Vielleicht wäre das Fremdsprachen-Brett geeigneter, denn es geht um eine Redewendung zum Abschied, die südlich des Weißwurst-Äquators gebräuchlich ist: Pfüat di.
Was bitte heißt das genau? Antworten in deutscher Sprache erbeten.
das ist der misslungene Vesuch, die Lautschrift zu umgehen. Vor langer Zeit hieß das „Gott behüte dich (auf allen deinen Wegen)“; manch Kundiger meint, das könnte auch „Gott führe dich“ geheißen haben.
Gruß Ralf
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Pfiat’s mi! - abspranzen
Tjå, Fritz, i scho wieder…
…und schon wieder etwas aus dem reichen Schatz unseres Dialekts: „Pfiat’s mi (God)!“ (‚Es behüte mich Gott!‘ - im Sinn von ‚Gott bewahre!‘), eine Äußerung, die noch oft zu hören ist; sie drückt Ablehnung, Verachtung, Ekel aus.
„Teats enk pfiatn!“ ist eine Aufforderung zum Abschiednehmen, zum „Åpfiatn“ oder „Å(b)schpranzn“. Für dieses Wort habe ich noch keine Sprachwurzel gefunden.
Vielleicht kennst du oder sonst jemand in den Weiten dieses Forums einen ähnlichen Ausdruck?
abspranzen
Immer wieder hilfreich und interessant, was du zum Besten gibst, liebe Helene! Und ich habs schon in die FAQ:861 eingebaut.
Vielleicht kennst du oder sonst jemand in den Weiten dieses
Forums einen ähnlichen Ausdruck?
„spranzen“ bedeutet im Schwäbischen:
affektiert, stolz einhergehen, sich spreizen, sich hochmütig gebärden, schwänzeln - eine Spranzerin ist ein affektiertes Mädchen
oder auch „stranzen“
müßig umherschlendern, stolzieren, sich flott zeigen, groß tun - ein Stranzel oder Stranzer ist einer, der oder eine, die müßig umherschlendert, dem anderen Geschlecht nachläuft, aber auch eine hochmütige Person
Ich denke schon, dass es da Verbindungen zu eurem „abspranzen“ geben könnte.
Vielleicht findest du nun mehr.
Und noch was: Meine Großmutter sagte: strawanzen. Wo woa:tsn strawa(u)nzen? und meinte damit: Wo habt ihr euch rumgetrieben?
In alten schweizer Bergfilmen hört man die Leute noch sagen:
„Bhüat Sy Gott!“ = Gott behüte Sie!
Hallo Georg,
dann sind die Verständigungsschwierigkeiten kein Wunder. Berg-, Lederhosen- und Jodelfilme habe ich mir noch nie angetan und werde es auch zukünftig zu vermeiden wissen
Für einen Fischkopp sind süddeutsche oder gar schweizer Dialekte schwerer verständlich als holländisch.
…aber Western reinziehen!!! Das haben wir gerne!!
Statt sich als guter Deutscher unsere eigenen Wild-Süd-Ost Filme anzusehen!
Pfui, schäm Dich!
Wo ist der Uunterschied? In beiden Arten fliegen die blauen Bohnen, in beiden wird heiß geliebt, in beiden kommen Rinder vor, in beiden gibt es den Superheld, der am Ende die holde Maid heimführt.
also ab jetzt: „I look alpin!“
Grüße
Raimund
Gleich hinter meinem Haus gibts ein Gebiet, „dort wo der Wildbach rauscht!“
hallo Fritz,
„pfüdi“ hat im Bayerischen nicht unbedingt einen negativen Sinn. Es bdeutet ganz einfach: Auf wiedersehen (sehr frei übersetzt) Da wir Bayern ein sehr religiöses Volk sind (deswegen wurden in der Geschichte von uns so mancher Pfarrer über die Klinge geschickt:smile:, sind alle Grüße meist mit Gott. So z.B. guten Tag: „Grüas God“ (aus: Grüße Dich Gott). Das ist so in mir drin, dass ich beim Begrüßen immer sage „Grüß Gott“.
Dein strawanzen ist auch im bayerischen üblich. Bedeutet ganz einfach: ausgehen, tanzen gehen, einen trinken gehn, mit Freunden fort gehen. Von allen etwas. Ist nie böse gemeint, obwohl ein kleiner Unterton des nicht ganz richtigen Handelns mit dabei ist: „na, gehst wiada strawanzen?“
Grüße
Raimund
Münchner ais tiefster Seele