Preis-Leistungs-Verhältnis einer ROLEX

Hallo,

bin mir nicht sicher, ob ich hier die richtige Sparte erwischt habe.

Kann mir jemand sagen, was eine Rolex, die im Verkauf sagen wir 10.000 € kostet, in etwa in der Herstellung kostet?
Die Rolex soll nicht aus Gold sein, sondern aus Edelstahl, denn ansonsten hätten wir ja wieder eine Materialwert des Goldes, dessen Wert ja unabhängig von der Technik und Verarbeitung der Uhr ist.

Ihr werden vielleicht entgegnen: Wer sich eine Rolex kauft, für den spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis sicher keine Rolle.

Ich hätte mir aber gerne trotzdem eine Vorstellung davon gemacht, was eine Rolex so teuer macht. Ist es die sehr gute und langwierige Herstellung von Hand oder werden Rolex auch genauso maschinell hergestellt, wie andere Uhren auch?

Oder sind es die hohen Fertigungslöhne, weil am Herstellungsporzess nur hochbezahlte Experten tätig sind?

Oder sind es die sehr hochwertigen verwendeten Materialien, auch wenn es sich um Edelstahl handelt, kann es ja sehr teurer Edelstahl sein.

Was macht eine Rolex also so teuer, bzw. was kostet eine Rolex in der Herstellung im Vergleich zum Verkaufspreis?

Danke für Eure Einschätzungen.

Karl

hallo.

Kann mir jemand sagen, was eine Rolex, die im Verkauf sagen
wir 10.000 € kostet, in etwa in der Herstellung kostet?

den einschlägigen internetforen zufolge um die 1000 euro.
der hohe verkaufspreis dürfte weniger der erstklassigen qualität, sondern vielmehr dem mythos „rolex“ und dem „willichunbedingthaben“-gefühl geschuldet sein.

Ihr werden vielleicht entgegnen: Wer sich eine Rolex kauft,
für den spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis sicher keine
Rolle.

was meinst du denn mit „leistung“? die primäre leistung einer uhr ist es, die zeit anzuzeigen. das mache eine rolex nicht besser als das 5-euro-teil vom schleudermaxe.
dafür kannst du eine rolex weitervererben, und mit ein bißchen glück steigt der sammlerwert in schwindelerregende höhen. angeblich soll eine rolex bei der erstbesteigung des mount everest dabeigewesen sein. zugegeben: dabei hätte die 5-euro-uhr wahrscheinlich versagt.

gruß

michael

Moin,
eine genaue Antwort auf Deine Frage scheint mir sehr schwierig zu sein.
Was willst Du überhaupt zu den Herstellungskosten zählen?
Zugekauftes Material und Halbzeuge werden sicherlich schon relativ hoch bezahlt, weil entsprechende Qualitätsanforderungen bestehen.
Dann die Wareneingangskontrolle als Kostenfaktor.
Hochbezahlte Mitarbeiter in allen Bereichen - nicht zuletzt, um auch diesen das Gefühl zu geben, ein Privileg zu genießen oder sie von Abwanderung abzuhalten.
Eigene Maschinen, die angeschafft, gewartet, erneuert und abgeschrieben werden.
Firmensitz in der Schweiz bringt auch Kosten mit sich.
Marketing, Kontrolle des Vertriebs- und Wartungsnetzes.
Anwälte, um z. B. gegen Plagiatoren vorzugehen.
Letztendlich ist das Alles notwendig, um eine Uhr zu einem derartigen Preis verkaufen zu können ( wahrscheinlich fällt mir auch noch mehr ein … )
Eine Uhr, die in jeder Hinsicht gleich gut oder besser ist, aber in Südostasien hergestellt wurde, wird nicht annähernd diesen Verkaufspreis erzielen.
Andererseits würde ein geringerer Preis dem Prestige entgegenwirken. Da werden wohl auch ein paar kluge Köpfe sich Ihre Gedanken machen, wo der „marktgerechte“ Preis liegt :wink:

Einen guten Anhaltswert für den Gewinn könntest Du eventuell errechnen, wenn Du die/ mehrere Jahresbilanzen vorliegen hättest und den ausgewiesenen Gewinn durch die Anzahl der Uhren teiltest. Diese Bilanzen ggf. anzuzweifeln, wäre Aufgabe des Fiskus.
Ich glaube auch nicht, dass es sich nur um eine einzelne Firma handelt…

Freundliche Grüße

Thomas

Hallo Thomas,

Andererseits würde ein geringerer Preis dem Prestige
entgegenwirken. Da werden wohl auch ein paar kluge Köpfe sich
Ihre Gedanken machen, wo der „marktgerechte“ Preis liegt :wink:

Da wäre am anderen Ende die Swatch.
Auch aus der Schweiz, sogar eigene Maschinen entwickelt und zeigt die Zeit auch nicht schlechter als eine Rolex an.
Kaputt gehen die Swatch auch nicht wirklich, da muss man nur die Batterie wechseln :smile:

Aber ganz anderes Image und Preis.

MfG Peter(TOO)

hallo.

Kann mir jemand sagen, was eine Rolex, die im Verkauf sagen
wir 10.000 € kostet, in etwa in der Herstellung kostet?

den einschlägigen internetforen zufolge um die 1000 euro.
der hohe verkaufspreis dürfte weniger der erstklassigen
qualität, sondern vielmehr dem mythos „rolex“ und dem
„willichunbedingthaben“-gefühl geschuldet sein.

Das genau ist die Frage. Außerdem schließt das eine das andere ja auch nicht aus. Vielleicht ist eine Automatik-Uhr, die in der Herstellung 1.000 € kostet bereits die beste Qualität, die man bekommen kann. Die restlichen 9.000 € sind dann für den Mythos.

Ihr werden vielleicht entgegnen: Wer sich eine Rolex kauft,
für den spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis sicher keine
Rolle.

was meinst du denn mit „leistung“? die primäre leistung einer
uhr ist es, die zeit anzuzeigen. das mache eine rolex nicht
besser als das 5-euro-teil vom schleudermaxe.

Die Rolex macht das vielleicht sogar schlechter, weil jedes mechanische Uhrwerk - auch das allerbeste - wegen der Reibungsverluste ungenauer ist, als jedes billige batteriebetriebene Quartz-Uhrwerk.

Die Frage ist nur, ob ein Rolex-Werk von der Präzision her das Beste ist, was im Bereich der mechanischen Uhrwerke überhaupt denkbar ist.

Mit Preis-Leistungs-Verhältnis meine ich hier folgendes:

Wie viel Geld muss ich hingeben, um welchen Gegenwert zu erhalten? Wie adäquat ist der Wert des Produkts im Verhältnis zu seinem Preis?

Eine Uhr, die in der Herstellung 100 € kostet und für 500 € verkauft wird, hat demnach ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis, weil sie nur 5mal mehr kostet, als die Rolex, die in der Herstellung 1.000 € kostet aber für das 10fache, also für 10.000 € verkauft wird.

Ein nagelneuer Jumbo-Jet der eine Million kostet, ist spottbillig, aber ein Stück Würfelzucker, das 100 € kostet, ist unglaublich teuer :smile:

Gruß, Karl

Hi, Thomas,

Was willst Du überhaupt zu den Herstellungskosten zählen?

Von der Logik her, würde ich hier nur das verwendete Material und die Fertigungslöhne rechnen, weil nur diese Kosten direkt im Produkt enthalten sind.

Kosten für Marketing oder für Vertrieb, Wartung, Garantie, Anwaltskosten, etc. würde ich hier nicht mitzählen, weil die mit dem materiellen Wert der Uhr direkt nichts zu tun haben

Eine Uhr, die in jeder Hinsicht gleich gut oder besser ist,
aber in Südostasien hergestellt wurde, wird nicht annähernd
diesen Verkaufspreis erzielen.

Meinst Du, es gibt mechanische No-Name-Uhren, die in jeder Hinsicht besser sind, als eine Rolex?

Andererseits würde ein geringerer Preis dem Prestige
entgegenwirken. Da werden wohl auch ein paar kluge Köpfe sich
Ihre Gedanken machen, wo der „marktgerechte“ Preis liegt :wink:

Das halte ich für möglich. Wenn es stimmt, dass eine Rolex in der Herstellung 1.000 € kostet, aber für 10.000 € verkauft wird, dann sind die 9.000 € Differenz praktisch reine Marge, die mit dem Wert der Uhr nichts zu tun haben, sondern die anders begründet sein müssen, im Zweifel ist es Gewinn, den sich die Herren von Rolex in die Tasche stecken.

Wissen tue ich das allerdings nicht. Sind nur Vermutungen. Sonst hätte ich diese Anfrage hier nicht gestartet.

Gruß, Karl

Hallo,

Da wäre am anderen Ende die Swatch.
Auch aus der Schweiz, sogar eigene Maschinen entwickelt und
zeigt die Zeit auch nicht schlechter als eine Rolex an.
Kaputt gehen die Swatch auch nicht wirklich, da muss man nur
die Batterie wechseln :smile:

Tsja, da bin ich mir überhaupt nicht sicher. Wenn es nur um das Anzeigen der Zeit geht, dann kann ich auch auf mein Handy gucken, auf die Bahnhofsuhr oder zum Kirchturm. Auch am PC wird rechts unten die Uhrzeit angezeigt. Eigentlich braucht man gar keine Uhr und ich kenne viele Leute, die tatsächlich keine Uhr tragen. Ich würde ohne Armbanduhr wahnsinnig.

Und ein batteriebetriebenes Quartz-Uhrwerk, wie es auch in den Swatch-Uhren verbaut ist, ist sicher viel präziser, als ein mechanisches Automatik-Werk einer Rolex, aber eine Quartz-Uhr ist eigentlich auch keine Uhr. Sie sieht nur so aus.

Wenn man bei einer Uhr Wert auf Ästhetik, Mechanik und Wertigkeit legt - was man natürlich nicht muss - kommt man an Uhren mit mechanischem Uhrwerk (Handaufzug oder Automatik) nicht vorbei. Meine Meinung. Muss nicht stimmen.

Bevor ich mich mit dem Thema „Uhren“ näher beschäftigt habe - stehe noch ganz am Anfang, sonst könnte ich mir meine Fragen selbst beantworten - dachte ich immer, eine batteriebetriebene Quartz-Uhr hätte genauso ein mechanisches Uhrwerk, nur wäre der Antrieb halt nicht eine aufgezogene Feder, sondern ein kleiner batteriebetriebener Elektromotor.

Pustekuchen. Ein Quarts-Uhrwerk ist eigentlich kein Uhrwerk, sondern hat mehr Ähnlichkeit mit einem Computer-Chip.

Wenn ich also glaube, ich würde mir was Gutes kaufen, wenn ich mir ne batteriebetriebene Uhr (Quartz-Werk) z. B. von Fossil, Tag-Heuer, Festina, Junghans, Jacques Lemans, etc. für 300 oder 500 € zulege, dann liege ich voll daneben. Das Uhrwerk ist praktisch Null wert, vielleicht ein oder zwei Euro und das Gehäuse wird die Welt auch nicht Wert sein. Ich würde hier also viel Geld für äußerst wenig Gegenwert ausgeben. Äußerst schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Siehst Du das anders?

Gruß, Karl

irrational - immateriell - materiell
Hallo Karl,

Von der Logik her, würde ich hier nur das verwendete Material
und die Fertigungslöhne rechnen, weil nur diese Kosten direkt
im Produkt enthalten sind.

Beim Material geht die Problematik im Grunde schon los. Herr Rolex wird sicher den Stahl nicht aus Erz gewinnen, vielmehr Halbzeuge oder Komponenten einkaufen, vielleicht von Tochterfirmen, befreundeten Unternehmen, die auch „gut dastehen“. Weiß ich aber nicht, reine Spekulation.

Kosten für Marketing oder für Vertrieb, Wartung, Garantie,
Anwaltskosten, etc. würde ich hier nicht mitzählen, weil die
mit dem materiellen Wert der Uhr direkt nichts zu tun haben

Mir ist immer noch nicht klar, was Du mit „materiellem Wert“ meinst - den Schrottpreis ja wohl nicht. Dass der Wert einer Rolex ganz erheblich im irrationalen Bereich liegt, ist ja wohl klar. Ansehen - Prestige - Nimbus - Renommée - …
Der Wiederverkaufswert ist da schon wieder ein rationales Argument - nur immateriell.

Eine Uhr, die in jeder Hinsicht gleich gut oder besser ist,
aber in Südostasien hergestellt wurde, wird nicht annähernd
diesen Verkaufspreis erzielen.

Meinst Du, es gibt mechanische No-Name-Uhren, die in jeder
Hinsicht besser sind, als eine Rolex?

Nein. Das war auf eine fiktive Uhr bezogen. Wenn es die gäbe, würde das wahrscheinlich kaum jemand mitbekommen - einfach, weil es Niemanden interessiert.
Angenommen, diese fiktive Uhr würde für 1200 € verkauft werden ( was bei geringer verkaufbarer Stückzahl wahrscheinlich den sicheren Ruin des Herstellers bedeuten würde ), dann stünde sie doch in Konkurrenz zu den von Dir aufgezählten elektronischen Uhren namhafter Hersteller und würde somit für die meisten Uhrenfetischisten uninteressant sein.

Andererseits würde ein geringerer Preis dem Prestige
entgegenwirken. Da werden wohl auch ein paar kluge Köpfe sich
Ihre Gedanken machen, wo der „marktgerechte“ Preis liegt :wink:

Das halte ich für möglich. Wenn es stimmt, dass eine Rolex in
der Herstellung 1.000 € kostet, aber für 10.000 € verkauft
wird, dann sind die 9.000 € Differenz praktisch reine Marge,
die mit dem Wert der Uhr nichts zu tun haben, sondern die
anders begründet sein müssen, im Zweifel ist es Gewinn, den
sich die Herren von Rolex in die Tasche stecken.

Vom Gewinn ist man da noch weit entfernt. Meinst Du, dass das Geschäftsmodell funktionieren würde ohne
Händlernetz,
1a-Internetauftritt,
Sponsoring von angesehenen Aktionen,
Bakschisch hier und da,
zerstörender Prüfung fertiger Uhren,
Gartenpflege am Firmensitz ( einschließlich Heimatgemeinde ),
Werbung in Medien

Wissen tue ich das allerdings nicht. Sind nur Vermutungen.

Bei mir genauso. Auf der Internetseite war es schon schwierig genug, den Firmensitz zu finden. Angaben über die Fertigungstiefe werden da auch nicht gemacht.

Man kann sich aber denken, dass jegliche Versuche, sparsam zu wirtschaften, in einem derartigen Unternehmen eher nach hinten losgehen. Das nennt man dann komfortabel :smile:

Freundliche Grüße

Thomas

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Hallo Peter,
das sehe ich noch nicht einmal so extrem. Klar, der Preisunterschied ist gewaltig und der Aufbau grundsätzlich verschieden - eigentlich verschiedene Branchen.
Andererseits ist die Swatch auch ein bekanntes Markenprodukt und auch hier fließen erhebliche Anteile des Umsatzes in die Prestigepflege mit Allem, was dazugehört.
Was kostet z. B. eine Hochglanz-Werbeseite im STERN oder SPIEGEL?
Habe da ´mal ´was von 100.000 € gehört. Wenn das stimmt, muss man schon einige Uhren verkaufen, um das wieder ´reinzuholen.
Ich komme seit ein paar Jahren auch ohne Uhr zurecht :smile:
Freundliche Grüße
Thomas

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Guten Morgen!

Kann mir jemand sagen, was eine Rolex, die im Verkauf sagen
wir 10.000 € kostet, in etwa in der Herstellung kostet?

Die Herstellkosten sind mir nicht bekannt. Der nackte Materialwert - ein paar Gramm Stahl - liegt irgendwo im Cent-Bereich. Schon klar … hochqualifizierte und blah blah … Ausnahmslos alle Teile werden natürlich auf Automaten hergestellt - wie auch sonst. Montiert und justiert wird per Hand. Aber egal welchen Aufwand man treibt, werden die Herstellkosten über wenige Hunderter nicht hinauskommen.

Solche Uhren werden nicht über besondere Leistungsmerkmale wie etwa besonders genauen Gang verkauft. Jede billige Zwiebel mit Quartzwerk ist um Zehnerpotenzen genauer. Rolex-Uhren werden wie viele andere Produkte über den Preis verkauft - über den hohen Preis. Der exorbitante Preis ist das (unausgesprochene) Verkaufsargument. Es ist ein Symbol für, ach, such’ dir was aus. Hat eben nicht jeder. Kann sich nicht jeder leisten.

Dahinter stecken eben gute Kaufleute. Um bei runden Zahlen zu bleiben, werden 1.000 € für Herstellung und Marketing ausgegeben, sodann das Produkt für 10.000 € an den Luden Kunden verkauft. Und von den 10 Prozent leben Hersteller und Vertrieb :smile:

Gruß
Wolfgang

Hallo, Thomas,:

Mir ist immer noch nicht klar, was Du mit „materiellem Wert“
meinst - den Schrottpreis ja wohl nicht. Dass der Wert einer
Rolex ganz erheblich im irrationalen Bereich liegt, ist ja
wohl klar. Ansehen - Prestige - Nimbus - Renommée - …
Der Wiederverkaufswert ist da schon wieder ein rationales
Argument - nur immateriell.

Berechtigte Frage. Für mich ist es völlig klar, was ich damit meine, ich weiß nur nicht, wie ich das am besten rüberbringen soll :smile:

Klar, der reine Materialwert im engeren Sinne bei einer Edelstahl-Rolex ist minimal. So meine ich das aber nicht. Es geht mir darum, was die Uhr in der Herstellung den Hersteller gekostet hat, also Material, Verarbeitung, Fertigungslöhne, Montage, Prüfung - auch welches Know-How und welche Uhrenmacherkünste darin stecken. Welcher Aufwand steckt hinter der Produktion? Wie viel Mühe hat man sich damit gemacht? Wie exclusiv ist das fertige Produkt? Man könnte jetzt entgegnen, dass man mit großem Aufwand auch ein schlechtes Produkt herstellen kann. Ich gehe mal davon aus, dass dem im Falle einer Rolex nicht so ist.

Edelstahl ist wahrscheinlich auch nicht gleich Edelstahl. Hier wird es himmelweite Unterschiede geben, dann die Art und Sorgfalt der Verarbeitung (ggf. langwierige Handarbeit), die Qualität der verwendeten Komponenten, ich kann diese verschrauben oder nur kleben, die Qualität und Güte der Schrauben, die Güte der verwendeten Lager-Steine (jewels) die Präzision der Montage, die Qualität der verwendeten Öle, die Qualität des Uhren-Glases, Härtung und Versiegelung der Oberflächen, etc.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Kosten, die man aufwenden muss, um aus einem sehr guten Automatik-Werk, ein hervorragendes Automatik-Werk zu machen, immens sind. Eine Verbesserung um 5 Prozent, wird die Herstellungskosten womöglich schon verdoppeln. Ob das aber wirklich so ist, weiß ich auch nicht. Wenn das ein alter Uhrenmacher liest, lacht er sich vielleicht schief :smile:

Für mich ist jede Rolex ein eigenes kleines Kunstwerk. Die Frage ist nur, ob der Preis noch im Verhältnis dazu steht oder ob er trotzdem völlig überteuert ist, auch wenn eine Rolex ein kleines Kunstwerk ist.

Vielleicht soll man aber auch nur glauben,dass eine Rolex ein kleines Kunstwerk ist und es ist im Prinzip eine ganz gewöhnliche maschinengefertigte Automatikuhr, wie andere auch, die im Verkauf vielleicht 500 € kosten. Ich glaube das zwar nicht, aber möglich ist es.

Nimm mal eine gute Automatik von Seiko. Die kostet in der Spitze vielleicht 2.500 €. Da hat man aber schon fast das Teuerste, was Seiko zu bieten hat.
Nimm dann als Vergleich ein Omega für 5.000 € und dann eine Rolex für 10.000 €.

Es stellt sich hier für mich doch ganz offensichtlich die Frage: Welche Unterschiede zwischen den einzelnen Uhren, rechtfertigen den jeweiligen Preisunterschied? Was macht die Omega doppelt so teuer, als die Seiko und was macht die Rolex 4 mal so teuer als die Seiko? Welche Komponenten der Omega oder der Rolex kosten in der Herstellung so viel mehr, dass der Hersteller gezwungen ist, diese hohen Preise zu verlangen?

Oder - und das ist die zweite Möglichkeit - die Preisunterschiede sind überhaupt nicht gerechtfertigt. Wenn ich davon überzeug wäre, würde ich mir die Seiko zulegen. Dann hätte ich die gleiche Qualität zum güstigeren Preis. Oder ist die Rolex von der Qualität der Uhr her - also Gehäuse und vor allem das Uhrwerk - tatsächlich besser als die Seiko.
Falls ja, dann ist die Rolex aber wahrscheinlich nicht 4 mal besser, nehme ich an.

Das halte ich für möglich. Wenn es stimmt, dass eine Rolex in
der Herstellung 1.000 € kostet, aber für 10.000 € verkauft
wird, dann sind die 9.000 € Differenz praktisch reine Marge,
die mit dem Wert der Uhr nichts zu tun haben, sondern die
anders begründet sein müssen, im Zweifel ist es Gewinn, den
sich die Herren von Rolex in die Tasche stecken.

Vom Gewinn ist man da noch weit entfernt. Meinst Du, dass das
Geschäftsmodell funktionieren würde ohne
Händlernetz,
1a-Internetauftritt,
Sponsoring von angesehenen Aktionen,
Bakschisch hier und da,
zerstörender Prüfung fertiger Uhren,
Gartenpflege am Firmensitz ( einschließlich Heimatgemeinde ),
Werbung in Medien

Das ist mir klar, dass die 9.000 € Differenz nicht der Reingewinn ist, sondern vielleicht der Waren-Roh-Gewinn. Alle anderen Kosten gehen davon noch ab. Erst was ganz am Ende übrig bleibt, ist der Reingewinn.

Die Kosten drumherum sind schon immens bei einer Rolex und zahlen tut das über die Preiskalkulation natürlich der Kunde über den Preis. Wie überall. Wenn man diese ganzen Kosten, die Du oben aufgezählt hast, vom Preis abziehen würde, dann würde die Rolex vielleicht nicht mehr 10.000 €, sondern vielleicht nur noch 6.000 € oder 8.000 € kosten. Denn von diesen Kosten drumherum kann ich mir nix kaufen. Davon habe ich nix. Ich bin nur an einer qualitativ erstklassigen und hochwerigen Automatik interessiert und auch nur das will ich bezahlen.

Daher meine Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Gruß, Karl

Hallo,

in einem Markt mit echtem Wettbewerb ist die Geschichte von dem einen, überragenden Hersteller regelmäßig eine Mär, die durch geschicktes Marketing aufrecht erhalten wird.

Tatsächlich gibt es gewisse Preisklassen, in denen sich bestimmte Wettbewerber tummeln, die in genau diesem Preissegment für sich einen Markt sehen, und zusehen, dass sie darin ihren maximalen Gewinn erzielen.

Bei „Gebrauchsgütern“, bei denen man die Tauglichkeit für einen gewissen Einsatz und die Lebenserwartung hierbei, … ziemlich gut testen und bestimmen kann, bewegen sich durch das Spiel der Marktteilnehmer die Preise üblicherweise in recht „sauberen“ Größenordnungen, und gelingt es nur selten und begrenzt einen höheren Preis über reines Marketing und Image durchzusetzen.

Bei reinen Luxusgütern sieht dies ganz anders aus. Geh davon aus, dass auch Firmen wie Omega und Co. durchaus so aufgestellt sind, dass sie hervorragende mechanische Uhren herstellen. Im Zeitalter hochpräziser, computergesteuerter Produktionsanlagen, und guter Materialverfügbarkeit (die Hersteller der Halbzeuge stehen schließlich auch im Wettbewerb), kommt schon in einem deutlich niedrigeren Preissegment eine Uhr zustande, die nach allen irgendwie noch objektiv nachvollziehbaren Qualitätskriterien für den gewöhnlichen Gebrauch mehr als ausreichend ist. Und ob die jetzt vom Roboter, einer angelernten Kraft in Fernost oder einem ausgebildeten Uhrmacher zusammen gesetzt wird, ist für die Funktion weitgehend egal. Jetzt packe noch etwas Design oben drauf, und Du wirst Dich (was ja auch genug andere Hersteller beweisen) im Bereich von irgendetwas über € 1.000,–, lass es auch € 2.000,-- werden, bewegen. Durch ein paar Zugaben auf Materialseite kann man dies natürlich noch steigern, indem man viel Gold und Edelsteine einsetzt, aber mal von einer Uhr, und nicht von einem Schmuckstück gesprochen, sollte es das sein.

Der Rest ist Marketing und Image. Sei es die vollkommen irrwitzige zusätzliche Präzision jenseits jeglicher praktischer Bedeutung, die der eine Hersteller vielleicht noch etwas weiter treibt, als der andere, sei es auch nur der besonders protzige Auftritt, der einigen Menschen besonders wichtig ist, die nicht ausreichend in sich selbst ruhen. Und genau da sind wir mE bei Rolex. Rolex ist die Marke mit dem Auftritt, an dem jeder Depp sofort erkennt „mit wem er es zu tun hat“, der dafür sorgt, dass man das auch ohne Fernglas quer über den Golfplatz sofort erkennt, … Und genau dafür ist es sogar wichtig, dass die Rolex eben möglichst nah an der Spitze der Preisgestaltung liegt, damit jeder sofort weiß, dass er bei einem Rolexträger jemand vor sich hat, dem Geld egal sein kann, weil er davon mehr als genug hat. Und weil es natürlich auch genug Leute gibt, die einfach nur wollen, dass man dies von ihnen denkt, sind die Kleinanzeigen und Gebrauchtwarenhändler auch immer so gut mit Rolex bestückt, die sich jemand dann doch wohl nicht wirklich leisten konnte, während man da Marken mit dezenterem Auftritt eher seltener antrifft, weil die offenbar die Gernegroß-Fraktion nicht so ansprechen.

Gruß vom Wiz, der auch gelegentlich mal mit einer höherwertigen Uhr liebäugelt, aber nie auch nur einen Gedanken an Rolex verschwenden würde

Hi, Wiz,

klingt plausibel was Du da schreibst. Ist das Deine Meinung oder ist das sicheres Wissen, z. B. was den maximalen Preis für eine sehr gute Automatik von ca. 1000-2000 € betrifft?

Nehmen wir an, Du würdest im Lotto 100.000 € gewinnen (was für einen Lotto-Gewinn ärgerlich wenig wäre :smile:, würdest Du Dir selbst dann keine Rolex für 10.000 € kaufen?

Ich hab mir vor 2 Jahren ne Orient Automatik „Deep“ CEM75001B6 für schlappe 150 € zugelegt. Orient ist ne Tochter von Seiko. Klasse Uhr. Sieht super hochwertig aus und trägt sich gut. 200 g Gewicht. Macht was her. Aber sie geht jede Woche ca. 2 Minuten nach. Ist nicht schlimm, aber lästig. Ich denke mir, dass müsste doch präziser gehn. Ne Rolex geht vielleicht in einem halben Jahr mal 2 Min nach oder auch schon eine andere hochwertige Automatik.

Die von Dir angesprochene Omega ist meiner Meinung nach ja auch schon ne Bonzen-Uhr. Findest Du nicht? Da geht es doch auch stark ums Image v. a. dieses James Bond-Teil.

Wir können uns also darauf einigen, dass Rolex schon eine sehr gute Uhr ist, aber trotzdem irrwitzig überteuert?

Gruß, Karl

Hallo,

was „gesicherte“ Preise angeht, so brauchst Du doch nur namhafte Hersteller nehmen, die nicht so sehr auf „Dicke-Hose“ mit ihrem Markenauftritt machen. Da findest Du jede Menge Angebote zwischen € 1.000,-- und € 2.000,-- (bezogen auf deine Frage, was die Uhr wohl den Hersteller bei seriösen Margen kostet), Straßenpreis liegt dann je nach Ausstattung entsprechend höher.

Schau Dir z.B. mal Nomos Glashütte (kein uraltes Traditionsunternehmen, baut aber seine Werke selbst) an. Da bekommst Du den Handaufzug im Handel, ab rund € 1.000,–, mit Datum wird es teurer, mit Datum und Automatik kommst Du über die € 2.000,–.

Das wäre so etwas, das ich mir bei entsprechendem Lottogewinn (und auch unabhängig davon, wenn die Kinder größer sind, und ich mal etwas gesetzter werde) vorstellen könnte. Aber nein, eine Rolex, aktuelle Omega (mein Vater besaß noch eine richtig edle, alte, die leider verloren ging, und die ich sonst sofort tragen würde), Breitling, und wie die ganzen Riesenkaliber an der Fahrradkette so alle heißen, könntest Du mir schenken. Die würden schnellstmöglich vertickt, und ggf. vom Erlös was „Anständiges“ erworben. Aber ich fahre auch die gut ausgestattete Familienkutsche statt dem SUV mit dem breiten Auftreten, der einige Euro weniger kosten würden, und laufe mit meinen Klamotten auch nicht gratis Werbung mit riesigen Logos der bekannten Protzmarken (was nicht heißt, dass man nicht für gute Anzugstoffe bei weniger auffälligen Marken das selbe Geld lässt).

Gruß vom Wiz

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Hi, Wiz,

was „gesicherte“ Preise angeht, so brauchst Du doch nur

namhafte Hersteller nehmen, die nicht so sehr auf „Dicke-Hose“
mit ihrem Markenauftritt machen. Da findest Du jede Menge
Angebote zwischen € 1.000,-- und € 2.000,-- (bezogen auf deine
Frage, was die Uhr wohl den Hersteller bei seriösen Margen
kostet), Straßenpreis liegt dann je nach Ausstattung
entsprechend höher.

Ich weiß natürlich schon, dass es Automatik-Uhren von namhaften Herstellern für 1000-2000 € gibt, ich kann aber absolut nicht beurteilen, ob die tatsächlich genauso gut sind, wie eine Omega für 5.000 € oder wie eine Rolex für 10.000 €. Und wenn die Omega & Co. tatsächlich qualitativ besser sein sollten, um wieviel dann? 5% besser, 50% besser, doppelt so gut? (sofern man das objektiv überhaupt messen kann).

Wenn ne Rolex 10% besser ist, als ne gute Automatik für 2.000 €, aber das 5 fache kostet, dann pfeife ich drauf.

Hast Du Erfahrungen mit Automatik-Uhren? Wie viel darf denn ein gutes Automatik-Werk in welcher Zeitspanne nachgehen? Wie gesagt, meine geht nach einer Woche ca. 2 Min nach. Ist sicher kein guter Wert, die Uhr hat aber auch nur 150 € gekostet. Hat aber 21 Lagersteine. Das ist nicht wenig, allerding gibt es bestimmt auch unterschiedliche Qualitäten bei der Lagersteinen. Schlechte Lagersteine verursachen eine höhere Reibung und die Uhr geht somit schneller nach.

Gruß, Karl

Chronometer
Hallo Karl,

anscheinend konzentrierst Du Dich mittlerweile auf den Qualitätsvergleich.
Du fragst ( Dich ), ob man Qualität überhaupt vergleichen kann.
Zumindest die Ganggenauigkeit kann man vergleichen bzw. messen.
Schau ´mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chronometer

Freundliche grüße

Thomas

1 Like

Hallo, Thomas,

danke für den Link. Werd ich mir mal in Ruhe anschauen. Dass man die Ganggenauigkeit eines Uhrwerks objektiv bewerten kann, ist logisch. Und diese Ganggenauigkeit ist bei einem mechanischen Uhrwerk ja eindeutig der präzisen Konstruktion dieses Uhrwerks zu verdanken und damit DAS Qualitätsmerkmal einer Uhr schlechthin.

Die Qualität ist ja ein ganz entscheidender Faktor beim Preis-Leistungs-Verhältnis und hängt aus meiner Sicht auch eng zusammen mit dem materiellen Wert einer Uhr. Ein sehr präzises mechanisches Uhrwerk ist etwas Wert, weil es nicht ohne weiteres herzustellen ist, sondern nur mit viel Aufwand und Know How. Es ist viel leichter und billiger, ein ungenaues Uhrwerk herzustellen, als ein präzises.

Gruß, Karl

Moin Peter,

da muss man nur
die Batterie wechseln :smile:

bei meiner nicht, da muss ich nur gegelmäßig den Arm…
Gandalf

Hallo,

nein, ich kann da auf keinen großen eigenen Erfahrungsschatz verweisen. Aber ich kann googlen (Du übrigens auch), und da mich die Nomos Tangente schon reizt, habe ich da neulich mal in einer ruhigen Minute die ein oder andere Seite zum Thema gelesen. Insoweit kann ich Dir nur hierzu exemplarisch etwas berichten. Für andere Hersteller müsstet Du mal selbst Google mit „Hersteller Ganggenauigkeit“ bemühen.

Bzgl. Nomos sind die Meinungen in speziellen Uhrenforen eindeutig, dass man da nicht nur zeitlos elegante Uhren mit dem Zeug zum Klassiker bekommt, sondern dass diese auch von der Mechanik her top sind, und keinen Vergleich scheuen müssen. Weder mit den früher fremd produzierten Werken, noch mit den inzwischen selbst hergestellten. Z.B. hier http://uhrforum.de/qualitaetsfrage-nomos-uhren-t46176 findest Du unten im Thread die Angabe eines Besitzers einer Ganggenauigkeit von 5 Sekunden pro Woche. Das sind 20 Sekunden im Monat und eine Minute im Vierteljahr. Also mir würde das vollkommen reichen, und ich würde keinen Euro mehr dafür ausgeben, dass eine Uhr von einem anderen Hersteller nur zehn Sekunden im Vierteljahr abweicht.

Und BTW: Wenn Du Dir mal diesen Thread: http://uhrforum.de/ganggenauigkeit-von-automatikuhre… zum Thema Ganggenauigkeit vom Automatikwerken ansiehst, in dem es auch um Rolex geht, dann spielt Rolex da offenbar auch in genau der selben Liga, ist also bzgl. Ganggenauigkeit keinen Deut besser.

Gruß vom Wiz

Hallo,

es sind schon eine Menge Punkte zum Thema Herstellungskosten genannt worden und es dürfte auch klar sein, dass der „stolze“ Preis einer Rolex sich nicht allein aus den Materialkosten rechtfertigt. Einige Punkte wurden aber noch nicht erwähnt:
Auch wenn sicher bei der Teilefertigung zahlreiche Automaten eingesetzt werden, gilt Rolex als „Manufaktur“, d.h die Firma stellt ihre Uhrwerke selbst her (Ausnahmen wie früher die Daytona bestätigen hier wie immer die Regel). Das heißt auch, dass nur eine verhältnismäßig kleine Stückzahl produziert wird und somit die Kosten pro Uhrwerk höher liegen als bei einem Massenhersteller. Viele der angesprochenen günstigeren Marken (z.B. Omega) verwenden Werke des Werkeherstellers ETA Valjoux http://www.eta.ch/index.php?id=6, der wie Omega zur Swatch-Group gehört. Diese Werke werden modular in sehr großen Stückzahlen hergestellt und sind schon deswegen erheblich günstiger.
ETA ist auch ein gutes Beispiel für ein weiteren Kostenpunkt, die sogenannte Finisierung/Finissage des Werks:http://de.wikipedia.org/wiki/Finissage_%28Uhr%29. Je nachdem, wie aufwändig diese Verzierung (die natürlich keinerlei Einfluss auf die Gangeigenschaften der Uhr hat) ausgeführt wird, desto teurer das Werk. Bei den oft verwendeten ETA Werken lässt sich das gut vergleichen:
Hier fast roh: http://timeforum.co.kr/Pds/Board/Information/Editor/…
Hier von Oris: http://uhrforum.de/attachments/512257d1352469220-ori…
Hier bei Omega: http://i1.wp.com/seamasterreferencepage.com/srp/wp-c…
Hat die Uhr einen Glasboden, kann man sich an diesen „Zusatzauwendungen“ erfreuen, ist der Boden geschlossen, freut sich der Kenner trotzdem daran, weil er um die inneren Werte seiner Uhr weiß.

Gruß
hps