also es sieht ja so aus, als ob dies alles Absicht wäre. Man läßt die Plünderer gewähren, läßt sie sogar die Krankenhäuser ausrauben, die Infrastruktur lahm legen, läßt also eine richtige Mafia entstehen, die das Zeug dann später teuer verkaufen wird. Denn plündern tun ja nicht die, die es nötig hätten (wohl fast alle momentan), sondern wie es so aussieht sind dies Kriminelle, richtige Gangs, die dementsprechend organisiert sind und die so richtig später am Geklauten verdienen wollen.
Wenn also dann die Anarchie so richtig in die Gänge gekommen ist, absolut nichts mehr funktioniert, dann haben die Amis ja um so mehr Grund die Zügel in die Hand zu nehmen und ihren Aufenthalt dementsprechend zu verlängern.
stellt sich nur die Frage, wer im Moment einem plündernden Mob Einhalt gebieten könnte, nachdem die staatliche Ordnung endgültig zusammengebrochen ist?
Denn Panzer und Luft-Boden-Raketen sind dafür nicht die richtige Wahl der Mittel und viel anderes haben die Amis derzeit nicht vor Ort…
ich denke mal, daß die USA nicht gleich als Besatzungsmacht auftreten wollen, mal abegsehen davon, daß - wie von Jürgen erwähnt - Wasserwerfer und Tränengas nicht zur Standardausrüstung einer angreifenden Armee gehören.
Man wird wohl eher versuchen, die Irakis darin zu unterstützen, eine Polizeitruppe aufzubauen, die dann ihrerseits die entsprechenden Aufgaben wahrnimmt. Diese dürfte dann wohl auch eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung genießen. Man kann sich ja mal vorstellen, was im Irak loswäre, wenn die US-Truppen anfangen würden, Plünderer zu erschießen. Die Freude über die Befreiung dürfte sehr schnell der Wut auf die neue Besatzungsmacht weichen.
Nachtrag
Was ich eben noch vergessen hatte: Nach der Genfer Konvention/Haager Landkriegsordnung hat die Besatzungsmacht die Pflicht, die öffentliche Ordnung schnellstmöglich wieder herzustellen und insbesondere Plünderungen zu verhindern.
Aber mit dem Völkerrecht nimmt man es dieser Tage ja eh nicht so genau.
dazu folgende Meldung, eher zusaetzlich bzw. im ganzen Rahmen zu sehen:
Iraqi Exile Leader Lands At Home After 44 Years
(Wall Street Journal, April 8, 2003)
After 44 years abroad, Iraqi exile leader Ahmed Chalabi finally has a foothold in his homeland: a huge, windowless garage with a dirt floor on the outskirts of Nasiriyah. The Iraqi National Congress leader was airlifted into southern Iraq Sunday with 700 Iraqi fighters to form what the Pentagon calls the 1st Battalion of the Free Iraqi Forces.
Exile-Led Militia Has Low Numbers, High Hopes
Opposition Group’s Men, Mostly Arabs, Seen As Unprepared
(Washington Post, April 8, 2003, Pg. 14)
A motley group of freedom fighters filed aboard four C-17 military transport planes at a remote airfield in northern Iraq last weekend. Some of the 700 men of the 1st Battalion of Free Iraqi Forces—vaunted as the kernel around which a new Iraqi army would be assembled—were so lightly armed they lacked even pistols, let alone assault rifles.
sprich der beginn des aufbaus einer neuen irakischen armee und polizei mit 700 exilirakern, ausgebildet in den usa.
Was ich eben noch vergessen hatte: Nach der Genfer
Konvention/Haager Landkriegsordnung hat die Besatzungsmacht
die Pflicht, die öffentliche Ordnung schnellstmöglich wieder
herzustellen und insbesondere Plünderungen zu verhindern.
das mit den Plünderungen (u.a. von Krankenhauseinrichtungen) sowie den Toten und Verletzten, die es ja nur gegeben hat, weil Hussein alles Militärische in die Nähe von Wohnhäusern gebracht hat, solltest du nicht so schlimm nehmen. Immerhin ist die Situation in Bagdad gegenwärtig besser als vor dem Krieg (Rumsfeld).
ich denke aber auch, daß neben Deinen Überlegungen noch ein weiteres Kalkül der USA hinzukommt.
Wenn die US-Einheiten in wenigen Tagen anfangen, den Plünderungen Einhalt zu gebieten, so installieren sie sich als dringend notwendige Ordnungsmacht. Damit stärken sie ihren Anspruch auf amerikanische Verwaltung des Irak.
Die jetzigen Zustände sollen zeigen, daß die UNO nicht zur Verwaltung in der Lage ist. Wer fragt danach noch nach Genfer Konventionen?
stellt sich nur die Frage, wer im Moment einem plündernden Mob
Einhalt gebieten könnte, nachdem die staatliche Ordnung
endgültig zusammengebrochen ist?
Oder will?
Das kann doch wohl nicht sein. Die Amerikaner bomben mit brachialer militärischer Gewalt den Irak in die Knie. Jetzt können sie angeblich ein immer unter staatlicher Obrigkeit existiert habendes Volk, was total einschüchtert ist, nicht soweit unter Kontrolle halten, daß diese nicht die Krankenhäuser, Universitäten und bewohnte Privathäuser plündern? Wo ist denn die „Ordnungsmacht“, die dem unterdrückten Volke die ersehnte Demokratie, inkl. Rechtstaatlichkeit mit Gesetzen und Einhaltung von Normen bringt?
doch leider stimmt das: die Amis haben mit der italienischen
Mafia zusammengearbeitet, um in Italien landen zu können.
Es wurden über in NY einsitzende Mitglieder der sizilianischen, nicht der italienischen, Mafia Informationen über das Landungsgebiet in Sizilien eingeholt.
Die Landung in Sizilien fand im Sommer 1943 statt, du schreibst 44/45!
Aber was nicht sein darf kann auch nicht wahr sein, gell?
Würde ich an deiner Stelle ausdrucken und über dem PC aufhängen…
Re: Dein Unwissen in Ehren… wenn Ueberschriften sich als Bumerang erweisen.
Ach zum Teufel, was schlage ich mich mit dir herum - schade um die Zeit!
das ist Ablenkung von Dir…
weil ich mich um 1 Jahr verschätzt habe hängst Du Dich daran auf?
Das straft die US-Zusammenarbeit mit der Mafia nicht Lügen. Es bleibt bei der Tatsache.
Oder sollen das Deine Rückzuggefechte sein?
Die gehen aber kräftig daneben!
Grüße
Raimund
Immerhin
ist die Situation in Bagdad gegenwärtig besser als vor dem
Krieg (Rumsfeld).
Klar, dafür hat ja die USA 12 jahre dafür gesorgt. jetzt
schiebt er es Hussein in die Schuhe. Na, ja, der Verlierer ist
immer der Bösewicht.
Nein. Das Massenmordfolterregime eines Saddam Husseins war schon vor zwoelf Jahren ein Massenmordfolterregime an der eigenen Bevoelkerung. Alles andere ist eine Leugnung, auch eine leungnerische Verachtung der Opfer.
Das ist bitteschoen keine moralische Rechtfertigung von mir fuer den Angriffskrieg unter der USA.
ich glaube nicht, dass Amerika ein Interesse an diesem Chaos hat, das letztendlich die eigenen Truppen ebenfalls massiv gefährdet.
Da ist wie gesagt eher das Problem, dass die wenigen tausend Soldaten vor Ort zu wenig und falsch ausgerüstet sind, um der Situation wirklich Herr zu werden. Es war schon immer einfacher, selber mordend und brandschatzend durch die Länder zu ziehen als danach wieder für Ruhe zu sorgen.
also es sieht ja so aus, als ob dies alles Absicht wäre. Man
läßt die Plünderer gewähren, läßt sie sogar die Krankenhäuser
ausrauben, die Infrastruktur lahm legen, läßt also eine
richtige Mafia entstehen, die das Zeug dann später teuer
verkaufen wird. Denn plündern tun ja nicht die, die es nötig
hätten (wohl fast alle momentan), sondern wie es so aussieht
sind dies Kriminelle, richtige Gangs, die dementsprechend
organisiert sind und die so richtig später am Geklauten
verdienen wollen.
Die werden wir dann demnächst als honorige Geschäftspartner erleben.
Und unsere dämliche Regierung wird denen noch Geld hinterherwerfen.
Wie in Russland unter Jelzin
wo ist das Problem? Ein Problemchen ist natuerlich, dass Du wieder einmal gleich 60 Jahre zurueckspringst, um zu vergleichen.
Ein Problem ist es aber nicht, es ist voellig korrekt auch mit der Mafia zusammen zu arbeiten, um das groesste, menschenunwuerdigeste Verbrechen der Menschheit schneller zu besiegen.
Kleines Eigentor von Dir.
Ach ja, es war 1943,
viele Gruesse, Peter
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Wo ist denn die „Ordnungsmacht“, die dem
unterdrückten Volke die ersehnte Demokratie, inkl.
Rechtstaatlichkeit mit Gesetzen und Einhaltung von Normen
bringt?
Das ist ja gerade das Problem. Es gab zwei Möglichkeiten für die USA:
nichts zu tun und die Plünderungen zuzulassen oder
sich als Ordnungsmacht aufspielen und plündernde Iraker erschiessen.
Was sie getan hätte, wäre falsch gewesen. Nur bedauern brauch man die USA nicht. Sie haben sich ja freiwillig in diese Situation gebracht.