Vielleicht mal was von in die Lage versetzen…
…gehört?
Hallo Zivilfajnder.
Ich schicke jetzt mal voraus das Fegerle meine Freundin ist und ich dementsprechend sauer, über Deine in meinen Augen arrogante, Antwort bin.
ich dachte immer, die polizei „dein freund und helfer“ wäre
dann sofort zur stelle!!!
falsch gedacht!
Sorry, aber glaubst Du denn wirklich, daß „die Polizei“ keine
anderen Aufträge hat, als Dir im Abstand von 50 Metern
nachzufahren, damit sie, falls Du anrufst, Zitat: „sofort zur
Stelle“ ist?
Grundvoraussetzung war:
Dienststelle ist (noch nicht mal) 5 Minuten entfernt. Das Bahnhofsgebiet ist schon auf Druck der Bürgervereinigung zum Gefahrengebiet erklärt worden, wie noch zwei andere Brennpunkte in der Umgebung. Umgehung dieser Location geht nicht, da Knotenpunkt des Nahverkehrs. Da ich einige sehr gute Bekannte in der Dienststelle habe ist mir bekannt, das eben aus o.g. Gründen ein Streifenwagen als schnelle Eingreiftruppe ständig am Posten zur Verfügung ist. Es ist sogar so, das es eigentlich zwei sind, aber einer steht ebenfalls im 5 Minuten Radius an einer grossen Polizeikaserne zum Einsatz bereit. Ich kenne auch inzwischen den wahren Grund für die Verspätung und man hat sich entschuldigt. Soviel zur Vorgeschichte.
Eine Einsatzdauer von 20 oder noch mehr Minuten ist nicht akzeptabel, wenn ich der Bürgergemeinschaft vorher max. 10 Minuten SCHRIFTLICH zusage.
Während sie damit beschäftigt ist, beschwert sich dann die/der
nächste, die/der 5 km weiter alleine irgendwo unterwegs ist
und die Polizei ist nicht sofort zur Stelle.
Wir reden hier vom Stadtgebiet Karlsruhe, einer sogenannten Beamtenstadt, die schon aufgrund unserer Gerichte ca. alle 10 Km eine Dienstelle hat. Ansonsten verstehe ich Deinen Einwand hier schon…
Man kann nicht immer überall sein und was glaubst Du, wie oft
ich mich schon schwarz geärgert habe, weil zB. ein
Pkw-Aufbrecher in einer Ortschaft gemeldet wird, in der ich
noch vor 10 Minuten unterwegs war. Manchmal ist man eben „ums
Eck“, ein anderes Mal muß man durch den halben Landkreis.
s.o. In Karlsruhe sehr unwahrscheinlich. Die sogenannten Randgebiete werden nur auf Anforderung und begründeten Verdacht hin kontrolliert. Die Aufteilung wurde schon mit Absicht so getroffen, das drei Streifenwagen eben auf Streife im 15 km Radius sind und einer im Ortskern, sowie einer auf Abruf. Mal ehrlich, wie oft kommt es vor, das in einem B-Zentrum mit 30.000 Einwohnern unter der Woche abends um 23.00 Uhr die Hölle los ist? Im angesprochenen Fall war dies nicht so…
Am Donnerstag abend bin ich wie gewohnt nach hause gelaufen,
als ich im gebüsch geräusche gehört habe. ich hatte angst, war
aber neugierig und bin etwas näher hingelaufen. da lag ein
mann im gebüsch und hat sich nicht mehr bewegt. Was macht der
da? habe ich mich gefragt. mir kamen zwei dinge in den sinn:
entweder er ist die böschung (ca.15-20m) runtergefallen, oder
er ist ein „vergewaltiger“ oder ähnliches. Hab gedacht ich
laufe lieber schnell heim.
Falsch gedacht! Genau hier ist der Punkt, an dem sich für mich
eigentlich eine Diskussion über das, was Du weiter geschrieben
hast erübrigt.
So So. Hierzu meine Überschrift
Wie viele Umfragen soll ich hier jetzt anführen um Dir zu zeigen, dass dies die erste Reaktion von über 70% der Bevölkerung ist? Ein junges Mädel wird von den Medien Tag für Tag mit Horrormeldungen zugetextet und dann besinnt sie sich trotzdem noch auf Ihr Gewissen trotz Ihrer Angst; und Dir fällt nichts besseres ein als so ein Spruch? Komm gib mir die grobe Keule mit der Zivilcourage, ich liebe das …
Dazu möchte ich Dir gerne was zum Nachdenken mit auf den
zweifelsohne „ungemütlichen“ Heimweg mitgeben:
- Falls es ein Vergewaltiger ist, der im Gebüsch hockt, warum
hast Du nicht sofort bei der Polizei angerufen. Wir fahren
nämlich lieber zu einer Überprüfung, als zu einem
Vergewaltigungsopfer (welches auch die nächste Frau hätte sein
können, die den Weg geht)!
Ich lach mich tot. Jetzt schon Deine obigen Argumente vergessen? Mal ganz abgesehen von eventuell anfallenden Zivilklagen des angeblichen Vergewaltigers …
- Falls Du vermutest, daß es sich bei dem Mann im Gebüsch um
einen Verletzten handelt, hätte es aus meiner Sicht eigentlich
auch keine andere Alternative gegeben, als anzurufen!
Auch verletzte Männer können durchaus noch in der Lage sein gefährlich zu werden, BESONDERS betrunkene… Nicht jeder hat einen kriminalistisch geschulten Blick um sofort die Lage zu erkennen.
- Wenn Du so viel Angst hast, wenn Du durch das
Bahnhofsgelände gehst, daß Du sogar die Notrufnummer auf dem
Display hast, verstehe ich nicht, warum Du dann auch noch zu
dem Gebüsch gehst, in dem es raschelt.
Neugier, Zivilcourage, Mitleid …such Dir was aus.
fast daheim angekommen hatte ich
ein schlechtes gewissen und bin wieder zurückgelaufen. bin zu
dem mann hin und hab in angesprochen: hallo, hallo, hören sie
mich? brauchen sie einen arzt? geht es ihnen gut? …keine
reaktion, er lag da wie tot.
„Ach, sie brauchen einen Arzt? Kein Problem, ich ruf die
Polizei an!“ Hä?
Gehst Du zum Metzger, wenn Du Brot kaufen willst? OK, wir sind
in Erster Hilfe ausgebildet, allerdings nicht viel mehr, als
jeder Autofahrer es sein sollte.
Und ohne Ahnung zu haben und nur helfen zu wollen? Schon mal daran gedacht? Was fällt denn eher unter unterlassene Hilfeleistung? Die Polizei anzurufen oder gar nichts zu tun? BTW: Fegerle hat weder einen Führerschein noch einen EH Kurs bis jetzt. Vielleicht solltest Du in solche Statements in Zukunft mal auch „unwissende“ Personen mit einbeziehen…
die polizei hat sich den mann angeschaut und zu uns gesagt,
na, der mann lebt doch noch was wollt ihr den…
Zugegeben, hier hätten die Kollegen einen Sani holen sollen.
Allerdings hättest Du das schon lange vorher tun können.
Mhm…und dass entschuldigt den Spruch? Der baut wirklich viel Vertrauen auf.
NA TOLL!!! also ich hätte erwartet, dass man den mann ins
krankenhaus bringt,
eben dafür ist der Rettungsdienst da, nicht die Polizei!
oder in eine ausnüchterungszelle,
warum? was hat er denn „verbrochen“?
oder heimfährt oder so,
hättest ihm ja ein Taxi bestellen können.
aber ihn nicht einfach da im bus sitzen lässt.
wer weiss, vielleicht hat er sich doch schlimmer verletzt und
hat es durch den alkohol nur nicht gemerkt.
Noch ein Grund mehr, daß dies ins Aufgabengebiet des
Rettungsdienstes fällt und nicht in das der Polizei.
Bemerkung: Ich bin mit unserer Polizei i.A. sehr zufrieden. Aber was Du hier jetzt losgelassen hast ist gelinde gesagt ein Witz.
a) Kann ein Polizist oder eine Privatperson(ausser einer medizinisch versierter) eher entscheiden ob ein Betrunkener ins Krankenhaus gehört?
b)Ausnüchterungszelle: akzeptiert…
c) Taxi bestellen? Wie was wo? Wenn überhaupt jemand bestellt das Taxi gefälligst die Polizei und schickt dem Typ die Rechnung. Es soll auch schon (mir nämlich) passiert sein, das freundliche Beamte so jemand nach Hause gefahren haben…
d) Ist es jetzt wirklich so wichtig, ob zuerst der Rettungswagen kommt und dann doch noch die Polizei anrufen muss um die Personalien festzustellen oder geht es vielleicht im Sinne eines evtl. vorhandenen Dienstes am Bürger auch mal andersrum?
Fazit: Image ist immer etwas dass man selber beeinflusst.
Gruß vom Zivilfahnder
Gruss Uwe