Philosophie
Ist es erlaubt, sich in deine Unterhaltung mit Th. einzumischen?
Wenn ja, dann beziehe ich mich auf dein Posting hier und die folgenden, ok?
Ich war nur verwundert, dass sich hier nicht ebenfalls eine Diskussion über das aktuelle Thema aus philosophischer Sicht ergab.
Über das Thema (oder vielleicht sollten wir sagen über die Ereignisse, auch die ab gestern folgenden?) läßt sich vieles sagen. Aber dazu müßte deutlicher sein, wie du „philosophische Sicht“ verstanden haben möchtest. Magst du dazu vielleicht was sagen? Was erwartest du genauer gesagt speziell von „der“ Philosophie, und zwar im Unterschied zu welcher Wissenschaft sonst?
Die Fragestellung „Was haben… mit Philosophie zu tun“ fand ich jedenfalls etwas verschroben, denn was sollen Philosoph(inn)en dazu sagen, was irgendwas „mit Philosophie“ zu tun hat? Es gibt nichts, absolut nichts, mit dem sich Philosophie nicht beschäftigt.
Falls das nicht deutlich ist, was ich meine: Ein analog unklarer Fragesatz wäre z.B. „Was hat das WTC mit Materie zu tun?“. Was soll man dazu sagen?
Das kann wenn auch andere sich vielleicht eher an den örtlichen Ayatollah/Pfarrer/Priester/Rabbi/Schamanen wenden würden mit derr Bitte ihnen die Welt zu erklären.
Die Frage, die sich unmittelbar aus Leo’s Text ergibt, da er von schrtecklichen Ereignissen sprach, ist aus meiner „Sicht“ das, was ich ihm auch antwortete: „Was ist der Mensch, insofern er selbst der Urheber größten ‚Schreckens‘ für den Menschen ist?“. Vielleicht auch diese „Was ist das eigentlich genau das Grauenenhafte an ganz speziell diesem’Terror’akt?“. Oder ähnliches. Aber danach wurde nicht gefragt.
Aber du hast völlig Recht: Dies sind Grundfragen gerade von Religionen, obwohl die Antworten von dieser Seite her sicher unpräziser sein werden, als die von diversen Philosophien. Es wäre genauer gesagt eine Frage der Religionsphilosophie.
…sondern sondern auf das, was heute so unter „Philosophie“ läuft.
Was läuft denn „heute so unter Philosophie“? Welche Philosophie meinst du? Wenn du damit einige populistische „Philosophen“ meinst, die sich in den Medien über Sachen äußern, von denen sie nichts verstehen, dann stimme ich dir jedenfalls zu.
Während sich die Alten doch bemühten, die Welt und das, was sie bewegte zu durchdenken und zu erläutern
Das tun heute viele Philosophen ebenfalls. Aber bestimmte Schulen oder Richtungen der Philosophie, die heute die Literatur weitgehend bestimmen, beschäftigen sich eher mit theoretischer Philosophie, und die hat ganz andere Aufgaben. Die praktische Philosophie, also Ethik usw. hat bisher in allen anstehenden Fragen tatsächlich wenig geleistet (z.B. das Zeug, das unter Bioethik usw. verhandelt wird).
und dem sich Bemühenden wenigstens gewisse Richtwerte oder zumindest Denkhilfe für die Einordnung der Geschehnisse um ihn herum zu vermitteln, scheint mir dies - auch in diesem Gespräch - nicht mehr der Fall zu sein.
Ich würde sagen, das „Einordnen“ hängt davon ab, was du einordnen willst und was du mit „einordnen“ meinst. Das ist natürlich eine interessante Frage. Ich kann nicht nachvollziehen, warum du „dieses Gespräch“ schon zum Tode verurteilst, wo es noch gar nicht richtig angefangen hat?
Statt dessen der für den Suchenden etwas magere Verweis auf die Schwesterwissenschaft Psychologie.
Menno - jedes Gespräch beginnt doch erstmal mit einem Satz, oder? Warte doch erstmal die nächsten ab, vielleicht kommt ja noch was substantielles. Was ich bisher von Leo gelesen habe, waren doch nur „ich will euch jetzt mal zu denken anregen“-Statements und dann hat er sich jeweils wieder aufs Sofa gelegt bis zum nächten Versuch, das Brett zum denken anzuregen. Reaktionen und Stellungnahmen zu antworten kamen bisher wenig von ihm, fast immer nur ein Verweis auf „demnächst“. Deshalb hab ich mir erlaubt, mich auch mal hier einzubringen, ich gebe gerne zu, daß es patzig war.
Vielleicht liege ich ja vollkommen daneben, wenn ich es bisher als Aufgabe der Philosophie betrachtete, über das was die Welt im innersten bewegt, formt und zusammenhält nachzudenken und zu diskutieren.
Das ist der Job aller Wissenschaften, nicht nur der Philosophie.
Bis dann in diesem Theater
C.