Polizisten fahren umsonst Bahn

Moin.

Warum dürfen Polizisten in Uniform umsonst Bahn fahren?

Ist das nicht ein geldwerter Vorteil? Gerade in der heutigen Zeit sollte man doch bezüglich Geschenken an Beamte vorsichtig sein.

Paul

Hallo Paul,

Warum dürfen Polizisten in Uniform umsonst Bahn fahren?

Ist das nicht ein geldwerter Vorteil? Gerade in der heutigen
Zeit sollte man doch bezüglich Geschenken an Beamte vorsichtig
sein.

Und Du bist sicher, dass die Beamten die Bahn privat nutzen? Ist nur so eine Frage, ob sich überhaupt ein geldwerter Vorteil für den Beamten persönlich ergibt…

Viele Grüße
Loroth

Morgen,

ja das kann ich auch jeden Morgen im Pendlerzug beobachten. Fahren einigen Schutzmänner - eine von den Damen ist recht hübsch - mit. Diese werden bei der Kartenkontrolle nicht kontrolliert.

Hallo,

weil - wie Benvolio schon richtig schrieb - dadurch die Sicherheit in den Bahnen erhöht wird. Für die Deutsche Bahn gibt ein Abkommen zwischen BMI und DB, dass sie privat, aber in Uniform, unentgeltlich befördert werden. Kleinere Nahverkehrsunternehmen haben teilweise vergleichbare Abkommen mit den örtlichen Polizeibehörden. Als Gegenleistung haben sie für etwaige Probleme in der Bahn ständig ansprechbar zu sein.
Hört sich zwar gut an, wird aber wegen der ständigen Bereitschaft, tätig werden zu müssen, auch von vielen Polizisten abgelehnt. Sie bezahlen lieber das Ticket, als dass sie ständig im Dienst sein müssen.

Der „geldwerte Vorteil“ ist ziemlich gering bis gar nicht vorhanden.

Gruss

Iru

Hallo,

Warum dürfen Polizisten in Uniform umsonst Bahn fahren?

Ist das nicht ein geldwerter Vorteil? Gerade in der heutigen
Zeit sollte man doch bezüglich Geschenken an Beamte vorsichtig
sein.

Wo siehst Du hier einen geldwerten Vorteil oder gar ein Geschenk? Andere Staatsbedienstete bekommen doch auch Vorteile? Hier wäre es ein Vorteil eines staatlichen Unternehmens an staatliche Bedienstete. Zudem bringen die Beamten dafür eine Leistung. Sie erhöhen zumindest die gefühlte Sicherheit der Mitreisenden. Vielleicht werden irgendwelche potenziellen Straftäter durch deren Präsenz tatsächlich von Straftaten abgehalten. Sie sind „Ansprechpartner“ für jeden Penner oder jene, die einfach mal ihren Frust ablassen wollen.
Der Vorteil scheint so gering zu sein, dass ihn viele Polzeibeamte gar nicht erst wahrnehmen.

Grüße

Hallo,

wenn die in Uniform oder zumindest mit der Dienstwaffe mitfahren, sind sie im Dienst, schliesslich ist ein Beamter immer im Dienst.
Selbst wenn die Dienstzeit auf der Wache noch nicht begonnen hat.

Sollten uniformierte Polizisten bei deutlich erkennbaren Straftaten nicht einschreiten wäre das ein Dienstvergehen, auch wenn es ausserhalb der Dienstzeit wäre

§ 47 BeamtStG: Nichterfüllung von Pflichten
(1) Beamtinnen und Beamte begehen ein Dienstvergehen, wenn sie schuldhaft die ihnen obliegenden Pflichten verletzen. Ein Verhalten außerhalb des Dienstes ist nur dann ein Dienstvergehen, wenn es nach den Umständen des Einzelfalls in besonderem Maße geeignet ist, das Vertrauen in einer für ihr Amt bedeutsamen Weise zu
beeinträchtigen

Grüße
miamei

Hai!

Der Vorteil scheint so gering zu sein, dass ihn viele
Polzeibeamte gar nicht erst wahrnehmen.

Du meinst die Fahrkosten zur Arbeit nimmt man nicht wahr, gewagte
Aussage!

Das erinnert gerade an jemanden der nimmt auch nichts mehr wahr.

Der Plem

Hallo!
Ich kenne es nicht anders, Polizisisten in Uniform immer.

Der Vorteil scheint so gering zu sein, dass ihn viele
Polzeibeamte gar nicht erst wahrnehmen.

Du meinst die Fahrkosten zur Arbeit nimmt man nicht wahr,
gewagte Aussage!

Bitte? Was ist das denn für eine völlig unsinnige „Übersetzung“?

Dort steht eindeutig, dass viele Polizeibeamte den Vorteil nicht wahrnehmen. Heißt: Sie verzichten auf die Möglichkeit, keine Fahrtkosten entrichten zu brauchen, lassen ihre Dienstkleidung im Spind und fahren in Jeans zur Arbeit.

In Uniform kommen ruckzuck 1,2 Stunden mehr Arbeitszeit hinzu. Es kommt hinzu, dass eigenes Verhalten nicht mehr in der Menge untergeht, sondern sofort „in Dienst“ gestellt wird und sich rein formal auch tatsächlich daran messen lassen muss. Was einschließt, dass man nicht einfach ein x-bliebiges Buch oder eine bestimmte Zeitschrift lesen kann, weil die plötzlich in den Kontext des Jobs gestellt wird, oder man sich nicht mehr so leicht in der Nase bohren kann, weil man viel stärker unter Beobachtung steht. Nicht die Rede davon, dass man zu jederzeit wegen allem Möglichen anquatscht werden kann.

Ich kenne ein paar Polizisten / Ermittlungsbeamte, von denen nimmt keiner dieses „großzügige“ Angebot an. Die fahren alle lieber in Zivil und tun dies sogar auf Dienstreisen, um ihre Ruhe zu haben.

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Nachtrag aus aktuellem Anlass
Angesichts der Wullf-Affäre finde ich so etwas übrigens eine der wirklich heftigen Folgen, die in meinen Augen dieser Mann zu 100% zu verantworten hat:

Wenn hier ernsthaft jemand im Zusammenhang mit diesen kostenlosen Fahrten Polizisten jemand persönliche Vorteilsnahme unterstellt, dann sieht man, wie jedes gesunde Maß für die Bewertung von Vorgängen ausser Kraft gesetzt wird.

Höchste Zeit, dass das wieder ins Lot kommt!

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Die fahren alle lieber in Zivil und tun dies sogar auf Dienstreisen,
um ihre Ruhe zu haben.

Und die zahlen sie dann selber?

Sorry der Vergleich hinkt nicht nur der hat gar keine Beine. :smile:

Der Plem

Schutzmänner gibt es schon lange nicht mehr!

Könnte es vielleicht auch sein, dass es sich um Bundespolizei
(ehemals Banhnpolizei) handelt.

Hallo,

Schutzmänner gibt es schon lange nicht mehr!

leider. „Der Schutzmann an der Ecke“ war über lange Jahre ein Garant für die Sicherheit und Ordnung in seinem Bereich. Er wurde wegrationalisiert, mittlerweile aber teilweise wieder eingesetzt, aber als „Kontakbereichsbeamter“ oder so ähnlich.

Könnte es vielleicht auch sein, dass es sich um Bundespolizei
(ehemals Banhnpolizei) handelt.

das ist ziemlich sicher. Du Bundespolizisten haben die Erlaubnis, die DB kostenlos zu nutzen.
Man sollte nicht meinen, dass das die DB nur aus Menschenfreundlichheit macht. Dahinter steckt das klare Kalkül, dass in den Zügen die Sicherheit steigt und die DB Gelder einspart. Wer es sich von den Beamten leisten kann, fährt nicht in Uniform, denn es ist nicht toll, immer im Fokus der Mitfahrer zu stehen.

Gruss

Iru

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Hai!

Du hattest Recht beim ersten Post habe ich mich verlesen ich hatte
da wohl noch den Satz von Irubis im Kopf.

Ich habe gar nichts gegen diese Regelung, ganz im Gegenteil aber …

Der „geldwerte Vorteil“ ist ziemlich gering bis gar nicht vorhanden.

Solche Aussagen führen nicht dazu glaubwürdig zu werden. Ein Ticket
in Düsseldorf kostet locker mal 150€ - 200€ pro Monat.
Seite 3
http://www.vrr.de/blaetterkatalog/Ticket1000_2012/bl…

Kann man nicht einfach dazu stehen?

Der Plem

Moin,

Du meinst die Fahrkosten zur Arbeit nimmt man nicht wahr,
gewagte Aussage!

Bitte? Was ist das denn für eine völlig unsinnige
„Übersetzung“?

Das Wort „wahrnehmen“ hat hier zwei unterschiedliche Bedeutung.

Zum einen, so wie Du das sagst, als „annehmen“. Sie nehmen den Vorteil nicht an und zahlen die Fahrtkosten selber.
Zum anderen, so wie Plemtau das sagte, als „bemerken“. Er versteht nicht, dass man das nicht merkt, wenn jemand die Fahrtkosten zur Arbeit für einen übernimmt.

Also von „unsinniger“ Übersetzung kann nicht die Rede sein. Höchstens von Missverständnis. Wie es aber eigentlich gemeint war, kann keiner von Euch beiden beurteilen.

Liebe Grüße,
-Efchen

Die fahren alle lieber in Zivil und tun dies sogar auf Dienstreisen,
um ihre Ruhe zu haben.

Und die zahlen sie dann selber?

Nein, der Vergleich hinkt keinesfalls. Hier geht es um die Frage, welche Folgen es bei der Frage nach einen behaupteten persönlichen Vorteil hat, wenn eine Polizist in Dienstkleidung mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt. Und genau dafür spielt es eine erhebliche Rolle, wenn Beamte dies überwiegend nur dann tun, wenn sie Dienstkleidung tragen MÜSSEN und nicht dann, wenn sie es dürfen.

Hallo,

Ich habe gar nichts gegen diese Regelung, ganz im Gegenteil
aber …

Der „geldwerte Vorteil“ ist ziemlich gering bis gar nicht vorhanden.

Solche Aussagen führen nicht dazu glaubwürdig zu werden. Ein
Ticket in Düsseldorf kostet locker mal 150€ - 200€ pro Monat.

und dafür darf man sich bei ca. 22 Arbeitstagen im Monat einige zig-Stunden im öffentlichen Verkehrsmittel aufhalten = Dienst versehen. Denn als normaler Passagier kann man sich in Uniform nicht fühlen. Wenn man nachrechnet, kommt da ein ziemlich niedriger Stundenlohn raus.

Gruss

Iru, der auch kostenlos fahren könnte, es aber nicht macht, weil er in seiner Freizeit seine Ruhe haben will.

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Ich habe gar nichts gegen diese Regelung, ganz im Gegenteil
aber …

Der „geldwerte Vorteil“ ist ziemlich gering bis gar nicht vorhanden.

Solche Aussagen führen nicht dazu glaubwürdig zu werden. Ein
Ticket
in Düsseldorf kostet locker mal 150€ - 200€ pro Monat.
Seite 3
http://www.vrr.de/blaetterkatalog/Ticket1000_2012/bl…

Du sprichst von Glaubwürdigkeit?

Das Monatsticket für das Stadtgebiet Düsseldorf kostet nicht mal locker 150-200 €, sondern 60 €, im Abo 52 €, also gerade ein Drittel der von dir veranschlagten Summe. Das von dir veranschlagte Ticket reicht von Oer-Erckenschick bis Grevenbroich und von Hagen bis Schwalmtal, also einer Fläche, die schlapp mal 1/5 der Fläche NRWs ausmacht (überschlagen, ich hab das jetzt nicht nachgemessen). Und damit reden wir von einer Fläche, die üblicherweise nicht im täglichen Radius von Petra Mustermann liegt.

Die eigentliche Frechheit ist aber, dass du überhaupt noch von Vorteil sprichst! Die Öffentlichkeit will sich sicher fühlen. Anstatt dafür zu zahlen, dass Leute ganz ordentlich in ihrer Arbeitszeit für dieses Sicherheitsgefühl sorgen - das ist uns ja zu teuer - versucht man es auf diesem Weg. Das Modell hat also einzig und alleine den Zweck, Geld zu sparen. Müsste ein Polizist in Uniform für die Fahrt auch noch zahlen, würde er ja einen Dienst für lau erbringen. So wird doch ein Schuh draus!

Die Frage, die sich also stellt, ist nicht, dass der Polizist doch bitte einräumen könnte, dass er den Vorteil bekommt, sondern die Frage müsste lauten, warum man ihm für diesen Dienst nicht mehr zahlt, als nicht mal 1 € Stundelohn (wenn man den Fahrtpreis umrechnet auf Zeit)

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Iru, der auch kostenlos fahren könnte, es aber nicht macht,
weil er in seiner Freizeit seine Ruhe haben will.

Kennst du Beamte, die dieses „Angebot“ wahrnehmen?

Ausgenommen Ausnahmesituationen, in denen es erheblich aufwändiger wäre, die Uniform nicht anzuhaben, weil man sie dann mitschleppen und sich bspw. vor Ort, der dann nicht Dienststelle ist, umziehen müsste.

Du meinst die Fahrkosten zur Arbeit nimmt man nicht wahr,
gewagte Aussage!

Bitte? Was ist das denn für eine völlig unsinnige
„Übersetzung“?

Das Wort „wahrnehmen“ hat hier zwei unterschiedliche
Bedeutung.

Zum einen, so wie Du das sagst, als „annehmen“. Sie nehmen den
Vorteil nicht an und zahlen die Fahrtkosten selber.
Zum anderen, so wie Plemtau das sagte, als „bemerken“. Er
versteht nicht, dass man das nicht merkt, wenn jemand die
Fahrtkosten zur Arbeit für einen übernimmt.

In beiden Interpretationen wird da aber ein oder besser kein Schuh draus. Denn auch die zweite Version impliziert ja, dass unterm Strich ein Vorteil für den Polizisten entsteht. Und genau das bestreite ich ja aus der Erfahrung heraus, wie sich das für die Betreffenden darstellt. Die Nachteile, die sich ergeben, wenn man im öffentlichen Raum in Dienstkleidung unterwegs ist, sind eben so groß, dass sie durch den Verzicht auf ein Beförderungsentgelt nicht entschädigt werden.

Damit ist auch m.E. das weitaus bessere Stichwort hierfür genannt: Die Beamten erhalten eine dürftige Entschädigung für eine Leistung, der geldwerte Vorteil entsteht nicht etwa auf Seiten der Beamten, sondern auf Seiten der Öffentlichkeit, des Landes, der Bahn, des ÖPNV-Betreibers, welche diese Leistung praktisch für lau bekommen.