Patzen/verpatzen petzen/verpetzen

Hallo!

kann jemand mir die Unterschiede zwischen diesen zwei Paar-Wörtern erläutern, sodass ich sie auseinanderhalten kann? Ich danke euch

patzen/ verpatzen

petzen/ verpetzen

@Jule
Grüße

Etwas nicht schaffen/können bzw. versagen bei einer Prüfung o.ä.

Mitteilung über für den Betroffenen unangenehme Angelegenheit gegenüber Dritten machen; insbesondere üblicher Begriff unter Kindern. Z.B. Bruder erzählt Mutter, dass Schwester ein Glas zerbrochen hat. -> Bruder hat gepetzt, dass Schwester ein Glas zerbrochen hat, bzw. Bruder hat Schwester verpetzt (ohne Angabe des konkreten Geschehens!)

Hallo!

die Bedeutungen waren mir klar, da ich sie schon im Duden nachgeschlagen hatte. Es ging um die Differenzierung zwischen „patzen“ und "verpatzen oder „petzen“ und "verpetzen.

Die Vektorhersteller dagegen patzten
reihenweise.

Warum nicht „verpatzen“ und warum nicht „patzen“?

Es ging um das Präfix „ver“ und was es mit den Stamm des Verbs anstellt.

Mit

hatten wir es schon mal :wink: Nämlich → hier.

Und „(bei etwas) patzen“ = umgangssprachlich für „einen Fehler machen bei einer Tätigkeit“:
„Fritz hat bei der Mathearbeit gepatzt“.

„(etwas) verpatzen“ ist die faktitive (und transitive) Form dazu: „eine Gelegenheit, einen Erfolg, eine Chance verpatzen“:
„Fritz hat die Mathearbeit verpatzt“
„Fritz hat damit die Chance auf eine gute Abi-Note verpatzt“

Gruß
Metapher

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Hallo Metapher

Kann man diese Regel verallgemeinern? Gilt das auch für „petzen“ und „verpetzen“/ „weigern“ und „verweigern“?

Sie hat gepetzt
Sie hat jemanden gepetzt

Sie hat etwas verweigert
Sie weigert, etwas zu tun

Danke

[quote=„Nadja, post:5, topic:9486033, full:true“]
Hallo Metapher

Kann man diese Regel verallgemeinern? Gilt das auch für „petzen“ und „verpetzen“/ „weigern“ und „verweigern“?

Sie hat gepetzt
Sie hat jemanden verpetzt

Sie hat etwas verweigert
Sie weigert sich, etwas zu tun

MfG
duck313

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Nein, man petzt die Tat (ggf, unter Nennung des Täter) und verpetzt den Täter (ohne Nennung der Tat).

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Welche „Regel“?
Vielleicht meinst du das hier:

die faktitive (und transitive ) Form dazu

Nein, durch die 6 Präfixe (be-, ent-, er-, ge-, ver-, zer-) und auch durch Partikeln wird zwar oft die → Aktionsart von Verben geändert, und meist auch die Transitivität, aber in Regelmäßigkeiten läßt sich das nicht fassen.

Das Beispiel hatten wir ja schon (siehe → Link).

Bei „(ver)weigern“ ist zwar der Übergang zur Präfix-Variante:
„sich weigern“: intransitiv, reflexiv;
→ „etwas verweigern“: transitiv
und die Aktionsart bleibt identisch: „kontinuativ“ oder „iterativ“ oder „punktuell-ingressiv“

Aber z.B. „(ver)reisen“ bleibt beim Übergang intransitiv und die Aktionsart verändert sich:
„reisen“ intransitiv; Aktionsart „durativ-kontinuativ“
→ „verreisen“ intransitiv; Aktionsart „punktuell-ingressiv“

Die grammatischen und semantischen Auswirkungen auch bei den anderen Präfixen lassen sich also nicht verallgemeinern. Siehe dazu → Verbpräfixe (obwohl die meisten dort keine Präfixe, sondern Partikeln sind)

Gruß
Metapher

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Petzen gibt es auch im Sinne von „kneifen“.
Patzen, patzig gibt es auch im Sinne von „frech, unhöflich“.

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