Hey Nine,
Du hast ja ganz schön einstecken müssen hier…ich denke, Du meinst es nur gut. Aber im Grunde haben die Leutchen schon recht. Du hast es mit einem Pferdekind zu tun, das komplett unsicher ist - sonst würde es nicht panisch rückwärts rasen. Kannst Du unterscheiden, ob das Pferd „trotzig“ ist oder Angst hatte? Ganz wichtig, denn davon muss Deine Reaktion abhängen. Bei einem Vierjährigen würde ich schwer von Angst ausgehen - da machste mit „Durchsetzen“ gar nix, sondern drehst das Pferd zusätzlich noch auf, weil Du ihm durch Deine harte Reaktion noch mehr Angst machst und ihm zeigst, dass es mit seiner Angst recht hat.
Trotz Reitlehrer kannst Du - wenn Du nicht ein sehr guter Reiter bist - das Pferd im Unterricht nicht schnell und korrekt korrigieren.
So schnell kann Dir der Reitlehrer gar nicht erklären, was zu tun ist. Und ein Pferdekind braucht Korrektur - denn wie will man ihm sonst beibringen, was man von ihm erwartet? Wenn man falsch korrigiert, versaut man das Pferd und macht es stumpf oder grätzig - da hat man nicht ein paar Chancen, um es erst selbst zu lernen. Und vielleicht hat es noch nicht mal vernünftiges Gleichgewicht mit Dir auf dem Rücken. Kannst Du das erspüren? Kannst Du ein nach innen fallen oder nach außen driften im Ansatz erkennen und sofort gegenarbeiten? Kannst Du fühlen, wie versammelt das Pferd geht und noch bevor es passiert ist, verhindern, dass es auseinanderfällt? Hast Du eine so weiche aber auch korrigierende Hand, dass Du dem Pferd (ohne Hilfszügel natürlich - die sind nicht dazu gedacht, Defizite des Reiters auszugleichen!!) beibringen kannst, wo es seinen Kopf zu halten hat? Weißt Du, wie Du es genau durch Deinen Sitz beeinflusst? So ein Grünling wird das noch nicht ausgleichen, wenn das Gewicht nicht stimmt bzw. etwas falsch verstehen.
Sicherlich muss man sich einem Pferd gegenüber mal durchsetzen, aber Du hast es hier nicht mit einem dreimal chemisch gereinigten Schulpferd zu tun, das es vielleicht perfektioniert hat, Reitschüler auszutricksen, um nicht so viel arbeiten zu müssen. Hier geht es um ein grünes Pferdchen, das man extrem fein auf sich einstellen kann oder es extrem versauen kann ( diese Fälle landen irgendwie immer bei uns im Stall). Geht so weit, dass das Pferd gefährlich werden kann (landet auch bei uns im Stall), obwohl es von Grund auf eigentlich einen tollen Charakter hat.
Meines Erachtens gehört auf so ein junges Pferd möglichst nur EIN Reiter, max. noch ein guter sanfter Bereiter. Du kannst von diesem Pferd absolut noch nichts lernen - es reagiert nicht wie ein Schulpferd dann richtig, wenn Du etwas richtig machst, weil es selbst nicht weiß, wie es geht. Daher kannst Du an seiner Reaktion nicht ablesen, ob Du etwas richtig machst - das musst Du vorher wissen.
Alles in Allem eine schwierige Kombination. Eine RB an einem 4jährigen würde ich nur dann vergeben, wenn diese definitiv besser reiten würde als ich selbst.
LG
Jana
Guten Tag,
Naja, ich reite ja nicht alleine!
Und der Reitlehrer gibt mir ja auch Tipp´s!
Dem Pferd passiert schon nichts! 