So ein Zufall, gerade komme ich von einer Fahrt zurück, wo
über Kilometer ein Drängler auf kurvenreicher Landstraße an
meiner Stoßstange geklebt hat und mein Leben gefährdet hat.
Naja, da würde mich die andere Version auch mal interessieren.
Nun lese ich im Online-Spiegel, die Polizei wünscht, dass
diese Typen angezeigt werden.
Das habe ich in diesem Artikel so nicht gelesen:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,285703,00…
Es gäbe Schein weg bis zwei Monate und Geldstrafen bis 10.000
Euro.
Obergrenze bei festgestellter Nötigung.
Es würde also wohl doch was bringen, wenn durch jede Anzeige
ein Raser von der Straße in die Bundesbahn verlagert wird.
Dann bekenne auch ich, ich bin ein fieser Raser und Drängler. Schöne Geschichte dazu: A 51 Essen–>DDorf, an einem schönen Sonntag Mittag. Die ganze Bahn frei bis auf ein paar Sonntagsfahrer. Ich fahre beschleunigend auf die Autobahn auf und fahre nach einigen hundert Metern auf gleicher Höhe eines Fahrzeug, das sich mit 150 km/h bewegt. Obwohl ich auf der kurzen Strecke auf seine Geschwindigkeit beschleunigt habe (und weiter beschleunige), läßt er mich natürlich nicht einscheren, was erst einmal gegen keine Regel verstößt.
Ich lasse ihn also vorbei, ziehe nach links rüber, weil ich mich auf der rechten Spur einem langsameren Fahrzeug nähere und hänge mich hinten an besagten Komiker an. Dieser macht dann über Kilometer keine Anstalten, bei inzwischen wieder freier rechter Spur rüberzuziehen. Also beschleunige ich wieder, um dem Komiker meine Überholabsicht anzuzeigen und irgendwann peilt er es dann und verläßt die linke Spur.
Will sagen: Solange man nicht dicht(er) auffährt, erkennt der typische Dummdeutsche nicht, daß hinter ihm einer an ihm vorbei will. Frei nach dem Motto: der ist doch noch 80 Meter hinter mir (=Sicherheitsabstand), also will er nicht vorbei.
Das Rechtsfahrgebot scheint in Deutschland keinen zu interessieren und auch nicht - wo wir gerade dabei sind - der dosierte Einsatz des Blinkers zur Anzeige der Absicht, nach rechts einzuscheren. Und so merkt man erst dann, daß einer Platz macht, wenn er denn einschert. Der typische deutsche Komiker beschleunigt dann, so daß man bei bestem Willen bis zum nächsten Fahrzeug auf der rechten Spur nicht genug Geschwindigkeit aufbauen kann, um den Sicherheitsabstand aufzuholen, bevor der Komiker das nächste Fahrzeug auf der rechten Spur erreicht und - natürlich - schnell wieder nach links rüberzieht und derjenige, der gerade überholen wollte, heftigst in die Eisen steigen muß, um dem Komiker nicht mit 30 km/h höherer Geschwindigkeit hinten in die Schüssel zu fahren.
Daher lasse ich bei geeigneter Strecke und geeigneten Wetterverhältnissen den Blödsinn mit dem Sicherheitsabstand, weil das nur zu Kummer und Bremsabrieb führt. Lieber wäre mir, ich könnte ordnungsgemäß fahren, aber das machen die Lehrmeister und Komiker leider unmöglich.
Technisch dürfte es auch kein Problem sein, eine kleine
Digital-Videokamera an der Heckscheibe anzubringen, die ich
durch einen Schalter anschalte, wenn mal wieder einer da ist.
Viel spannender ist da ein elektrisch betriebenes Rollo am Heckfenster. Das kann man im Falle eines Dränglers, der ja viel schneller bei überfüllter Autobahn vorwärts kommt, als man selbst, hochfahren und der Effekt ist jedes mal sehr erbaulich.
Gruß in die eindimesionale Welt,
Christian