das müsste der duden doch sagen.
Petzen kann intransitiv und transitiv sein. Wenn es transitiv ist, dann ist das Objekt immer eine Person.
Ich hasse, sie, sie petzt immer.
Sie hat gepetzt, dass ich abgeschrieben habe,
Verpetzen hat immer ein transitives und ein intransitives Objekt: man verpetzt jemanden bei jemandem. Beides sind Personen oder Institutionen.
Sie hat ihren Banknachbarn beim Lehrer verpetzt.
Hallo miezekatze,
im Online-DUDEN steht zu verpetzen nur
Sie hat ihn [beim Lehrer] verpetzt.
Da ist das zweite Objekt eingeklammert, also – so verstehe ich den Eintrag – nicht notwendig. Ich vermute also, dass nach DUDEN auch der Gebrauch mit nur einem Objekt erlaubt ist, wie z. B.:
Wie ist die Sache aufgeflogen? Meine Schwester hat mich verpetzt.
Hallo Nadja,
petzen und verpetzen sind leicht verschieden im Gebrauch.
Wie ist die Sache aufgeflogen?
(1) Meine Schwester hat gepetzt.
(2) Meine Schwester hat bei unseren Eltern gepetzt.
(3) Meine Schwester hat die Sache gepetzt.
(4) Meine Schwester hat die Sache bei unseren Eltern gepetzt.
(5) Meine Schwester hat mich verpetzt.
(6) Meine Schwester hat mich bei unseren Eltern verpetzt.
Petzen kann ohne Objekt gebraucht werden, Satz (1).
Petzen kann als Objekt die Person bekommen, bei der gepetzt wird (2).
Petzen kann als Objekt die Sache bekommen, die verraten wird (3).
In (4) sind die Objekte aus (2) und (3) beide enthalten,
Verpetzen bekommt immer die Person, die verpetzt wird (5).
Verpetzen kann zusätzlich die Person bekommen, bei der gepetzt wird (6).
Im transitiven Gebrauch kann das Objekt nie eine Person, sondern nur ein Sachverhalt oder eine Handlung sein:
Intransitiv:
„Sie hat gepetzt“
Transitiv:
„Sie hat gepetzt, dass ich abgeschrieben habe,“
Der daß-Satz ist das Objekt. Und das ist kene Person, sondern ein Sachverhalt bzw. eine Handlung.
Es kann aber noch ein Adverbial dazukommen:
„Sie hat bem Lehrer gepetzt, daß ich abgeschrieben habe.“
„Sie hat im Lehrerzmmer gepetzt, daß ihre Aufgabenlösungen abgeschrieben wurden.“
Es gibt keine transitven bzw. intransitiven Objekte. In
„man verpetzt jemanden bei jemandem“
ist „jemanden“ ein → direktes Objekt (hier Akkusativobjekt)
und „bei jemandem“ ist en → Präpositonalobjekt.
Und ein solches Präpositionalobjekt kann auch wegfallen:
„Sie hat ihren Banknachbarn verpetzt.“
Nein, das geht absolut nicht! „petzen“ ist intransitiv. Es kann aber in einer transitiven Satz-Konstruktion stehen. Nämlich wenn ein daß-Satz (= in diesem fall ein Objektsatz) angefügt ist:
„Meine Schwesater hat gepetzt, daß ich abgeschrieben habe,“
Nein! Hier ist nicht eine Person ein Objekt. Sondern die gesamte Präpositionsgruppe „bei unseren Eltern“ ist ein Präpositionalobjekt.
Hallo Metapher,
woran machst du denn fest, dass petzen intransitiv ist? Im DUDEN (Band 1, 2017 bzw. Band 1, 1980) finde ich darauf keinen Hinweis, nur die Erklärung
petzen: mitteilen, dass jemand etwas Unerlaubtes getan hat
Diese Formulierung legt Transitivität nicht nahe, weil mitteilen ja auch nicht transitiv ist. Eine ausführlichere Quelle habe ich hier aber leider nicht zur Hand und warte gespannt auf deine Begründung.
Nebensatz als mittelbare Ergänzung ist nicht wie unmittelbare-Akkusativergänzung.
Habe ich dich richtig verstanden?
„petzen“ ist intransitiv in dem Sinne, dass keine Akkusativ-Ergänzung unmittelbar danach kommt.
"petzen ist transitiv in dem Sinn, dass man mittelbar danach einen Nebensatz setzt.
Ah! DAs ist eine komplizierte Welt. Warum muss alles so kompliziert sein? Warum?
Oha! Sollte ich tatsächlich falsch liegen?
„II.〈mit Akk.〉 etwas p.“
Auch Grimm DWB bezeichnet petzen als synonym zu angeben, denunzieren. Dann sollte zumindest „jemandenpetzen“ möglich sein, dürfte aber sehr antiquarisch sein. Vielleicht auch „einen Sachverhalt, eine Handlung petzen“. Das entspräche ja auch der Konstruktion mit daß-Satz, indem dieser substantiviert wird.
Aber zumindest „eine Sache petzen“ ist doch sehr verquast, oder?
Aber mal tacheles gesagt: „petzen“ ist auch nicht gerade ein derartig „systemrelevantes“ Wort, daß man sich über seine Grammatik viel Kopfzerbrechen machen sollte.
In manchen Kombinationen wirkt es (zumindest auf mich) jedenfalls weniger schräg, z. B. eben mit „alles“ (btw auch hier zu finden): Dem kann man nicht trauen, er petzt alles, was er mitkriegt, dem Chef.