Hallo,
ich vermag nicht so recht einzusehen, wieso das Ganze eine Pflichtveranstaltung sein soll. Der Vorstand hat eingeladen und das Angebot gemacht - na gut. Aber weshalb ist dann die Teilnahme Pflicht?
Und wie man Dir geantwortet hat, dirigiert ein Jude den Chor, ein Moslem und Atheisten singen mit - offenbar ja wohl, weil sie in diesem Fall mehr die Freude an der Musik sehen als den religiösen Hintergrund. Und da ein Chorgesang ja kein Gottesdienst ist, sehe ich das nicht anders.
Ich seke nämlichsehr wohl die Gemeinsamkeiten. Bachs Kantaten sind genaz so Kirchenmusik wie die Kompositionen vieler anderer großer Komponisten - und kein Orchester von Weltrang hat ein Problem damit. Im Gegenteil - die Musiker müssen das spielen, wenn es laut Spielplan ansteht und keiner kann sich dann mit religiösen Gründen rausreden.
Es ist in erster Linie eine kulturelle Veranstaltung - auch wenn dabei natürlich ein gewisser christlicher Hintergrund dabei ist.
Ich bin nun wirklich kein Kirchgänger. Aber ich muß einfach Tatsache anerkennen, daß unsere Traditionen christlich geprägt sind. Sogar unsere Sprache ist das - die ist wesentlich geprägt davon, daß Luther seine Bibelübersätzung an der Sprache der sächsischen Kanzlei zu Wittenberg ausgerichtet hat. Zumn Glück - wäre er nämlich Bayer gewesen, wäre heute bayrisch die hochseutsche Sprache.
Somit ist ein Bekenntnis zu unseren Traditionen auch immer ein Bekenntnis zur christlichen Geschichte dieses Landes - ob man das will oder nicht. Und selbst die Kommunisten, die ja nun echt mit der Kirche nichts am Hut hatten, sind im Geschichtsunterricht nicht um Luther und den 30jährigen Krieg herumgekommen…
Gernot Geyer