Hallo,
außer Habermas befindet sich aber niemand in der öffentlichen
Diskussion.
doch schon, einige der Genannten schreiben z. B. Artikel in der „Zeit“ oder der „Süddeutschen“. Oder der „Spiegel“ bringt gelegentlich was, z. B. über Hösle, der schon öfter in den Medien war (jetzt weniger, weil er in die USA wechselte, soviel ich weiß). Mir fällt noch Volker Gerhardt ein, der politischen Einfluss ausübt, aber auch nicht gerade ala Bildzeitung
- wenn du weißt was ich meine.
Wie erfahre ich als normaler Mensch, wie sich deren Einfluß
darstellt?
Das ist natürlich schwierig, es gibt ja nicht nur die eine Ethikkommission. Ich werde mal ein bisschen nachforschen, aber das dauert möglicherweise ein paar Tage.
Sollten diese Philosophen denn dann nicht auch „öffentlicher“
sein oder reicht es der Philosophie HEUTE im Stillen zu
wirken?
Naja, was heißt schon „im Stillen“, die Zeichen von APO und Sartre sind halt vorbei, und wenn, dann ist es doch wieder die französische (oder die englische bzw. amerikanische) Philosophie, wo der Öffentlichkeitsbezug ein ganz anderer ist als hier in Deutschland.
z.B. in dieser ominösen „Ethik-Kommission“ zum Thema der
Nutzung von Stammzellen, da war mir die Philosophie nicht laut
genug, ja war sie überhaupt vertreten?
Im Moment bin ich überfragt. Ich wollte zu dem Thema einen Artikel auf meiner Homepage schreiben, bin aber noch nicht dazu gekommen. - Ich habe gerade nachgesehen: Scheinbar ist Ludwig Siep aus Münster in der Kommission aktiv - ein eher ruhiger Vertreter.
Aber vielleicht ist die Öffentlichkeitsarbeit auch gar nicht die Aufgabe der Philosophie. Ich bin jedenfalls skeptisch gegenüber solchen „Vertretern der Philosophie“ wie Sloterdijk und Safranski, die philosophische Themen in die Niederungen der Mittelmäßigkeit ziehen.
Oder ist es gar so, daß die allgemeine Gesellschaft die
Philosophen in ihre Studierstuben getrieben hat, da sie
sowieso nicht zu retten ist, und die Herren warten, bis sich
dieses Volk von selbst regeneriert (geistig)?
Nein, das meine ich nicht, allerdings ist es vielleicht so, dass der Ansatzpunkt für Philosophen, die Einfluss nehmen wollen, eben nicht Otto Normalbürger ist, sondern eher die politischen (und entsprechenden) Kasten. Das Bundesverfassungsgericht z. B. greift regelmäßig auf philosophische Beiträge zurück, allerdings kommen diese manchmal bloß impliziten Einflüsse nicht an die Öffentlichkeit (das weiß ich aus erster Hand).
Also, ich werde mal versuchen, mich darüber schlau zu machen, wie man den philosophischen Einfluss herausfinden kann. Versprechen kann ich nichts, aber vielleicht finde ich ja was.
Herzliche Grüße
Thomas Miller