Hallo Stefan
Kaum postet hier einer, dass er eine PF hat, wird er
unterschwellig automatisch zum „Volltrottel“ abgestempelt.
Ich bemühe mich zwar, das zu vermeiden. Je nach Fragestellung kann ich mich aber nicht ganz vor solchen Gedanken schützen…
Stellt er eine Frage hat er seine Unfähigkeit (z.B. TCP/Ips zu
verstehen) schon bewiesen und ist damit kein adäquater
Gesprächspartner mehr.
Nein. Im allgemeinen wird der Fragende einzig darauf aufmerksam gemacht, dass für wirksame Schutzmassnahmen Kenntnisse über TCP/IP zwingend notwendig sind.
Darauf folgend soll er sich dann mit dem „Abschalten“ von
Windows Diensten beschäftigen (was erheblich zeitaufwändiger
komplizierter und auch gefährlicher ist als sich die Firewall
Regeln einzuprägen)
Was ist an der Anwendung des Dingens-Tools oder des NTSVCFG-Scripts zeitaufwendig? Und kompliziert?
Es wird lustigerweise immer davon ausgegangen, dass er die
Dienste die er deaktivieren soll gar nicht braucht (Er benutzt
also weder den Messenger, noch ICQ, kein Voice over IP, spielt
auch keine Online Spiele und dergleichen mehr…).
Es wird erklärt, dass man nicht benötigte Dienste beenden sollte. Welche Dienste der Fragende benötigt und welche nicht, muss er selber wissen bzw. in Erfahrung bringen. Und muss dann allenfalls den einen oder anderen Dienst laufen lassen bzw. wieder starten.
Welche Dienste muss er laufen lassen, damit ICQ funktioniert? Er muss einen ICQ-Client haben. Aber einen Dienst? Einen Webserver lässt man auch nur dann laufen, wenn man eine Webseite zur Verfügung stellen möchte. Für das Surfen im Web mit IE, Firefox o.ä. braucht man keinen Webserver auf dem eigenen Rechner.
NICHT berücksichtigt wird, dass der User sich in der Regel
sehr wohl im klaren darüber ist, dass seine PF nicht die
100%ige Sicherheit bieten kann und es auch von ihm abhängt wie
sicher sein System ist.
Genau da liegt eines der Probleme. Leider sind sich die User in der Regel genau dessen nicht bewusst. U.a. weil das in den Artikeln von PC-Zeitschriften zu diesem Thema zu wenig angesprochen wird. Es wird vielmehr der Eindruck erweckt, durch Installation einer PFW sei man ‚krass sicher‘. Dass man eine PFW nach der Installation auch noch sinnvoll konfigurieren muss, damit sie irgendwie halbwegs brauchbar funktionieren kann, ist vielen Usern nicht wirklich bewusst.
NICHT berücksichtigt wird, dass er ein "Otto Normalverbraucher
ist, der gar keine Lust hat, sich mit den Tiefen seines
Systems auseinanderzusetzen und auch bereit ist, das Risiko
der damit verbundenen „geringeren“ Sicherheit auf sich zu
nehmen.
Aus diesem Grund erläutere ich jeweils, dass es zwei Möglichkeiten gibt. Entweder selber machen, dann ist es zwingend notwendig, sich mit den Tiefen des Systems auseinanderzusetzen. Oder wenn man das nicht kann oder will, dann muss man sich an jemanden wenden, der sich bereits damit auskennt.
Wenn das Auto defekt ist, geht jeder, der nicht selber am Auto rumschrauben kann oder will auch in eine KFZ-Werkstatt.
LUSTIG ist, wenn die sogenannten (selbsternannten?)„IT
Experten“ dann darauf hinweisen, sie wären ja schon xx Jahre
erfolgreich im Geschäft und wüssten daher schliesslich wovon
sie reden.
Wo liegt das Problem? Jemand, der sich seit vielen Jahren mit Netzwerken beschäftigt, sei es privat oder beruflich (einige haben das Hobby inzwischen zum Beruf gemacht…), verfügt über Wissen und Erfahrung.
(Wohingegen Bill Gates völlig zu Unrecht ein Imperium
„besitzt“ und die Programmierer von (Personal)Firewalls
…? sind)
Bill Gates selber ist in erster Linie Geschäftsmann. Er programmiert nicht (mehr) selber. Zudem sind Microsoft und andere Firmen wie Symantec etc. vor allem daran interessiert, Geld zu verdienen. Dementsprechend wird man z.B. bei einem Online-Scan auf der Symantec-Seite auch immer, unabhängig vom Resultat des Scans, mehr oder weniger aufdringlich auf die Produkte der Firma aufmerksam gemacht. Man möchte Dir etwas verkaufen.
Die Leute, die hier, in anderen Foren, in Newsgroups etc. Fragen beantworten, tun dies freiwillig. Sie haben nichts zu verkaufen und verfolgen in der Regel auch keine anderen Ziele, ausser vielleicht, dass sie ihr Wissen weitergeben wollen.
LUSTIG ist, dass der Eindruck erweckt wird, Millionen von
bösen Crackern täten nix anderes als sich die
Festplatteninhalte von deutschen Hausfrauen, Arbeitern und
Angestellten etc. anzuschaun…
Wenn es um Sicherheit geht, ist es üblich, vom ‚worst case‘ auszugehen. Das ist auch in anderen Bereichen so, nicht nur bei Computern. Von daher ist es nicht verkehrt, zunächst anzunehmen, dass da draussen viele ‚Cracker‘ sind, die irgendwelche mehr oder weniger bösen Absichten verfolgen. Nicht zuletzt hat das organisierte Verbrechen in der letzten Zeit das Internet und dessen Möglichkeiten für die eigenen Zwecke entdeckt.
Aber jetzt erklär doch mal, was Deine Alternative ist. Soll jetzt jemand, der sich nicht auskennt, eine PFW installieren? So dass nachher einige Dinge nicht mehr funktionieren? Und er mit der Lösung solcher Probleme oder auch schon mit der sinnvollen Konfiguration der PFW überfordert ist?
Wie gesagt, in vielen Bereichen des Lebens ist es absolut normal und üblich, sich bei Problemen, die man selber nicht lösen kann, jemanden zu suchen, der ‚sich mit sowas auskennt‘ [tm] (Werbespruch für die Gelben Seiten… warum wohl?) Warum sollte man das bei Computern nicht ebenso machen?
CU
Peter