Maulwurf reichlich
Hallo Jens,
irgendwie haben sich ja wohl bisher immer nur die „Südländer“
unterhalten bzw. sich für dieses Brett eingesetzt, oder vertue
ich mich da?!
Wenn man auf die Entwicklung zurückblick, wird man sich dieses Eindrucks nicht erwehren können, darum aber freuen wir uns besonders, wenn einer von nördlich des Weißwurstäquators hier mitmacht.
Ich weiß nicht, wie in anderen plattdeutschen Regionen der Wannewupp noch genannt wird, aber folgendes habe ich anzubieten: wupp
Im „Wörterbuch deutscher Dialekte“, das im Bertelsmann-Verlag erschienen ist, und in dem 10 Dialekte nebeneinander gestellt und verglichen werden, wird gerade dieses Pelztierchen - das für mich persönlich eine Art Maskottchen ist - als eins der vielen Stichwörter gebraucht, mit dem der Autor die Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten der Dialekte darstellt:
Maulwurf heißt demzufolge:
im Westniederdeutschen: Windwurm, Mullewurp, Fröte;
im Ostniederdeutschen: Mollwurm, Moll, Mollmaus;
im Sächsischen: Maulwurf, Motwurf, Motwolf, Moll;
im Thüringischen: Maulwurf, Moll, Motwurf;
im Hessischen: Moll, Moltroff, Maulwurf, Molbert;
im Rheinischen: Moll, Gür, Moltroff, Molthauf;
im Pfälzischen: Mauerwolf, Moltroff, Maulwurf;
im Schwäbisch-Alemannischen*: Schermaus, Maulwerfer, Auwerder;
im Fränkischen: Maulwurf, Motwürfel, Wühler;
im Bairischen: Schermaus, Maulwerfer, Auwerder.
*wird vom Autor tatsächlich als ein Dialekt betrachtet.
Es fehlen da einige Regionen. Außerdem hat der Autor unsere „politisch eigenständigen“ Sprachbrüder und -schwestern der Nachbarländer ziemlich stiefmütterich behandelt.
Der elsäßische und der schweizerdeutsche Zungenschlag werden fast nur als Untergruppen des Schwäbisch-Alemannischen betrachtet, die in Österreich gesprochenen Mundarten erscheinen fast nur wie Varianten des Bairischen; was generell gesprochen nicht ganz von der Hand zu weisen sein mag; Eigentümlichkeiten gehen dabei aber verloren.
Können die anderen diese Formen bestätigen? Gibt es noch andere Bezeichnungen?
Gruß Fritz