Hallo,
Ronnie O’Sullivan ist sich sicher, dass Power Snooker ein Erfolg wird: http://www.guardian.co.uk/sport/2010/jul/22/power-sn…
Ich dagegen find’s grauenvoll. Bin ich nur zu konservativ oder wird hier eine Traditions-Sportart einfach total verhunzt?
Gruß
Ultra
Hallo,
ich fand die Veranstaltung super und denke auch, dass Power-Snooker ein Erfolg wird (werden könnte).
Natürlich ist es gerade für diejenigen, die das ursprüngliche Snooker gut finden schwierig, eine solche Variation zu akzeptieren.
Aber sieh es doch einfach als eigenständige Sportart an, die deiner Lieblingssportart nur ähnelt, aber dafür mehr Stimmung und Spaß, aber weniger Stil und Etikette hat.
Als vergleichbares Beispiel würde mir hier Volleyball und die Eventsportart Beachvolleyball einfallen.
Die Zuschauer verlangen heutzutage einfach mehr als bloß ein Spiel. Sie wollen zusätzlich unterhalten werden (deshalb Event) und Snooker hat hier einen Versuch gestartet, schneller, spannender und spaßiger und damit evtl. werbe- und medienwirksamer zu werden.
Wir werden sehen, wie sich die ganze Sache entwickelt. Aber eins ist jetzt schon klar, Power-Snooker wird das normale Snooker auf keinen Fall ersetzen - nur ergänzen.
Gruß, Mos Isley
Hallo,
Natürlich ist es gerade für diejenigen, die das ursprüngliche
Snooker gut finden schwierig, eine solche Variation zu
akzeptieren.
das schätzt du schon richtig ein, genau diese Akzeptanzprobleme habe ich. Ich sehe keinen zusätzlichen Nutzen, wenn ich nun Fangesänge, Zeitlimit (auch beim herkömmlichen Snooker meiner Meinung nach eine Seuche) und irgendeinen PowerBall (klingt wie ein Spülmaschinenzusatz) habe.
Warten wir einfach ab, wie es sich entwickelt. Wenn’s nach mir ginge, kann sich das Problem gerne von selbst erledigen.
Gruß
Ultra
Hallo!
Ich mag das auch nicht.
Auf der einen Seite könnte Ronnie recht haben, weil es neue Zuschauerschichte anspricht. Jemand, der vorher nie Snooker geschaut hat, ist für diese Turbo-Variante vielleicht leichter zu begeistern als für das klassische Snooker. Wenn ich an meine eigene „Karriere“ als Snooker-Zuschauer denke, dann fand ich anfangs auch die Matches am tollsten, in denen hohe Breaks geschossen wurden. Das hat sich mittlerweile fast umgekehrt. Die knisternde Spannung eines langen Safety-Duells kann man eben nur dann nachempfinden, wenn man sich daran gewöhnt hat, dass unter Topp-Spielern ein Frame häufig durch einen einzigen leichten Einsteiger entschieden wird.
Ich nehme mal an, dass es auch kein Zufall ist, dass ausgerechnet Ronnie O’Sullivan dies gesagt hat. Keiner spielt so schnell wie er, weshalb es auch niemanden gibt, dem dieses Format so sehr liegen wird. Ich liebe aber z. B. das Spiel von Mark Selby, der oft minutenlang mit jedem Ball und sich ringt, was manchmal schon „tragische“ Ausmaße annimmt. Er wird mit dem Format weniger zurecht kommen, und seine Art zu spielen wird auch nicht mehr zu bewundern sein.
Den Vergleich mit Volleyball/Beachvolleyball fand ich nicht schlecht. Mir wäre eher der Vergleich mit Schach/Schnellschach eingefallen. Das klassische Schach wird auch nie vom Schnellschach abgelöst werden. Allerdings hinkt der Vergleich, weil Schach natürlich viel weniger vom Life-Event abhängig ist als Snooker oder Volleyball.
Man wird sehen müssen, wie es kommt. Schade wäre es nur, wenn das klassische Snooker zwar noch weiter existiert, aber medientechnisch zu einer Randsportart wie Caramboulage verkommt.
Michael (der lieber Volleyball als Beachvolleyball anschaut und Pool-Billard als Zuschauersport langweilig findet.)
Hallo,
wie schon gesagt, meiner Meinung nach dürft ihr nicht den Fehler machen und denken, dass Snooker durch Power-Snooker ersetzt werden soll und somit Snooker für immer verschwindet.
Das Spiel stellt einfach eine neue Form des Billard-Spiels dar, mit neuen Regeln etc.
Für mich hat Power-Snooker genauso viel mit Snooker zu tun, wie Pool oder Carambolage - nämlich Queues, Bälle, einen Tisch und spezifische Regeln.
Anders wäre es gewesen, wenn der Snooker-Verband gesagt hätte, „das sind jetzt die neuen Regeln für Snooker“, dann könnte ich euren Unmut verstehen.
Negativ-Bespiel wäre hier der Tischtennissport, wo erst die Ballgröße, dann die Satzlänge und -zahl, und am Ende noch das Spielsystem der Bundesliga verändert worden sind und zusätzlich noch das Frischkleben verboten wurde und alles nur, um das Spiel medienwirksamer zu gestalten. Spieler sind dort aber keine gefragt worden …
Der Unterschied vom Tischtennis vor 10 Jahren und heute ist bedeutend größer als der Unterschied von Snooker zu Power-Snooker und trotzdem ist das Erste immer noch die selbe Sportart und das Andere eine völlig Neue …
Gruß, Mos Isley