Hi!
Weil islamischer Fundamentalismus _nicht_ Rechtsradikalismus
ist.
Hmm …
Etwas pädagogischer: Der Islamismus hat zwar den
Antisemitismus mit dem Rechtsradikalismus gemeinsam und
dementsprechend hoch sind auch die Sympathien zwischen Rechten
und Islamisten, das ist jedoch nur ein Zweckbündis und kann
auch nicht verallgemeinert werden. Der Grund dafür ist, dass
auch weite Teile der islamischen Völker in Palästina und
Umgebung Semiten sind. Diese wiederum sind mit den persischen
und arabischen Ethnien ebenso verfeindet wie mit der Türkei.
Obwohl sich die Rechtsradikalen um solche Details nicht
kümmern, bin ich mir ziemlich sicher, dass auch denen
irgendwann einfällt, dass Moslems eigentlich Ausländer sind.
Sobald der Islamismus nicht mehr zur Destabilisierung der
Demokratie beiträgt, ist es mit der Freudschaft zwischen
diesen Gruppen vorbei.
Prinzipiell ist der Islamismus eine feindliche Haltung
gegenüber - auf Kosten der islamischen Länder, so die These -
hoch entwickelten westlichen Industriestaaten. Die
Attraktivität dieser Bewegung für machtbewusste Islamisten
liegt in der Befähigung, mittels einer fundamentalistischen
Religionsauslegung die Konflikte zwischen den islamischen
Ländern zu überspielen und eine breite Masse zu mobilisieren.
Rechtsradikalismus hingegen stützt sich hingegen auf
Ausländerfeindlichkeit und konservativen Nationalismus. Dieser
Nationalismus ist mit dem modernen, wie er in den USA oder
auch einigen EU-Staaten praktiziert wird, nicht zu
vergleichen, da er nicht auf reinen Utilitarismus im Sinne des
eigenen Landes setzt, sondern ideologisch, z.B. durch
Rassentheorie und Sozialdarwinismus, motiviert ist.
Die alleinige Begrenzung „Rechtsradikalismus = Antisemitismus“ lasse ich nicht gelten (das wäre auch viel zu einfach).
Fakt ist, dass der Islamismus den demokratischen Verfassungsstaat bekämpft und an dessen Stelle eine durch Religion definierte Gemeinschaft stellen will. Mehrparteiensysteme, Meinungsvielfalt und politische Opposition werden als zersetzend angesehen.
Fakt ist weiterhin, dass im Islamismus bestimmte Menschengruppen ganz bewusst (d.h. aus ideologischen Gründen) abgewertet und ausgegrenzt werden. Der Islamismus strebt eine Gesellschaft mit einer einheitlich religiös geprägten Gemeinschaft an.
Diese Punkte - Bekämpfung des demokratischen Verfassungsstaates, keine Pluralität, keine freie Meinung, Diskreditierung von Menschen wegen Geschlecht, Abstammung, Rasse, Sprache, Herkunft, Glauben, politischen Ansicht, Kampf für eine vereinheitlichte Gesellschaft, basierend auf dem Gedanken einer religiösen Volksgemeinschaft - sind für mich eindeutige Belege dafür, dass der Islamismus rechtsradikal ist.
Grüße
Heinrich