Philosophie und ihre Vertreter HEUTE

Hallo Ihr Studierten,

gibt es, allgemein anerkannt oder auch nur nach Eurer Meinung, einen Philosphen/in, dem man nachsagen könnte, daß er Einfluß hat, oder versucht zu nehmen, auf das allgemeine Leben?
Leute wie vormals Popper, Russel oder die Frankfurter Schule?

Konkret auf die Politik, Unternehmen, Bildung?

Gibt es sojemanden in Deutschland oder Europa?

Danke für Hinweise

Winkel

Ja, die gibt es …
Hallo,

Leute wie vormals Popper, Russel oder die Frankfurter Schule?
Konkret auf die Politik, Unternehmen, Bildung?
Gibt es sojemanden in Deutschland oder Europa?

was mir so einfällt:

Jürgen Habermas (Friedenspreisträger)
Julian Nida-Rümelin (Bundeskulturminister)
Hans Albert und Hans Lenk (Einfluss auf Wirtschaftsunternehmen)
Höffe, Marquard, C. F. v. Weizsäcker (naja)

in England/USA: Benhabib, Dworkin, Foot, Nozick, Parfit, Rawls
in Frankreich: Baudrillard, Gluckmann (naja)
sonst: Castaneda

Das sind diejenigen, die mir spontan einfallen. Es gibt aber sicher noch ein paar mehr.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

C. F. v. Weizsäcker (naja)

Hallo Thomas Miller,

Mich als Laien würde mal interessieren, nach welchen Kriterien ein großer Philosoph sich von einem ‚naja‘ unterscheidet.
Vielleicht auch anhand des Beispiels Weizsäcker?

Danke und
Peace,
Kevin.

Weizäcker versuchte zwischen Religiosität und Physik einen Konsens zu finden. Er arbeitete u.a. mit Nils Bohr und Heisenberg am „Uran-Projekt“, was Hitler die Atombombe in die Hand geben sollte!
naja :smile:
Später haben diese eine Erkenntnis der Quantentheorie begründet, die sogenannte „Kopenhagener Deutung“, von der gewisse hier ansässige Herren nicht viel halten! :smile:))
Sorry T., aber das konnte ich mir einfach nicht verkneifen!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Weizäcker versuchte zwischen Religiosität und Physik einen
Konsens zu finden.

naja - das ist die weitverbreitete „Altersreligiosität“, die bei vielen Naturwissenschaftlern einstellt. Bei Weizsäcker fing es mit einem Besuch in indischen Ashrams an… bei manchen anderen mit einem Joint. Aber auch diese subjektiven geistigen Bewegungen von Leuten, die in ihrer eigentlichen Wissenschaft Bedeutendes geleistet haben, sind immerhin bzgl. der Entwicklung ihres persönlichen Denkens ganz interessant zu lesen.

Später haben diese eine Erkenntnis der Quantentheorie
begründet, die sogenannte „Kopenhagener Deutung“,

Später?? *lach* Das Kopenhagen-Meeting 1926! war doch wohl ein wenig früher als das Uran-Projekt… wann war denn WKII? *smile*

von der gewisse hier ansässige Herren nicht viel halten!

und die Kopenhagen-„Deutung“ war immerhin der entscheidende Schritt für die Rolle der QT (die seitdem QM hieß) für die spätere Teilchenphysik.

Gruß

Metapher

Popper & Eccles, Das Ich und sein Gehirn
Hallo!

naja - das ist die weitverbreitete „Altersreligiosität“, die
bei vielen Naturwissenschaftlern einstellt.
Bei Weizsäcker
fing es mit einem Besuch in indischen Ashrams an… bei
manchen anderen mit einem Joint. Aber auch diese subjektiven
geistigen Bewegungen von Leuten, die in ihrer eigentlichen
Wissenschaft Bedeutendes geleistet haben, sind immerhin bzgl.
der Entwicklung ihres persönlichen Denkens ganz interessant zu
lesen.

Dazu fällt mir Sir John Eccles ein: „Das Ich und sein Gehirn“ (zusammen mit Popper verfaßt). Der neurophysiologische Teil ist o.k., der Teil von Popper - naja. Aber ihre Dualismus-„Theorie“ ist nur noch „strange“: Das Ich (der Geist) tastet das Gehirn ab und induziert in offenen Modulen elektrische Aktivität (!). Ach du meine Güte.

Oliver

Hallo Kevin,

Mich als Laien würde mal interessieren, nach welchen Kriterien
ein großer Philosoph sich von einem ‚naja‘ unterscheidet.
Vielleicht auch anhand des Beispiels Weizsäcker?

das mit der Altersreligiosität, wie es Metapher unten nannte, finde ich ganz treffend formuliert. Wenn jemand ein Gebäude betritt, und dann so eine Art Erleuchtung spürt (Weizsäcker nannte das „Das ist es!“), dann ist das ein Zeichen dafür, dass er die Philosophie als Philosophie verlässt. Das mag zutreffen oder auch nicht, aber es ist nicht mehr nachvollziehbar und somit philosophisch jedenfalls fraglich, weil Philosophie sich ausdrücklich Begründungen widmet.

Ähnliches vollzog sich ja auch bei Thomas von Aquin, der einige Zeit vor seinem Tode die Arbeit an der Summa theologica einstellte mit den Worten, ihm komme alles, was er bisher geschrieben habe, wie Stroh vor.

Also ganz unabhängig von seinen philosophischen Leistungen, die sich in einer Synthese von Philosophie und Physik mit einem Tüpfelchen Mystik erschöpfen: Weizsäcker ist einer derjenigen Philosophen, die - wenn sie eine Erkenntnis erlangt haben - diese nicht mehr hergeben wollen, also ganz unphilosophisch nicht mehr weiterfragen. Da hilft es auch nichts, wenn gerade Weizsäcker philosophieren als weiterfragen definiert, wenn er sich selbst nicht daran hält. Das unterscheidet ihn von den wirklich großen dieses Jahrhunderts, ich denke an Wittgenstein und Heidegger, aber vielleicht ist da die Messlatte auch zu hoch gelegt …

Gerade in Münster hast du übrigens einen glühenden Weizsäcker-Verehrer unter den Theologen vor der Haustür: William J. Hoye, ein Schüler Karl Rahners, hält große Stücke auf Weizsäckers theologische Mystik, während die Physiker und Philosophen dort eher distanziert sind. Letzteres mag natürlich auch daran liegen, dass sich Weizsäcker mit seiner Art zu philosophieren weit von der „Universitätsphilosophie“ (bzw. was man so nennt) entfernt. Aber das wäre eine eigene Diskussion wert. :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

1 Like

Hallo Oliver,

du wirst es nicht für möglich halten: Ich stimme diesem deinem Posting in der Tat zu. Popper ist auch so ein Fall. Er hat zwar Großes geleistet, aber eben in den 30er bis 50er Jahren. Das meiste Spätere sind Marginalien bzw. Peinlichkeiten. Aber bei Popper - denke ich - können wir noch hoffen: Der Nachlass soll ja einen ganz beträchtlichen Umfang haben.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Pop…Popp…Popper
Hallo Thomas!

du wirst es nicht für möglich halten: Ich stimme diesem deinem
Posting in der Tat zu.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Aber im Ernst: Bei unserer Paraphilie-Diskussion (sachlicher Teil) waren unsere Meinungen auch nicht so weit auseinander (wie man im Archiv nachlesen kann).

Grüße,

Oliver

Hallo!

Später?? *lach* Das Kopenhagen-Meeting 1926! war doch wohl ein
wenig früher als das Uran-Projekt… wann war denn WKII?
*smile*

-))

Das Lachen sei dir gegönnt. Gestatten, daß ich mich anschließe.
Es ging mir um Weizäcker (geb. 1912, 1926 war er grad mal 14 und ich denke nicht bei der Kopenhagener Deutung anwesend :wink:)
Über 40 Jahre hat er sich der Rekonstruktion der Physik, begründet durch eben diese Kopenhagener Deutung gewidmet!
z.B. 1971 Die Einheit der Natur.
War wohl zu später Stunde, für eine Phil. zu lapidar formuliert.

von der gewisse hier ansässige Herren nicht viel halten!

und die Kopenhagen-„Deutung“ war immerhin der entscheidende
Schritt für die Rolle der QT (die seitdem QM hieß) für die
spätere Teilchenphysik.

War ein kleiner Scherz, der Betroffene wird es verstehen! :wink:

Gruß
HC

Gruß

Metapher

Es ging mir um Weizäcker (geb. 1912, 1926 war er grad mal 14
und ich denke nicht bei der Kopenhagener Deutung anwesend :wink:)

Stimmt. 1927 hat N. Bohr beim Volta-Kongress in Como sein Komplementaritätsprinzip vorgestellt, den Kern der Kopenhagener Deutung (ohne Anwesenheit Weizsäckers). Noch im gleichen Jahr fand der 5. Solvay Kongress in Brüssel statt, wo der entscheidende Disput zwischen Bohr und Einstein über die Interpretation der Quantenmechanik stattfand (Einstein: Gott würfelt nicht!) und aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit der Anhänger Bohrs im Sinne der Kopenhagener Deutung entschieden wurde. (Was für deBroglie, Einstein und später auch Pauli bedeutete, dass ihre Sichtweise unberechtigterweise bis heute kaum Beachtung finden sollte. Ein klassisches Beispiel für den von Kuhn beschriebenen personengebundenen Paradigmenkult.)

Die Teilnehmer des 5. Solvay-Kongress 1927 in Brüssel, wo Bohr sein Como-Paper der damaligen Prominenz in Sachen Quantentheorie vorstellte, kann man hier angucken (kein Weizsäcker)
http://www.aip.org/history/einstein/ae66.htm

Die Gedanken der Teilnehmer sind hier kurz dargestellt:
http://www.physlink.com/Fun/SolvayCongress.cfm

:wink:

Peace,
Kevin.

Jürgen Habermas (Friedenspreisträger)
Julian Nida-Rümelin (Bundeskulturminister)
Hans Albert und Hans Lenk (Einfluss auf
Wirtschaftsunternehmen)
Höffe, Marquard, C. F. v. Weizsäcker (naja)

in England/USA: Benhabib, Dworkin, Foot, Nozick, Parfit, Rawls
in Frankreich: Baudrillard, Gluckmann (naja)
sonst: Castaneda

Danke Thomas,

aber lass mich nachfragen:

außer Habermas befindet sich aber niemand in der öffentlichen Diskussion.

Wie erfahre ich als normaler Mensch, wie sich deren Einfluß darstellt?

Sollten diese Philosophen denn dann nicht auch „öffentlicher“ sein oder reicht es der Philosophie HEUTE im Stillen zu wirken?

z.B. in dieser ominösen „Ethik-Kommission“ zum Thema der Nutzung von Stammzellen, da war mir die Philosophie nicht laut genug, ja war sie überhaupt vertreten?

Oder ist es gar so, daß die allgemeine Gesellschaft die Philosophen in ihre Studierstuben getrieben hat, da sie sowieso nicht zu retten ist, und die Herren warten, bis sich dieses Volk von selbst regeneriert (geistig)?

winkel

Weizäcker … Er arbeitete u.a. mit Nils Bohr und
Heisenberg am „Uran-Projekt“, was Hitler die Atombombe in die
Hand geben sollte!
naja :smile:

Nils Bohr war Däne und ist später in die USA geflohen. Er hat ein wenig zum amerikanischen Atombombenprojekt beigertragen.

Peace,
Kevin.

Hallo,

außer Habermas befindet sich aber niemand in der öffentlichen
Diskussion.

doch schon, einige der Genannten schreiben z. B. Artikel in der „Zeit“ oder der „Süddeutschen“. Oder der „Spiegel“ bringt gelegentlich was, z. B. über Hösle, der schon öfter in den Medien war (jetzt weniger, weil er in die USA wechselte, soviel ich weiß). Mir fällt noch Volker Gerhardt ein, der politischen Einfluss ausübt, aber auch nicht gerade ala Bildzeitung :smile: - wenn du weißt was ich meine.

Wie erfahre ich als normaler Mensch, wie sich deren Einfluß
darstellt?

Das ist natürlich schwierig, es gibt ja nicht nur die eine Ethikkommission. Ich werde mal ein bisschen nachforschen, aber das dauert möglicherweise ein paar Tage.

Sollten diese Philosophen denn dann nicht auch „öffentlicher“
sein oder reicht es der Philosophie HEUTE im Stillen zu
wirken?

Naja, was heißt schon „im Stillen“, die Zeichen von APO und Sartre sind halt vorbei, und wenn, dann ist es doch wieder die französische (oder die englische bzw. amerikanische) Philosophie, wo der Öffentlichkeitsbezug ein ganz anderer ist als hier in Deutschland.

z.B. in dieser ominösen „Ethik-Kommission“ zum Thema der
Nutzung von Stammzellen, da war mir die Philosophie nicht laut
genug, ja war sie überhaupt vertreten?

Im Moment bin ich überfragt. Ich wollte zu dem Thema einen Artikel auf meiner Homepage schreiben, bin aber noch nicht dazu gekommen. - Ich habe gerade nachgesehen: Scheinbar ist Ludwig Siep aus Münster in der Kommission aktiv - ein eher ruhiger Vertreter.

Aber vielleicht ist die Öffentlichkeitsarbeit auch gar nicht die Aufgabe der Philosophie. Ich bin jedenfalls skeptisch gegenüber solchen „Vertretern der Philosophie“ wie Sloterdijk und Safranski, die philosophische Themen in die Niederungen der Mittelmäßigkeit ziehen.

Oder ist es gar so, daß die allgemeine Gesellschaft die
Philosophen in ihre Studierstuben getrieben hat, da sie
sowieso nicht zu retten ist, und die Herren warten, bis sich
dieses Volk von selbst regeneriert (geistig)?

Nein, das meine ich nicht, allerdings ist es vielleicht so, dass der Ansatzpunkt für Philosophen, die Einfluss nehmen wollen, eben nicht Otto Normalbürger ist, sondern eher die politischen (und entsprechenden) Kasten. Das Bundesverfassungsgericht z. B. greift regelmäßig auf philosophische Beiträge zurück, allerdings kommen diese manchmal bloß impliziten Einflüsse nicht an die Öffentlichkeit (das weiß ich aus erster Hand).

Also, ich werde mal versuchen, mich darüber schlau zu machen, wie man den philosophischen Einfluss herausfinden kann. Versprechen kann ich nichts, aber vielleicht finde ich ja was.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Ganz vergessen …
Hallo,

es gibt eine Seite, die vielleicht nicht die ganz großen Philosophen beinhaltet, aber wo du dich schon mal umschauen kannst:

http://www.philosophers-today.com/startseite.html

Herzliche Grüße

Thomas Miller

1 Like

Aber vielleicht ist die Öffentlichkeitsarbeit auch gar nicht
die Aufgabe der Philosophie.

Aber ganz im Gegenteil. Jede Wissenschaft sollte bemüht sein, die Öffentlichkeit teilhaben zu lassen an ihren Erkenntnissen.
Philosophie ist doch keine Geheimlehre, die nur Eingeweihten zugänglich ist. (obwohl man manchmal den Eindruck bekommt)

Ich bin jedenfalls skeptisch
gegenüber solchen „Vertretern der Philosophie“ wie Sloterdijk
und Safranski, die philosophische Themen in die Niederungen
der Mittelmäßigkeit ziehen.

Was man denen zugute halten muss ist, dass sie wenigstens den Versuch unternehmen, Philosophie in der Öffentlichkeit zu betreiben. Dass in einer Live(?)-Sendung keine perfekten Diskurse präsentiert werden, sehe ich als weniger schlimm an. Ein vorbereiteter Dialog wäre ja Theater. Ich betrachte das sowieso mehr als „Jam-Session“.

Peace,
Kevin.

Einen Publizisten namens Robert kurz, der mit seinem „Schwarzbuch Kapitalismus“ einen Sturm im Wasserglas ausloeste (was damals an mir vorbeiging). Einfach mal im Netz suchen. Er will uebrigens nachweisen, dass sich die Aufklaerung, und damit die klassische Philosophie, ueberlebt hat.

Ciao Lutz

Hi

… Aber ihre Dualismus-„Theorie“ ist nur noch „strange“: Das Ich (der Geist) tastet das Gehirn ab und induziert in offenen Modulen elektrische Aktivität (!). Ach du meine Güte.

Ja, kann ich nur zustimmen - wobei „strange“ noch euphemistisch ist. Aber mit diesem Kopfschütteln wird weitgehend der Eccles-Popper auch in der Philosophie aufgefaßt.

Gruß

Metapher

Hallo Kevin,

Jede Wissenschaft sollte bemüht sein,
die Öffentlichkeit teilhaben zu lassen an ihren Erkenntnissen.

ja, aber das darf nicht die Hauptaufgabe werden.

Philosophie ist doch keine Geheimlehre, die nur Eingeweihten
zugänglich ist. (obwohl man manchmal den Eindruck bekommt)

Hoffentlich nicht bei meinen Postings *gg*. Du hast mich aber falsch verstanden, wenn du meinst, ich würde meinen, die Philosophie solle sich verkriechen. Was ich meinte, ist, dass ich ja auch nicht jedes Detail der Physik oder Chemie verstehe, und auch niemand fordern würde, dass das publik gemacht wird. Nur bei der Philosophie fordert man das, weil man meint, denken könne jeder schon von Geburt an, was aber leider nicht immer der Fall ist. Vielmehr muss man Philosophie genauso lernen wie jedes andere Fach - sonst ist die Gefahr der Laberei zumindest ziemlich groß.

Was man denen zugute halten muss ist, dass sie wenigstens den
Versuch unternehmen, Philosophie in der Öffentlichkeit zu
betreiben. Dass in einer Live(?)-Sendung keine perfekten
Diskurse präsentiert werden, sehe ich als weniger schlimm an.
Ein vorbereiteter Dialog wäre ja Theater.

Nein, das wollte ich auch nicht fordern, und - wie du aus meiner Homepage vielleicht ersehen kannst - bin ich selbst jemand, der versucht, in dieser Hinsicht zu wirken. Aber eine Popularisierung muss in jedem Fall sehr vorsichtig vorgehen und das darf nicht unter zu großen qualitativen Verlusten geschehen, wie es im ersten Quartett geschehen ist (das zweite habe ich ja nicht gesehen *ärger*).

Um auf die Überschrift zu kommen: Der Zweck der Philosophie ist die Erkenntnis und als Folge davon möglicherweise eine bessere Praxis. Wer Praxis ohne Erkenntnis machen will, macht sie ohne Philosophie.

Ich betrachte das sowieso mehr als „Jam-Session“.

Der Begriff ist mir im Moment entfallen, weil ich ihn vor etwa 20 Jahren das letzte Mal gehört habe. Ist das eine Art „Improvisationsrunde“?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas,

… Geheimlehre …

Hoffentlich nicht bei meinen Postings *gg*.

Absolut nicht! Im Gegenteil!

… Philosophie in der Öffentlichkeit zu betreiben.

wie du aus
meiner Homepage vielleicht ersehen kannst - bin ich selbst
jemand, der versucht, in dieser Hinsicht zu wirken.

Du bist auch nicht der Adressat meiner Kritik gewesen. Du hast nur (eher beiläufig) einen Satz gesagt, der mich provozierte:

Aber vielleicht ist die Öffentlichkeitsarbeit auch gar nicht
die Aufgabe der Philosophie

Um auf die Überschrift zu kommen: Der Zweck der Philosophie
ist die Erkenntnis und als Folge davon möglicherweise eine
bessere Praxis. Wer Praxis ohne Erkenntnis machen will, macht
sie ohne Philosophie.

Wow. Hätte nicht gedacht, dass sich der Zweck so einfach fassen lässt.

… „Jam-Session“.

Der Begriff ist mir im Moment entfallen, weil ich ihn vor etwa
20 Jahren das letzte Mal gehört habe. Ist das eine Art
„Improvisationsrunde“?

Genau. Ein paar Musiker treffen sich (ruhig auch auf der Bühne) und improvisieren, reden, tauschen Ideen und Melodien aus, treten manchmal sogar in freundschaftlichen Wettstreit miteinander. Einige der besten Jazz- und Blues-Platten wurden bei solchen Gelegenheiten aufgezeichnet.
So würde ich mir das Philosophische Quartett wünschen. :smile:
Aber die eifern zu sehr dem Literarischen Quartett nach, in dem ja auch nichts geschaffen wurde, sondern nur polemisiert, und das sollte man mit Philosophie wohl nicht machen.

Peace,
Kevin.