Hallo,
Der Vorsitzende meines Berufsfortbildungsverbandes (Bereich Finanzberatung) hat alle Mitglieder des Verbandes zu einem Chorsingen zur Weihnachtszeit im Namen des Verbandes in eine Kirche eingeladen.
Ich habe zurückgeschrieben, dass mir nicht klar ist, was ein BFV mit Religion zu tun haben soll und bitte in Zukunft keine Einladungen im Namen des Verbandes rausgehen.
Ich verwies darauf, dass sie die Einladung gar nicht an alle Mitglieder gerichtet sein kann, aufgrund der diversen religiösen Überzeugungen und somit nicht die Mitglieder zusammenfuehrt sondern spaltet!
Eine Verbindung von Religion und diesem Verband halte ich schädlich für die Reputation (auch meine).
Alternativ könnte man ja eine Terminliste mit solchen religiösen
Terminen (auch anderer Glaubensgruppen) verschicken, wenn die Mitglieder es denn so gern hätten.
Als Antwort erhielt ich (zumindestens umgehend), dass der Verband ja auch in christlicher Tradition steht, der Dirigent des Chores Jude wäre, Atheisten im Chor wären und sogar ein Moslem (alle von Rang und Namen) teilhaben würde. Die Veranstaltung wäre somit überhaupt nicht „trennend“ und jeder kann kommen, ob er will oder nicht.
Sollte der Verband jedoch von anderer Seite angesprochen werden (für andere Feste) wäre man durchaus bereit eben solche Einladungen in Erwägung zu ziehen.
Ich bin ganz baff! Ich sehe zwei Alternativen. Mein Schreiben und die Antwort an andere religiöse Gemeinschaften und frei-religiöse Gemeinschaften verschicken und sie aufzurufen von der besonderen Möglichkeit der Werbung aufmerksam zu machen oder eventuell bessere Argumente vorbringen, weswegen ich mich nicht mit der Antwort zufrieden geben kann. Ich erwäge bereits den Austritt aus dem BFV, jedoch kann mangels Alternative eigentlich nicht austreten.
Vielleicht kann mir jemand hier bei der Entscheidungsfindung mit Argumenten helfen.
Vielen Dank
Eencockniedo