Pflichtsprache Türkisch

Hallo Anja,

Es ist unsinnig, von
Nicht-Muttersprachlern zu fordern, dass sie sich mit ihren
Kindern in deutscher Sprache unterhalten. Auf diese Weise
lernen die Kinder keine der beiden Sprachen richtig, heraus
kommt nur ein Mischmasch.

Ich komme aus einem solchen Haushalt. Mein Vater hat nicht lange genug gelebt, um bei mir einen bleibenden sprachlichen Eindruck zu hinterlassen. Meine Mutter hat zu Hause beide Sprachen benutzt, wobei sie die deutsche Sprache nie besonders gut beherrschte.
Bei anderen Familien mit zwei spanischstämmigen Elternteilen wurde zu Hause mit den Kindern auch beide Sprachen gesprochen.
Wenn ich an die anderen Kinder zurückdenke, ob Spanisch, Persisch, Yugoslawisch oder Italienisch, war eine fehlerfreie deutsche Sprache nie ein Problem. Es gab allenfalls einen leichten Akzent, eher eine Sprachfärbung, und das bei Eltern, die beide aus dem Ausland kommen.

Für mich stellt sich aus der praktischen Erfahrung die Frage, wie es sein kann, dass jemand in Deutschland aufwächst und deutsch dennoch mangelhaft spricht.

Gruß
Carlos

Und wer behauptet
Englisch hätte eine zu einfache Gramatik disqualifiziert sich
selbst

Och, das ist schon so, wenn man die englische Sprache mit
anderen Sprachen vergleicht.

Ein oft behauptetes Vorurteil. Ich wage mal kurz zu widersprechen. Es ist vielmehr so, dass das Englische nicht so viele offensichtliche gramatikalische Regelungen hat. Gutes Englisch ist hingegen (genauso wie gutes Deutsch) eine Wissenschaft für sich. Stichworte: Präzisere Nutzung der Zeitformen von Verben, Einzelworte vs. Komposita, Satzstellung, Nebensätze.

Grüße,

Anwar

Guten abend,

Ein oft behauptetes Vorurteil. Ich wage mal kurz zu
widersprechen. Es ist vielmehr so, dass das Englische nicht so
viele offensichtliche gramatikalische Regelungen hat. Gutes
Englisch ist hingegen (genauso wie gutes Deutsch) eine
Wissenschaft für sich. Stichworte: Präzisere Nutzung der
Zeitformen von Verben, Einzelworte vs. Komposita,
Satzstellung, Nebensätze.

ist alles unbestritten, dennoch ist es so, daß im Vergleich zu vielen anderen Sprachen Englisch einfacher ist, auch unter Einbeziehung der von Dir genannten Punkte. Aber das gehört ja eh nicht mehr hierher.

Gruß,
Christian

Hallo Carlos,

ich hingegen komme aus einer Familie, in der zu Hause ausschließlich Russisch gesprochen wurde und wird und habe nun zwei Muttersprachen. :smile: Im Rückblick finde ich es sehr gut, dass meine Eltern stets konsequent nur die russische Sprache zu Hause verwendet haben. Viele Freundinnen haben Russisch, nun ja, ein wenig verlernt oder zumindest fällt es ihnen leichter, Deutsch zu sprechen. Für mich hingegen sind beide Sprachen absolut äquivalent. Und gerade Kinder, die hier geboren sind, lernen die Muttersprache ihrer Eltern häufig gar nicht (da habe ich auch gute Beispiele vor Augen), übernehmen aber häufig die Fehler in der deutschen Sprache, die ihre Eltern machen.

Wie gesagt, das alles entspringt nicht nur meiner Erfahrung, sondern das habe ich klipp und klar von einer Logopädin gesagt bekommen, als sich bei meiner Nichte Sprachschwierigkeiten herausgebildet haben. Sie meinte, erstens müsse jede Person in der Familie konsequent nur EINE Sprache mit dem Kind sprechen (dann identifiziert das Kind die jeweilige Sprache mit dem jeweiligen Familienmitglied) und zweitens nur diejenige, die dieses Familienmitglied auch perfekt beherrscht.

So wurde ganz konkret im Falle meiner Nichte empfohlen, dass ihre Eltern weiterhin ausschließlich Russisch mit ihr sprechen, aber ich mich dafür mit ihr ausschließlich in Deutsch unterhalte.

Für mich stellt sich aus der praktischen Erfahrung die Frage,
wie es sein kann, dass jemand in Deutschland aufwächst und
deutsch dennoch mangelhaft spricht.

Ja, das ist für mich auch nicht nachvollziehbar. Obwohl ich erst mit 10 Jahren hergekommen bin, mit der ganzen Familie ausschließlich Russisch gesprochen und russische Freundinnen gehabt habe, war meine Sprache nach 2-2,5 Jahren nicht mehr von der meiner deutschen Mitschüler unterscheidbar. Das war bei meinen Freundinnen ganz genauso. Wie soll das also gehen, dass ein Kind von Anfang an hier aufwächst und dennoch kein Deutsch kann ??? Aber das scheint’s ja zu geben…

Grüße,
Anja

Ein zwingender Grund, eine Fremdsprache in die Schule zu übernehmen ist einzig die gesellschaftspolitische Notwendigkeit. Mit Ausnahme von Englisch erfüllt keine Sprache diese Anforderung, weshalb alle Übrigen auch schulspezifische Angebote sind. Die Einführung eines Pflichtfaches Türkisch für alle Schulrichtungen erscheint mir sogesehen absurd. Auch ein Zusatzangebot halte ich angesichts des Zeitmangels in der Schule für überflüssig, Latein und Französisch müssen da einfach Vorrang haben. Überhaupt ist mir die Begründung völlig unzugänglich: Wenn Türkisch in einigen Schulen „Umgebungssprache“ ist, dann ist dass ein Resultat verfehlter Integrationspolitik, dieses Thema ist einfach viel zu heikel, um „aus der Not eine Tugend zu machen“ und auch noch die deutschen Kinder diesem Missstand zu opfern.

Wie auch andere hier schon bemerkt haben, ist diese Diskussion aus ganz anderen Gründen interessant: Manchem geht es wohl nicht um die Zweckmäßigkeit oder Rechtfertigung eines möglichen Türkischunterrichts, sondern um die Angst kulturell „überrannt“ zu werden. Da verweist doch tatsächlich einer auf http://islamisierung.info/. Was soll das sein, ein Heitmeier-Verschnitt, das Aufwärmen sozialwissenschaftlicher Irrtümer oder die Beweisführung einer latent ausländerfeindlichen Mittelstands-Gesellschaft? Allein die Existenz solcher Artikel, die durch perfekte Mischung von kultureller und sicherheitspolitischer Inkompetenz besticht, macht mir Angst.

Leider ist auch der „nett gemeinte“ TAZ-Artikel nur ein Mosaiksteinchen im Kanon des Islam-Journalismus, der durch Indifferenziertheit und Trugschlüsse alles, was irgendwie „islamisch“ ist - für viele ist das offenbar auch Türkisch - zum Feindbild gemacht hat. Ich denke, jeder sollte sich mal fragen, wie er noch vor zehn Jahren gedacht hat, als die mediale „Islamisten“-Jagt noch Refugium erzkonservativer Propaganda war.

Hi!

derartige Meinungsäußerungen kommen und gehen und gehören zum
medialen Hintergrundrauschen.
Das Interessantere ist eher, welche Reflexe es bei Dir
auslöst. Das läßt tief blicken.

Also, ich finde es gut, wenn wir Türkisch zur Pflichtsprache für jeden in Deutschland machen - beginnend im Kindergarten, wo nur Deutsch und Türkisch gesprochen werden darf, über die Schule, wo der Unterricht in Deutsch oder Türkisch abgehalten wird bis hin zu Parlamentsdebatten in Deutsch oder Türkisch (inkl. Simultandolmetscher). Richtig funktioniert es allerdings erst, wenn Türkisch zweite Amtssprache in Deutschland wird.

Ich finde das gut.

Grüße
Heinrich

Hi!

Quatsch! Dort steht, dass Kinder früher als bisher eine
Zweitsprache erlernen sollen.

Schön wär’s, wenn es „eine“ Zweitsprache ist. Hier ist es eine ganz bestimmte Zweitsprache, die zur Pflicht gemacht werden soll, nicht weil sie wirtschaftlich Sinn macht (da wären Englisch, Französisch und Spanisch, ja selbst Russisch und Chinesisch vermutlich angesagter), sondern um einen innenpolitischen Konflikt zu entschärfen: Lernt die Minorität nicht die Landessprache, muss die Majorität die Minoritätensprache lernen.

Abgesehen davon finde ich, dass die Idee was hat. Ich wäre z.B. auch dafür, wenn türkischstämmige Bundestagsabgeordnete ihre Redebeiträge in Türkisch halten (mit Simultanübersetzung). Und da die gesamte Bevölkerung ja in den Stand versetzt werden soll, Türkisch zu sprechen, wäre es nur logisch, Türkisch zur zweiten Amtssprache in Deutschland zu machen.

Was Belgien oder die Schweiz kann, das können wir schon lange.

Ich bin dafür!

Grüße
Heinrich

Ich denke, jeder sollte sich mal
fragen, wie er noch vor zehn Jahren gedacht hat, als die
mediale „Islamisten“-Jagt noch Refugium erzkonservativer
Propaganda war.

Vor 10 Jahren waren es noch 5 Jahre bis September 11. Dann wurde aus der Propaganda Wahrheit.

Gruß
dataf0x

würde ich nicht so sehen:
http://uk-online.uni-koeln.de/cgi-bin/show.pl/page?u…

Daß die irgendwas studiert hat und jetzt einen Türkischkurs macht macht sie noch lange nicht zum Experten in Migrationsfragen und Mehrsprachigkeit.

Gruß
dataf0x

Hallo

Quatsch! Dort steht, dass Kinder früher als bisher eine
Zweitsprache erlernen sollen.

Schön wär’s, wenn es „eine“ Zweitsprache ist. Hier ist es eine
ganz bestimmte Zweitsprache, die zur Pflicht gemacht werden
soll, nicht weil sie wirtschaftlich Sinn macht (da wären
Englisch, Französisch und Spanisch, ja selbst Russisch und
Chinesisch vermutlich angesagter), sondern um einen
innenpolitischen Konflikt zu entschärfen: …

Nein, darum geht es in dem Artikel nicht. Es geht darum, dass Türkisch eine Sprache ist, die sehr viele deutsche Kinder direkt auch anwenden und üben könnten, was bei den meisten anderen Sprachen nicht der Fall ist. Es geht dabei um möglichst sinnvollen Sprach-Unterricht für deutsche Kinder. Um deren intelektuelle Erziehung sozusagen.

Versuch es doch wenigstens zu verstehen, was in dem Artikel gesagt wird.

Viele Grüße
Thea

Lesekompetenz?
Wo steht das in dem verlinkten Artikel?

-mkl-

würde ich nicht so sehen:
http://uk-online.uni-koeln.de/cgi-bin/show.pl/page?u…

Daß die irgendwas studiert hat und jetzt einen Türkischkurs
macht macht sie noch lange nicht zum Experten in
Migrationsfragen und Mehrsprachigkeit.

Klar, wenn einem die Auffassungen einer Person nicht passen, dann behauptet man einfach mal, diese wäre inkompetent.
Tolles Argument.
Ich bring das das nächste mal auch…

-mkl-

würde ich nicht so sehen:
http://uk-online.uni-koeln.de/cgi-bin/show.pl/page?u…

Daß die irgendwas studiert hat und jetzt einen Türkischkurs
macht macht sie noch lange nicht zum Experten in
Migrationsfragen und Mehrsprachigkeit.

Entschuldige meine eigene Meinung, aber Du bist die letzte, die ich hier für irgendetwas als Fachfrau einstufen würde.

C.

Ich denke, jeder sollte sich mal
fragen, wie er noch vor zehn Jahren gedacht hat, als die
mediale „Islamisten“-Jagt noch Refugium erzkonservativer
Propaganda war.

Vor 10 Jahren waren es noch 5 Jahre bis September 11. Dann
wurde aus der Propaganda Wahrheit.

Es ist ja noch viel schlimmer: Bereits in den 80ern hat man in Neuss potentielle Terroristen verhaftet, die Anschläge mit Flugzeugen planten.

Äh, was wolltest Du noch gleich ausdrücken?

Verwirrt,
Christian

BS"D

Ihr glaubt mir nicht? Dann lest selber:
http://www.taz.de/pt/2006/05/27/a0017.1/text.ges,1

Ja, ich habe gelesen und halte den Ansatz dort durchaus für sinnvoll und dieser hat nun mit dem von dir hier vertretenem nicht viel gemeinsam. Oder wie der Artikel deine Erregung schon vorweggreift:

„Das Türkische wird jedoch nur als Migrationssprache wahrgenommen, mit ihm verbindet die Mehrheitsgesellschaft leider weder etwas Weltläufiges, wie dies bei Englisch der Fall ist, noch etwas kulturell Wertvolles, wie mit Italienisch oder Griechisch. Das macht es für das Türkische schwer. Aber das kann sich ja ändern. Es muss allerdings noch viel Lobbyarbeit geleistet werden, um das Türkische bei uns salonfähig zu machen.“

Kol tuw,
Eli

Damit ist gemeint, dass es eine Sprache ist, die in ihrer
Umgebung vorkommt.

Das ist auch Deutsch. Das sollte man nicht vernachlässigen. Das sollte in Deutschland eher oberste Priorität haben.

Äh, was wolltest Du noch gleich ausdrücken?

Verwirrt,
Christian

Ich wollte ausdrücken, dass es den meinungsbildenden Institutionen - dazu gehört leider auch der Verfasser des Minority Report - eben nicht um die Bekämpfung des Fundamentalismus und des islamistischen Terrorismus geht. Vielmehr handelt es sich um Wichtigtuerei und das Mitteilungsbedürfnis übersteigerter Ängste, die derzeit in fast jedem westlichen Staat den gesellschaftlichen Frieden gefährden.

Der Minority Report ist dafür das beste Beispiel: Wer ist dieser Mr. Anonimous, der glaubt, allen sogenannten „Gutmenschen“ die Augen öffnen zu müssen?
Beruflich hat er mit der Thematik wohl nichts zu tun, sonst wären ihm weniger sachliche Schnitzer unterlaufen. Er ist offensichtlich ein Kind des 11. September, vor diesem Datum wäre er nie auf die Idee gekommen, in seiner Freizeit zu recherchieren, Zeitungsartikel zu sammeln und sich in ein investigatives Doppelleben zu begeben, das am ehesten mit einem IM des MfS vergleichbar ist. Eben das wollte ich ausdrücken, indem ich schrieb, die Existenz solcher Artikel mache mir Angst: Es macht mir Angst, dass - durchaus berechtigte - Sorgen vollkommen unqualifizierte Privatpersonen veranlassen, sich auf die Jagt nach gesellschaftlichen Randgruppen zu begeben.

Ich beschäftige mich seit einigen Jahren intensiv, leider auch nicht beruflich, mit innerer Sicherheit. Ebenfalls beängstigend ist, dass das vorherrschende gesellschaftliche Klima die Politik zum Aktionismus zwingt, eben dies strebt der Minority Report ja offen an. Dies führt dazu, dass nachrichtendienstliche und polizeiliche Maßnahmen nicht mehr dem sicherheitspolitischen Sachverstand, sondern der populistischen Wirkung unterworfen sind. Da umstellt beispielsweise das Innenministerium NRW mit 120 Mann eine Kölner Moschee (Während des Freitagsgebets!) um im Anschluss in einer stundenlangen schikanösen Prozedur die Personalien aller Anwesenden aufzunehemen (August 2004, Hinweislage: Ein zwölfjähriges Mädchen hatte gegenüber ihrer Ethik-Lehrerin gesagt, in der Moschee sei das Video eines radikalen Predigers gezeigt worden; allein die Tatsache, dass eine Information von einer Lehrerin zum Verfassungsschutz wandert mutet seltsam an). Die Aktion kostete ca. 500.000 Euro und brachte Datenmaterial, das der Verfassungsschutz auch einem Telefonregister entnehmen hätte können.
Seit Ende der 70-er Jahre ist die größte Bedrohung für die innere Sicherheit der Rechtsradikalismus. Daran hat sich auch nach dem 11.9. nichts geändert, im Gegenteil, das islamistische Gefahrenpotential konnte seitdem beträchtlich reduziert werden. Nach offiziellen Zahlen leben in der BRD derzeit etwa 10400 gewaltbereite Rechtsradikale, dem stehen 3600 gewaltbereite Moslems gegenüber.
Dennoch beträgt die operative Auslastung des LfV-Bayern durch die Islamisten-Bekämpfung knapp 60 Prozent, schlicht deshalb weil die Öffentlichkeit eine höhere Präsenz in diesem Sektor fordert. Die Befürchtungen der Behörden gegenüber einem möglichen islamistischen Anschlag sind auch weniger auf die unmittelbaren Opfer gerichtet, sondern auf die reaktionären Tendenzen danach. Im Gegensatz zu den USA birgt unsere Gesellschaftsstruktur ein deutlich höheres Potential an gewaltsamer und diskriminierender Ausländerfeindlichkeit. Dennoch hat sich auch in den USA die Position der Muslime seit 2001 deutlich verschlechtert.
Hinzu kommt, dass das auch die Behörden den frischen Wind gerne nutzen um in ihrem Interesse zu handeln: Beckstein nannte vor einigen Wochen die Zahl von mehr als 5000 verfassungsfeindlichen Moslems in Bayern. Die Zahl beträgt bundesweit etwa 34000. Diese Statistiken beruhen auf der Mitgliederzahl aller als verfassungsfeindlich eingestuften islamischen Organisationen in der BRD. Dabei gehen mehr als 27000 auf das Konto von Milli Görüs. Nun hat es aber mit eben dieser Organisation auf sich, dass ihr kein wesenlicher Islamismus nachzuweisen ist. Dies ist selbst in Verfassungsschutzberichten nachzulesen, in diesen zieht man sich aus der Affäre, indem man mehr oder minder radikale Äußerungen von Personen zitiert, die Milli Görüs „nahe stehen“ (sollen). Der wahre Grund für die Einstufung von Milli Görüs ist, dass sich das Verhältis zwischen der türkischen Regierung und IGMG scheinbar grundlos beträchtlich verbessert hat. Man nimmt daher an, dass IGMG seine Infrastruktur bereitstellt, um Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes MIT zur Wirtschaftsspionage zu beherbergen. Es ist verständlich, dass der Verassungsschutz sich durch eine derartige Einstufung die Arbeit erleichtern will, dennoch fände ich es weitsichtiger mit offenen Karten zu spielen, anstatt der Bevölkerung Angst einzujagen.

Auf den Punkt gebracht: Die These, dass in diesen und den kommenden Jahren eine gefährliche Islamisierung über uns hereinbricht, ist schlicht falsch und beruht auf der verantwortungslosen Fokusierung der Berichterstattung. Tatsächlich bricht erst dann etwas über uns herein, wenn ein Einzelereignis in eine vergiftes gesellschaftliches Klima fällt. Dann wird aus dem „globalen Krieg gegen den Terror“ (politische Terminologie sowohl in den USA als auch in D, GB, F, I etc.) ein globaler Krieg mit dem Terror (globale Kriege hießen früher Weltkriege).

Hi!

Seit Ende der 70-er Jahre ist die größte Bedrohung für die
innere Sicherheit der Rechtsradikalismus. Daran hat sich auch
nach dem 11.9. nichts geändert, im Gegenteil, das
islamistische Gefahrenpotential konnte seitdem beträchtlich
reduziert werden.

Islamischer Fundamentalismus _ist_ Rechtsradikalismus.
Ich weiß nicht, warum man da differenziert.

Grüße
Heinrich

Wo steht das in dem verlinkten Artikel?

-mkl-

„Frau Riehl, Sie fordern Türkisch ab dem Kindergarten - für alle Kinder, auch für die deutschstämmigen. Wie kommen Sie darauf?“

a) fordern

b) für alle Kinder

Grüße
Heinrich

Hi!

Schön wär’s, wenn es „eine“ Zweitsprache ist. Hier ist es eine
ganz bestimmte Zweitsprache, die zur Pflicht gemacht werden
soll, nicht weil sie wirtschaftlich Sinn macht (da wären
Englisch, Französisch und Spanisch, ja selbst Russisch und
Chinesisch vermutlich angesagter), sondern um einen
innenpolitischen Konflikt zu entschärfen: …

Nein, darum geht es in dem Artikel nicht.

Zitat aus dem Artikel

„Frau Riehl, Sie fordern Türkisch ab dem Kindergarten - für alle Kinder, auch für die deutschstämmigen. Wie kommen Sie darauf?“

a) fordern
b) für alle Kinder

ergo:

Türkisch als Pflichtsprache für alle Kinder -> folglich ist die gesamte Bevölkerung Deutschlands in absehbarer Zeit türkischsprachig.

Nein, darum geht es in dem Artikel nicht.

Frau Riehl hat den Frageinhalt im Interview nicht dementiert oder korrigiert.

Also:
a) Pflicht
b) für alle

Und das ist auch gut so!

Grüße
Heinrich