Hi,
Entweder machst Du Dich ueber mich lustig, oder ich druecke mich verdammt undeutlich aus…
Um eine Untergrenze für die Anzahl außerirdischer
Intelligenzen in der Milchstraße zu berechnen brauchen wir
nicht zu wissen, was Intelligenz ist.
Ach?
Es genügt völlig
anzunehmen, daß Intelligenz mehrzelliges Leben voraussetzt und
dann zu berechnen, wie häufig Planeten mit einer derartigen
Biosphäre sind.
So.
Sonst nix? Dann is ja gut. Schade eigentlich, dass ich meine Doktorarbeit dann aufgeben kann. Kuenstliche Intelligenz ist dann ja mti Computern nicht zu machen.
Ich zaehl trotzdem mal ein paar Stufen zunehmender Komplexitaet auf:
Mit den Subatomaren Vorgaengen kenn ich mich nicht aus, also fange ich mal an bei: Atome schliessen sich zu Molekuelen und chemischen Gruppen zusammen. Diese schliessen sich zu organischen Molekuelen zusammen. Diese schliessen sich zu Makromelekuelen zusammen. Diese schliessen sich Gruppen und kleinen kreislaeufen zusammen. Diese schliessen sich zu komplexen Strukturen mit Protomembran zusammen. Diese entwickeln Mechanismen der Selbsreproduktion (Zellen). Diese schliessen sich zu Zellhaufen zusammen. Diese entwickeln Arbeitsteilung. Neben anderen Stoffwechelsystemen wird ein System zur schellen Signaluebetragung entwickelt. Genau auf dieser Komplexitaetstufe muss wohl Deiner Meinung nach die einzig relevante Intelligenzform liegen. Parallel dazu geht es auch noch weiter: Zellen und komplexere Organismen unterliegen Wechselwirkungen. Kreislaeufe bilen sich. Oekosysteme entstehen. Diese bilden zusammen mit abiotischen faktoren Biosphaeren auf Planeten. Letztere gruppieren sich um Sterne zu Sonnensystemen. Diese bilden Galaxien. Die Galaxien bilden Cluster und komische teils regelmaessige Muster. Das ganze bildet irgendwann (weitere Ebenen sind mir nicht bekannt) das Universum.
Hm, ich persoenlich bin nicht ganz so sicher, dass Intelligenz sich nur auf einer ganz bestimmten Komplexitaetsstufe bilden kann … ich mach dann wohl erstmal weiter in der Uni …
Wir wissen nicht wo sie genau liegt, aber wir können sie gut
schätzen. Man kann beispielsweise davon ausgehen, daß
derartige Prozesse auch keine blühenden Landschaften aus
Planeten machen, die außerhalb des Eisgürtels liegen, die eine
zu dichte oder zu dünne Atmosphäre haben, die zu hoher
Strahlung ausgesetzt sind, deren Bahn oder Rotationsachse zu
instabil ist, die zu schnell oder zu langsam rotieren, die zu
häufig von Meteoriten getroffen werden, die einen zu
Also sind Monde um Gasriesen schonmal ausgeschlossen.
Du setzt sehr genaue Vorstellungen darueber voraus wie Leben und Intelligenz aussehen. Mehrzellige Organismen, die an Land leben. Fuer die treffen Deine Einschraenkungen tatsaechlich zu. Ist die Entwicklung von Zivilisation in anderen Umgebungen als einer wohltemperierten Atmosphaere den theoretisch auszuschliessen? Wenn ja, wuesste ich gerne, wieso.
Wenn es für Dich so selbstverständlich ist, daß das Leben sich
nicht an derart schleichende Umweltveränderungen anpassen
kann,
Da glaube ich ja langsam echt, Du machst Dich ueber mich lustig …
Sauerstoff gehoert zu dem aggresivsten Elementen des Periodensystems. An so kann man sich nicht ohne weiteres anpassen. Der Sauerstoff muss erst in den Stoffwechsel eingebaut werden. Fast alle Biomolekuele muessen umgebaut werden, weil sie nicht Sauerstoffresisten sind. Das duerfte nah an der Aufgabe liegen, das Leben komplett neu zu erfinden. Schafft halt nicht jeder.
wie kommst Du dann auf die Idee es könne einen Planeten
terraformieren, deren Umwelt noch viel stärkeren Schwankungen
unterworfen ist? Auf einem solchen Planeten würde sich
vermutlich gar kein Leben bilden.
Und ich rede nicht von geologischen, sondern von biologischen
Systemen. Für die Biosphäre eines Planeten ist ein derartiges
Ereignis jedenfalls kein Kindergeburtstag.
Richtig, weil so komplexe Gebilde wie Okosysteme eben etwas empfindlich sind. Wenn im Atlantik ein Meteroit einschlaegt kratzt das ein Bakterium in Pazifik nicht sonderlich. Wirds ein paar Jahre etwas kaelter … Na und? Die Population verlagert sich mehr zum Aequator. Oder wenn Dir Bakterien zu langsam erscheinen, reden wir eben von wandernden Fisch oder was weiss ich. Dummerweise reissen dabei aber ein paar Ketten und das Oekosystem bricht letztendlich zusammen. Das koennen natuerlich nicht viele Viecher ab.
Du setzt nun voraus, dass unsere bekannten Oekosysteme die einzig denkbaren sind. Vielleicht gibt es auf der Erde einen saudummen (zu langsam um sich drauf einzustellen, zu schnell fuer die Entwicklung von Intelligenz) Rhytmus von solch vernichtenden Ereignissen. Vielleicht waere unser Oeksoystem sonst viel stabiler und haette viel frueher Zivilisation hervorgebracht.
Gruss
Thorsten

!!!