Problem

Hallo,

Der Vorsitzende meines Berufsfortbildungsverbandes (Bereich Finanzberatung) hat alle Mitglieder des Verbandes zu einem Chorsingen zur Weihnachtszeit im Namen des Verbandes in eine Kirche eingeladen.

Ich habe zurückgeschrieben, dass mir nicht klar ist, was ein BFV mit Religion zu tun haben soll und bitte in Zukunft keine Einladungen im Namen des Verbandes rausgehen.

Ich verwies darauf, dass sie die Einladung gar nicht an alle Mitglieder gerichtet sein kann, aufgrund der diversen religiösen Überzeugungen und somit nicht die Mitglieder zusammenfuehrt sondern spaltet!

Eine Verbindung von Religion und diesem Verband halte ich schädlich für die Reputation (auch meine).

Alternativ könnte man ja eine Terminliste mit solchen religiösen
Terminen (auch anderer Glaubensgruppen) verschicken, wenn die Mitglieder es denn so gern hätten.

Als Antwort erhielt ich (zumindestens umgehend), dass der Verband ja auch in christlicher Tradition steht, der Dirigent des Chores Jude wäre, Atheisten im Chor wären und sogar ein Moslem (alle von Rang und Namen) teilhaben würde. Die Veranstaltung wäre somit überhaupt nicht „trennend“ und jeder kann kommen, ob er will oder nicht.

Sollte der Verband jedoch von anderer Seite angesprochen werden (für andere Feste) wäre man durchaus bereit eben solche Einladungen in Erwägung zu ziehen.

Ich bin ganz baff! Ich sehe zwei Alternativen. Mein Schreiben und die Antwort an andere religiöse Gemeinschaften und frei-religiöse Gemeinschaften verschicken und sie aufzurufen von der besonderen Möglichkeit der Werbung aufmerksam zu machen oder eventuell bessere Argumente vorbringen, weswegen ich mich nicht mit der Antwort zufrieden geben kann. Ich erwäge bereits den Austritt aus dem BFV, jedoch kann mangels Alternative eigentlich nicht austreten.

Vielleicht kann mir jemand hier bei der Entscheidungsfindung mit Argumenten helfen.

Vielen Dank

Eencockniedo

Hi

Vielleicht kann mir jemand hier bei der Entscheidungsfindung
mit Argumenten helfen.

Entscheidungsfindung wofür?
Ob Du zu einem Chorgesang, der aus irgendwelchen Gründen - vielleicht der Akkustik wegen - in einer Kirche stattfindet, gehst oder nicht?

Was singt der Chor überhaupt? Nur religöse Lieder?

Gruß
Edith

Hallo,

siehst Du eventuell ein Problem, wo gar keines ist?
Denn das Christentum hat nun einmal die Kultur dieses Landes geprägt - und ich fände es wirklich schlimm, wenn wir nun nur aus Gründen irgendwelcher religöser Neutralitätsgedanken auf große Zeile unserer Kultur verzichten würden. Dann dürften wir Ostern nicht mehr feiern und weihnachten, dürften keine Gemälde mit religösen Inhalt mehr in die Museen hängen und müßten auf große teile des musikalischen und literarischen Erbes verzichten.
Ganz ehrlich - ich fände es absolut kindisch, so was zu tun. Das wäre das Gleiche, aös wenn die Ägypter die Pyramiden planieren würden, weil der Totenkult der ollen Pharaonen ja nicht mit dem Islam vereinbar ist.
Warum also kannst Du an einem Chorgesang nicht einfach den künstlerisch/kulturellen Aspekt sehen sondern denkst gleich wieder an Religion dabei? Eventuell ist der Hintergrund ja einfach nur die mögliche musikalische Begleitung mit Orgelmusik - und die stehen nun mal fast alle in Kirchen.
Abgesehen davon wirkt das Ganze da einfach auch feierlicher als in der Turnhalle der örtlichen Regelschule oder so.

Gernot Geyer

Hallo

Denn das Christentum hat nun einmal die Kultur dieses Landes
geprägt - und ich fände es wirklich schlimm, wenn wir nun nur
aus Gründen irgendwelcher religöser Neutralitätsgedanken auf
große Zeile unserer Kultur verzichten würden. Dann dürften wir
Ostern nicht mehr feiern und weihnachten

Das Christentum hat mit Weihnachten und Ostern jawohl mal gar nix zu tun.

Grüße,

Anwar

Hallo

siehst Du eventuell ein Problem, wo gar keines ist?
Denn das Christentum hat nun einmal die Kultur dieses Landes
geprägt - und ich fände es wirklich schlimm, wenn wir nun nur
aus Gründen irgendwelcher religöser Neutralitätsgedanken auf
große Zeile unserer Kultur verzichten würden.

Du gehst einige Schritte zu weit. Davon habe ich nicht geredet.
Hier geht es schlicht und einfach darum, dass die Datenbank der Mitgliederaddressen in meinen Augen zweckentfremdet missbraucht werden und sogar die Stellung des Vorsitzenden dazu missbraucht wird aus dem Ereignis ein gesellschaftfliches Pflichtereignis zu machen.

Ich habe bereits klar ausgedrückt, dass eine Terminliste aus Informationszwecken keine besonderen Probleme mit sich bringt, wobei hier sicher eine Menge Menschen darauf pochen könnten, dass ihr Termin nun auch erwähnt wird.

Dann dürften wir
Ostern nicht mehr feiern und weihnachten, dürften keine
Gemälde mit religösen Inhalt mehr in die Museen hängen und
müßten auf große teile des musikalischen und literarischen
Erbes verzichten.

Ich finde es eine interessante Taktik gleich vom Untergang zu sprechen, wenn es nur um eine relative Kleinigkeit geht. Diese Vorgehensweise kenne ich nur zu gut von Religiösen, denn wenn erstmal ein Karte rausgezogen wird aus der Kartenpyramide, was bleibt dann noch?

Ganz ehrlich - ich fände es absolut kindisch, so was zu tun.
Das wäre das Gleiche, aös wenn die Ägypter die Pyramiden
planieren würden, weil der Totenkult der ollen Pharaonen ja
nicht mit dem Islam vereinbar ist.

Absolut haarsträubender Vergleich.

Warum also kannst Du an einem Chorgesang nicht einfach den
künstlerisch/kulturellen Aspekt sehen sondern denkst gleich
wieder an Religion dabei?

Der Pressesprecher hat bestätigt, dass es sich um eine christliche Veranstaltung handelt. Die kann von mir aus auch stattfinden. Man kann Werbekampagnen machen …so viel ist möglich. Hier geht es um die klare Trennung von Zuständigkeiten.

Eventuell ist der Hintergrund ja
einfach nur die mögliche musikalische Begleitung mit
Orgelmusik - und die stehen nun mal fast alle in Kirchen.

Klares NEIN

Abgesehen davon wirkt das Ganze da einfach auch feierlicher
als in der Turnhalle der örtlichen Regelschule oder so.

Wie gesagt, zum Mitschreiben, gegen die Veranstaltung an sich habe ich absolut nichts. Jedem wie er glücklich werden will.

Hier geht es um etwas ganz anderes.

Eencockniedo

Das Christentum hat mit Weihnachten und Ostern jawohl mal gar
nix zu tun.

Du willst uns sicher auf die außerchristlichen Wurzeln der Termine und mancher Bräuche in diesem Zusammenhang hinweisen.
So wie du es formulierst ist es allerdins unsinn.

Nur weil auch die Neandertaler an den Gräbern ihrer Verstorbenen auch schon ein paar Gedenkworte gesprochen haben, bleibt das auch eine christliche Tradition.

Falls es dir um die Kommerzialisierung geht … nun Missbrauch widerlegt nicht den Gebrauch.

Gruß
Werner

… entschuldige, aber dann hat Deine Frage unter „Religion“ nichts verloren - so interessant sie sicher ist.

Hier geht es schlicht und einfach darum, dass die Datenbank
der Mitgliederaddressen in meinen Augen zweckentfremdet
missbraucht werden und sogar die Stellung des Vorsitzenden
dazu missbraucht wird aus dem Ereignis ein gesellschaftfliches
Pflichtereignis zu machen.

Das Christentum hat mit Weihnachten und Ostern jawohl mal gar
nix zu tun.

Der Ursprung sicher nicht, die Gegenwart sicher schon. Daran gibt es „jawohl mal gar nix“ zu zweifeln. :o)

Das Christentum hat mit Weihnachten und Ostern jawohl mal gar
nix zu tun.

Du willst uns sicher auf die außerchristlichen Wurzeln der
Termine und mancher Bräuche in diesem Zusammenhang hinweisen.
So wie du es formulierst ist es allerdins unsinn.

So wie es formuliert wurde, hat das Christentum mit Weihnachten und Ostern unsere Kultur geprägt (wörtliches Zitat). Das ist Unsinn höchster Kajüte. Vielmehr sind das Oster- und Weihnachtsfest vorchristliche Bräuche, auch und insbesondere der Inhalt (Osterhasen, Eier verstecken, Weihnachtsmann etc.). Und nicht nur, wie Du es andeutest, übernommene Termine.

Grüße,

Anwar

Nun, wo sonst wuerde ich Sachverständige antreffen, die sich mit dem Problem in dieser Form schon befasst haben, auch wenn es formal gesehen evtl. ein rechtliches Problem darstellt.

Die weitere Fragestellung ist dann schon, wie im Ausgangstext beschrieben, ob nur ALLE Religöse nicht das gleiche „Religionsrecht“ beanspruchen koennten und werden und wo das hinfuehrt. Der Vorstand der Uni Frankfurt lädt ein…, die Deutsche Bank lädt ein, alle laden zu allen religiösen Feierlichkeiten ein?

Meine Darstellung zu Gernot’s Einwand sollte verdeutlichen, dass das hier kein Beitrag gegen Religion an sich ist.

Ich finde mich ausserdem hier noch voellig richtig aufgehoben.

Eencockniedo

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

ehrlich gesagt kann ich dein Problem nicht wirklich erkennen. Vielleicht habe ich ja was übersehen.

Es gibt also einen Chor aus Mitgliedern eures Verbandes, gewissermaßen einen „Verbandschor“, der eine Aufführung macht und dazu einläd.
Oder habe ich das schon falsch verstanden?

Das, dies offiziell über die Verbandsleitung verbreitet wird, ist für dich eine Privilegierung einer christlichen Veranstaltung.
Gäbe es andere Veranstaltungen von Gruppen aus Verbndsmitgliedern(etwa Sportgruppen, Laienspielscharen, o. ä.), die ein Recht auf solche Einladungen haben sollten, aber nicht nutzen können?
Oder Vermutest du dies?

Dieser Chor will nun christliche Lieder in einer Kirche singen, obwohl er zum Teil aus Nichtchristen besteht.
Du stellst in Abrede, dass es sich um eine primär kulturelle Veranstaltung handeln könnte?
Weil … !?

Für Dich ist das ein Missbrauch und Verstoss gegen die Neutralitästpflicht deines ja nicht weltanschaulich gebundenen Verbandes.

Ich sage dir mal was ich hier sehe:

Eine Gruppe sangesfreudiger Verbandsmitglieder hat sich zusammengefunden und ein Repertoire einstudiert.
Aus Gründen die mit unbekannt sind und dir wohl auch haben sie christliche Lieder einstudiert, vielleicht um ihr Publikum jahreszeitlich angemessen zu bedienen.
Da es immer schön ist, wenn viel Publikum kommt und man sich ja über den Verband gefunden hat, denken sie sich es wäre doch toll die anderen Mitglieder dazu zu bitten.
Der Vorsitzende des Verbandes findet es auch eine tolle Idee über Finanzfortbildungen hinaus, dem Verband eine menschliche privatere Note zu geben und für diese musikalische Vorführung als Gemeinschaftsbildendes Ereignis und als (weitere) Möglichkeit der Begegnung, Werbung zu machen.

Kann es sein, dass du hier eine „Christus-Allergie“ hast?

Gruß
Werner

Tach Encockniedo,

nachdem ich Deine Anfrage und die verschiedenen Antworten darauf und Deine Antworten dazu gelesen habe, ist mir immer weniger klar, worauf Du hinauswillst:

Der Vorsitzende meines Berufsfortbildungsverbandes (Bereich
Finanzberatung) hat alle Mitglieder des Verbandes zu einem
Chorsingen zur Weihnachtszeit im Namen des Verbandes in eine
Kirche eingeladen.

Wer singt da? Sollen die Mitglieder Deines BFV einen Chor bilden und zur weihnachtszeit in einer Kirche singen? Oder geht es um ein Konzert wie beispielseise das Weihnachtsoratorium?

Ich habe zurückgeschrieben, dass mir nicht klar ist, was ein
BFV mit Religion zu tun haben soll und bitte in Zukunft keine
Einladungen im Namen des Verbandes rausgehen.

Vielleicht geht es gar nicht um Religion, sondern einfach um ein kulturelles Ereignis, mit dessen Hilfe Euer Vorsitzender die allgemein-menschlichen Bande enger knüpfen will?
BTW: Wenn Du Dich so fervent gegen Gernots Mutmaßungen wehrst, hättest Du nicht den Beghriff „Religion“ einbringen dürfen. Ich habe auch zuerst einmal geschlossen, daß es Dir darum geht, gegen die Religion zu löcken.

Das begreife ich nicht:

Die Veranstaltung wäre somit überhaupt nicht „trennend“ und jeder
kann kommen, ob er will oder nicht.

Wie geht das: es kann jemand kommen, auch wenn er nicht will?

Könntest Du vielleicht erstmal für Dich selber klarkriegen, worum es Dir geht? Dann kannst Du auch eine klare Frage stellen und darauf - und nur darauf - wirst Du dann auch eine fundierte Antwort bekommen.

Gruß - Rolf

_______________
MOD: full-quote entfernt

So wie es formuliert wurde, hat das Christentum mit
Weihnachten und Ostern unsere Kultur geprägt (wörtliches
Zitat). Das ist Unsinn höchster Kajüte. Vielmehr sind das
Oster- und Weihnachtsfest vorchristliche Bräuche, auch und
insbesondere der Inhalt (Osterhasen, Eier verstecken,
Weihnachtsmann etc.). Und nicht nur, wie Du es andeutest,
übernommene Termine.

Grüße,

Anwar

Durch Wiederholung wird es nicht richtiger.
Ostern und Weihnachten sind keine Vorchristlichen Bräuche.
Ich habe auch nicht nur von den Terminen gesprochen.

richtig ist dass Eier und Hasen schon vor den Christen Symbole waren(in sehr vielen Religionen) und Herbst-, Winter- und Frühlingfeste hat es auch schon immer und Überall gegeben.
Diese Feste und Symbole haben die Christen zum Teil zu missionarischen Zwecken aufgenommen und UMGEDEUTET.
Ei und Hase bedeuten für Christen nicht das Gleiche, wie wie für die Alten Germanen und Kelten und zu Ostern und Weihnachten wird etwas anderes gefeiert und den Menschen ins Bewusstsein gerufen.

Diese christlichen Feiern mit uralten nun christlich gefüllten Symbolen haben unsere Kultur mitgeprägt.

Gruß
Werner

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Hallo,

Du hast das völlig falsch verstanden.

Frage mich wie? Vielleich kannst Du es Dir gar nicht so vorstellen, wie ich es beschrieben habe! Das hier ein Chor teilnimmt, der aus Finanzberatern besteht, die Mitglied im Verband sind, die zum Teil nicht christlich sind, ist völlig unerheblich.

Es ist sogar absolut unverständlich, wenn es so ist, dass atheistische Chormitglieder christliche Lieder singen und „Gott“ hochleben lassen.

Hier wird, wie schon betont, nicht auf eine Veranstaltung aufmerksam gemacht, sondern der Vorsitzende des Verbandes spricht ausdrücklich von unserer Veranstaltung, unserem choralen Singen in der Kirche im christlichen Rahmen.

Es handelt sich aber nicht, wie vielleicht angenommen hier um den Berufsverband christlicher Finanzberater!

Eencockniedo

Klarstellung?
Hallo,

ich habe nochmal mehrmals meine erste Anfrage hier durchgelesen. Meines Erachtens ist sie klar und deutlich formuliert.

Nur fällt mir auf, dass sich hier die Leser auf Einzelpunkte konzentrieren (wie z.B. Du mit dem Missverstaendnis dass wir selber dort singen sollten? wo kommt denn das her?).

Vielleicht wird es deutlicher, wenn der Vorsitzende des Berufsfortbildungsverbandes zur Teilnahme an der jährlichen Kirchenfeier des Verbandes zur Geburt Jesus Christi eingeladen hätte?

Vielleicht geht es gar nicht um Religion, sondern einfach um
ein kulturelles Ereignis, mit dessen Hilfe Euer Vorsitzender
die allgemein-menschlichen Bande enger knüpfen will?
BTW: Wenn Du Dich so fervent gegen Gernots Mutmaßungen wehrst,
hättest Du nicht den Beghriff „Religion“ einbringen dürfen.
Ich habe auch zuerst einmal geschlossen, daß es Dir darum
geht, gegen die Religion zu löcken.

Die Religion hat damit etwas zu tun, weil es sich um eine Einladung zu einem religiösen Fest durch eine Organsiation handelt, die offiziel zumindestens nicht religiös ist und nicht sein sollte.

Oder wollen jetzt auf einmal alle Finanzberater, die bei der Beratung noch schnell ein Stossgebet losschicken. Obs hilft?

Könntest Du vielleicht erstmal für Dich selber klarkriegen,
worum es Dir geht? Dann kannst Du auch eine klare Frage
stellen und darauf - und nur darauf - wirst Du dann auch eine
fundierte Antwort bekommen.

Mir geht es genau darum, was ich schon in der Ausgangsfrage gefragt habe. Religion und Berufsfoerderungsverband, wie soll man damit umgehen? Ist das richtig, oder nicht? Welche Argumente? Erfahrungen?

Oh man! Das ist ja hier viel schwerer als ich dachte!

Eencockniedo

Ei und Hase bedeuten für Christen nicht das Gleiche, wie wie
für die Alten Germanen und Kelten und zu Ostern und
Weihnachten wird etwas anderes gefeiert und den Menschen ins
Bewusstsein gerufen.

Was genau ist denn die christliche Symbolik von Hasen und Eiern? Und ob man nun die Geburt von Christus oder Balder feiert, das sind doch wohl nur Namen.

Grüße,

Anwar

Hallo,

Der Vorsitzende meines Berufsfortbildungsverbandes (Bereich
Finanzberatung) hat alle Mitglieder des Verbandes zu einem
Chorsingen zur Weihnachtszeit im Namen des Verbandes in eine
Kirche eingeladen.

Moin moin,

ich versuche mich mal an diesem Absatz. Hintergrund ist, dass ich es häufig erlebt habe, dass Kirchen nicht nur Orte zur christlichen Feier sind sondern auch Orte kultureller Veranstaltungen. Gerade hier in Lübeck findet in Kirchen wesentlich mehr statt.

Somit verstehe ich es eher als Einladung zu einem kulturellen Ereignis. Wenn man die Songliste hätte, könnte man dort unter Umständen auch Lieder ohne christlichen Bezug sondern einfach nur besinnlich oder mit Bezug zur Winterzeit. Und niemand käme auf die Idee, dieser Lieder deswegen nicht in einer Kirche zu singen.

Viele klassische Konzerte finden in Kirchen statt, zumal hier die Akustik häufig besser ist. Ganz davon abgesehen, dass manche klassischen Stücke einer Orgel bedürfen, die nun mal meistens in einer Kirche steht.

Gruß

ALex
der auch schon ein Konzert mit Rocksongs auf einer Orgel in einer Kirche gehört hat.

LOESCHUNG
Hallo,

ich gebe es auf! Weder Erläuterungen noch sonstwas helfen hier. Der letzte Beitrag hier gab mir den Rest.

Dass hier immer noch jemand meinen kann (die letzte Antwort), es handele sich mal eben so um eine Einladung zu einem kulturellen Ereignis, da brauche ich keine weiteren Antworten.

Deswegen sollte auch von mir aus der ganze Thread gelöscht werden, weil ja anscheinend ich mich komplett missverständlich ausgedrückt habe und nur voellig daneben liegende Antworten erhalten habe.

Vielen Dank für das Bemühen trotzdem.

Eencockniedo

Hallo,
nun bin ich beim Lesen der anderen Postings etwas unsicher geworden. Ich gehe mal davon aus, dass Du eine Überschneidung weltanschaulich geprägter Veranstaltungen mit einem beruflichen Interessensverband ablehnst, insbesondere, wenn durch die genannten Veranstaltungen ein sozialer Druck aufgebaut werden könnte.
Soweit richtig??

Der Vorsitzende meines Berufsfortbildungsverbandes (Bereich
Finanzberatung) hat alle Mitglieder des Verbandes zu einem Chorsingen
zur Weihnachtszeit im Namen des Verbandes in eine Kirche eingeladen.
Als Antwort erhielt ich (zumindestens umgehend), dass der
Verband ja auch in christlicher Tradition steht, der Dirigent
des Chores Jude wäre, Atheisten im Chor wären und sogar ein
Moslem (alle von Rang und Namen) teilhaben würde. Die
Veranstaltung wäre somit überhaupt nicht „trennend“ und jeder
kann kommen, ob er will oder nicht.

Diese Informationen lassen bei mir auch bestimmte Irritationen zurück. Ein „Chorsingen zur Weihnachtszeit“ ist ja nun wirklich nicht dasselbe wie ein „Weihnachtssingen“. Wollen wir letzteres als religiös bezeichnen, so ist es ersteres nun nicht eindeutig.
Ebenso wie manches christliche Fest pagane Aspekte übernommen und um gedeutet hat, so feiern ja auch heute viele Weihnachten ohne irgendeinen religiösen BEzug, z.B. in kosequenter Umdeutung als Familienfest.
Dies Zusammensetzung des Chores lässt zumindest ja nicht auf eine kirchlich-fromm-religiöse Feier der Geburt des Messias schließen. Dass Atheisten und Gläubige anderer Religionen sich nicht den musikalischen Genuss der Weihnachtsoratorien verbieten lassen wollen, nur weil sie die Inhalte nicht glauben, ist ja auch klar.
Hier solltest Du vielleicht doch noch genauer klären, was das für ein Konzert sein soll (es gibt ja auch mittlerweile genug Kirchen, die als Kirche im engeren Sinne nicht mehr genutzt werden).
Deiner Argumentation nach, soweit ich sie verstanden habe, geht es Dir ja um den eventuellen weltanschaulichen Hintergrund der Veranstaltung.

Ich bin ganz baff! Ich sehe zwei Alternativen. Mein
Schreiben und die Antwort an andere religiöse Gemeinschaften
und frei-religiöse Gemeinschaften verschicken und sie
aufzurufen von der besonderen Möglichkeit der Werbung
aufmerksam zu machen oder eventuell bessere Argumente
vorbringen, weswegen ich mich nicht mit der Antwort zufrieden
geben kann. Ich erwäge bereits den Austritt aus dem BFV,
jedoch kann mangels Alternative eigentlich nicht austreten.

Die Antwort Deines Verbandes würde mich auch nicht zufriedenstellen. Die Zusammensetzung des Chores ließe mich auf eine nicht weltanschaulich gebundene Veranstaltung schließen, während die Bereitschaft, sich von anderen (wer immer das sein soll) zu Festen einladen zu lassen, dann wiederum inkonseuqent erscheinen ließe (man könnte sich ja auch von Parteien einladen lassen).

Vielleicht kann mir jemand hier bei der Entscheidungsfindung
mit Argumenten helfen.

Kann ich wahrscheinlich nicht.
Aber vielleicht: Die Satzung des Verbandes lesen. Beim Verband genau klären, worum es bei dieser Feier geht. Deine Argumente vielleicht etwas abstrakter formulieren (meiner Erfahrung nach reagieren selbst absolut unkirhliche Menschen manchmal sofort aggressiv, wenn sie das Gefühl haben, man wolle ihnen Weihnachten nehmen). Euer Verband muss doch auch Mitgliederversammlungen haben: dort einen Antrag stellen (keine Koppelung verbandlicher mit weltanschaulichen Veranstlatungen). Sich in den Vorstand wählen lassen.

Grüße,
Taju

Hi,

vielleicht solltest Du ne Nacht drüber schlafen und dann deine Frage nochmal lesen. Als einzigsten „Hilferuf“ von dir kann ich diesen Absatz finden:

Ich bin ganz baff! Ich sehe zwei Alternativen. Mein Schreiben und die Antwort an andere religiöse Gemeinschaften und frei-religiöse Gemeinschaften verschicken und sie aufzurufen von der besonderen Möglichkeit der Werbung aufmerksam zu machen oder eventuell bessere Argumente vorbringen, weswegen ich mich nicht mit der Antwort zufrieden geben kann. Ich erwäge bereits den Austritt aus dem BFV, jedoch kann mangels Alternative eigentlich nicht austreten.

Vielleicht kann mir jemand hier bei der Entscheidungsfindung mit Argumenten helfen.

Du bietest hier 2 Alternativen: 1. andere rel. Verbände auf die klasse Werbung aufmerksam machen, 2. bessere Argumentationshilfe für ne Antwort auf die Antwort des Verbandschefs. Die 3. Alternative schlägst Du gleich aus, weil sie nicht praktizierbar ist. So… die 1. Alternative scheidet auch aus, weil sie ironisch gemeint war. Bleibt die 2. Alternative.

An den Antworten hier im hast Du sicherlich auch schon festgestellt, dass der Großteil damit kein Problem damit hat, dass ein Finanzdienstleister zu nem Konzert läd, auch wenn es einen christlichen Hintergrund hat.

So, wenn Du damit jetzt ein Problem hast, warum schreibst Du das nicht deinem Vorstand? Und zwar deutlich: „Ich habe kein Interesse als Mitglied dieses Verbandes in irgend einer Art mit einer religiösen Vereinigung in Verbindung gebracht zu werden.“ Punkt aus… Bei der nächsten Mitgliederversammlung kannst Du auch noch ein Faß aufmachen. Schon in der Vereinssatzung nachgeschaut, ob dort was steht?

Und jetzt meine Frage: Was hat das mit Religion und Ethik zu tun? Tausche „weihnachtliches Chorsingen“ mit „Genossentreffen mit Westerwelle“ aus, dann haben sicherlich manch andere auch Probleme damit in Verbindung gebracht zu werden. Meiner Meinung kannst Du da maximal ein Vereins-/Verbandsproblem daraus machen, aber das hat nix mit Religion zu tun…

Grüße
Wolfgang