Probleme einen Job zu finden

Ehrlich zu sein und auch mal zuzugeben, dass man kein Karrieretyp ist ist ok. Aber man muss auch dem Arbeitgeber signalisieren, dass man bereit ist sich auf geänderte Randbedingungen einzustellen. Besonders wichtig bei einem Bewerbungsgespräch scheint mir zu sein, dass man dem Arbeitgeber signalisiert „ich bin bereit etwas für die Firma zu tun“. Es gibt aber auch Bewerber, die ihre Grundeinstellung so formulieren: „Was kann die Firma für mich tun, damit ich mich überreden lasse bei euch zu arbeiten“
Wenn jemand im IT Bereich aus ungekündigter Position eineinhalb Jahre erfolglos eine Stelle sucht, macht er etwas falsch oder dokument auf andere Weise, dass er nicht geeignet ist.
Udo Becker

Das ist ja genau mein Problem. Dass ich etwas falsch mache, ist mir bewusst. Ich weiß nur leider nicht was.

Ich habe versucht dir deine Fehler aufzuzeigen, wie es andere auch schon taten.
Nicht immer hilft es einem, wenn er sich auf seinen bisherigen Tätigkeiten ausruht. Man sollte auch offen für zusätzliche Aufgaben sein. Und dazu gehört auch, Projekte selbst zu entwickeln, bzw. bei der Entwicklung mit zu arbeiten. Und so kann man sich auch unabhängig machen und die Experten-Leiter bis nach oben klettern.
Viele Arbeitgeber erwarten dies von einem Programmierer. Und vielleicht hättest du dann auch die Möglichkeit einen guten Job im IT-Bereich zu finden.

Und diese Sprüche von jemandem, der als Pensionär weit weg ist von allem und als Beamter auch ohnehin nicht wirklich was von Arbeitgebern weiß.

Helleluja!

Woher nimmst Du dieses Wissen? Laut seiner Vita hat er ein sehr bewegtes Arbeitsleben hinter sich mit verschiedenen Beschäftigungsarten - nur den Beamten erwähnt er nicht.

Nur, weil sich jemand Pensionar nennt, muss er noch lange nicht Pensionär im engen Wortsinne sein.

Grüße
Pierre

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Aus andere Threads.

Aber vielleicht irre ich mich und es ist alles gaaanz anders.

Hallo Cypher0, du hast schon eine Menge gute Infos bekommen, die auch interessant finde. Ich möchte mal meinen Standpunkt darlegen.

Ich kenne beide Seiten: Angefangen habe ich als SW-Entwickler (auch wenn vor Ewigkeiten) und ich habe als Bewerber und als Einstellender Bewerbungsgespräche geführt.

Ein paar Gedanken:

wenn mich jetzt schon mit 30 scheinbar keiner mehr haben möchte.

Mit 30 bist du noch nicht zu alt - die Ursache liegt woanders

Selbstständigkeit kommt für mich überhaupt nicht in Frage.

Das wurde ausführlich diskutiert. Aber ich will dich bestärken in diesem Punkt: Nicht alle Menschen sind für Selbständigkeit geschaffen. Das musst du auch nicht sein. Wichtig ist, dass du deine Stärken kennst und auf diese aufbaust. Und dass du deine Schwächen kennst und sie berücksichtigst - und soweit wie möglich abbaust. Aber vollständig abbauen wirst du sie nicht. Ist nicht schlimm.

Liegt es mir überhaupt nicht in Kontakt mit Kunden zu treten.

Da muss ich dich enttäuschen. Jeden Tag trittst du mit Kunden in Kontakt - und sei es nur ein interner Kunde, der dir sagt, was du zu entwickeln hast: Der Vertrieb, der Produktmanager, der Vorgesetzter. Das ist dein Kunde, den versuchst du zu befriedigen.
Was dir hingegen erspart bleibt, ist die Vertriebstätigkeit. Aber trotzdem hast du (einen) Kunden.

Das Anschreiben ist auch nicht unbedingt mein Problem.

Das glaube ich dir sofort - sonst würdest du nicht eingeladen werden.

Ich bekomme es nur scheinbar nicht hin mich in Bewerbungsgesprächen so zu verhalten, dass ich genommen werde.

Hier liegt der Hase im Pfeffer! Gehen wir die Aussagen mal im Einzelnen durch. Aber erst einmal die Situation:
Die Fima sucht jemanden, der ihr ein Problem löst und nicht ein Problem ist. Zum Problemlösen gehört die fachliche Kompetenz (ich gehe mal davon aus, dass du diese mitbringst) und die menschliche Kompetenz. Bei der letzteren hakt es (scheinbar oder echt).
Du sprichst von „fiesen Fragen“. Die Fragen, die du als Beispiele aufführst, sind aber nicht fies, sondern ganz normal. Warum du wechseln willst? Das ist die zentrale, die wichtigste Frage schlechthin. Denn da ist enthalten, was dir wichtig ist, was du erwartest. Und wenn du da über den aktuellen Arbeitgeber herziehst, dann ist klar, dass du nicht genommen wirst. Denn dein Gegenüber geht selbstverständlich davon aus, dass du (a) überkritisch bist, (b) eine Mimose bist, © schwierig bist und/oder (d) auch über deinen neuen Arbeitgeber herziehen wirst. Also: Dass du ein Problem sein wirst.
Das geht gar nicht!
Auf eine Frage zu schweigen: Das geht gar nicht. Selbst wenn dir keine Antwort spontan einfällt, kannst du Gegenfragen stellen, oder zumindestens sagen „Darüber muss ich nachdenken“ (das ist ziemlich schlecht, aber besser als Schweigen). Idealerweise weißt du aber, warum du genau diese Stelle bei genau dieser Firma haben möchtest - und genau das sagst du dann auch!
Sprich: Wenn du dich auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitest, dann gibt es (bei dieser und bei den meisten) Fragen keinen Grund zu schweigen!
Wie arbeitest du mit einem Team zusammen? Ja, wenn du da keine Antwort hast, dann hast du nicht deine Arbeitsweise reflektiert. Wenn du das aber selber nicht weißt, wie soll dann der neue Arbeitgeber wissen, ob du zu ihnen passt? Natürlich kommt dann die Absage!
Es wurde keine Frage gestellt, sondern alle saßen da und schwiegen? Das habe ich ja noch nie erlebt oder gehört. Das ist ein maximales Alarmzeichen! Denn vorher wurde etwas gesagt. Wenn der letzte Wortbeitrag von dir war, dann war er eine Disqualifikation. Wenn er von denen war, dann war es deine Aufgabe, die versteckte Frage zu identifizieren und zu beantworten. Sprich: den Gedanken zu kommentieren oder weiterzuführen.

Ja, du musst dich nicht verbiegen. Das was du sagst, muss stimmen. Aber du musst nicht alles sagen. Würdest du ein Auto kaufen, wenn der Verkäufer dir alle Mängel aufdrängt?
Siehste.

Also: Bitte bereite dich auf Bewerbungsgespräche vor:

  • Wer bist du, was kannst du, wie arbeitest du: Reflektiere dich
  • Wo willst du hin, warum hierhin: Analysiere und reflektiere die Stelle und den Arbeitgeber
  • Wo ist der rote Faden in deinem Leben: Was hast du gemacht, warum und wie.

Und denk dran: Es muss für beide Seiten passen, nicht nur für dich.

Bombadil

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Das ist nunmal ein Problem, was sich schon durch mein ganzes Leben zieht. Ich bin kein Schwafler oder Smalltalker. Im normalen Leben sage ich dann aber: „weiß ich jetzt auch nicht“ und dann ist es gut für mich. Das so in einem Bewerbungsgespräch zu kommunizieren geht aber auch nicht, weshalb ich dann eher ins Schweigen verfalle.

Wenn du dich auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitest, dann gibt es (bei dieser und bei den meisten) Fragen keinen Grund zu schweigen!

In diesem konkreten Fall habe ich mich ja vorbereitet, nur dachte ich, dass ich die Frage schon an anderer Stelle beantwortet hätte.

Wie arbeitest du mit einem Team zusammen?

Das war keine Frage, ich sollte das anzeichnen.

Es wurde keine Frage gestellt, sondern alle saßen da und schwiegen? Das habe ich ja noch nie erlebt oder gehört.

Ich meine, das passiert häufiger, weil mein Gegenüber auf eine Äußerung von mir wartet. Ich weiß nur in manchen Situationen einfach nicht, was sie von mir hören wollen bzw. denke ich, dass sie mehr von mir hören wollen, obwohl ich schon eine Antwort gegeben habe. Auch hier kann ich nur wieder sagen, ich bin kein Typ, der stundenlang labern kann. Ich gebe eher kurze und knappe Antworten.

In einem Bewerbungsgespräch wird irgendwann auch eine Liste von Fragen abgearbeitet. Es ist überhaupt nicht hilfreich, wenn du daraus einen Gedächtnistest für den Fragesteller machst. Auch wenn zehnmal das gleiche gefragt wird, antwortest du zehnmal darauf. Der Kunde ist König - und der Fragesteller ist in diesem Moment dein Kunde.

Das ist völlig ok für einen sehr technisch orientierten Menschen. Aber eben nicht das gleiche wie schweigen.

Stell dir vor, ein Kunde am Tresen eines Technikmarktes fragt das dritte Mal nach einem Feature des Gerätes. Ist dann Schweigen die richtige Antwort - weil du als Verkäufer das schließlich schon beantwortet hast?

Hi, es freut mich, dass du auf die vielen Beiträge sehr konstruktiv eingehst. Wenn ich im Folgenden harte Worte verwende, ist das nicht bös gemeint, sondern will einfach zeigen, wie manches auf Außenstehende wirkt.

Im normalen Leben sage ich dann aber: „weiß ich jetzt auch nicht“ und dann ist es gut für mich.

Das finde ich aber schade. Wenn du etwas nicht weißt, hast du da keinen Ehrgeiz, es herauszufinden? (Jetzt mal allgemein gesprochen.) Oder dir - wenn du schon gefragt wirst - darüber nachzudenken? Im Bewerbungsgespräch geht es nicht immer darum, die perfekte Antwort zu haben, sondern die Frage ernst zu nehmen und dich damit auseinanderzusetzen. Du kannst durchaus sagen: „Das weiß ich jetzt nicht“ - aber verpackt: „Das ist ein interessanter Gedanke, darüber habe ich noch nie nachgedacht (Vorsicht: Wenn man erwarten kann, dass du darüber schon einmal Gedanken gemacht hast, dann kann das ein Tod bedeuten!). Aber spontan fällt mir folgendes dazu ein: …“
Hinweis: Früher habe ich in den Bewerbungsgesprächen, die ich als Einstellender führte, immer am Schluss eine politische Frage gestellt. Da mich die politische Ansicht meines Gegenübers nichts angeht, war das immer eine außenpolitische Frage, z. B. „Was würden Sie dem irsaelischen Ministerpräsidenten in der aktuellen Situation empfehlen?“ Mir ging es nur darum, ob ich jemanden vor mir habe, der nicht nur Fachidiot ist, sondern der sich über die Welt ein bisschen informiert.
Leider hatten sich nicht alle informiert … Darum: Nur durch Wissen und Interesse kommst du in die Lage, auch so eine Frage, für die du keine Antwort hast, eine intelligente Antwort zu geben!

In diesem konkreten Fall habe ich mich ja vorbereitet, nur dachte ich, dass ich die Frage schon an anderer Stelle beantwortet hätte.

Das ist sehr interessant - da ist eine längere Antwort nötig.
Warum wurde die Frage noch einmal gestellt?
a) Sie wurde gar nicht gestellt, du glaubst das nur.
b) Deine Antwort war schlecht - und du bekommst die Gelegenheit geschenkt, sie zu verbessern. Freu dich!
c) Dein Gegenüber ist geistig nicht bei der Sache, und du hast wieder die Gelegenheit, deine Antwort zu verbessern.
d) Dein Gegenüber will ein Stressinterview führen.

In den meisten Fällen kannst du also punkten, wenn du antwortest - und zwar besser als beim ersten Mal. Die einzige Variante, wie du scheitern kannst, ist zu schweigen. (Oh, …) Die anderen Varianten, wie du das Scheitern provozieren kannst, ist durch das schlichte Wiederholen einer wahrscheinlich schlechten Antwort oder durch ein unhöfliches Hinweisen, dass die Frage ja vorhin schon ausreichend beantwortet wurde.
Was du also in dieser Situation machst, ist folgendes:

  1. Reflektieren: War meine Antwort schlecht oder so insignifikant, dass sie vergessen wurde? Alarmzeichen, aber freue dich über die Chance!
  2. Bessere Antwort überlegen. Kannst du vielleicht ein Beispiel aus deiner Berufslaufbahn nennen, um die Antwort besser im Gedächtnis deines Gegenübers zu verankern? Kannst du es besser erklären?
  3. Nicht darauf hinweisen, dass die Frage schon einmal gestellt wurde. Kein „Wie ich vorhin schon sagte“, „In Ergänzung zur Antwort vorhin“ oder so. Das bedeutet IMMER: „Sag mal, bist du so blöd oder tust du nur so? Du hast das vorhin schon einmal gefragt!!“ Geduldig eine bessere Antwort präsentieren.
  4. Wenn aber die Frage wieder und wieder gestellt wird, dann auf die Metaebene gehen: „Ich habe das Gefühl, dass Sie dieser Punkt besonders interessiert. Welche Information kann ich Ihnen noch geben, damit hier keine Missverständnisse bleiben?“ - Funktioniert bei Stressinterviews genauso wie bei debilen Gesprächspartnern. Du hast den Ball übernommen und führst ihn.

Teamzusammenarbeit

Wenn du es anzeichnen sollst, dann ist das natürlich eine Frage. Wenn gesagt wird „Zeichnen Sie mal Ihre Zusammenarbeit mit dem Team an“, ist das die Frage „Wie arbeiten Sie mit dem Team zusammen, können Sie das bitte einmal anzeichnen?“ Du betreibst Wortklauberei.
Erfordert war, dass du dich hinzeichnest und dann die anderen: Welche Aufgabe übernimmst du, welche die anderen, mit wem hast du Kontakt, wie schaut dieser Kontakt aus etc.? Natürlich malst du für jede Rolle im Team (nicht jede Person, nur jede Rolle!) ein Kästchen, und malst ein paar Linien zwischen die Kästchen - aber das meiste erklärst du mündlich: „In unserem Team gibt es die Rolle des A, B, C - ich habe Rolle D und arbeite darum insbesondere mit A und B zusammen. Mit teamexternen E und F arbeite ich sporadisch zusammen. (Erklärung der jeweiligen Zusammenarbeit.) Bei meiner Arbeit übernehme ich insbesondere folgende Aufgaben. Dadurch trage ich wie folgt zum Gesamterfolg bei. …“

Ich gebe eher kurze und knappe Antworten.

Stell dir mal vor, du kaufst ein Auto. Der Verkäufer sagt: Das Auto ist rot (das siehst du schon). Und dann schweigt er. Kaufst du das Auto? Du fragst: Wieviel Kilometer hat der Wagen? Der Verkäufer: Das sehen Sie im Tacho. Du: Gibt es Vorschäden. Der VErkäufer: Nein (oder Ja - das ist egal).

Kaufst du das Auto? Nein, natürlich nicht - vor allem nicht von diesem Menschen, der jegliche Begeisterung vermissen lässt, der nicht für das Auto wirbt, dem es egal zu sein scheint. Du sollst nicht stundenlang labern, du sollst über dich informieren, von dir überzeugen!
Wenn jemand mehr von dir will, dann gib mehr! Gib Beispiele, gib Anekdoten, gib Begründungen, gib Gedanken preis! Mir ist immer sehr wichtig, nicht nur, was die Leute gemacht haben, sondern auch WARUM. Haben sie einen Plan, gehen sie planvoll und strukturiert vor? Mit „Ja“ und „Nein“ zeigst du nicht, dass du überlegst, dass du bedacht und intelligent vorgehst.
Das wird aber erwartet!

Noch ein Gedanke, der mir gestern Abend noch gekommen ist: Du sagst, dass du nicht so viele Themen gleichzeitig bearbeiten willst (wenn ich mich richtig erinnere). Das kannst du auf drei verschiedene Arten sagen:

a) Bei meinem jetzigen Arbeitgeber muss ich viele Themen gleichzeitig bearbeiten, das finde ich sch…, darum will ich da weg. Ergebnis: Du bist raus aus dem Rennen, weil du erstens über den aktuellen AG gelästern hast (Nogo!) und zweitens nicht zeigst, warum du zu der neuen Firma willst. Drittens wird diese Firma auch nicht garantieren können, dass du nur ein Thema bearbeitest, also kannst du zum Problem werden. Ergebnis: Katastrophe.
b) Leider fällt es mir schwer, zu viele Themen gleichzeitig zu bearbeiten. Mir ist es lieber, wenn ich ein Hauptthema habe und dann noch wenige Nebenthemen. Ergebnis: Du hast eine Schwäche, die dich eventuell rauskickt, aber du hast auch eine Lösung angedeutet. Du zeigst, dass du deine Grenzen kennst und anerkennst. Insgesamt durchaus machbar.
c) Mein ganzes Potenzial zeige ich, wenn ich mich auf eine Thema konzentrieren kann. Dann fuchse ich mich da rein, dann kann ich innerhalb kürzester Zeit gute Ergebnisse liefern. Zum Beispiel schaffte ich es, ein unternehmenkritisches Projekt — und hier kommt ein Beispiel aus deiner Vergangenheit, das nicht gelogen sein darf. Ergebnis: Aus der Schwäche hast du eine Stärke gemacht. Du bist nicht ein Problem, sondern der Mann für die richtig harten Brocken, an die sich keiner sonst rantraut.
Dreimal die gleiche Aussage, drei unterschiedliche Ergebnisse.
Das meine ich, das meinen auch andere, wenn gesagt wird, dass du authentisch sein sollst, deine Interessen wahren sollst, aber auch interessant für den Arbeitgeber sein musst.

Übe das Geben von längeren Antworten. Übe mal einen Vortrag, in dem du 10 Minuten lang deinen Lebenslauf (die interessanten Teile natürlich - wann du entwöhnt wurdest, interessiert nicht) strukturiert und interessant referierst. 10 Minuten, und nicht langsam reden! Was hast du gemacht, warum hast du es gemacht, wie hast du es gemacht, was hast du gelernt, warum und wie ging es weiter?
Immer noch: 10 Minuten, nicht kürzer! Laut in deiner Wohnung aufsagen. Immer wieder.
Wenn du diesen Vortrag in- und auswendig kennst, machst du noch 5-Minuten- und 1-Minuten-Varianten davon.
Nimm dir einen Bewerbungsratgeber, oder nimm deine Erfahrung: Welche Fragen werden gestellt? Überlege dir im Vorfeld Antworten, die alle nicht kürzer als eine Minute sind, die interessant, pointiert, präzise, korrekt sind. Hast du Beispiele, die du in die Antwort einflechten kannst? Beschreiben die Beispiele, warum dein Vorgehen, deine Haltung deine Firma weitergebracht haben? Denk dran: Dein Gegenüber will von dir Problemlösungen, nicht Probleme! Ihm ist es rotzegal, ob du gut bist. (Stimmt natürlich nicht, aber deine Qualität ist nur dann interessant, wenn dadurch seine Probleme gelöst werden. Ansonsten aber ist sie irrelevant.)

Bombadil

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Ich glaube, er wollte damit nur andeuten, dass da keine verbale Antwort erwartet wurde, und Zeichnen ist halt nicht jedermanns Sache. :wink: Aber eine Skizze sollte jeder hinbekommen … Und deine Ausführungen, wie eine solche Antwort aussehen sollte, könnten ihm auch weiterhelfen, hoffe ich.

Ich glaube auch, dass nicht explizit eine verbale Antwort erwartet wurde. Aber kannst du dir vorstellen, dass ein Bewerber die Zeichnung erstellt, ohne eine Wort zu sagen? Das ist für die Zuschauer (hier nicht: Zuhörer) seltsam und für den Zeichner eine verschenkte Chance.
Ich würde Zeichnungen immer verbal kommentieren.

Ich versuch’s nicht nochmal zu erkären, weil du mich irgendwie missverstanden hast. Aber

sollte klar machen, dass wir eigentlich einer Meinung sind. :slight_smile:

Gruß
Christa

Nicht zwingend. Nur bei Themen, die mich interessieren. Zwischenmenschliche Themen gehören da eher nicht dazu.

wenn du schon gefragt wirst - darüber nachzudenken?

Ich versuche tatsächlich mir die Fragen zu merken um über geeignete Antworten nachzudenken. Leider gelingt mir das nicht immer. Manchmal habe keinen Zugang dazu und finde einfach keinen Einstiegspunkt, und weiß nicht, wie ich anfangen auf bestimmte Fragen Antworten zu finden. Hier ist natürlich das Problem, dass es dann natürlich auch zu spät ist, weil das Gespräch dann schon vorbei ist.

„Was würden Sie dem irsaelischen Ministerpräsidenten in der aktuellen Situation empfehlen?“

Hier hätte ich auch wieder gesagt: „Das weiß ich nicht.“ Das geht dich ja nun wirklich nichts an. Außer ich bewerbe mich als Journalist.

Stell dir mal vor, du kaufst ein Auto. Der Verkäufer sagt: Das Auto ist rot (das siehst du schon). Und dann schweigt er. Kaufst du das Auto?

Wahrscheinlich nicht. Aber ich bin auch aus gutem Grund kein Verkäufer geworden. Solche Vergleiche finde ich immer schwierig zu verinnerlichen, wenn es nicht meine Profession betrifft.

Wenn du es anzeichnen sollst, dann ist das natürlich eine Frage.

Hier bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich diese Frage sehr gern beantworte. Wenn ich aber so ein Thema wieder aufzeichnen soll, werde ich wohl oder übel das Gespräch beenden. Hier komme ich mir zu sehr vor wie ein Äffchen im Zoo.

Entschuldige, ich hatte dich schon verstanden und erkannt, dass wir die gleiche Meinung haben. Es tut mir leid, dass es nicht rauskam, dass ich dir zustimme - war ungeschickt formuliert.

Viele Grüße
Bombadil

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Du machst es einem wirklich nicht leicht. Das ist jetzt mein letzter Beitrag zu diesem Thema, weil ich mehr und mehr auf die Meinung der anderen einschwenken muss.

Zwischenmenschliche Themen gehören da eher nicht dazu.

Tja, für Teamarbeit (heutzutage die Norm) sind zwischenmenschliche Themen aber ein Muss. Da musst du an dir arbeiten.

Das geht dich ja nun wirklich nichts an.

Auf der inhaltlichen Ebene hast du vollkommen Recht - deine nichtfachliche Meinung geht mich nichts an. Aber ich habe dir erklärt, warum ich diese Frage stellte: Habe ich einen Fachidioten vor mir, der nur seine Arbeit nach Vorschrift macht, oder habe ich jemanden vor mir, der mitdenkt und mal über den Tellerrand hinausschaut? Der meinetwegen auch den Kunden vor Augen hat? Und für so etwas ist so eine Frage in meinen Augen geeignet.
Ich hatte - wieder einmal eine Anekdote - vor einigen Monaten mit einem Kollegen zu tun, der ein Fachkonzept erarbeiten sollte. Und er stellte mir ein akademisch sicherlich intelligentes Konzept vor. Ich sagte ihm das, aber ich fügte hinzu: Es wird von den Kunden nicht angenommen werden (implizit: die Kunden werden zur Konkurrenz gehen). Seine Aussage: Die Kunden interessieren ihn nicht. - Damit war sein Konzept gestorben. Denn Kundenperspektive ist die wichtigste! Wenn der Mann über seinen technischen Tellerrand hinausblicken würde, könnte er erfolgreich sein. So aber nicht.

Solche Vergleiche finde ich immer schwierig zu verinnerlichen, wenn es nicht meine Profession betrifft.

Noch einmal: Sie betreffen dich! Du hast Kunden! Im Bewerbungsgespräch ist dein Gegenüber dein Kunde, dem du deine Arbeitskraft und -ergebnisse verkaufen willst. In der täglichen Arbeit ist der Vertrieb oder das Produktmanagement oder dein Vorgesetzter dein Kunde, der dir den Auftrag gibt und das Ergebnis abnimmt. Darum musst du verkaufen und Argumente bringen!

Wenn ich aber so ein Thema wieder aufzeichnen soll, werde ich wohl oder übel das Gespräch beenden. Hier komme ich mir zu sehr vor wie ein Äffchen im Zoo.

Wie ein früherer Vorgesetzter vollkommen zu Recht mal sagte: „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“ Wenn jemand eine Erklärung von dir haben will, besorge die Erklärung so, dass dieser jemand es versteht. Wenn das eine Zeichnung ist, dann mal eine Zeichnung. Ich habe dir schon geschrieben, wie diese Zeichnung aussehen kann. Sie überfordert zeichnerisch niemanden ab Kindergartenalter. Es geht um die Darstellungen von Strukturen und Rollenverteilungen - und das erfolgt verbal.

Aber insgesamt sehe ich, dass du wenig Einfühlungsvermögen hast, weder bereit („Äffchen“) noch fähig bist, dich auf andere Menschen einzustellen und ihnen entgegenzukommen. Du willst etwas von anderen Menschen (eine Stelle), zeigst aber nicht, willst es nicht zeigen, kannst es nicht zeigen, dass sie auch etwas davon haben.
Darum bekommst du die Stelle nicht. Meines Erachtens ist das die Antwort auf deine Ausgangsfrage. Nicht deine fachliche Kompetenz, nicht dein Alter - deine menschliche Kompetenz ist deine Archillesferse. Solange du nicht daran arbeitest - und du hast genügend Ansatzpunkte dafür erhalten in dieser Diskussion! - wirst du weiterhin höchstwahrscheinlich scheitern.

Bombadil

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