Kappes und Konsorten im Singular
Servus,
Wenn man Rosenkohl anpflanzt (aber wer tut das schon?)
hier! Bei der Arbeit!
Meine Geschichte mit „Hilds Ideal“ erinnert ein wenig an Pat Garrett und Billy the Kid - aber es könnte dieses Jahr tatsächlich einmal dazu kommen, dass Hilds Ideal so gnädig ist und erntewürdige Röschen ansetzt.
Wenn ers dieses Jahr wieder nicht schafft, kommen an seine Stelle endgültig Oldenburger Palmen.
den Plural _Rosenkohl e _ zu benutzen ist meines Erachtens nur
dann sinnvoll, wenn man die ganze Pflanze meint (oder
verschiedene Züchtungen)
Mir scheint „Rosenkohl“ deswegen ein Singularetantum, weil die einzelnen Röschen zwar formal zählbar sind, aber faktisch nicht gezählt werden - außer vielleicht von gewissen Küchenchefs, die immer noch von der ersten Kochmütze träumen, aber nur, weil sie nicht sehen wollen, dass die Latte zu hoch für sie liegt; und um das ein wenig zu kaschieren, schreiben sie auf ihre Tafel sowas wie „ein Dialog von Herbstgemüsen an seinem Schäumlein von der Fasanenleber aus dem Emschertal“ und zählen auf jeden Teller drei Röslein Rosenkohl und ein pommesgroßes Stäbchen Sellerie ab.
Wenn Rosenkohl auch von normalen Menschen gezählt wird, hat er wohl immer einen Zusatz, der bezeichnet, was da gezählt wird: Rosenkohl_setzlinge_, Rosenkohl_stöcke_ etc.
Verschiedene Sorten scheinen mir, wie Du auch vorschlägst, der einzige Zusammenhang zu sein, in dem man von Rosenkohlen sprechen kann und verstanden wird. Der Homo agronomicus möchte hier halt ein bissel klingen wie die richtigen Wissenschaftler, die z.B. auch von „Zuckern“ im Plural reden.
Der Blumenkohl, von dem Du sprachst, ist vielleicht der einzige Kohl, bei dem auch das Produkt in den Plural gesetzt werden kann, weil er keine Köpfe macht, sondern etwas, wofür es kein Wort gibt, so dass man, so man nicht auf „drei Stück Blumenkohl“ ausweichen will, tatsächlich von „Blumenkohlen“ sprechen muss.
Nun denn -
„Viel Kepf, viel Sinn!“ hat der Alte gsait wie-n-em dr Karre mit Kraut umkeit ischt.
In diesem Sinne
Dä Blumepeder