Probleme einen Job zu finden

Warum nicht? Hast Du diese Frage schon mal gestellt? So mancher Personalchef ist vielleicht freigiebig mit seinen Informationen, warum er/sie einen anderen Bewerber vorgezogen hat. Ich hatte in meinem Leben bisher Glück - nur einmal wurde ich zu einem Bewerbungsgespräch geladen und dann doch nicht angenommen. In meiner jugendlichen Naivität rief ich die Person an, mit der ich das Gespräch geführt habe. Sie legte mir die Gründe sehr freundlich und ausführlich genug dar.

Versuche es einfach mal beim nächsten mal!

Grüße
Pierre

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Ich habe bei 3 Firmen angerufen und gebeten mir zu sagen, was die Gründe sind. Dann wurde gesagt: „aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage besetzen wir nur Schlüsselstellen“, „aufgrund von Corona haben wir einen Bewerbungs-Slow-Down“ oder „wir haben jemanden gefunden, der besser auf unser Profil passt“. Jedes mal gefolgt mit der Frage, ob sie meine Daten speichern dürften und eventuell später auf mich zukommen könnten.

Aber das sind für mich leere Floskeln, mit denen ich nichts Konkretes anfangen kann.

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Wenn ich diesen Satz lese, gehe ich davon aus, dass du keine Ahnung davon hast, wie die Prüfungen ablaufen. Ich hingegen prüfe angehende Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Deren fachlicher Schwerpunkt das Programmieren sein sollte. Trotzdem bestehen auch solche Leute die Prüfung, die nur ansatzweise programmieren können, ihr Abschlussprojekt aber so gestaltet haben, dass es den Anforderungen genügte. Und die schriftlichen Abschlussprüfungen bestehen bei weitem nicht nur aus Programmieraufgaben.

Ach nee, was du nicht sagst?! Eben (aber nicht nur) darum braucht man auch mehr als nur eine Person. Auch diejenigen, die du so herablassend als „Hilfsprogrammierer“ bezeichnest.

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Mal überlegen.

Erkennst du hier ein Muster? Wenn du im Bewerbungsgespräch das Gefühl vermittelst, dass dir alles am Arsch vorbei geht, dass dir Kundengespräche nicht liegen, dass du Schwierigkeiten bei hohem Arbeitsanfall durch mehrere Kunden hast, dann sind das alles Gründe, warum man dich nicht einstellen mag.

Teamfähigkeit, gute Kommunikationsskills, Belastbarkeit, Flexibilität sind heute genauso wichtig wie Fachkompetenz. Wenn dein Auftreten ein komisches Gefühl vermittelt, bist du halt raus und deine anderen Kollege halt drin.

Du solltest unbedingt an deiner Einstellung zu Menschen und Arbeitgeber arbeiten. Und ganz wichtig: den alten Arbeitgeber anschwärzen ist ein Zeichen von mangelnder Loyalität und kickt dich vermutlich auch raus.

Du musst nicht trainieren, was man sinnvollerweise auf welche fiese Frage sagt, sondern WIE man das sagt. Hast du Selbstvetrauen, kannst du Probleme ohne Überheblichkeit einfach erklären? Passt du ins Team? Und so weiter.

Und dann gibt es auch noch andere Sachen, die eine Rolle spielen. Bist du gut angezogen? Riechst du gut aber nicht zu stark? Hast du auffällige Tattoos überdeckt? Piercings und überdimensionierte Ohrringe raus? Sind die Haare gekämmt? Bist du höflich zu allen Menschen auf dem Gang? Ist dein Händedruck fest und entschlossen? Das alles hat massiven Einfluss auf den ersten Eindruck. Der kommt weit vor deinen Fachkompetenzen. Wenn du hier versagst, kannst du eigentlich umdrehen und wieder heimgehen.

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Auf der einen Seite heißt es, man sollte authentisch und ehrlich sein und auf der anderen Seite, man sollte so sein, wie mich ein anderer haben will. Wenn man ab nun mal nicht so tickt, frage ich mich, wie man da Spaß an der Arbeit finden soll, wenn man sich permanent verbiegen muss.

Das Problem ist aber, dass ich auf fiese Frage häufig keine Antwort herausbekomme und schweigend dasitze, bis jemand das Thema wechselt.

Was sind den „fiese Fragen“? Nur damit man mal einen Eindruck davon bekommt, was Dir offenbar schwer fällt zu beantworten. Wenn Du übrigens schreibst, dass Du dazu so gar nichts raus bekommst, dann ist das natürlich hoch kritisch. Lässt Du die Leute dann einfach schweigend sitzen? Das geht gar nicht. Man kann sich eine Frage doch ein wenig zurecht biegen, Zeit für eine Antwort durch einfache Floskeln gewinnen, …

Und was sind denn die Dinge, die Dir wichtig sind, und bei denen Du den Verdacht hast, dass sie mit deinem Scheitern zusammenhängen könnten? Natürlich gibt es K.O.-Kriterien für bestimmte Arbeitgeber, und da muss man sich dann ggf. in Richtung anderer Arbeitgeber orientieren, bei denen eine bestimmte Geschichte anders aussieht.

Z.B. Wenn Du Probleme damit hast, gleichzeitig an x Projekten zu arbeiten, solltest Du auf jeden Fall in ein Unternehmen gehen, das seinen Shop (so Du denn in dem Bereich bleiben willst) technisch (weitgehend) selbst realisiert und betreibt. Bei Agenturen und IT-Firmen wirst Du immer mit mehr als nur einem Kunden/Projekt zu tun haben.

Aber auf der anderen Seite ist das Leben auch kein Ponyschlecken, und muss man bestimmte Kompromisse nun einmal schließen.

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Du sollst unbedingt authentisch sein. Ich habe oben geschrieben, dass du an dir arbeiten solltest. Ich habe oben nicht geschrieben, dass du lügen sollst. Du musst eventuell was an dir ändern, damit du authentisch so bist, wie der Arbeitgeber sich das wünscht. Ist halt die Frage, ob du das willst.

Naja. Wenn du wirklich so tickst und dich nicht verbiegen willst, dann bleib einfach an deiner jetzigen Arbeitsstelle und mach das so weiter. Aber wenn du willst, dass deine Situation sich verbessert, dann musst du an dir arbeiten. Du sollst dich nicht verbiegen, das hat keinen Sinn. Du sollst eher an den dir bekannten Schwächen arbeiten und die verbessern. Es bleibt deine Entscheidung, wie weit das geht und was du zu ändern bereit bist.

Das verstehe ich. Folgt aber meiner Beobachtung. Deine kommunikativen Fähigkeiten sind nicht gut genug. Und genau da kann das von dir abgelehnte Gruppencoaching echt helfen. Einzelcoaching bringt in dem Bereich gar nichts. Und dass du das ablehnst ist sicher auch das Resultat deiner kommunikativen Fähigkeiten und eines Mangels an Teamfähigkeit.
Sorry, das sind alles Vermutungen und Unterstellungen. Ich kenn dich nicht, das ist ne Ferndiagnose. Nimm das bitte nicht persönlich, ist alles nicht als Beleidigung gemeint.

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Hier fällt mir konkret ein, dass ich gefragt wurde, weshalb ich wechseln möchte. Das habe ich beantwortet. Und gleich danach kam die Frage: „Und was erhoffen Sie sich dann bei uns?“ Da saß ich dann schweigend da, weil ich, ich meiner Welt, diese Frage schon mit meiner Wechselmotivation begründet habe.

Außerdem war ich mal in einem Bewerbungsgespräch, in dem ich aufgefordert wurde an eine Flipchart zu gehen und aufzuzeichnen, wie ich mit meinem Team zusammenarbeite. Auch das habe ich nicht wirklich hinbekommen.

Was mir auch aufgefallen ist, ist, dass manchmal keine Frage gestellt wurde sondern alle Beteiligten da sitzen und nichts sagen. Auch hier vermute ich, sie wollten was von mir hören. Ich hatte aber keine Ahnung, was ich denen ohne konkrete Frage sagen sollte.

Und was sind denn die Dinge, die Dir wichtig sind, und bei denen Du den Verdacht hast, dass sie mit deinem Scheitern zusammenhängen könnten?

Eine Frage, die ich immer stelle ist die, wie Arbeitsaufträge an mich herangetragen werden. Die stelle ich um herauszufinden, ob ich mit Kunden in Kontakt treten muss oder nicht. Das liegt mir nämlich überhaupt nicht.
Hier muss ich auch mal kurz nachfrage, da ich den Kommentaren hier entnehme, dass das scheinbar für euch völlig normal ist, dass Entwickler Kundenkontakt habe. Das kenne ich so aus meinem Bekanntenkreis nicht. Da hat kein Entwickler Kontakt zu Kunden.

da muss man sich dann ggf. in Richtung anderer Arbeitgeber orientieren, bei denen eine bestimmte Geschichte anders aussieht.

Das versuche ich ja verzweifelt.

Wenn Du Probleme damit hast, gleichzeitig an x Projekten zu arbeiten, solltest Du auf jeden Fall in ein Unternehmen gehen, das seinen Shop (so Du denn in dem Bereich bleiben willst) technisch (weitgehend) selbst realisiert und betreibt. Bei Agenturen und IT-Firmen wirst Du immer mit mehr als nur einem Kunden/Projekt zu tun haben.

Ich habe grundsätzlich kein Problem damit an mehreren Projekten zu arbeiten. Es muss nur strukturiert sein. Nicht, dass montags Aufgaben geplant werden, die am Dienstag schon wieder über den Haufen geworfen werden, weil ein Kunde mal wieder lauter schreit als der andere.

Die Idee, ist jetzt, dass ich mich möglicherweise in Richtung öffentlichen Dienst orientiere. Dort scheinen die Projekte geordneter über die Bühne zu gehen.

Das könnte ich mal in Erwägung ziehen. Das Problem ist nur, es wird noch Monate dauern, bis dies wieder möglich ist. Auch bei meinem Einzelcoaching war nur ein Online-Coaching wegen Corona möglich.

Deine kommunikativen Fähigkeiten sind nicht gut genug.

Das große Problem hier ist, dass ich eigentlich sehr kommunikativ bin. Nur dauert es eben einige Zeit, bis ich aus mir herauskommen kann. Ich habe überhaupt keine Problem mit meinen Kollegen über Gott und die Welt zu reden. In einem Bewerbungsgespräch sitzen mir aber wildfremde Personen gegenüber. Und die Aufregung bekomme ich nicht weg. Ich habe ja schon mein ganzen Leben Kontakt zu Fremden. Es bessert sich aber nichts. Auch hier fürchte ich, dass ich Hilfe benötige um das anzugehen.

Mangels an Teamfähigkeit

Ich bin der totale Teamplayer. Das würde mein Umfeld auch so sehen. Mich kotzt auch der Homeoffice-Zwang während Corona an. Ich wäre lieber im Büro.

Sorry, das hatte ich anders hereingedeutet. No offense. Aber deine am Arsch vorbei Einstellung kann trotzdem ein Teil des Problems sein.

Hm. Ich würde vorschlagen, du suchst dir mal eine/n Verhaltenstherapeut:in. Sowas kann man trainieren und fachkundiger Anleitung.

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und braucht beiläufig in aller Regel kein Gewerbe anzumelden - ganz im Gegenteil: In Grenzfällen zwischen gewerblicher und freiberuflicher Tätigkeit schafft er damit ein Indiz für eine gewerbliche Tätigkeit und zahlt ggf. völlig überflüssig einen Haufen Gewerbesteuer.

Schöne Grüße

MM

Mit deinen Antworten auf meine Hinweise und deiner Einstellung (keine Kundenkontakte),
kannst du dies vergessen.
Ich war 15 Jahre im ÖD als Programmierer incl. Organisation tätig bevor ich mich selbständig machte.
Dort musst du eigenständige Projekte entwickeln und dies mit den einzelnen zuständigen Mitarbeitern der Fachämter besprechen (was dir ja überhaupt nicht liegt).
Du musst im gesamten deine Einstellungen hinsichtlich Projektentwicklung incl. Bildschirmaufbereitung überdenken.
Wenn ich mir deine Hinweise anschaue - keine Kontakte mit Kunden, könnte man fast auf den Gedanken kommen, dass du schüchtern bist und Kontakte zu anderen Kollegen wie auch Vorgesetzten meidest.
Teamfähigkeit bedeutet, dass man sich mit Kollegen absprechen muss, welche Aufgaben jeder einzelne übernimmt und man auch gegenseitig mal Programme testet um Fehler aufzuspüren.

Nope. Ich habe sehr gern Kontakt zu meinen Kollegen. Und die zu mir. Auch habe ich kein Problem damit, mit meinem Chef zu reden. Das Problem ist nur, dass ich einige Zeit benötige, bis ich aus mir heraus komme. Bis dahin kann man mich durchaus als schüchtern bezeichnen. Auch muss es eine gewisse Lockerheit zwischen uns geben. Das sehe ich aber bei Kunden nicht. Es ist ja nicht so, dass ich noch nie Kontakt zu Kunden hatte. Aber ich musste feststellen, dass es mir einfach nicht liegt, permanent irgendwelche Umschreibungen zu finden für Dinge, von denen man keine Ahnung hat, und mich anschreien zu lassen für Probleme, die ich gar nicht verursacht habe.

Ich muss dich jetzt aber mal ganz konkret fragen: bist du hier, um konstruktiv Kritik zu üben oder nur, um mir zu sagen, was alles nicht geht und was an mir vermeintlich falsch ist? Ich höre immer nur: „vergiss es“, „geht nicht“, „klappt nicht“, „verändere dich“. Denn danach habe ich gar nicht gefragt. In diesem Thread stelle ich eingangs die Frage, ob es Stellen gibt, an die ich mich wenden kann. Gute Tipps, zu denen deine jetzt nicht unbedingt gehören, habe ich schon viele bekommen. Die sind nur immer sehr allgemein. Ich bin auf der Suche nach jemanden, der mich individuell betreuen kann und mir aufzeigt, was schief läuft. Wie in einer Psychotherapie, nur eben für Berufsfragen.

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auf die Punkte gibt das Hörbuch das ich Dir in Beitrag #10 hier empfohlen haben Antworten , wenn Du den Probemonat bei Audible aktivierst sogar kostenlos.

auch hier hilft das Hörbuch, kannst Du ganz entspannt wenn Zeit ist hören und auch mehrfach wenn gewünscht :wink:

eine gewisse Aufregung ist in der Situation ganz normal, denk’ Dir nichts

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So ist es.

Ich finde, dass die Verhaltenstherapie, die dir @PrestonA (auch) empfohlen hat, ein guter Einstiegspunkt sein könnte. Das Problem ist nur, einen Platz dafür zu bekommen, denn Psychotherapeutentermine sind sehr rar, soweit ich das mitbekommen habe. Ich habe diese Seite hier gefunden:
https://www.therapie.de/psychotherapie/-verfahren-/verhaltenstherapie/
Vielleicht schaust du mal dort, was es so in deiner Umgebung gibt, und telefonierst mal ein paar Therapeuten ab. Du kannst auch bei deiner Krankenkasse fragen, ob sie dir bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten behilflich sein können. Denn ich denke, das Problem sollte grundsätzlich angepackt werden, es ist sicherlich nicht nur beruflicher Natur, auch wenn es dort (zuerst) aufgefallen ist.

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Ja, weiß ich. Habe bereits bei 14 angefragt und immer eine Absage bekommen. Das scheint sich durch mein Leben zu ziehen. Das ist zwar grundsätzlich gut, aber es schiebt die Jobsuche natürlich sehr weit nach hinten. Gehen wir mal davon aus, ich bekäme einen Platz, dann habe ich 25 bis 50 Sitzungen (locker ein Dreivierteljahr). Deswegen versuche ich die Jobsuche parallel.

Außerdem gibt es ja dort auch keine Gewähr, dass man die Therapie erfolgreich abschließt.

Ja, dagegen spricht nichts, aber es wäre gut, wenn du das andere eben auch parallel versuchen würdest. Guck mal auch hier:
https://www.kvb.de/service/patienten/terminservicestelle/terminservicestelle-psychotherapie/
So etwas gibt es auch in anderen Bundesländern.

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Besser als mit diesen Antworten kann man ein Einstellungsgespräch nicht vermasseln. Du bist 30, da muss ein Arbeitgeber die Gewissheit haben, dass, wenn er dich einstellt, dir auch andere verwandte Tätigkeiten geben kann, etwa Kundengespräche zu führen usw.
Udo Becker

Hallo @Udo_Becker,

im vergangenen Jahr habe ich nach fast 25 Jahren einen radikalen Berufswechsel vollzogen. Beim Bewerbungsgespräch wurde ich gefragt, warum ich mich mit meiner bisherigen Profession nicht selbständig machen würde. Meine Antwort war der von @cypher0 sehr ähnlich - vielleicht etwas besser formuliert, wir sind hier aber auch in einem Forum, da war es mein zukünftiger AG - aber die Ehrlichkeit mit der ich meine Selbsteinschätzung der Unfähigkeit zur Selbständigkeit zugab, machte Eindruck.

Nicht immer muss es also negativ sein, wenn man Schwäche zeigt. Aus meiner Sicht kann es sehr vorteilhaft sein, wenn der AG diese bereits vor der Einstellung kennt.

Vielleicht will ein zukünftiger AG von cypher0 ja nur einen reinen Programmierer haben, den er morgens um 9 einschließt und abends um 17 Uhr wieder rauslässt - ohne Ambitionen den Key Account zu machen, oder die Geschäftsführung in 5 Jahren zu übernehmen.

Wenn der zukünftige AG allerdings genau das will - einen Key Accounter, der auch „ein bisschen programmieren kann“ - dann weiß er wenigstens, dass cypher0 dafür die falsche Person ist. Damit wäre Frust und vergeudete Lebenszeit auf beiden Seiten erspart.

Aber, es ist ja völlig unklar, ob cypher0 diese Antworten überhaupt in einem Bewerbungsgespräch gegeben hat. Schließlich hat er hier nur auf die Frage von @Pensionar geantwortet.

Grüße
Pierre

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