Position der USA

Ein Abrücken der USA von Israel beginnt und wird zunehmen.

Powell warnt Israel vor einer Ausweisung Arafats und fügt zur Klarheit hinzu, dass Arafat der legitime Verhandlungspartner ist.

Gleichzeitig teilt der irakische Außenminister mit, dass Irak bereit ist, zusammen mit Iran alle Verkäufe (hauptsächlich natürlich Öl) an US-Firmen zu stoppen. Iran hatte sich zuvor bereit erklärt, unter gewissen Bedingungen auf eine gemeinsame Linie mit Irak einzuschwenken.

Ein Vertreter der OPEC lehnt dies zwar ab, aber Irak und Iran sind natürlich unabhängig. Und ob die anderen OPEC-Staaten bereit oder auch nur in der Lage sind, die Ausfälle von Irak und Iran zu kompensieren, ist eine ganz andere Frage. Sie können ja auch sagen, dass sie weiter so fördern wie vor dem Konflikt. Damit drehen sie nicht an der Ölschraube, fallen aber auch Irak und Iran nicht in den Rücken.

Wie auch immer: schon allein die Drohung - jedenfalls wenn sie als ernstzunehmend analysiert wird - ist für die USA gefährlich genug. Das dürfte ausreichend sein, um den Druck auf Israel extrem zu erhöhen. Sicherlich nicht fallen lassen (jedenfalls wenn dies den Untergang Israels bedeuten könnte). Aber eben den Druck auf Scharon extrem erhöhen.

Scharon ist am Ende. Definitiv.

Hallo!

Scharon ist am Ende. Definitiv.

Na hoffentlich! Nichts gegen Israel, nichts gegen die Juden aber Sharon ist der Milosevic und der Osama Israels. Er gehört auch eideutig nach Den Haag!

Gruss

Andrés

Endlich
Endlich Klartext:

Na hoffentlich! Nichts gegen Israel, nichts gegen die Juden
aber Sharon ist der Milosevic und der Osama Israels. Er gehört
auch eideutig nach Den Haag!

Man muß auch als Deutscher einen kriminellen Israeli kriminell nennen dürfen, ohne gleich als Antisemit verschrien zu werden.

„Normalisierung“ darf sich nicht nur in Militäraktionen in Afgahanistan niederschlagen, sondern auch in Kritik an einem (nicht ausschließlich) jüdischen Staat, wenn dieser eindeutig Völkerrecht verletzt.

Gruß Richard

Sie können ja auch sagen, dass sie weiter so fördern
wie vor dem Konflikt.

Das können sie nicht nur, sondern das haben sie schon getan. Deshalb steigen gerade die Rohölpreise. Der Hintergrund dieser Entscheidung ist allerdings nicht der Nahostkonflikt, sondern die offenen amerikanischen Drohungen gegen den Irak und den Iran. Um einem neuen Golfkrieg vorzubeugen hat die OPEC ihre Fördermengen vorerst für mehrere Monate eingefroren und den USA zu verstehen gegeben, daß es von ihrem Verhalten abhängt, wie danach entschieden wird. Man muß kein Prophet sein um vorherzusagen, wie sich eine allzu pro-israelische Nahostpolitik der Amerikaner auf diese Entscheidung auswirken würde.

Wie auch immer: schon allein die Drohung - jedenfalls wenn sie
als ernstzunehmend analysiert wird - ist für die USA
gefährlich genug.

Das darf man aber auch nicht überbewerten. Natürlich würde eine Drosselung oder gar Einstellungen der Öllieferungen an die USA die amerikanische Wirtschaft in arge Bedrängnis bringen, aber erstens haben die USA auch eigene Resereven (die freilich nicht weit reichen) und zweitens ist der Nahe Osten nicht der einzige Ölliferant. Es würde also noch genug Öl fließen - es wäre nur wesentlich teurer. Gegenüber den jährlichen Rüstungsausgaben der USA würden die daraus resultierenden wirtschaftlichen Verluste aber vergleichsweise gering ausfallen.

Das darf man aber auch nicht überbewerten. Natürlich würde
eine Drosselung oder gar Einstellungen der Öllieferungen an
die USA die amerikanische Wirtschaft in arge Bedrängnis
bringen, aber erstens haben die USA auch eigene Resereven (die
freilich nicht weit reichen) und zweitens ist der Nahe Osten
nicht der einzige Ölliferant. Es würde also noch genug Öl
fließen - es wäre nur wesentlich teurer.

Richtig. Und nichts, aber auch gar nichts, fürchten die Amerikaner mehr als einen wesentlich teureren Ölpreis.

Gegenüber den
jährlichen Rüstungsausgaben der USA würden die daraus
resultierenden wirtschaftlichen Verluste aber vergleichsweise
gering ausfallen.

Umgekehrt. Gegenüber den wirtschaftlichen Verlusten aufgrund eines höheren Ölpreis würden sich die jährlichen Rüstungsausgaben der USA wie die Portokasse ausmachen. Kein Vergleich.

Hallo,
auch ich halte Scharon für einen Kriegsverbrecher und bin der Meinung, das er nach Den Haag gehört.
Amerika wird aber das leider mit Sicherheit zu verhindern wissen.

mfg: Josef Spies

Richtig. Und nichts, aber auch gar nichts, fürchten die
Amerikaner mehr als einen wesentlich teureren Ölpreis.

Die Welt bestand auch vor dem 11.9. aus mehr als Rohöpreisen - auch für die USA.

Umgekehrt. Gegenüber den wirtschaftlichen Verlusten aufgrund
eines höheren Ölpreis würden sich die jährlichen
Rüstungsausgaben der USA wie die Portokasse ausmachen. Kein
Vergleich.

Wie soll das zustande kommen? Die USA importiert jährlich für etwas mehr als 100 Mrd. $ Rohöl. Selbst wenn sich der Rohölpreis verdoppeln sollte würden die Mehrausgaben nicht einmal ein Drittel des jährlichen Rüstungsetats von über 350 Mrd. $ ausmachen. Es würde nicht einmal die von Bush beschlossenen jährliche Verringerung der Steuerbelastung von 135 Mrd. $ übertreffen. Wenn man bedenkt, daß der OPEC im Falle eines Embargos derselbe Betrag an Exporteinnahmen verloren geht und die Konkurrenten ihr Öl durch die entsprechenden Mehreinnahmen jahrelang zu Dumpingprisen auf den Markt werfen können, dann sitzt die USA eindeutig am längeren Hebel. Mit einem Ölembargo kann man sie zwar ärgern, aber ernsthaft gefährden kann man sie damit nicht.

Für die Erdölexporteure ergibt sich aus einem solchen Schritt ein weiteres Risiko: Wenn der Rohölpreis so hoch wird, daß die Errichtung von Produktionsalagen für synthetisches Benzin billiger wird, als der Import von Öl, dann kann die Geschichte zum Boomerang werden. Anders als während der letzten Ölkriese verfügt man heute über die Möglichkeit synthetisches Benzin billiger zu produzieren als es bei den heutigen Rohälpreisen aus Erdöl möglich wäre. Wenn solche Anlagen also erst einmal stehen, dann werden die Erdölexporteure ihr Öl nur noch zu Preisen los, die deutlich unterhalb der jetzigen Weltmarktpreise liegen. Die erdölexportierenden Länder werden sich also aus eigenem Interesse hüten die USA zu einem derartigen Schritt zu zwingen.

Wie soll das zustande kommen? Die USA importiert jährlich für
etwas mehr als 100 Mrd. $ Rohöl. Selbst wenn sich der
Rohölpreis verdoppeln sollte würden die Mehrausgaben nicht
einmal ein Drittel des jährlichen Rüstungsetats von über 350
Mrd. $ ausmachen.

Darum geht es nicht. Es geht um den Multiplikatoreffekt. Die Transporte verteuern sich. Die Bürger fliegen weniger und fahren weniger mit dem Auto. Gerade gibt es einen Handelskrieg USA-Europa aufgrund Stahl, weil die USA ihren teuren Stahl nicht mehr verkaufen können. Wenn der Ölpreis steigt, wird der US-Stahl noch unverkäuflicher. Das gilt dann zwar auch für den europäischen Stahl. Da dieser aber energieeffizienter produziert wird (wie fast alles in Europa), wird die Preisdifferenz zuungunsten des US-Stahls zunehmen.

Die reinen Mehrausgaben für das Importrohöl sind die von mir angesprochenen Portokosten.

Es würde nicht einmal die von Bush
beschlossenen jährliche Verringerung der Steuerbelastung von
135 Mrd. $ übertreffen. Wenn man bedenkt, daß der OPEC im
Falle eines Embargos derselbe Betrag an Exporteinnahmen
verloren geht und die Konkurrenten ihr Öl durch die
entsprechenden Mehreinnahmen jahrelang zu Dumpingprisen auf
den Markt werfen können, dann sitzt die USA eindeutig am
längeren Hebel. Mit einem Ölembargo kann man sie zwar ärgern,
aber ernsthaft gefährden kann man sie damit nicht.

Ok, was bezeichnest Du als „ernsthaft gefährden“? Es würde sicherlich nicht zum Untergang der USA führen. Aber ein BSP von 2% oder von minus 0,5% ist schon mehr als ernsthaft gefährden. Dies könnte zur Abwahl von Bush führen und das dürfte ausreichen, um ihn mehr als nur etwas zu ärgern.

Für die Erdölexporteure ergibt sich aus einem solchen Schritt
ein weiteres Risiko: Wenn der Rohölpreis so hoch wird, daß die
Errichtung von Produktionsalagen für synthetisches Benzin
billiger wird, als der Import von Öl, dann kann die Geschichte
zum Boomerang werden.

Das ist richtig. Deshalb haben die OPEC-Staaten ja auch kein Interesse an einen hohen Rohölpreis. Dennoch könnte dies in einem „fast-Kriegsfall“ anders aussehen.

Anders als während der letzten Ölkriese
verfügt man heute über die Möglichkeit synthetisches Benzin
billiger zu produzieren als es bei den heutigen Rohälpreisen
aus Erdöl möglich wäre.

Richtig, aber diese Entwicklung braucht seine Zeit. Und das synthetische Benzin ist teuer. Vielleicht irgendwann billiger als Rohöl, wenn OPEC den Preis massiv anhebt, aber weiterhin teurer als der heutige Benzinpreis. Das heißt, Wachstumsverluste für die US-Wirtschaft wird es auch dann geben.

Wenn solche Anlagen also erst einmal
stehen, dann werden die Erdölexporteure ihr Öl nur noch zu
Preisen los, die deutlich unterhalb der jetzigen
Weltmarktpreise liegen.

Nein, wieso? Auch wenn die Anlagen bestehen, ist das synthetische Benzin teurer als Rohöl zu den heutigen Preisen. Also braucht OPEC nur zu den heutigen Preisen zurückzukehren, um ihr Rohöl wieder in gleichen Mengen verkaufen zu können.

Die erdölexportierenden Länder werden
sich also aus eigenem Interesse hüten die USA zu einem
derartigen Schritt zu zwingen.

Natürlich spricht das Eigeninteresse dagegen. Schon alleine weil die OPEC-Staaten auf die Rohöleinnahmen angewiesen sind. Aber gerade bei Irak und Iran könnte der Druck aus der Bevölkerung irgendwann (bei Irak braucht es den ja noch nicht einmal) so groß werden, etwas zu unternehmen, den Palästinensern zu helfen, dass sie diesen eigenen Nachteil in Kauf nehmen.

Hi!

Was spricht eigentlich dagegen, die ölfördernden Länder im nahen Osten zu kolonialisieren?

Grüße,

Mathias

Ist und bleibt Unsinn…

Hi!

Was spricht eigentlich dagegen, die ölfördernden Länder im
nahen Osten zu kolonialisieren?

Das uns dann der Ölhahn abgedreht wird, ganz einfach. Die Zerstörung eines Ölfeldes ist im Kern eine simple Sache, es wieder auszubauen eine etwas komplexere. (Saddam ist da nur etwas stümperhaft vorgegangen…)
Ein älteres Ölfeld, das zerstört wurde, kann aus technischen gründen nicht mehr aufgebaut werden.
Stell dir vor, die Ölförderung des gesamtem Nahen und Mitteleren Ostens fällt über Jahre hinweg faktisch aus… *Grusel* Du bist doch Wirtschaftler, was würde passieren…

Ausserdem: welchen Sinn soll das Ganze haben?
Billigeres öl? das ist Unsinn!

  • Der Ölpreis setzt sich zusammen aus : den Förderkosten, den Zwangsabgaben an den Staat, in dem die Bodenschätze liegen, und den Gewinnmargen der Ölkonzerne. Wegfallen würden im Falle einer Besetzung nur die Royalities an die Förderländer. Dieser Einsparung müssen nun die Besatzungskosten gegengerechnet werden.
    Wir hätten, insbesondere im Iran, den permanenen Guerillakrieg am Hals. Wer zahlt das… wohl über den Ölpreis, nicht wahr.
    wer stirbt dabei?
    Du darfst dich gerne freiwliig melden *grinsel*

So eine Aktion wird den Ölpreis faktisch erhöhen und ist somit volkwirtschaftlicher Quatsch und Blödsinn.
Von Moral mal gar nicht zu reden…

gruß
Mike

Es geht um den Multiplikatoreffekt. Die
Transporte verteuern sich. Die Bürger fliegen weniger und
fahren weniger mit dem Auto.

Wenn der Staat den Ölpreis im Land trotz gestiegener Weltmarktpreise stabil hält, dann entstehen über die Mehrkosten hinaus keine weiteren Belastungen. Man würde in den USA vom gesteigenen Ölpreis nichts bemerken. Daß dann der Export des subventionierten Öls zur Verhinderung von Subventionsbetrug verboten werden müte versteht sich von selbst. Das ist aber ein vergleichsweise kleines Problem.

Dies könnte zur Abwahl von Bush führen und das
dürfte ausreichen, um ihn mehr als nur etwas zu ärgern.

Was Bush denkt spielt keine Rolle. Entscheidend ist was die Lobbyisten denken und die werden nicht gewählt.

Richtig, aber diese Entwicklung braucht seine Zeit.

Aus der zeit der letzten Ölkriese stehen noch zahlreiche dieser Anlagen und bis die modernisiert und neue gebaut sind, kommen die USA mit ihren eigenen Reserven und den Importen aus Rußland und Afrika zurecht.

Und das
synthetische Benzin ist teuer. Vielleicht irgendwann billiger
als Rohöl, wenn OPEC den Preis massiv anhebt, aber weiterhin
teurer als der heutige Benzinpreis.

Das ist falsch. Synthetisches Benzin ist billiger als der heutige Benzinpreis. Daß die Erdölimporteure nicht schon längst auf synthetisches Benzin umgestiegen sind liegt einzig und allein am Investitionsrisiko. Es ist derzeit billiger teures Rohöl zu kaufen als noch teurere Produktionsanlagen zu bauen. Bei einem sehr viel höheren Rohölpreis sähe das aber anders aus.

Was spricht eigentlich dagegen, die ölfördernden Länder im
nahen Osten zu kolonialisieren?

Kolonisierungen sind nicht mehr zeitgemäß. Eine Kolonialmacht trägt auch Verantwortung für seine Kolonien. Das kann auf die Dauer sehr anstrengend werden. Nicht umsonst haben sich die meisten Kolonialmächte von ihren Überseeprovinzen getrennt. Heutzutage beschränkt man sich darauf die Rohstofflieferanten wirtschaftlich abhängig zu machen und sich nur soweit in deren Politik einzumischen, wie es die Sicherung eigenen Interessen erfordert.

Wenn der Staat den Ölpreis im Land trotz gestiegener
Weltmarktpreise stabil hält, dann entstehen über die
Mehrkosten hinaus keine weiteren Belastungen.

Klasse! Und wo kommen die Gelder für die Subventionierung her?

Was Bush denkt spielt keine Rolle. Entscheidend ist was die
Lobbyisten denken und die werden nicht gewählt.

Nein. Die Lobbyisten sind sicher nicht unwichtig. Aber die Entscheidung liegt immer noch bei Bush. Und der entscheidet nach dem, was ihm bei der nächsten Wahl nützt.

Richtig, aber diese Entwicklung braucht seine Zeit.

Aus der zeit der letzten Ölkriese stehen noch zahlreiche
dieser Anlagen und bis die modernisiert und neue gebaut sind,
kommen die USA mit ihren eigenen Reserven und den Importen aus
Rußland und Afrika zurecht.

Nein. Wäre dem so, hätten die USA dies schon längst gemacht. Immerhin war der Ölpreis schon mehrmals hoch.

Und das
synthetische Benzin ist teuer. Vielleicht irgendwann billiger
als Rohöl, wenn OPEC den Preis massiv anhebt, aber weiterhin
teurer als der heutige Benzinpreis.

Das ist falsch. Synthetisches Benzin ist billiger als der
heutige Benzinpreis. Daß die Erdölimporteure nicht schon
längst auf synthetisches Benzin umgestiegen sind liegt einzig
und allein am Investitionsrisiko. Es ist derzeit billiger
teures Rohöl zu kaufen als noch teurere Produktionsanlagen zu
bauen. Bei einem sehr viel höheren Rohölpreis sähe das aber
anders aus.

Noch einmal: warum ist das dann nicht geschehen, als der Rohölpreis schon hoch war?

Kunstöl/Mineralöl
Hi Mr Stupid

da würde mich doch mal ein link intressieren…
(Ich glaub dir ja, dass man Kunstbenzin für einen Euro/liter herstellen kann…)
aber:
meinst du den aktuellen Benzinpreis oder den Benzinpreis vor Steuern.

Ansonsten müssen wir bei der Rechnung natürlich auch den Mineralölbenzinpreis OHNE Abschreibung der Werksanlagen mit dem kunstbenzinpreis ohne Werksanlagenpreisen vergleichen.

dann dürfte die Rechnung nicht mehr so schön fürs Kunstbenzin sein…

Gruß
Mike

Hallo

Was mich mal interessieren würde:
Wie funnktoniert eigentlich die Herstellung von diesem Kunstbenzin? Auf welche Rohstoffe stützt man sich da dann?

SAN

Wie funnktoniert eigentlich die Herstellung von diesem
Kunstbenzin?

Das Verfahren nennt sich Fischer-Tropsch-Synthese
http://members.optushome.com.au/scottsoftb/FischerTr…

Auf welche Rohstoffe stützt man sich da dann?

Kohle und Wasser

Und wo kommen die Gelder für die Subventionierung her?

Woher kommen die Gelder für Rüstung? Wenn Bush es sich leisten kann die jährlichen Rüstungsausgaben bis 2007 um 100 Mrd. $ zu steigern, dann kann er sie ebensogut auch so lassen wie sie sind und die eingesparten Gelder statt dessen zur Finanzierung eines Wirtschaftskrieges verwenden.

Wäre dem so, hätten die USA dies schon längst gemacht.
Immerhin war der Ölpreis schon mehrmals hoch.

Das haben sie doch. Während der Ölkriese in den 70er Jahren hat die US-Regierung über 100 Mrd. $ in die Produktion von synthetischen Treibstoff investiert und wie ich bereits schrieb arbeiten viele dieser Anlagen noch heute. Allerdings war die Technik vor 30 Jahren noch lange nicht so weit wie heute und ist deshalb nur wirtschaftlich wenn sie weiterhin subventioniert wird oder die Investitionskosten wieder eingespielt wurden (wie im Fall der South African Coal, Oil, and Gas Corporation (SASOL), die trotz hoffnungslos veralteter Technik SynFuel zu konkurrenzfähigen Preisen (25$/barrel) produziert). Mit besseren Reaktoren und Katalysatoren ist die Produktion von Benzin und Diesel aus Kohle heute aber selbst dann billiger als aus Rohöl wenn man die Investitionskosten berücksichtig.

Noch einmal: warum ist das dann nicht geschehen, als der
Rohölpreis schon hoch war?

Ebenfalls noch einmal: Es ist geschehen, aber die Technik war damals noch nicht so weit, daß diese Anlagen mit der Petrolindustrie konkurrieren können. Würde sich das Ganze heute wiederholen, dann sähe die Sache anders aus. Sobald die entsprechenden Produktionsanlagen erst einmal stehen würden, könnten sie ihren Treoibstoff so billig auf den Markt bringen, daß die Erdölexportierenden Länder ihre Preise erheblich unter den jetzigen Wert senken müßten um ihr Öl loszuwerden. Zwar sind deren Gewinnspannen so hoch, daß sie ihre Synfuel-Konkurrenz spielend unterbieten könnten ohne Verluiste einzufahren, aber im Falle der Stahlindustrie hat die USA bewiesen, daß sie keine Hemmungen hat ihreren Markt notfalls mit Schutzzöllen zu abzuriegeln.

Erschient mir aber jetzt so auf den ersten Blick im Vergleich zu dem reinen Förderungspreis momentan zu teuer. Aber vielleicht ändert sich das ja auch bald :smile:

SAN

Und wo kommen die Gelder für die Subventionierung her?

Woher kommen die Gelder für Rüstung? Wenn Bush es sich leisten
kann die jährlichen Rüstungsausgaben bis 2007 um 100 Mrd. $ zu
steigern, dann kann er sie ebensogut auch so lassen wie sie
sind und die eingesparten Gelder statt dessen zur Finanzierung
eines Wirtschaftskrieges verwenden.

Nein, diese Gelder kommen hinzu. Oder meinst Du wirklich, dass Bush die Rüstungsausgaben kürzt, wenn die Araber weniger Öl liefern?

Auf welche Rohstoffe stützt man sich da dann?

Kohle und Wasser

Richtig. Und das ist ja auch der Grund, warum dieses Benzin in Europa nicht konkurrenzfähig ist und nie sein wird (CO2-Bilanz). Das spielt in den USA sicher keine Rolle, vor allem nicht im Kriegsfall.

Aber auch hier gilt: eine Investition in eine neue teure Anlage ist nur sinnvoll, wenn sie etliche Jahre laufen werden. Und da ist die Frage, ob die USA - wenn dieser Konflikt wieder nachläßt - nicht doch auf ihre CO2-Bilanz irgendwann achten müssen. Diese Investition wäre also immer ein sehr hohes Risiko.