Plötzlicher Kinderwunsch?!

Hallo Lillian,

danke für deine lieben Worte :smile:

Genauso wie du es beschreibst denke ich auch, und ich werde mir auch auf jeden Fall Zeit lassen.

Einerseits schreibst du,

dass dein Freund von „vielleicht irgendwann“ gesprochen hat,
andererseits klingt es so, als wäre das die Bedingung für eine
Heirat. Will er dich einfach darum bitten, auch mal ein
bisschen mehr darüber nachzudenken, oder fordert er von dir
wirklich ein definitives Versprechen, das du ihm sogar
möglichst bald geben sollst? Dann musst du ihm nämlich auch
sagen, dass du ihm so ein Versprechen zum jetzigen Zeitpunkt
unmöglich geben kannst.

Wir haben heute noch mal kurz darüber gesprochen. Genauso wie du es beschreibst, dass ich mir wenigstens Gedanken darüber machen soll, darum geht es. Dass er von mir jetzt in diesem Moment weder ein klares Ja noch Nein bekommt, ist ihm auch bewusst.
Ich finde es auch schön, dass er mir diesen Gedanken mitteilt, bevor es vielleicht zu spät ist. Damit ich eine Chance habe, darüber nachzudenken. Die Sache hat laut seiner Aussage definitiv noch viele Jahre Zeit…

Hallo Pierretta

in Zeiten, in denen das Recht der Frauen auf Kinderlosigkeit
gern hitzig verteidigt wird (oder sind diese Zeiten schon
wieder vorbei…?) ist dein Beitrag sehr interessant.

Ich bin ja keinswegs der Meinung, dass Frauen einer Gebärpflicht unterliegen sollten (oder sagen wir eher geschlechtsneutral: Erwachsene einer Pflicht zur Arterhaltung). Ich sehe das Problem daher am entgegengesetzten Ende: Der Staat hätte von jeher seine Finger raushalten sollen aus dem ganzen Thema, dann könnte jeder die Folgen seines individuellen Lebensentwurfs ganz allein selbst tragen.

(An
manchen Stellen vielleicht auch etwas zu - wenn auch gewollt -
provokant; so etwas:

Und möglicherweise fällt es einem Menschen ja auch leichter,
eine Krankheit zu ertragen, wenn er weiß, dass mehr von ihm
bleibt als eine Todesanzeige.

musst du gerade Kathleen ja nicht unbedingt schreiben, aber
okay.)

Ich hätte es wohl nicht geschrieben, wenn Kathleen diese Konsequenz nicht selbst vor Augen hätte. Aber da sie sich trotzdem gewiss ist, in der Kinderfrage das richtige für sich und ihren Mann entschieden zu haben, wird sie sie wohl ohnehin schon akzeptiert haben.

Jetzt würde ich dich aber gern etwas dazu fragen, und dabei
begebe ich mich persönlich auf dünnes Eis, weil ich selbst
vier Geschwister habe und bei mir selbst der Wunsch nach
vielen Kindern schon im Teenageralter aufgekommen ist. Aber:
Du schreibst vom gesunden Fortpflanzungstrieb, der auf
psychische Normalität hinweist; Kinderlosigkeit hingegen ist
für dich ein „Ausdruck von Degeneration“ oder hat mit
„individuellen Ängsten“ zu tun.

Ich meine bezüglich der Degeneration weniger die individuelle Kinderlosigkeit, die kann ja auch banale medizinische Ursachen haben. Schon vor hundert Jahren blieben 15 % aller Ehen kinderlos, damals wohl zumeist eher unfreiwillig. Und selbst wenn nicht, war und ist das jedermanns/-fraus freie Entscheidung.

Das Problem sehe ich eher in der gesellschaftlichen Degeneration, die zwar akzeptiert, dass jeder dieses Thema und viele andere für sich frei entscheiden kann, aber nicht akzeptieren will, dass die Langfristfolgen der freien Entscheidung dann auch allein beim Entscheidungsträger bleiben. Und das keineswegs nur bezüglich des Themas Familienplanung.

Was ist allerdings mit den Ängsten, die einen dazu treiben,
sich „plötzlich“ Kinder zu wünschen? Damit meine ich nicht so
nüchterne Überlegungen wie: „Wer wird mich mal pflegen?“
Ich meine solche Gründe, die schon jemand angesprochen hat
(ich glaube, es war RSNemo): das Gefühl, zu wenig geliebt zu
werden; die (vielleicht panische) Suche nach einem „Sinn im
Leben“ - was bleibt von mir, wenn ich tot bin (siehe oben)?
Wenn die von dir genannte Degeneration tatsächlich
stattgefunden hat, gibt es in dieser Gesellschaft vielleicht
ebenso selten einen „ganz natürlichen“ Kinderwunsch, wie einen
völlig angstfreien Wunsch nach Kinderlosigkeit?

Das ist eine regelrechte Schicksalsfrage, gell? Darüber würde ich mir aber weit weniger Sorgen machen als über die gegenteilige Entscheidung. Hellinger hat das in etwa so erklärt: Wie alles in der Natur strebt auch das Beziehungsgeflecht der Menschen nach Ausgleich. Nun kann man sich in einer Partnerschaft in etwa gleich viel geben, wie man vom anderen nimmt und diese so im Gleichgewicht halten. In der Eltern-Kind-Beziehung ist das völlig undenkbar. Selbst wenn man seine Eltern im Alter pflegt, wird man ihnen nie auch nur annähernd das zurückgeben können, was man von ihnen erhalten hat (zuallererst: das Leben). Folglich kann man dieses permanetente Gefälle nur an der nachfolgenden Generation - eigenen Kindern - ausgleichen. Hellinger führt viele familiäre Probleme, Zerwürfnisse, Krankheiten und sogar Selbstmorde auf „unbewältigte Schieflagen“ in den Familien zurück, über Generationen hinweg verfolgbar (außer im Fall bewusst oder unbewusst gewollter Kinderlosigkeit, die naturgemäß lediglich noch der finale Kulminationspunkt einer solchen Schieflage ist).

Dem folgend gibt es kaum etwas normaleres - und gesünderes - als sich Kinder zu wünschen.

Fröhliche Grüße
smalbop

Du musst ja nicht jetzt und heute entscheiden, ob Du Kinder
möchtest oder nicht. Sprecht darüber, lass Dir seine Gründe
erzählen, erkläre ihm, warum Du dagegen bist. Ich meine, sowas
kann vielleicht wachsen: Vielleicht stimmt er Dich ja um,
vielleicht bist Du in 2 Jahren ganz anderer Meinung.
Vielleicht auch nicht. Oder umgekehrt.

Stimmt, es kann sich alles noch ändern.
Ich war gestern auch sehr aufgewühlt und durcheinander und habe ihm direkt vor den Latz geknallt, er bräuche mir mit so einer Aussage gar nicht kommen, er kenne meine Meinung und da gibt es nicht darüber zu reden.
Jetzt hinterher tun mir diese Wort schrecklich Leid. Ich hab ihn in diesen Moment überhaupt nicht ernst genommen und dachte er würde mich veralbern. Da hab ich mich wohl gewaltig getäuscht.

Im schlimmsten Fall werdet Ihr Euch nicht einig und werdet
Euch trennen.

Ja, das wäre dann natürlich unvermeidbar.

Die

Erpressung mit der Heirat nur wenn…, dann…, finde ich
übrigens unter aller Kanone.

Stimmt schon, aber so fordernd hat er es gar nicht ausgedrückt. Ich verstehe ihn schon, wenn er mich heiraten sollte, will er doch auch wissen woran er ist.

Da ich angenommen habe, an seiner Einstellung wird sich genauso wenig ändern wie an meiner, habe ich einfach sehr heftig reagiert.

Das ist akademisch.

Ist es. Wenn du schon biologische Begriffe ins Spiel bringst,
dann bitte richtig. Es gibt keinen Fortpflanzungstrieb. Alles
was es gibt, ist ein Trieb, Sex zu haben. Sowohl beim Menschen
als auch bei Tieren.

Das stimmt ja wohl nicht ganz. Ich kenne zum Beispiel den Muttertrieb, oder wieso hockt die Henne auf dem Ei? Übrigens sind wir nicht im Biologiebrett, wenn du also den akademischen Unterschied diskutieren willst, dann bitte dort.

Ginge es
der Natur nur um Spaß und nicht eigentlich um den Zweck, der
dahinter steht

Die Natur ist keine Person, und „Zweck“ ist hier völlig fehl
am Platz. Der Mensch ist übrigens eine der Spezies, die aus
Spaß Sex haben.

Dass beim Sex Spaß entsteht, ist aber auch kein Selbst zweck , um diese hässliche Wort nochmal zu gebrauchen, sondern Zweck dabei ist die Fortpflanzung und nur die. Der Evoliution ist es herzlich gleichgültig, ob die bisherigen Fortpflanzungsakte bei Mensch und Tier mit oder ohne Spaß abliefen.

Und er hat als einzige Spezies die
Empfängnisverhütung erfunden.

Der Mensch hat gar manches erfunden. Das beweist gar nichts.

Die wäre dann ja gegen die
Natur. (Was völliger Schwachsinn ist, außer du bist
katholisch, dann ist die Debatte für mich hier sowieso
beendet.)

So einfach kommst du mir nicht davon.

würden sich die Löwenmännchen mit ihrem Harem
begnügen und nicht auch noch den Nachwuchs ihrer Nebenbuhler
totbeißen

Das hat mit Fortpflanzungstrieb – also mit dem Löwen und
seinem Kinderwunsch

Ich denke es gibt keinen Fortpflanzungstrieb?

Es gibt keinen natürlichen Trieb beim Menschen nach Kindern.

Dann ist die biologische Uhr der Mittdreißigerin sicher auch nur eine Massenpsychose.

1 Like

Das stimmt ja wohl nicht ganz. Ich kenne zum Beispiel den
Muttertrieb, oder wieso hockt die Henne auf dem Ei?

Da bringst du aber was durcheinander. Es gibt sicher einen Brutpflege-Instinkt, siehe Kindchenschema etc. Aber mit dem Wunsch nach noch nicht existierenden Kindern hat das nichts zu tun!

Übrigens
sind wir nicht im Biologiebrett, wenn du also den akademischen
Unterschied diskutieren willst, dann bitte dort.

Wer hat denn damit angefangen?

Dass beim Sex Spaß entsteht, ist aber auch kein Selbst zweck ,
um diese hässliche Wort nochmal zu gebrauchen, sondern Zweck
dabei ist die Fortpflanzung und nur die.

Es gibt keine Zwecke in der Natur.

Dann ist die biologische Uhr der Mittdreißigerin sicher auch
nur eine Massenpsychose.

So ist es. Eine, die von Leuten wie dir mitgetragen wird. Leute, die Frauen einreden, sie wären nicht normal und krank, nur weil sie keine Mütter sein wollen.

Grüße Bellawa.

Hallo auch,

Menschen ändern sich. Wie ich finde, ist Kinderwunsch eine Sache, die nicht verhandelbar ist, in keine Richtung. Du wirst dir einen anderen suchen müssen, der ebenso wie du keine Kinder will. Oder alleine bleiben. :wink: Einem Menschen das Kinderkriegen zu verbieten, finde ich nicht in Ordnung. Das Gegenteil, also jemandem ein Kind aufzuschwatzen, auch nicht.

Grüße Bellawa.

Also, mein Partner (24) und ich (23) sind bereits seit 7
Jahren zusammen, wir wohnen seit 5 Jahren zusammen, sind
glücklich, haben zwei Katzen…wir waren uns über die
Kinderfrage immer einig. Wir wollten beide nämlich NIEMALS
Kinder bekommen.

So lange du hier extra Katzen erwähnst, aber dann keine Kinder
willst, fällt es mir in der Tat schwer, nicht begütigend
darauf hinzuweisen, dass du ja noch sehr jung bist.

Entschuldige bitte vielmals, ich wollte einfach nur unsere
familiäre/häusliche Situation so genau wie möglich darstellen.
Unsere Katzen haben nichts mit Kinderersatz o.ä. zu tun, im
Gegensatz zu Kindern wollte ich Katzen schon seit ich denken
kann haben :smile:

Deine Katzen seien dir gegönnt. Ich verstehe halt nach wie vor nicht, was die zwei Katzen zur Problemlösung beitragen sollen. Genausogut hättest du erwähnen können, welche Autos ihr fahrt oder in welcher Farbe euer Wohnzimmer gestrichen ist.

Wir beide haben familiär ziemlich viel
durchgemacht, ich habe meinen Bruder vor vielen Jahren
verloren,

Ist das ein Grund, keine Kinder zu wollen?

Habe ich das gesagt? Ich wünsche niemandem diese Erfahrung,
den Bruder oder die Schwester zu verlieren. Ich leide heute
noch darunter.

Auch das ist zwar schade, aber kein stringenter Grund, keine Kinder zu wollen - und erst recht keine Erklärung dafür, dass dein Freund plötzlich welche will, und das ist es doch, was dich umtreibt.

habe allgemein einen schlechten Draht zu meinen
Eltern

Irgendwann wird man erwachsen, und dann wird der gute Draht zu
den eigenen Kindern
plötzlich wichtiger als der gute Draht zu
den eigenen Eltern.

Dieser Draht ist schon seit mind. 10 Jahren so schlecht, also
nicht erst seit Gestern.

Du bist nicht in die Zukunft orientiert, sondern in die Vergangenheit. Manchmal gibt es das. Da kommt man nicht heraus - und verpasst das eigene Leben.

und zu sonstigen Familienmitgliedern (außer meiner Oma)
besteht kein Kontakt.

Jaja, wenn man Gründe sucht, findet man sie irgendwo, gell?

Hö? Was für Gründe? Auch hier wollte ich einfach nur unsere
(in dem Fall meine) Familiensituation darstellen.

Und ich glaube, du suchst nach Ausreden für deine Einstellung, die dir selbst etwas unerklärlich ist.

Seine Mutter ist auch keine
richtige Mutter für ihn.

Aber er hat sie immerhin irgendwie bis zum 24. Lebensjahr
überlebt?

Muss man denn zwangsläufig sterben, nur weil die Mutter nicht
gut zu einem ist bzw. sich nicht so verhält, wie es eine
Mutter eigtl. tun sollte?

Wann ist denn deiner Meinung nach eine Mutter „eine richtige Mutter“ für einen 24jährigen Mann? Offenkundig ist dein Freund aber nicht nur der Meinung, dass man deswegen nicht sterben muss, er ist darüber hinaus mittlerweile sogar der Meinung, dass man sein eigenes Leben trotzdem ganz gut mit Kindern leben kann.

Sein Opa (seine Vaterfigur) ist vor
über 10 Jahren gestorben.

Ja tragisch, da darf man natürlich keine Kinder mehr bekommen
wollen.

Ich weiß nicht warum du so schnippisch und kaltherzig
antwortest. Für ihn ist es bis heute noch ein schlimmes
Erlebnis.

Ich reagiere schnippisch, weil du hier eine hanebüchene Erklärung nach der anderen dafür anbietest, warum dein Freund keine Kinder wollen soll. Auch ich habe meine Oma heiß und innig geliebt. Trotzdem bin ich Vater. Es hat einfach nichts miteinander zu tun.

Vielleicht kann man so nachvollziehen warum wir beide eher
keine Familienmenschen sind

Ich persönlich kann’s, wie man sicher bemerkt, anhand deiner
Aussagen nicht. Ich bin ohne meinen richtigen Vater
aufgewachsen, er hat sich auch kaum um mich gekümmert, und
mein Ehrgeiz war es daher schon immer, eines Tages zu
beweisen, dass ich Verantwortung besser übernehmen kann als
er. So herum kann man es nämlich auch betrachten und deinem
Freund wird es halt eher so gehen wie mir, als dass er in
Resignation versumpft wie du.

Ich wusste noch gar nicht, dass du meinen Freund kennst

Du hast seinen Verhaltenswandel halt ausreichend gut beschrieben.

bzw.
dass ich in Resignation versumpft bin.

Nein, das war dir bisher nicht klar.

Ja, ich fühle mich
gebrandmarkt durch die vielen Erlebnisse innerhalb der
Familie. Darf ich deswegen jetzt nicht mal mehr traurig sein?

Aber sicher darfst du. Auch ich denke oft mit Wehmut an meine Oma. Allerdings: Derweil spielt meine Tochter mit ihrer Lego-Eisenbahn. Sie freut sich des Lebens und ich erfreue mich ihrer. Und falls sie es dort, wo sie ist, noch kann, freut sich meine Oma mit mir.

Auf den Rest muss und will ich gar nicht eingehen. Ich hab das
Gefühl, du willst nur auf mir herumhacken, weil ich böse Frau
meinem Freund keine Kinder schenken möchte.

Ich will nicht auf dir herumhacken. Mag sein, dass ich selbst etwas emotionalisiert bin, weil meine beste Freundin gerade in der Situation deines Freundes ist - und ihr Freund in deiner. Es ist deine freie Entscheidung. Allerdings ist es auch die freie Entscheidung deines Freundes, anderen Sinnes zu werden. You can’t have the cake and eat it.

smalbop

1 Like

Deine Katzen seien dir gegönnt. Ich verstehe halt nach wie vor
nicht, was die zwei Katzen zur Problemlösung beitragen sollen.
Genausogut hättest du erwähnen können, welche Autos ihr fahrt
oder in welcher Farbe euer Wohnzimmer gestrichen ist.

Dann tu es doch als - für dich - belanglose Information ab und geh nicht weiter darauf ein. Meine Katzen sind mir (uns) sehr wichtig und ich sehe sie als Teil meines Lebens.

Auch das ist zwar schade, aber kein stringenter Grund, keine
Kinder zu wollen - und erst recht keine Erklärung dafür, dass
dein Freund plötzlich welche will, und das ist es doch, was
dich umtreibt.

Ich wollte hier auch eigentich nicht darüber reden, warum ICH keine Kinder will, das tut hier nichts zur Sache. Für dich mag das vielleicht kein Grund sein, vielleicht könntest du es verstehen, wenn du so etwas erlebt hättest. Das wünsch ich natürlich niemanden. So eine Erfahrung ist immer schwer nachzuvollziehen, wenn man nicht selber in ihr gesteckt hat. Auch wenn viele Leute sagen, sie könnten einen verstehen, können sie es eben nicht. Das klingt hart, ist aber einfach Tatsache.
Vor allem welche Auswirkungen so etwas auf die Zukunft haben kann.
Aber das ist hier auch nicht das Thema. Ja, es gehört zu meiner Vergangenheit, trotzdem ist mein Bruder für mich hier in der Gegenwart und er wird auch immer zu meiner Zukunft gehören.

Du bist nicht in die Zukunft orientiert, sondern in die
Vergangenheit. Manchmal gibt es das. Da kommt man nicht heraus

  • und verpasst das eigene Leben.

Entschuldige, aber ich glaube nicht, dass du aufgrund der paar geschriebenen Wörter hier von mir mich derart gut beurteilen kannst. Dafür fehlen dir einfach viel zu viele Informationen drumherum, die ich weder preisgeben kann noch will.

Und ich glaube, du suchst nach Ausreden für deine Einstellung,
die dir selbst etwas unerklärlich ist.

Ja, dann glaub es bitte, ist mir auch egal. Es scheint müßig zu sein, dir etwas anderes zu erklären.

Wann ist denn deiner Meinung nach eine Mutter „eine richtige
Mutter“ für einen 24jährigen Mann? Offenkundig ist dein Freund
aber nicht nur der Meinung, dass man deswegen nicht sterben
muss, er ist darüber hinaus mittlerweile sogar der Meinung,
dass man sein eigenes Leben trotzdem ganz gut mit Kindern
leben kann.

Auch hier fehlen dir viel zu viele Informationen zu seiner Mutter, die ich hier auch wieder nicht alle aufzählen kann (es ist einfach zu viel) noch will. Also vertrau doch bitte meiner Aussage wenn ich sage, seine Mutter war und ist keine richtige Mutter.
Nur ein Beispiel: Am Tag der Einschulung meines Freundes meinte seine Mutter ihm vorknallen zu müssen, aus ihm würde nie etwas werden, außer vielleicht ein Müllmann. Und sowieso war er ja nie gewollt und ein sehr bedauerlicher Unfall.
Na, tolle Mutter, was?

Ich reagiere schnippisch, weil du hier eine hanebüchene
Erklärung nach der anderen dafür anbietest, warum dein Freund
keine Kinder wollen soll. Auch ich habe meine Oma heiß und
innig geliebt. Trotzdem bin ich Vater. Es hat einfach nichts
miteinander zu tun.

Nein, ich führe nicht an, warum mein Freund keine Kinder haben wollen soll, sondern warum wir beide keine großen Familienmenschen sind sondern eher Zeit und Liebe in andere Dinge investieren.

siehe:

Vielleicht kann man so nachvollziehen warum wir beide eher
keine Familienmenschen sind

Aber sicher darfst du. Auch ich denke oft mit Wehmut an meine
Oma. Allerdings: Derweil spielt meine Tochter mit ihrer
Lego-Eisenbahn. Sie freut sich des Lebens und ich erfreue
mich ihrer. Und falls sie es dort, wo sie ist, noch kann,
freut sich meine Oma mit mir.

Das ist ja alles schön und gut, deine Oma wird sicher aufgrund ihres Alters gestorben sein…und nicht wie mein Bruder in jungen Jahren durch einen tragischen Unfall, einfach so, grundlos, das ganze Leben noch vor sich habend?
Wie auch immer, das soll hier nicht das Thema sein und wühlt mich einfach noch mehr auf als es hier sollte.

Das stimmt ja wohl nicht ganz. Ich kenne zum Beispiel den
Muttertrieb, oder wieso hockt die Henne auf dem Ei?

Da bringst du aber was durcheinander. Es gibt sicher einen
Brutpflege-Instinkt, siehe Kindchenschema etc. Aber mit dem
Wunsch nach noch nicht existierenden Kindern hat das nichts zu
tun!

Das Kindchenschema funktioniert nur halt auch bei fremden Kindern. Der gute alte Auch-haben-will-Effekt, im Volksmund: Neid. Und *schwupps* ist der Kinderwunsch durch die Hintertür da.

Übrigens
sind wir nicht im Biologiebrett, wenn du also den akademischen
Unterschied diskutieren willst, dann bitte dort.

Wer hat denn damit angefangen?

Äh, du hast angefangen, über akademische Unterschiede zu diskutieren.

Dass beim Sex Spaß entsteht, ist aber auch kein Selbst zweck ,
um diese hässliche Wort nochmal zu gebrauchen, sondern Zweck
dabei ist die Fortpflanzung und nur die.

Es gibt keine Zwecke in der Natur.

Das ist - ebenso wie das Gegenteil - eine unbewiesene und wohl auch unbeweisbare Behauptung. Darwin ist in der Biologie ebensowenig der Abschluss des Erkenntnisgewinns wie es Newton in der Mechanik war.

Dann ist die biologische Uhr der Mittdreißigerin sicher auch
nur eine Massenpsychose.

So ist es. Eine, die von Leuten wie dir mitgetragen wird.
Leute, die Frauen einreden, sie wären nicht normal und krank,
nur weil sie keine Mütter sein wollen.

Blöderweise spricht die Phänomenologie des vorliegenden Falls eine ganz andere Sprache. Nicht nur, weil der Proband keine Probandin ist, sondern weil der noch nicht mal die Mitte Zwanzig erreicht hat. Vermutlich auch ein Opfer der Massenpsychose.

smalbop

1 Like

Auch Hallo,

nun, ihr beiden seid ja noch recht jung und der eigenen Kindheit und Jugend, die wohl was „Eltern“ betrifft nicht so optimal lief, gerade erst entwachsen.

Ich kann nachvollziehen, dass man erst mal sein eigenes Leben in den Griff bekommen möchte, nachdem man sich dieser „Altlasten“ entsorgt hat.

Und ich kann dich absolut verstehen, mit 23 kein Kind in die Welt setzen zu wollen. Sicher ist es erst mal besser, eine Ausbildung zu machen, beruflich Fuß zu fassen und in der eigenen Sparte einen sicheren Job zu finden.

Dein Freund sagte aber nicht „jetzt gleich“, sondern „irgend wann“ eine Familie zu gründen?

Könnte es nicht umgegehrt heißen: ich habe so viel Vertrauen in dich, in unsere Beziehung, dass ich mir (auch) vorstellen könnte, ein Kind mit dir zu haben?

Welche Gründe gäbe es sonst für eine Heirat aus deiner Sicht?

Redet nochmal drüber, „irgeng wann“ kannst du ja selbst steuern.

Grüße
A~A

Ich wollte auch noch nie Kinder haben und kann die Einstellung verstehen. Mit 37 hat sich daran auch nichts geändert. Du solltest auf gar keinen Fall deinem Partner zuliebe ein Kind bekommen. Hat meine Mutter auch und ich erspare dir die Details, du sollst nur wissen, tue es auf gar keinen Fall.

Ansonsten finde ich nicht, dass du dich selbst unter Druck setzen solltest. Mitte 20 ist immer noch jung und sowohl du als auch dein Freund könnt eure Meinung ändern. Es ist ja nicht so, dass er sofort Kinder will. Und wenn ihr heiraten wollt, kennt er deine Einstellung und nimmt dich so oder eben nicht. Falls bei ihm der Wunsch bestehen bleibt und ein Muss ist und du immer noch nicht willst, wird die Beziehung zu Ende gehen. Das wird aber nicht heute passieren, sondern irgendwann in der Zukunft. Bis dahin genieße den Lebensabschnitt. Wo wäre der Sinn, die Beziehung jetzt wegen einem „eventuell“ zu beenden? Du wirst es sowieso nicht vermeiden können. Sei froh über das was du hast und genieße es, solange es dauert. Eine Beziehung muss nicht Jahrzehnte halten, sondern kann. Welche Beziehung hält schon ewig?

Und ich kann dich absolut verstehen, mit 23 kein Kind in die
Welt setzen zu wollen. Sicher ist es erst mal besser, eine
Ausbildung zu machen, beruflich Fuß zu fassen und in der
eigenen Sparte einen sicheren Job zu finden.

Ja, vor allem da ich vor kurzem meinen Job verloren habe und unbedingt im Berufsleben wieder Fuß fassen möchte.

Dein Freund sagte aber nicht „jetzt gleich“, sondern „irgend
wann“ eine Familie zu gründen?

Genau, er sagt „irgendwann, vielleicht mal“. Legt sich selber also nicht genau fest. Was aber ein riesen Unterschied zu seiner vorherigen Meinung ist, die ein klares „Nein“ war.

Könnte es nicht umgegehrt heißen: ich habe so viel Vertrauen
in dich, in unsere Beziehung, dass ich mir (auch) vorstellen
könnte, ein Kind mit dir zu haben?

Genau DAS ist es, worum es ihm geht!
Wir haben vorhin nochmal sehr offen darüber gesprochen und dabei hat sich dieser Gedanke, dieser Wunsch von ihm dass ich so denke heraus kristallisiert.

Trotz allem fällt mir dieser Gedanke sehr schwer und ich traue mich kaum, eine Meinung zu äußern. Natürlich will ich nicht einfach überstürzt Nein sagen, nur weil ich jetzt so denke. Gleichermaßen kann ich mich nicht auf ein Ja einlassen. Er möchte ja auch eigentlich nur ein „Vielleicht“…aber selbst das ist eine riesen Hürde für mich.

Er setzt diesen Gedanken leider mit meiner Liebe zu ihm gleich. Er meint, wenn ich ihn so sehr lieben würde, dann wäre mir der Gedanke daran auch egal (und nicht wie jetzt, abweisend). Ich hoffe man versteht, was ich meine…

Welche Gründe gäbe es sonst für eine Heirat aus deiner Sicht?

Ich liebe ihn einfach über alles und möchte mit ihm zusammen sein. Ganz einfach. Natürlich könnte man auch einfach nur zusammen bleiben. Vielleicht bin ich auch in dieser Hinsicht etwas altmodisch.
Ich würde ihn trotzdem niemals verlassen, wenn er mich nicht heiraten wollen würde. Für mich war das nie ein MUSS, sondern ein WÄRE SCHÖN, WENN…

Hallo,

ganz ehrlich: Einen Kinderwunsch in einem jüngeren Alter würde ich für auffälliger erachten, als die komplette Ablehnung gegenüber eigenen Kindern. Es ist eher die Ausnahme, dass Menschen schon viel früher als ihr jetzt dieses Thema überhaupt gewollt und geplant heutzutage angehen. Das kommt natürlich auch immer etwas auf Schule und Ausbildung an, aber bis man wirtschaftlich richtig Fuß gefasst hat, ist man je nach Laufbahn auch ohne Studium schnell bei Mitte zwanzig. Und natürlich will man sich ja auch etwas ungebunden austoben, so langjährige und ernsthafte Partnerschaften die als Basis für eine Familie taugen würden, hat auch längst nicht jeder viel früher.

Aber wenn das alles so passt, dann wird irgendwann eine längerfristige Lebensplanung wichtiger als die Party am nächsten Wochenende, suchen viele Menschen nach mehr Sinn als dem Fußballverein oder dem Motorrad, und da kommen dann auch so Themen wie die Familiengründung ganz zwangsläufig auf den Plan. Und wenn man dann so richtig in Ruhe auf einer langfristigen Perspektive darüber nachdenkt, dann kann es schon sein - biologische Uhr hin oder her - dass sich da Meinungen ändern. Da tauchen die ersten glücklichen Eltern im eigenen Alter auf, gibt es die ersten „Spießer“ mit Trauschein und eigenem Häuschen, … und schon könnte sich jemand Kinder vorstellen, der diese bislang strikt abgelehnt hat.

Und genau so würde ich es sehen: „Es ist jetzt erst einmal eine neue Möglichkeit hinzugekommen“, kein Druck, kein Zwang, sondern aus einem klarem - altersgerechten - „nein“ ist ein - ebenso altersgerechtes - „könnte ich mir schon vorstellen“ geworden. Und da ihr noch jung genug seid, hat es noch genug Zeit, um zu sehen, ob auch bei Dir aus dem „nein“ ein „schon vorstellbar“ wird, und bei Euch beiden dann ein „auf jeden Fall“ daraus entsteht.

Zu einem Problem würde die Sache nur und erst dann werden, wenn einer den anderen drängen würde, oder dann wirklich die biologische Uhr zuzuschlagen droht.

BTW: Die jüngsten „geplanten“, glücklichen Mütter und Väter in meinem Freundeskreis waren genau die, die Kinder zuvor am deutlichsten abgelehnt hatten. Und oft habe ich gesehen: Wenn der Bann dann erst einmal gebrochen ist, und Familie und eigenes Haus nicht mehr spießig und uncool sind, dann greift dieses Phänomen massiv um sich. Es erwischt nicht alle, ein paar Beziehungen gehen daran auch kaputt, weil sich die Partner hierüber nicht einig werden, aber im Großen und Ganzen ist das einfach der natürliche Gang der Dinge.

Gruß vom Wiz

Hallo jenifer

Ich habe auch schlechten Drat zu meinen Eltern und bin mit meinen Freund auch schon 2 Jahre zusammen. Ich bin seit anfang an dafür das man Kinder bekommen sollte und liebe den Gedanken mit meinem Freund fast Mann Kinder zu bekommen. Und er ist so wie du, will erst Kinder wenn er gut verdient und bis 30 warten, für mich blablabla faule Ausreden. Deswegen verstehe ich nicht wie du dabei unglücklich bist wenn dein Freund es will?? Solche Menschen verstehe ich nicht die die Liebe zu einander einen eigenen Baby die Liebe schenken wollen. sorry ich versteh dein Problem nicht.

Hallo

Er möchte ja auch eigentlich nur ein „Vielleicht“…

Also, wenn du sagen würdest: ‚Eventuell, falls sich meine Einstellung / Gefühle zu dem Thema vollständig ändert im Laufe der Zeit, dann ja, vielleicht‘, damit wäre er nicht zufrieden? Es wäre immerhin nicht ungewöhnlich, wenn man mit 30 völlig anders empfindet und denkt als mit Anfang 20.

Es geht ihm nicht darum, die Sache immerhin theoretisch offen zu lassen?

Viele Grüße

Hallo jenifer

Wo steht denn, dass ich Jenifer heiß? Naja egal :wink:

Und er ist so:wie du, will erst Kinder wenn er gut verdient und bis 30

warten, für mich blablabla faule Ausreden.

Für mich geht es nicht darum, erst Kinder zu bekommen, wenn …irgendwas eintritt, sondern ich will grundsätzlich keine Kinder.
Deswegen verstehe

ich nicht wie du dabei unglücklich bist wenn dein Freund es
will??

Weil wir uns jahrelang seit Anfang unserer Beziehung bei diesem Thema mehr als einig waren,

Solche Menschen verstehe ich nicht die die Liebe zu

einander einen eigenen Baby die Liebe schenken wollen. sorry
ich versteh dein Problem nicht.

Dann verstehe es eben nicht. Ich weiß aber nicht was daran so schwierig ist. Ich will keine Kinder, er auf ein Mal doch (irgendwann in der Zukunft VIELLEICHT)

Grüße

Hallo

Er möchte ja auch eigentlich nur ein „Vielleicht“…

Also, wenn du sagen würdest: ‚Eventuell, falls sich meine
Einstellung / Gefühle zu dem Thema vollständig ändert im Laufe
der Zeit, dann ja, vielleicht‘, damit wäre er nicht zufrieden?

Doch, wäre er. Ich kann ja immerhin nicht wissen, was in 10, 15 Jahren ist.

Es wäre immerhin nicht ungewöhnlich, wenn man mit 30 völlig
anders empfindet und denkt als mit Anfang 20.

Natürlich, das ist mir bewusst.

Es geht ihm nicht darum, die Sache immerhin theoretisch offen
zu lassen?

Doch, genau DARUM geht es ihm.

Viele Grüße

Dir auch viele Grüße zurück :smile:

Hallo

Also, wenn du sagen würdest: ‚Eventuell, falls sich meine Einstellung / Gefühle zu dem Thema vollständig ändert im Laufe der Zeit, dann ja, vielleicht‘, damit wäre er nicht zufrieden?

Doch, wäre er.

Und das wäre dir unmöglich zu sagen?
Das heißt doch eigentlich garnichts, nur eben nicht: „Nein, unter keinen Umständen, sogar auch dann nicht, wenn wir beide dann Kinder wollen“

Ich kann ja immerhin nicht wissen, was in 10, 15 Jahren ist.

Ja eben!

Viele Grüße

1 Like

Hi,

Das heißt doch eigentlich garnichts, nur eben nicht: „Nein,
unter keinen Umständen, sogar auch dann nicht, wenn wir beide
dann Kinder wollen“

Ich weiß nicht genau, irgendwas in mir blockt da ab…ich möchte ja gerne, aber irgendwie…ich kann es schlecht beschreiben. Ich hab mich mit dem Thema nie richtig auseinandergesetzt, da wir uns ja bis dato immer einig waren.

Viele Grüße

Dir auch!