Islamischer Fundamentalismus _ist_ Rechtsradikalismus.
Ich weiß nicht, warum man da differenziert.Grüße
Heinrich
Weil islamischer Fundamentalismus _nicht_ Rechtsradikalismus ist.
Etwas pädagogischer: Der Islamismus hat zwar den Antisemitismus mit dem Rechtsradikalismus gemeinsam und dementsprechend hoch sind auch die Sympathien zwischen Rechten und Islamisten, das ist jedoch nur ein Zweckbündis und kann auch nicht verallgemeinert werden. Der Grund dafür ist, dass auch weite Teile der islamischen Völker in Palästina und Umgebung Semiten sind. Diese wiederum sind mit den persischen und arabischen Ethnien ebenso verfeindet wie mit der Türkei. Obwohl sich die Rechtsradikalen um solche Details nicht kümmern, bin ich mir ziemlich sicher, dass auch denen irgendwann einfällt, dass Moslems eigentlich Ausländer sind. Sobald der Islamismus nicht mehr zur Destabilisierung der Demokratie beiträgt, ist es mit der Freudschaft zwischen diesen Gruppen vorbei.
Prinzipiell ist der Islamismus eine feindliche Haltung gegenüber - auf Kosten der islamischen Länder, so die These - hoch entwickelten westlichen Industriestaaten. Die Attraktivität dieser Bewegung für machtbewusste Islamisten liegt in der Befähigung, mittels einer fundamentalistischen Religionsauslegung die Konflikte zwischen den islamischen Ländern zu überspielen und eine breite Masse zu mobilisieren.
Rechtsradikalismus hingegen stützt sich hingegen auf Ausländerfeindlichkeit und konservativen Nationalismus. Dieser Nationalismus ist mit dem modernen, wie er in den USA oder auch einigen EU-Staaten praktiziert wird, nicht zu vergleichen, da er nicht auf reinen Utilitarismus im Sinne des eigenen Landes setzt, sondern ideologisch, z.B. durch Rassentheorie und Sozialdarwinismus, motiviert ist.