen Vertriebs fast in ganz Deutschland zu
bekommen ist, es daher b) fast jeder kennt, es c)
anerkanntermaßen (zumindest von Kennern anerkannt) scheiße
schmeckt und daher d) Altbier deutschlandweit einen schlechten
Ruf hat.

Ein einheimisches war auch dabei. Denoch hat das meinen Gaumen nicht gekitzelt.
In Leipzig gibts auch Gose. Das wird mit Himbeersaft getrunken oder sowas - damit kannst du mich auch nicht locken. Dafür schmeckt hier Pils, Helles, Schwarzbier oder ein heller Bock (gibts im Westen gar nicht) zu gut. Vergleichbare Geschmacksrichtung wäre am ehesten Becks, Holsten, Jever (nur milder), aber irgendwie abgerundeter.

So, EoD, sonst gibts wieder ein „scheuch“
Frank