Prickingshof? - (würg)

Hallo!
Wer’s nicht kennt (www.prickingshof.de): Den Prickingshof kann man besichtigen und danach für wenig Geld viel, angeblich hochwertige Wurst etc. mitnehmen.
Meine Eltern haben mir vom Prickingshof auch was mitgebracht. Aber ist das denn Qualität? Die ganzen Hausmacherwürste bestehen doch nur aus Fett, Knorpel und „einmal-die-Schlachterei-ausgefegt“, oder?.
Ich ernähre mich fast ausschließlich von Aldi- und Lidl-Produkten; das erscheint mir qualitativ und vom Fettgehalt her wesentlich schmackhafter und gesünder.
Liege ich da falsch? Wenn ich mir z.T. die Gestalten auf den Bildern ansehe, wohl nicht…

Ralph

Wurst besteht schon immer…
… aus allen Resten vom Tier mit würzenden Zutaten, die nicht direkt mit Trocknen und Salzen haltbar gemacht werden konnten. Und heutzutage kommt dazu noch das lustige Separatoren"fleisch" - lecker.

Schon mal Schweinskäse selbst gemacht? Dann ist klar worum es dabei geht. Da ist heute kein bisschen ekliger als vor 300 Jahren. OK, die Werkzeuge sind heute im Allgemeinen besser gereinigt.

Gruß

Stefan

Hi Ralph,

bei zwei Dingen sollte man nicht zuschauen: Beim Gesetzemachen und beim Wurstkochen.

Supermärkte kaufen da ein, wo es billig ist. Material kostet heutzutage nichts mehr, also arbeitet der Lieferant für kleines Geld. An Hygienevorschriften müssen sich sowohl der Prickingshof als auch Aldis Lieferanten halten. Und der Fettgehalt hat nichts damit zu tun, dass Wurstkochen die höchste Stufe der Resteverwertung ist.

Gruß Ralf

Hallo Ralph!

Wer’s nicht kennt (www.prickingshof.de): Den Prickingshof kann
man besichtigen und danach für wenig Geld viel, angeblich
hochwertige Wurst etc. mitnehmen.
Meine Eltern haben mir vom Prickingshof auch was mitgebracht.
Aber ist das denn Qualität? Die ganzen Hausmacherwürste
bestehen doch nur aus Fett, Knorpel und
„einmal-die-Schlachterei-ausgefegt“, oder?.

wie meine Vorposter bereits richtig sagten, gilt der von Dir vermutete Inhalt prinzipiell für jede Wurst.

Ich ernähre mich fast ausschließlich von Aldi- und
Lidl-Produkten; das erscheint mir qualitativ und vom
Fettgehalt her wesentlich schmackhafter und gesünder.

nehmen wir mal das „schmackhafter“.
Lies Dir die Deklaration der Inhaltsstoffe durch. Sobald darin das Wort Geschmacksverstärker (Glutamat) auftaucht, Zuckerarten, oder „weitere Zutat Rauch“, kannst Du davon ausgehen, dass Du ein Kunstprodukt verzehrst.

Thema Industrie und Aromazusätze: viele Menschen sind heute nicht mehr in der Lage, den natürlichen Geschmack eines Produkts zu identifieren.

Liege ich da falsch? Wenn ich mir z.T. die Gestalten auf den
Bildern ansehe, wohl nicht…

altes Sprichwort: Du bist, was Du isst.

viele grüße
Geli

Ralph

Kunstprodukte???
Hallo Geli!

nehmen wir mal das „schmackhafter“.
Lies Dir die Deklaration der Inhaltsstoffe durch. Sobald darin
das Wort Geschmacksverstärker (Glutamat) auftaucht,
Zuckerarten, oder „weitere Zutat Rauch“, kannst Du davon
ausgehen, dass Du ein Kunstprodukt verzehrst.

Wie macht die Zutat Rauch ein Naturprodukt wie Fleisch oder Fisch zu einem „Kunstprodukt“? Diese seltsame Metamorphose musst Du mir erklären!

Grüße
EV

OT Wurst
Wie sagte der Mann zum Metzger: „Wenn das rauskommt, was da reinkommt, kommst du wo rein, wo du nicht mehr rauskommst.“

hallo ev,

du glaubst doch nicht wirklich, daß in der lebensmittelfabrik geräuchert wird?
der „rauch“ wird als aroma zugesetzt. künstlich. sonst wäre das produkt „geräuchert über buchenholz“.

strubbel
r:open_mouth:)

Hallo Evelyn,

nehmen wir mal das „schmackhafter“.
Lies Dir die Deklaration der Inhaltsstoffe durch. Sobald darin
das Wort Geschmacksverstärker (Glutamat) auftaucht,
Zuckerarten, oder „weitere Zutat Rauch“, kannst Du davon
ausgehen, dass Du ein Kunstprodukt verzehrst.

Wie macht die Zutat Rauch ein Naturprodukt wie Fleisch oder
Fisch zu einem „Kunstprodukt“? Diese seltsame Metamorphose
musst Du mir erklären!

Geräuchertes kommt traditionell in eine Räucherkammer, dort hängt es eine Weile bei genau definierter Temperatur und wird - im weitesten Sinn - gegart.

Du kannst das als Hersteller aber auch abkürzen, indem Du das Produkt kurz bei wesentlich höherer Temperatur garst. Damit es nun nach Geräuchertem schmeckt, wird es mit einer Flüssigkeit besprüht, die im Prinzip aus Räucherfarbe und Räuchergeschmack besteht.

Mir erscheint das künstlich. Aber auch das ist, wie alles im Leben, Geschmackssache.

viele grüße
Geli

OK, dann ess ich wohl besser vorerst weniger Wurst…
Interessant fand ich, daß Rauch nicht immer Rauch ist, sondern auch Raucharoma und Rauchfarbe sein kann. Daß man auf Geschmacksverstärker besser verzichten sollte, war mir aber schon klar.
Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, daß die netterweise mitgebrachten Nahrungsmittel leider nicht meinen Qualitätsansprüchen genügten. Ich achte nämlich beim Einkauf auf fettarme Ernährung und war solche Fettattacken einfach nicht mehr gewohnt… :wink:

Ralph

Hallo, Ralph!

Wie bereits erwähnt, an Hygienevorschriften müssen sich ALLE lebensmittelverarbeitenden Betriebe halten.

Fett gehört in die Wurst, weil’s nun mal der Geschmacksträger ist. So eine schöne, streichfähige feine Teewurst ist doch lecker, oder? Hat halt das meiste Fett, aber ganz fein gekuttert.

Knorpel braucht’s nicht, aber Schwartenmasse (Bindegewebseiweiß) gehört auch hinein, sorgt nämlich, wie der Name sagt, für die Bindung, damit sie Fleischeiweiß (wasserhaltig) und Fett nicht wieder trennen.

Und damit keiner nur Schlachtabfälle verwendet, gibt’s für jede Wurstsorte Vorschriften (differrieren regional leicht), wieviel Fett, Bindegewebseiweiß und Fremdwasser (meist in Form von Eis zugesetztes Wasser) sie maximal enthalten dürfen und wieviel bindegewebsfreies Fleischeiweiß (also schieres Muskelfleisch ohne den Wasseranteil) sie mindestens enthalten müssen.
Verantwortungsbewußte Metzger lassen ihre Produkte freiwillig von Zeit zu Zeit kontrollieren, um zu wissen, ob sie noch in den Grenzen liegen.

Grüßle
Regina

Hallo, Ralph!

Wie bereits erwähnt, an Hygienevorschriften müssen sich ALLE
lebensmittelverarbeitenden Betriebe halten.

Fett gehört in die Wurst, weil’s nun mal der Geschmacksträger
ist. So eine schöne, streichfähige feine Teewurst ist doch
lecker, oder? Hat halt das meiste Fett, aber ganz fein
gekuttert.

Knorpel braucht’s nicht, aber Schwartenmasse
(Bindegewebseiweiß) gehört auch hinein, sorgt nämlich, wie der
Name sagt, für die Bindung, damit sie Fleischeiweiß
(wasserhaltig) und Fett nicht wieder trennen.

Und damit keiner nur Schlachtabfälle verwendet, gibt’s für
jede Wurstsorte Vorschriften (differrieren regional leicht),
wieviel Fett, Bindegewebseiweiß und Fremdwasser (meist in Form
von Eis zugesetztes Wasser) sie maximal enthalten dürfen und
wieviel bindegewebsfreies Fleischeiweiß (also schieres
Muskelfleisch ohne den Wasseranteil) sie mindestens enthalten
müssen.
Verantwortungsbewußte Metzger lassen ihre Produkte freiwillig
von Zeit zu Zeit kontrollieren, um zu wissen, ob sie noch in
den Grenzen liegen.

Hallo Regina,

alles soweit richtig - aber auch verantwortungslose Metzger werden vom Lebensmittelkontrolldienst überprüft. Somit würden sie auffallen wenn es Produktionen, die nicht dem Lebensmittelgestz entsprechen, geben bzw. hergestellt würden.
Die Kontrollen (siehe Real) sind besser als ihr Ruf.

schwb. Grüßle
D.

Grüßle
Regina

Flüssigrauch und Kennzeichnung
Hallo Geli!

Geräuchertes kommt traditionell in eine Räucherkammer, dort
hängt es eine Weile bei genau definierter Temperatur und wird

  • im weitesten Sinn - gegart.

Soweit richtig.

Du kannst das als Hersteller aber auch abkürzen, indem Du das
Produkt kurz bei wesentlich höherer Temperatur garst. Damit es
nun nach Geräuchertem schmeckt, wird es mit einer Flüssigkeit
besprüht, die im Prinzip aus Räucherfarbe und Räuchergeschmack
besteht.

Diese Flüssigkeit nennt sich Flüssigrauch.

Mir erscheint das künstlich. Aber auch das ist, wie alles im
Leben, Geschmackssache.

Das ist- wie Du schreibst- Ansichtssache.

Was aber keine Ansichtssache ist, ist die Kennzeichnung von Lebensmitteln. Da gibt es genaue Vorschriften, so beispielsweise die Lebensmittelkennzeichnungsverordnung.

„Bei der Verwendung von Aromen ist im Verzeichnis der Zutaten das Wort „Aroma“, eine genauere Bezeichnung oder eine Beschreibung des Aromas anzugeben.“

Des Weiteren gibt es da noch die Aromenverordnung, die zum Räuchern von Lebensmitteln nur Rauch aus diversen Ausgangsmaterialien (naturbelassene Hölzer etc.) zulässt. Noch nicht in die Zusatzstoffzulassungsverordnung aufgenommen, aber nach Beantragung erlaubt ist derzeit die Verwendung von Flüssigrauch.

Aber wie aus der LMKV hervorgeht, muss das gekennzeichnet werden und wäre somit auch für Dich als „Flüssigrauch“ oder ähnliche Bezeichnung auf der Zutatenliste zu lesen. Wenn dort nur „Rauch“ steht, handelt es sich tatsächlich um traditionell hergestellten Rauch und keine „Schnellmethoden“.

Ich hoffe, ich konnte da etwas Licht in die Sache bringen.

Viele Grüße
EV

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Hallo Strubbel!

du glaubst doch nicht wirklich, daß in der lebensmittelfabrik
geräuchert wird?

Das glaube ich nicht, das weiß ich. Wir können aber gerne ins „Stechen“ gehen, wer von uns schon mehr Wurstfabriken von innen gesehen hat ;o)

Aber natürlich gibt es die Ausnahme mit dem Flüssigrauch, der z. T. verwendet wird.

der „rauch“ wird als aroma zugesetzt. künstlich. sonst wäre
das produkt „geräuchert über buchenholz“.

Über die Lebensmittelkennzeichnung hab ich Geli schon was geschrieben. Leider liegst Du da nicht auf einer Linie mit dem Lebensmittelrecht. Die Bezeichnung „Rauch“ ist tatsächlich und entgegen des „Feindbildes Lebensmittelhersteller“ NUR Rauch aus Holz / Spänen / etc.

In diesem Sinne
viele Grüße

EV

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Hallo Ralph!

Meine Eltern haben mir vom Prickingshof auch was mitgebracht.
Aber ist das denn Qualität? Die ganzen Hausmacherwürste
bestehen doch nur aus Fett, Knorpel und
„einmal-die-Schlachterei-ausgefegt“, oder?.
Ich ernähre mich fast ausschließlich von Aldi- und
Lidl-Produkten; das erscheint mir qualitativ und vom
Fettgehalt her wesentlich schmackhafter und gesünder.
Liege ich da falsch? Wenn ich mir z.T. die Gestalten auf den
Bildern ansehe, wohl nicht…

Hmm, ich habe mir die Seite mal angeschaut, von der Du geschrieben hast. Ich kann an den „Gestalten“ nicht wirklich etwas finden, was auf die Qualität der Wurst zurück schließen lässt… Diese Logik kann ich nicht nachvollziehen.

Über die Hygiene bei der Wurstherstellung, die Zutat „Rauch“ (die in diesem Fall wirklich nur Rauch und kein Aroma ist!) und sonstige Inhaltsstoffe wurde ja schon ausgiebig diskutiert. Nur noch ein Gedanke zu dem günstigen Preis.
Wenn die Wurst direkt auf dem Hof, auf dem sie hergestellt wurde, verkauft wird, fallen natürlich auch alle Zwischenhändler weg, die sonst auch profitieren wollen.

Ob man dann die Wurst an sich mag oder zu fettig empfindet ist halt Geschmackssache. Aber über die Qualität macht das keine Aussage. Die gleiche Wurstsorte muss - egal ob bei Aldi im Regal oder beim Fleischer um die Ecke - in dem Verhältnis der Zutaten zueinander, also auch dem Fettgehalt, immer im Rahmen bestimmter Vorgaben liegen!

Würdest Du eigentlich von dem Gemüsehändler auch denken, dass er schlechtere Qualität als Aldi oder Lidl liefert, nur weil Dir ein Produkt mal nicht geschmeckt hat?

Ich habe beruflich mit Lebensmitteln zu tun und würde eine Wurst, die vielleicht im Glas etwas Fettabsatz hat, vom Handwerksbetrieb IMMER den vielleicht hübscheren, aber selten hochwertigeren Produkten aus dem Supermarkt vorziehen!

Also lass Dir die Wurst schmecken oder verschenke Sie zumindest an jemand weiter, der nicht nur auf den Einheitsgeschmack von Aldi steht…

Viele Grüße
EV

hallo ev,

kenne aber etliche produkte, welche mit besagtem flüssigrauch hergestellt werden. gilt diese kennzeichnungspflicht denn auch für lose ware?

strubbel
L:open_mouth:)

Hallo Strubbel!

kenne aber etliche produkte, welche mit besagtem flüssigrauch
hergestellt werden. gilt diese kennzeichnungspflicht denn auch
für lose ware?

In der Zusatzstoffzulassungsverordnung wird die Kennzeichnung von Rauch bzw. Flüssigrauch bei loser Ware nicht vorgeschrieben (im Gegensatz zu z. B. Schwefel oder Phosphat).

Erkennst Du die mit Flüssigrauch hergestellten Produkte an dem Inhaltsverzeichnis?

Grüße
EV

Hallo Ralph,

einer unserer laboranten hat vor Jahren eine Technikerausbildung gemacht und dort einen Kollegen getroffen, der im Lebensmitteluntersuchungsamt arbeitete.
Die seiner Meinung nach skurilste Prüfmethode war die für Polyethylen in Leberwurst.
Wie das Polyethylen dort hineinkommt?
Mit der Leber.
Die wird mitsamt der PE-Verpackung in den Kutter gegeben, weil das Auspacken aus irgend welchen Gründen nicht geht zu teuer wäre oder sonstewas.

Schädlcih ist PE allerdings nicht.

Gandalf

TV-Tipp Wurst
Samstag, 22:00 h, VOX
FOCUS-TV-Spezial zum Thema „Wurst“

Adlergruß

Argl !!

das ist ja haarsträubend, und fast so arg wie die angebliche EU Verordnung die definiert wieviele Mäuse im passierten Spinat maximal enthalten sein dürfen.

brrr,…wem jetzt boch nicht schlecht ist.

Grüßerei
Helmut W.

Hallo Helmut,
ach Du kannst alles essen - nur darfst Du nicht alles wissen –
so ist das mal.
Gruß D.

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